Drei Hunderassen sitzen nebeneinander auf einer Wiese.
Rasseportrait

Für jeden Topf ein Deckel: Welche Hunderasse passt zu mir? Hunderassen in der Übersicht

07.04.2023

Einem Sprichwort zufolge gilt der Hund als bester Freund des Menschen – und das kommt nicht von ungefähr. Hunde ziehen mit uns hinaus in die Welt und meistern mit uns jede Herausforderung. Sie legen ihr Herz in unsere Hände, schenken uns ihr Vertrauen, und alles, was sie sich im Gegenzug wünschen, ist, dass wir sie nicht im Stich lassen. Sie weichen uns nicht von der Seite und haben in jeder Situation einen treuen Blick, eine feuchte Nase und eine warme Pfote parat. 

Kein Wunder also, wenn Menschen mit dem Gedanken spielen, sich einen Hund als Weggefährten zuzulegen. So eine Fellnase kann das Leben aber auch ganz schön auf den Kopf stellen. Ein Hund bringt Veränderungen mit sich und erfordert es, den Alltag umzustrukturieren: Ob Gassigehen, Füttern, Fellpflege oder Tierarztbesuche – es gibt eine ganze Reihe von Aufgaben, die für Hundebesitzer und Hundebesitzerinnen anfallen. Anstrengend kann es werden, wenn die Ansprüche des Hundes nicht mit dem eigenen Lebensstil zusammengehen oder wenn Wesen und Temperament des Vierbeiners so gar nicht zum eigenen Charakter passen. Dann kann es auf beiden Seiten zu Missverständnissen, Frust und letztlich Überforderung kommen.

Umso wichtiger ist es, sich im Vorfeld darüber Gedanken zu machen, welche Hunderasse gut zu einem passt. Bei der Auswahl spielen sowohl die Lebensumstände als auch das individuelle Erfahrungslevel und ethische Vorstellungen darüber eine Rolle, was für eine Art von Bindung man mit seinem Hund aufbauen möchte. Wir verraten, worauf es bei der Auswahl eines Hundes ankommt und welche Hunderassen sich für wen am besten eignen.

Die perfekte Hunderasse finden: Wichtige Fragen als Checkliste

Die Fédération Cynologique Internationale (FCI), der weltweit größte kynologische Dachverband, listet allein 344 anerkannte Hunderassen, die nach ihrem Gebrauch und ihrer Erscheinung in mehrere Untergruppen und Sektionen unterteilt sind. Die Auswahl ist also allein bei den FCI-Standardrassen riesig, mal davon abgesehen, dass es noch eine Vielzahl weiterer Rassen gibt, die nicht Bestandteil der Systematik sind. Wer eine Hunderasse finden möchte, die perfekt zu einem passt, sollte sich vorab ein paar grundsätzliche Fragen stellen:

