Kleiner grauer Hund liegt müde vor seinem Napf und frisst wegen der Hitze nicht.
Ernährung

Hund frisst nicht bei Hitze: Muss ich mir Sorgen machen?

07.07.2022

Wenn es im Sommer heiß wird, verspüren manche Menschen plötzlich keinen großen Appetit mehr. Vielen Hunden geht es nicht anders. Dabei handelt es sich um einen ganz natürlichen Prozess, der gleich mehrere Auslöser haben kann. In diesem Artikel erfährst du, wie du deinem Hund hilfst, auch bei Hitze noch ausreichend Futter und Wasser zu sich zu nehmen.

Es ist warm, der Hund bewegt sich schwerfällig zum Futternapf, schnüffelt kurz und wendet sich dann wieder ab? Viele Tierbesitzer:innen machen sich Sorgen, wenn ihr Hund im Sommer weniger isst oder ganze Mahlzeiten ausfallen lässt. Sie fragen sich, ob Hunde bei Hitze grundsätzlich weniger fressen oder ob ihr Tier krank ist? Keine Sorge: Meist ist es ganz normal, wenn sich das Fressverhalten eines Hundes langsam ändert, sobald im Frühling die Temperaturen steigen und die Sonne wieder mehr scheint.

Wieso frisst mein Hund im Sommer schlecht?

Der Grund für den veränderten Appetit ist, dass im Sommer für viele Dinge weniger Energie benötigt wird. Muss ein Hundekörper im Winter noch viel Arbeit aufbringen, um seine Körpertemperatur aufrecht zu erhalten, ist dazu im Sommer weniger Anstrengung notwendig. Statt zu schwitzen, kühlen sich Hunde über ausgiebiges Hecheln ab und benötigen statt Nahrung eher Wasser. Außerdem unternehmen viele Tiere bei heißen Temperaturen keine großen körperlichen Anstrengungen, sondern machen es sich lieber in einer kühlen und schattigen Ecke gemütlich. Die Futterverweigerung ist also ganz natürlich.

Wieviel Energie ein Hund allgemein in seinem Alltag benötigt, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Gewicht und Größe: Je größer und schwerer ein Hund ist, desto mehr Energie muss er für körperliche Aktivitäten, aber auch für die allgemeine Wärmeregulierung aufbringen.
  • Umgebungstemperatur: Wenn ein Hund große Unterschiede zwischen Körpertemperatur und Umgebungstemperatur ausgleichen muss, benötigt er mehr Futter.
  • Alter: Welpen benötigen grundsätzlich mehr Energie, da sie zusätzlich zu den allgemeinen Aktivitäten auch noch ihr Wachstum bewältigen müssen. Alte Tiere sind hingegen meist weniger aktiv und senken damit ihren Futterbedarf.
  • Aktivität: Je mehr körperliche Aktivitäten ein Hund ausübt, desto eher wird er seine Reserven wieder am Futternapf auffüllen wollen.
  • Unterschiede bei den Hunderassen: Zusätzlich zu den zuvor genannten Aspekten unterscheidet sich der Energiebedarf außerdem je nach Hunderasse. Insbesondere Eigenschaften wie ein langes oder ein dichtes Fell können den Wärmehaushalt eines Hundes sehr beeinflussen.

Welche anderen Gründe kann es für Appetitlosigkeit beim Hund geben?

Wenn ein Hund bei warmem Wetter schlecht frisst, kann das also völlig normal sein. Auch schnelle Wetterumschwünge, eine Hitzewelle oder die Reise an einen deutlich wärmeren Urlaubsort können den Kreislauf unserer Vierbeiner belasten. Natürlich kann ein Hund auch unter anderen Belastungen leiden: Stress, Erkrankungen, Zahnprobleme oder eine Veränderung im Hormonhaushalt durch Läufigkeit können ebenfalls Auslöser für eine Futterverweigerung sein. Auch nach einer Impfung kann der Napf kurzzeitig gemieden werden. Das Tier sollte daher immer beobachtet werden, ob neben der Appetitlosigkeit auch andere körperliche Symptome wie Durchfall, Schlappheit oder Erbrechen auftreten. In einem solchen Fall gilt es, Hilfe in der Tierarztpraxis zu suchen.

Das richtige Hundefutter für den Sommer

Generell können Hundehalter:innen ihren geliebten Haustieren Nass- oder Trockenfutter anbieten. Nassfutter bietet bei warmem Wetter den Vorteil, dass es automatisch mit mehr Flüssigkeit versorgt und damit vor dem Austrocknen schützt. Trockenfutter ist hingegen länger haltbar. Wer es mit Wasser mischt, kann so bei der Flüssigkeitsaufnahme helfen. Diese weiteren Tipps sollten beim Fütterungsmanagement im Sommer beachtet werden:

