Wer einen Hund in seine Familie aufnehmen möchte, steht vor der Qual der Wahl. Soll er lieber verspielt oder gemütlich, mutig oder anhänglich sein? Damit deine Suche zum vollen Erfolg wird, findest du hier einen zusammenfassenden Überblick über alle Hunderassen, die es gibt. Von ihrer Geschichte bis hin zu ihren charakterlichen Besonderheiten haben wir die wichtigsten Informationen für dich zusammengestellt.
Der beste Freund des Menschen hat viele Gesichter. Wer sich einen reinrassigen Hund anschaffen möchte, hat die Wahl zwischen mehr als 350 Hunderassen. So viele verschiedene Arten von Hunden erkennt der internationale Dachverband FCI (Fédération Cynologique Internationale) offiziell an. Liebenswert und zum Knuddeln sind sie fast alle – ansonsten unterscheiden sich die Hunderassen aber stark in ihrem Körperbau, ihrer Veranlagung und ihrem Temperament.
Nicht umsonst gelten Hunde als die variationsreichsten Säugetiere auf unserem Planeten. Die rund 350 anerkannten Hunderassen sind unterteilt in zehn Gruppen, beispielsweise Laufhunde, Treibhunde, Windhunde oder Hütehunde.
Wie sind die einzelnen Hunderassen entstanden?
Dass es so viele unterschiedliche Rassen gibt, hat geschichtliche Gründe: Hunde sind nämlich seit Jahrtausenden nicht nur unsere Freunde, sondern vor allem Helfer des Menschen. So wurden sie für unzählige verschiedene Funktionen gezüchtet, um mit ihren besonderen Merkmalen und Eigenschaften uns im Alltag zu unterstützen.
Ursprünglich schlugen Hunde Alarm, wenn sich wilde Tiere oder Fremde den menschlichen Siedlungen näherten. Als Hütehunde hielten sie Schafsherden zusammen. Viele Rassen sind auf bestimmte Bereiche der Jagd spezialisiert: das Aufscheuchen und Treiben von Wild, das Hetzen, das Apportieren der Beute. Andere Hunde sollten vor allem dem Menschen Gesellschaft leisten und durch ihre Possen erfreuen. Durch diesen Prozess sind verschiedene Hunderassen mit ihrem einzigartigen Aussehen und individuellen Eigenschaften entstanden.
10 offiziell anerkannte Hunderassen-Gruppen
Natürlich wird jede:r Hundehalter:in sagen, dass der eigene Hund einen individuellen Charakter hat und etwas Besonderes ist. Das ist sicherlich auch richtig – und dennoch hängt es in den meisten Fällen eng mit der Rasse zusammen, welche Veranlagungen ein Hund besitzt und welche Charakterzüge sich wahrscheinlich durchsetzen. Der internationale Dachverband FCI hat alle offiziell anerkannten Hunderassen in die folgenden 10 Gruppen unterteilt:
- Hunde wie der Border Collie und Australian Shepherd gehören zu den Hüte- und Treibhunden. Sie wurden ursprünglich zum Treiben und Hüten von Vieh eingesetzt. Daher sind sie aufmerksam, loyal und besitzen eine hohe Auffassungsgabe. Bewegung und geistige Beschäftigung dürfen bei ihnen nicht zu kurz kommen.
- In der Gruppe der Pinscher und Schnauzer, Molosser und Schweizer Sennenhunde finden sich belastbare All-Rounder. Ob auf der Jagd, als Wach- oder Zughunde beweisen sie ihre körperliche Stärke und schrecken auch nicht davor zurück, ihre Liebsten zu beschützen. Bullmastiffs und Deutsche Doggen gehören daher in die Hände erfahrener Hundebesitzer:innen – sie sind durchsetzungsstark und brauchen eine klare Führung.
- Terrier sind klein, aber oho. Ihr überschaubarer Körperbau täuscht nicht über ihren Abenteuergeist hinweg. Jack Russell Terrier beispielsweise konnten früher auf der Fuchsjagd mit größeren Hunden mithalten. Sie sind wachsam, flink und eher nichts für verträumte Gemüter.
- Kurze Beine und länglicher Körperbau: Dachshunde, also Dackel mit all ihren Fellvariationen, werden wegen ihres charakteristischen Aussehens scherzhaft als Hot Dogs bezeichnet. Unterschätzen sollte man sie jedoch nicht: Ihre Veranlagung für die Jagd macht sie zu ausdauernden und intelligenten Tieren.
- Besonders Siberian Huskys, die zur Gruppe der Spitze und der Hunde vom Urtyp gehören, sieht man ihre Abstammung vom Wolf noch an. In ihrem Verhalten sind sie ursprünglich, also territorial und eigenständig. Ihr Fell ist dicht und gefeit gegen Wind und Wetter.
- Ausdauer und Durchhaltevermögen sind Dalmatiner und Rhodesian Ridgebacks aus der Gruppe der Laufhunde, Schweißhunde und verwandten Rassen. Ihr Fell ist kurz, ihr Bedürfnis nach Auslauf fast unerschöpflich. Sensibel sind sie trotzdem und schmusen nach einem langen Tag auch gern mal auf dem Sofa.