  • Wie viel Platz habe ich? Nicht jede Hunderasse ist für enge Stadtwohnungen geeignet. Vor allem große Hunde, die viel Temperament haben und Bewegung brauchen, sind auf einem Grundstück besser aufgehoben. Zwar kann man durch großzügige Gassirunden, Unternehmungen in umliegenden Parks und regelmäßige Ausflüge einiges kompensieren, die Wohnung muss aber wenigstens so viel Platz bieten, dass Mensch und Tier im Haushalt ihre Rückzugsbereiche haben und der Hund auch gut in der Wohnung beschäftigt werden kann.
  • Wie viel Zeit habe ich? Hunderassen unterscheiden sich dahingehend, wie viel Zeit für die Pflege, den Auslauf und die Beschäftigung aufgewendet werden muss. Langhaarige Rassen beispielsweise müssen regelmäßig gebürstet werden. Je mehr Bewegung und Förderung ein Hund braucht, desto mehr Zeit muss man dafür einplanen. Auch Hundeschule und gegebenenfalls Hundesport erfordern die eine oder andere Stunde in der Woche.
  • Soll mein Hund alleine bleiben können? Nicht jeder hat die Möglichkeit, im Home Office zu arbeiten oder seinen Hund mit ins Büro zu nehmen. Das bedeutet, dass das Tier einige Stunden am Tag alleine bleiben muss. Zwar ist es im Wesentlichen Trainingssache, ob ein Hund entspannt zu Hause bleibt, ohne etwas anzuknabbern oder ins Jaulen zu verfallen, es gibt aber Rassen, die sich aufgrund ihres gemütlichen Wesens schneller daran gewöhnen und etwas besser damit zurechtkommen. 
  • Gibt es weitere Haustiere? Wenn bereits andere Haustiere im Haushalt leben, ist es wichtig, dass der neue Mitbewohner sich gut mit ihnen verträgt. Es gibt Hunderassen, die beispielsweise sehr gut mit Katzen harmonieren, anderen Hunden aufgeschlossen begegnen und sich gut in bestehende Rudel integrieren, während andere eher Einzelgänger sind und sich weniger gut anpassen können.
  • Soll mein Hund kinderfreundlich sein? Das Leben mit Kindern kann manchmal viel Trubel bedeuten, deswegen muss ein Hund die erforderliche Toleranz, Geduld und Nervenstärke mitbringen. Es gibt Hunderassen, die als besonders familienfreundlich gelten und keine Schwierigkeiten damit haben, sich zu integrieren und unterzuordnen.
  • Wie wichtig ist die Zuchtart für mich? Im Hundebereich gibt es oftmals Schönheitsideale, die bestimmte Rassen durch gezielte Zuchtverfahren erfüllen und so von einigen Menschen bevorzugt werden. In diesem Zusammenhang wird von Qualzucht beim Hund gesprochen.  Diese Tiere können unter zuchtbedingten Merkmalen leiden und gesundheitliche Einschränkungen ein Leben lang mit sich führen.
  • Wie wachsam soll der Hund sein? Manche Hunderassen sind speziell als Wachhunde gezüchtet und haben einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Die Wachsamkeit abzuerziehen, ist ein schwieriges und teils unmögliches Unterfangen, da es mehr oder weniger in der Natur des Hundes liegt, auf sein Rudel zu achten. Wohnt man in einem Mehrfamilienhaus, in dem täglich verschiedene Menschen ein- und ausgehen, wird ein besonders wachsamer Hund immer in Alarmbereitschaft sein. Auf großen Grundstücken kann das Verhalten dagegen durchaus gewollt sein. 

Welche Hunderasse am besten zu einem passt, ist auch eine Typfrage. Wer unternehmungslustig ist, viel Bewegung braucht und Sport treibt, ist mit einer Hunderasse, die es ruhig und gemütlich angehen lässt, vermutlich weniger gut beraten. Umgekehrt liegen Menschen, die gerne mal den einen oder anderen Nachmittag auf der Couch verbringen, nicht unbedingt mit bewegungsfreudigen Hunden richtig. 

Auch auf Hundeschauen kannst du diverse Hunderassen, ihre Charaktereigenschaften und Skills live erleben bevor du dich für ein Tier entscheidest.

Für jedes Erfahrungslevel die passende Hunderasse

Bei der Suche nach einer geeigneten Hunderasse muss unbedingt das persönliche Kenntnislevel berücksichtigt werden. Wer sich zum ersten Mal einen Hund anschafft und noch keine Erfahrung in Sachen Umgang und Haltung hat, sollte eine Rasse wählen, die von Hause aus weniger Dominanz, Eigensinn und Willensstärke mitbringt. Wichtig ist, nicht nur danach zu entscheiden, was einem optisch gefällt, sondern Wesensmerkmale und Erziehungsaufwand miteinzubeziehen.  

Für den Einstieg geeignet sind beispielsweise folgende Hunderassen:

  • Bichon Frisé: Der kleine weiße, pudelähnliche Hund erinnert optisch an einen flauschigen Wattebausch und ist eine echte Frohnatur. Er zeichnet durch ein freundliches, munteres und offenes Wesen aus und möchte überall mit von der Partie sein.
  • Bolonka Zwetna: Typisch für den Bolonka Zwetna ist sein dichtes Wuschelfell, das in Locken oder Wellen den gesamten Körper bedeckt. Der kleine Hund hat ein sonniges, ausgeglichenes und gutmütiges Wesen, ist sehr anhänglich und schmusebedürftig.
  • Havaneser: Havaneser sind klein und kompakt gebaut, haben große Augen und gewelltes Deckhaar. Sie sind pfiffig, selbstbewusst, lebhaft und verspielt. Zwar ist die Hunderasse wachsam und bellt gelegentlich, hat aber kein aggressives Wesen und ist anderen gegenüber aufgeschlossen.
  • Cavalier King Charles Spaniel: Der kompakte Kleinhund mit den langen Schlappohren ist wie der etwas leichtere King Charles Spaniel und der bekanntere Cocker Spaniel ein kluger, verspielter und fröhlicher Zeitgenosse, der allem und jedem offen gegenübersteht.
  • Kooikerhoondje: Der mittelgroße Hund mit den typisch orange-roten Flecken auf dem weißen Fell hat seine Wurzeln in den Niederlanden und wurde ursprünglich für die Entenjagd gezüchtet. Er ist folgsam und gelehrig, braucht jedoch klare Grenzen.
  • Pudel: Kennzeichnend für Pudel sind ihr schlanker, eleganter Körper und ihre wollige Haarpracht, die individuell geschoren werden kann. Sie lernen gerne, sind treu und gehorsam, müssen jedoch eng in den Haushalt integriert sowie körperlich und geistig ausgelastet werden.

Hunde, die eine konsequente Führung benötigen und daher in erfahrene Hände gehören, sind beispielsweise: 

  • Chow-Chow: Chow-Chows machen mit ihrem puscheligen Fell und der Löwenmähne zwar einen possierlichen Eindruck, sind aber eigensinnig, Fremden gegenüber misstrauisch und territorial veranlagt. 
  • Zwergspitz: Ähnliches gilt für Zwergspitze, die gerne bellen und ihr Heim bewachen. Sie lieben Herausforderungen und neigen dazu, andere Hunde zu provozieren. Die Hunde überschätzen sich gelegentlich selbst, weswegen man erzieherisch gegensteuern muss. 
  • Dobermann: Dobermänner geben ebenso wie Zwergspitze und Chow-Chows gute Wachhunde ab. Sie haben jedoch eine dominante Ader, die bei inkonsequenter Führung zum Vorschein kommt. 
  • Rottweiler: Rottweiler sind selbstbewusst, mutig und treu, brauchen jedoch ebenso eine starke Führung, Orientierung und eine fest zugewiesene Rolle. 
  • Weimaraner: Als Jaghunde müssen Weimaraner in erster Linie sinnvoll und in ausreichendem Maß beschäftigt werden. Ihre Energie in die richtigen Bahnen zu lenken, ist für Ungeübte nicht so einfach, sondern erfordert Erfahrung. 
  • Chihuahua: Chihuahuas sind sehr intelligent und finden schnell heraus, wie sie ihren Halter oder ihre Halterin um die Pfote wickeln. Es ist ein Fehler, sie wegen ihrer geringen Körpergröße zu unterschätzen.

Wie viel Zeit und Aufwand die Erziehung eines Hundes in Anspruch nimmt, hängt auch immer vom jeweiligen Charakter ab und davon, wie viel Durchsetzungsvermögen und Konsequenz Halterinnen und Halter an den Tag legen.

Sportliche Hunderassen für aktive Menschen

Ob Wandern, Joggen oder Schwimmen – sportliche Menschen, die sich in ihrer Freizeit gern bewegen und einen Hund suchen, der sie dabei begleitet und jede Herausforderung mitmacht, liegen mit Hunderassen richtig, die von Hause aus einen gewissen Bewegungsdrang mit sich bringen und Beschäftigung brauchen. Beispiele dafür sind:

  • Australian Shepherd: Australian Shepherds wurden ursprünglich als Hüte- und Treibhunde gezüchtet. Sie sind intelligent, arbeitseifrig und bewegungsfreudig, weshalb man sie wunderbar in die Natur mitnehmen kann. Hundesportarten wie Agility, Dogdancing oder Treibball sind für die Tiere gut geeignet.
  • Border Collie: Border Collies sind Arbeitshunde, die vor allem zum Hüten von Schafen eingesetzt werden. Sie lernen extrem schnell, sind sehr motiviert und brauchen eine gesunde Auslastung. Agility, Dogdancing und Treibball sind auch bei dieser Rasse ideal.
  • Rhodesian Ridgeback: Der Rhodesian Ridgeback ist ein lauffreudiger Hund, der Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 50 km/h erreichen kann und einen wunderbaren Begleiter beim Joggen und Fahrradfahren abgibt. Er ist vielseitig veranlagt und kann an Agility und Dogdancing genauso viel Freude entwickeln wie an Obedience, Mantrailing und Fährtenarbeit.
  • Whippet: Der Whippet ist windhundtypisch auf Schnelligkeit und Leistung gezüchtet. Er erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h und zeigt einen starken Jagdtrieb, weswegen man ihn bei Ausflügen in die freie Natur gut unter Kontrolle haben muss. Dann ist er der perfekte Gefährte beim Joggen und Wandern. Der Whippet ist in vielerlei Hinsicht talentiert, so dass für ihn Hundesportarten wie Agility, Obedience und Coursing gleichermaßen in Frage kommen.
  • Jack Russell Terrier: Die kleinen Energiebündel wurden als Jagdhunde gezüchtet. Sie sind quirlig, enorm motiviert, wollen sich bewegen und müssen körperlich ausgelastet werden. Ob beim Laufen neben dem Fahrrad (in der sportlichen Version auch Bikejöring), beim Joggen, dem Canicross oder Wandern – geht es um Action, sind die Hunde immer mit dabei. Darüber hinaus kommen sie beim Agility-Training und Dogdancing auf ihre Kosten.
  • Malinois: Der belgische Schäferhund ist ein Arbeitstier, das seinesgleichen sucht. Er bringt eine enorme Energie und die idealen körperlichen Voraussetzungen für einen Sporthund mit. Malinois werden häufig als Gebrauchshunde bei der Polizei, beim Zoll und ähnlichen Bereichen eingesetzt und in den Disziplinen Fährtenarbeit, Obedience und Schutzdienst ausgebildet. lies auch hier alles zur Wolfskralle, die der belgische Schäferhund oftmals noch besitzt.

Sportliche Hunderassen sind anspruchsvoll, weil sie viel Beschäftigung und Bewegung brauchen – und zwar das ganze Leben lang. Mit zwei oder drei Gassirunden am Tag geben sich die Tiere nicht zufrieden. Das heißt aber nicht, dass Action rund um die Uhr angesagt sein muss. Auch aktive Hunde brauchen Erholung und Regenerationsphasen. Hier geben wir Tipps für Wanderungen mit Hunden, was es generell zu beachten gibt plus einer Checkliste, damit du nichts vergisst.

Gemütlich und ausgeglichen: Hunderassen für alle, die es ruhiger mögen

Nicht jeder Hund hat Freude daran, stundenlang draußen herumzuspazieren. Das liegt darin begründet, dass manche Rassen schlicht und ergreifend keinen großen Bewegungsdrang haben. Sie sind die idealen Begleiter für Menschen, die es im Alltag entspannter angehen lassen und nicht ständig unterwegs sein müssen. Beispiele dafür sind:

  • Deutsche Dogge: Die Deutsche Dogge ist der Inbegriff eines sanften Riesen. Sie kuschelt gern, ist anhänglich, gehorsam und meistens entspannt und ausgeglichen. Deutsche Doggen können in der Wohnung gehalten werden, wenn diese ausreichend dimensioniert ist. Für kleine Wohnungen sind sie allein wegen ihrer Größe nicht gemacht. Neben den täglichen Gassirunden brauchen sie nicht viel weiteren Auslauf.
  • Französische Bulldogge: Die Französische Bulldogge ist in den letzten Jahren zu einem echten Trend-Hund avanciert. Das hat sicherlich damit zu tun, dass die Rasse als freundlich, aufgeschlossen, verspielt und verschmuste Hunde gilt. Frenchies, wie man sie auch nennt, sind als Schoßhunde gezüchtet und überhitzen bei Bewegung schnell. Tägliche Gassirunden reichen ihnen vollkommen aus.
  • Englische Bulldogge: Englische Bulldoggen brauchen verhältnismäßig wenig Auslauf und kommen auch in kleineren Wohnungen zurecht, wobei tägliche Spaziergänge selbstverständlich trotzdem auf dem Programm stehen müssen. Sie sind anhänglich und kuschelbedürftig und suchen sich gern ein ruhiges Plätzchen, um zu entspannen.
  • Mops: Der Mops ist ein fröhlicher und verspielter Hund, der keinen Jagdtrieb zeigt. Er kommt mit wenig Auslauf aus, da er wie die Französische Bulldogge schnell überhitzt. Dementsprechend eignet sich der Mops nicht fürs Joggen, lange Spaziergänge oder fitnessbezogene Hundesportarten. Die täglichen Gassirunden sollten moderat und im Sommer lieber etwas kürzer ausfallen.
  • Malteser: Malteser sind lebhafte und zugängliche kleine Schoßhunde, die es lieben, umsorgt zu werden. Ihr Bewegungsdrang ist nicht allzu groß. Wenn ausreichend Beschäftigung und regelmäßige Gassirunden auf dem Plan stehen, können sie auch in kleineren Wohnungen gehalten werden.
  • Shar Pei: Der Shar Pei ist ein willensstarker, selbstbewusster und unabhängiger Hund, der zwar Bewegung braucht, aber keine Lust auf hektische Sportarten hat. Joggen, Agility und Co. sind nichts für ihn. Mit entspannten, ausgedehnten Spaziergängen liegt man jedoch goldrichtig. 