  • Fütterungszeiten beachten: Da Hunde bei Hitze weniger fressen, sollten die Mahlzeiten eher in den kühleren Morgen- und Abendstunden angeboten werden.
  • Futter richtig lagern: Sowohl Nass- als auch Trockenfutter sollten kühl, sonnengeschützt und trocken aufbewahrt werden. Angebrochenes Dosenfutter kann in einem verschließbaren Gefäß noch eine Weile im Kühlschrank gelagert werden. Wer rohes Fleisch verfüttert, sogenanntes BARF (biologisch artgerechtes rohes Futter), sollte unbedingt auf eine ununterbrochene Kühlkette achten.
  • Futter auf Zimmertemperatur erwärmen: Es klingt zwar verlockend, eine gekühlte Mahlzeit direkt aus dem Kühlschrank zu verfüttern, um den Hund zu erfrischen. Dennoch sollte das Futter immer zuerst auf Zimmertemperatur erwärmt werden. Ansonsten drohen Bauchschmerzen und Kreislaufprobleme. Auch Wasser sollte nicht zu kühl serviert werden.
  • Napf optimal aufstellen: Der Futternapf und die Wasserschale stehen am besten an einem schattigen Ort. Es ist ratsam, beides regelmäßig zu reinigen und abgestandenes Wasser auszutauschen. Während das Futter bei Hitze schneller verdirbt, sammeln sich außerdem schnell Fliegen, Wespen und Ungeziefer im Napf. Wer das Nassfutter beim Aufwärmen abdeckt, kann dem entgegenwirken. Verirrt sich trotzdem eine Biene in den Napf, sollte man immer vorbereitet sein, was es bei einem Bienenstich zu tun gilt.

Den Hund bei Hitze unterstützen

Wer seinem Hund dennoch tagsüber etwas zu fressen anbieten möchte, kann im Sommer auch auf leichte Snacks ausweichen. Gerade rohe Gemüsesorten, zum Beispiel Karotten, Zucchini oder Feldsalat, versorgen den Vierbeiner mit Vitaminen und Flüssigkeit. Zudem stellen leichte Lebensmittel keine sonderliche Belastung für den Magen und die Verdauung dar. Gerade im Sommer ist der Ratschlag, den Hund nicht nach 17:00 Uhr zu füttern, nicht allzu ernst zu nehmen. Es bleibt draußen lange hell im Sommer und die Gassirunde nach einer Mahlzeit kann so entsprechend auch bequem nach hinten verlagert werden.

Jenseits der Ernährung sorgt vor allem Abkühlung für dankbare Hundeaugen. Die Palette an Möglichkeiten scheint dabei endlos. Zuhause kann jeder seinem Tier ein schattiges Plätzchen bereiten und beispielsweise den Korb oder die Decke auf kalten Fliesen ausbreiten. An besonders heißen Tagen ist es außerdem eine willkommene Erfrischung, wenn sich der Vierbeiner auf einem kühlen, feuchten Handtuch entspannen kann. Man sollte allerdings davon absehen, dieses über den Hund zu legen: In einem solchen Fall kann schnell ein Hitzestau entstehen. Auch das Übergießen mit kaltem Wasser ist nicht zu empfehlen, da der Kreislauf eines erhitzten Tieres damit überfordert wird. Bei Ausflügen in die Natur sollten Herrchen oder Frauchen immer ausreichend Trinkwasser für Hund und Mensch mitführen.

Wasser zum Baden bietet eine weitere Erfrischungsmöglichkeit. Wenn der Hund schwimmen mag, ist das eine gern genutzte Chance, um ein bisschen Aktivität in den Sommertag zu bringen. Besonders gut geeignet, weil die Wasserwerte regelmäßig überprüft werden und das Gelände passend gestaltet ist, ist der Besuch eines Hundestrands. Bei aller Freude über Abkühlung ist jedoch immer zu beachten, dass ein Hund beim Schwimmen sowohl durch die Wassertemperatur unterkühlen, als auch durch die Anstrengung überhitzen kann.

Frisst der Hund schlecht bei Hitze, ist das grundsätzlich kein Problem

Wenn die Temperaturen steigen, sinkt der Appetit. Verantwortlich für diese Grundregel ist, dass die Temperaturregelung des Hundes weniger gefordert ist und das Tier sich vielleicht eine Stunde mehr in den Schatten legt als üblich. Da allerdings auch andere Ursachen, beispielsweise ein Hitzschlag, verantwortlich für die Appetitlosigkeit sein können, sollte der Vierbeiner immer genau beobachtet werden. Frisst der Hund auf Dauer nichts, ist ein Besuch in einer Tierarztpraxis zu empfehlen.

FAQ: Häufig gestellte Fragen

Warum frisst mein Hund bei Hitze nicht?

Bei heißen Temperaturen unternehmen viele Hunde keine großen körperlichen Anstrengungen, sondern machen es sich lieber in einer kühlen oder schattigen Ecke gemütlich. Es ist meist ganz normal, wenn sich das Fressverhalten langsam ändert, sobald im Frühling die Temperaturen steigen und die die Sonne wieder mehr scheint.

Haben Hunde bei Hitze weniger Hunger?

Im Sommer wird für viele Dinge weniger Energie benötigt. Muss ein Hundekörper im Winter noch viel Arbeit aufbringen, um seine Körpertemperatur aufrecht zu erhalten, ist dazu im Sommer weniger Anstrengung notwendig. Statt zu schwitzen kühlen sich Hunde über ausgiebiges Hecheln ab und benötigen statt Nahrung eher Wasser. So erkennst du übrigens die Anzeichen vom richtigen Hunger beim Hund.

Was dürfen Hunde im Sommer essen?

Generell können Hundehalter:innen auch im Sommer ihren geliebten Haustieren Nass- oder Trockenfutter anbieten. Nassfutter bietet bei warmem Wetter den Vorteil, dass es automatisch mit mehr Flüssigkeit versorgt und damit vor dem Austrocknen schützt.

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