- Vorstehhunde jagen ihr Wild nicht, sondern spüren es mit ihren scharfen Sinnen auf. Hunde wie der Braque Français und die verschiedenen Langhaar-Arten sind elegante Hunde, behutsam und geduldig. Ihre ausgeprägten Fähigkeiten sollten vom Menschen gefördert werden.
- In der Gruppe der Apportier-, Stöber- und Wasserhunde sind vor allem die verschiedenen Retriever-Rassen wie der Golden Retriever (beliebtester Hund in Deutschland, September 2022) oder der Labrador Retriever Das Apportieren liegt ihnen im Blut, ebenso die Loyalität zum Menschen. Das prädestiniert sie heute besonders für Jobs als Begleithunde für Menschen mit Sehbehinderungen, als Therapiebegleithunde in tiergestützten Interventionen oder einfach als freundliche Familienhunde.
- Zur Gruppe der Gesellschafts- und Begleithunde gehören neben Pudeln und Bichons auch verschiedene Spaniel und andere Rassen. Viele von ihnen sind aufgeweckte Artgenossen, die neben ihrem niedlichen Aussehen sehr intelligent sind. Das bedeutet aber nicht, dass sie kein Bedürfnis nach Bewegung haben. Sie erkunden gern ihre Umgebung und fühlen sich unter Menschen meist buchstäblich pudelwohl.
- Windhunde zählen zu den schnellsten Landtieren der Welt. In ihrer Zielstrebigkeit sind sie kaum zu übertreffen, zudem sind sie selbstbewusst und elegant zugleich. Ihr Drang nach Bewegung ist enorm und sollte im Alltag befriedigt werden.
Warum neue Rassen entstehen
Ebenso wie vor Tausenden von Jahren züchten Tierfreund:innen auch heute noch Hunde nach ihren individuellen Bedürfnissen. Zum Trend ist beispielsweise der Wunsch geworden, einen Hund ohne allergieauslösende Haare zu halten. So sind verschiedene sogenannte Hybridhunde entstanden, beispielsweise aus Golden Retriever und Pudel der Goldendoodle oder aus Schnauzer und Pudel ein Schnoodle.
Diese Tiere werden immer aus zwei reinrassigen Elterntieren gezogen und es wird damit nicht weitergezüchtet. Da es keine Vorgaben zu Rassestandards oder eine Anerkennung in den FCI-Gruppen gibt, ist das Ergebnis der Kreuzung oft eine Sache des Zufalls. Dass Hybridhunde robuster, also weniger anfällig für Erbkrankheiten sind, lässt sich bisher nicht bestätigen.
Fazit: Welche Hunderasse passt zu mir?
Wer einen Hund aus dem Tierheim adoptieren oder aus einer besonderen Zucht kaufen möchte, steht vor einer Entscheidung, die langfristig bindet. Es gibt viele Faktoren, die bedacht werden sollten: Welchen Lebensstil pflege ich? Möchte ich mit einem Laufhund lange Radtouren machen oder eher mit dem Familienhund gemütlich durch den Park laufen? Soll der Hund einen Schutz- und Wachinstinkt haben oder eher als Spielkamerad für Kinder geeignet sein?
Da es so viele unterschiedliche Hunderassen gibt, hilft es zunächst, für eine bessere Übersicht die FCI-Gruppe auszuwählen, die den eigenen Interessen entspricht. Dann kann man sich genauer mit den einzelnen Hunderassen befassen, die es gibt. Züchter:innen oder Expert:innen aus Tierheimen beraten gern bei der Entscheidung, welcher Hund passen könnte. Am Ende wird ohnehin entscheidend sein, ob der Charakter des neuen vierbeinigen Familienmitglieds zum eigenen Lebensstil passt – und ob man sich die Zeit lässt, zu einem tollen Team zusammenzuwachsen.
FAQ: Häufig gestellte Fragen
Was sind die 10 beliebtesten Hunderassen?
Zu den 10 beliebtesten Hunderassen in Deutschland gehören: der Deutsche Schäferhund, der Teckel, der Deutsch Drahthaar, der Labrador Retriever, der Golden Retriever, der Pudel, der Rottweiler, der Deutsche Boxer, die Deutsche Dogge und der Cavalier King Charles Spaniel
Wie viele Hunderassen gibt es?
Wer sich einen reinrassigen Hund anschaffen möchte, hat die Wahl zwischen mehr als 350 Hunderassen. So viele verschiedene Arten von Hunden erkennt der internationale Dachverband FCI (Fédération Cynologique Internationale) offiziell an.
Wie sehr bestimmt die Hunderasse die Eigenschaften von Hunden?
Jede:r Hundehalter:in wird sagen, dass der eigene Hund einen individuellen Charakter hat und etwas Besonderes ist. Das ist sicherlich richtig – dennoch hängt es in den meisten Fällen eng mit der Rasse zusammen, welche Veranlagungen ein Hund besitzt und welche Charakterzüge sich wahrscheinlich durchsetzen.