Wichtig zu wissen ist, dass ruhige Hunderassen nicht immer leicht erziehbar sind. Shar Peis beispielsweise gehören in die Hände von erfahrenen Haltern und Halterinnen, da sie durchaus stur sein können und sich territorial verhalten. 

Verspielt, sanft und geduldig: Die besten Hunderassen für Familien mit Kindern

Hunde, die in Familien mit Kindern leben, müssen nervenstark, geduldig und ausgeglichen sein, da es zu Hause durchaus turbulent zugehen kann. Nicht jeder Hund ist dafür gemacht. Manche haben lieber ihre Ruhe und ziehen sich zurück, wenn es ihnen zu laut wird. Es gibt jedoch Rassen, die gut damit zurechtkommen und als besonders kinderlieb gelten, was gerade dann wichtig ist, wenn Kleinkinder m Haushalt leben.

  • Labrador Retriever: Der Labrador Retriever zählt wie der Golden Retriever zu den beliebtesten Hunderassen überhaupt. Der mittelgroße Hund ist arbeitsfreudig, sportlich, anhänglich, dem Menschen sehr zugewandt und hat einen ausgeprägten will to please, also das Bedürfnis, seinem Besitzer oder seiner Besitzerin zu gefallen. Dadurch ist er gut erziehbar. Labradore kommen sehr gut mit Kindern aus, sind verspielt, interessiert und immer gut gelaunt.
  • Golden Retriever: Der mittelgroße Hund mit seinem typisch cremefarbenen, welligen Fell ist menschenbezogen, lernwillig, neugierig, fröhlich und wie der Labrador Retriever aufgrund seines ausgeprägten Gehorsamkeitswillens leichtführig. Er hat ein sanftmütiges, entspanntes Wesen und ist ein toller Begleithund. 
  • Berner Sennenhund: Der Berner Sennenhund ist ein großer Kuschelbär, der in sich ruht und aufgrund seiner hohen Reizschwelle selbst in hektischen Momenten gelassen bleibt. Er zeichnet sich durch ein gutmütiges, freundliches Wesen aus und liebt es, mit Kindern zu spielen und zu kuscheln.
  • Leonberger: Leonberger haben einen sanftmütigen, aufgeschlossenen und verspielten Charakter. Das Toben mit Kindern bereitet ihnen viel Freude und auch in turbulenten Situationen kann sie nichts aus der Ruhe bringen. Zwar zeigen sich Leonberger sehr selbstbewusst, sie haben aber keine Probleme damit, sich der Familie unterzuordnen.
  • Deutscher Boxer: Der Deutsche Boxer ist ein freundlicher, kinderlieber und unkomplizierter Hund. Er ist von Natur aus nervenstark, ausgeglichen und beherrscht, wodurch er auch in Stresssituationen die Ruhe bewahrt. Ursprünglich wurde der Boxer für die Jagd gezüchtet, hat sich aber als beliebter Familienhund etabliert.
  • Schnauzer: Als familienfreundlich gilt auch der Schnauzer. Die Hunderasse ist enorm vielfältig und deckt vom Zwergschnauzer bis zum Riesenschnauzer so gut wie alle Größenordnungen ab. Die charakterlichen Ausprägungen variieren je nach Typ. Üblicherweise sind Schnauzer starke, mutige und selbstbewusste Persönlichkeiten mit einem lebhaften Wesen. Sie sind wachsam und mutig, aber auch verspielt und anpassungsfähig und zeichnen sich durch eine bemerkenswerte innere Ruhe aus.

Ob ein Hund sich gut in eine Familie mit Kindern integriert, hängt nicht nur von seiner Rasse und seinem Charakter ab, sondern im Wesentlichen von seiner Sozialisierung. Wenn Halterinnen und Halter das Tier mit Liebe, Geduld, Respekt und der nötigen Konsequenz erziehen, ihm Orientierung und Schutz bieten und eine feste Rolle innerhalb des Familiengefüges zuweisen, wird sich der Hund schnell einleben und gut in der Situation zurechtfinden.

Weitere Faktoren für die Auswahl einer passenden Hunderasse

Es gibt ein paar weitere Kriterien, die dabei helfen können, eine passende Hunderasse zu finden. Diese betreffen im Wesentlichen den finanziellen Aufwand und medizinische Hintergründe. Große Hunderassen benötigen mehr Futter als kleine Hunderassen. Sollte nur ein begrenztes Budget vorhanden sein, ist ein kleinerer Hund möglicherweise zu bevorzugen. Im Fall einer Erkrankung können hohe Tierarztkosten durch Untersuchungen, Therapien und Medikamente anfallen. Eine Hundekrankenversicherung und ein Hunde-OP-Versicherung sind neben einer Hundehaftpflichtversicherung, die in manchen Bundesländern ohnehin vorgeschrieben ist, durchaus eine Empfehlung, da sie im Ernstfall eine finanzielle Entlastung bedeuten.

In dem Zusammenhang ist auch zu berücksichtigen, dass es Hunderassen gibt, die beispeilsweise durch Überzüchtungen anfällig für spezifische Krankheiten sind. Manche neigen zu Augen- und Ohrenkrankheiten, andere zu Gelenkentzündungen oder Arthrose. Darüber sollte man zumindest gut informiert sein, wenn man sich für eine bestimmte Hunderasse entscheidet. 

Fazit

Eine Hunderasse zu finden, die perfekt zu einem passt, ist gar nicht so einfach – zumal jedes Tier neben rassespezifischen Merkmalen seinen eigenen Charakter mitbringt. Objektive Kriterien und Fragestellungen können bei der Auswahl helfen. Man sollte aber auch nicht vergessen, auf seinen Bauch zu hören. Wenn die Intuition „Ja“ zu einem Hund oder einer Hunderasse sagt und keine gewichtigen Gründe dagegensprechen, liegt man in den seltensten Fällen verkehrt.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Auswahl der Hunderasse

Welche Hunderassen haaren nicht?

Zu den Hunderassen, die wenig oder gar nicht haaren, gehören der Pudel, der Labradoodle (Mischung aus Labrador und Pudel), Wasserhunde und Schnauzer. Auch der Weimaraner und Cane Corso sind in der Hinsicht pflegeleicht. 

Warum werden Pudel für Menschen mit Hundeallergie empfohlen?

Pudel gelten als hypoallergen, weil ihre Haare wie beim Menschen einfach immer weiterwachsen. Es gibt keinen Fellwechsel im Sommer oder Winter. Das hat zur Folge, dass das Fell regelmäßig geschoren oder getrimmt werden muss, damit es nicht verfilzt. Generell ist Menschen mit Allergien anzuraten, den Hund im Tierheim oder beim Züchter oder der Züchterin vorab einige Male zu besuchen, um sicherzugehen, dass wirklich keine Symptome auftreten.

Welche Hunderassen kann man mit ins Büro nehmen?

Hunderassen, die gut mit Menschen auskommen, einen möglichst gering ausgeprägten Wach- und Schutztrieb haben und wenig territorial, dafür aber anpassungsfähig sind, machen sich sehr gut im Büro. Dazu zählen beispielsweise Gesellschaftshunde wie Malteser, Havaneser, aber auch Labrador Retriever, Golden Retriever und gelassene große Hunderassen wie Neufundländer.

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