Pferde haben im Vergleich zu Hunde oder Katzen noch den frischesten Geruch, auch wenn es nicht der nach Lavendel ist. Bei fleischfressenden Tieren ist ein leicht strenger Geruch normal. Wenn der Geruch allerdings deutlich schlechter oder strenger wird bei Pflanzenfressern, kann er auf eine Erkrankung hinweisen. Aber auch das gerade Gefressene kann die Ursache sein: Kräutermüsli, Heu oder vielleicht doch eher die Knoblauchsrauke vom Wiesenrand?
Mundgeruch durch Zahnprobleme
Ein schlechter Mundgeruch kann auf Zahnprobleme hinweisen. Futterreste setzen sich in Zahnzwischenräumen und Einbuchtungen leicht ab und gammeln vor sich hin, wenn Zahnhaken durch die Mahl- und Kaubewegungen entstehen. Abgebrochene Zähne bei alten Pferden sind durchaus typisch, aber auch Zahnfleischentzündungen, meist begleitet von typischen Symptomen wie Heuröllchen, Fressunlust bis hin zu Stellungsproblemen beim Reiten. Ein jährliches Check-up durch die Zahnärztin ist daher zu empfehlen.
Tipp: Genügend Raufutter anzubieten ist eine einfache Lösung gegen Zahnprobleme und schließlich Mundgeruch bei Pferden.
Magenprobleme und Darmverschluss verursachen Mundgeruch
Als weitere Ursache können zum Beispiel auch Magengeschwüre infrage kommen. Deshalb sollte anhaltender Mundgeruch beim Pferd auch immer ärztlich abgeklärt werden.
Ein saurer Atem deutet manchmal auf einen Darmverschluss oder Kolik hin. Der Grund: Die Futterreste, die normalerweise ausgeschieden werden, sammeln sich im Darm – und der Geruch kommt dann auch aus dem Mund heraus. Kommen weitere Symptome wie Flehmen, häufiges zum Bauch Gucken, in den Bauch Beißen oder Wälzen beziehungsweise Hinlegen dazu, solltest Du sofort den Tierarzt rufen.
Da es leider immer mal zu Krankheiten oder Verletzungen des Pferdes kommen kann, ist es ratsam eine gute Pferde-Krankenversicherung und eine Pferde-OP-Versicherung abzuschließen, um sich vor den möglichen hohen Kosten beim Tierarzt zu schützen.
Atemwegsinfektionen
Eine Erkältung ist ein Infekt der Atemwege. Ursache sind meist Viren, die durch Nase und Maul in die Schleimhäute gelangen. Bei Pferden und Menschen ist der Prozess der Ansteckung der Gleiche.
Durch das geschwächte Immunsystem haben Viren und Bakterien ein leichtes Spiel – auch im Rachenraum des Pferdes. Deshalb sollten Pferdebesitzer bei den Anzeichen einer Erkältung oder Dämpfigkeit den Tierarzt rufen. Nur ein Experte kann die richtige Behandlung bei einer Erkältung bestimmt und gezielt behandeln.
Nierenversagen
Toxine, welche normalerweise im Urin ausgeschieden werden, sammeln sich im Pferdekörper an und es kommt zu einem unangenehmen Geruch aus dem Maul des Pferdes. Werden begleitende Symptome wie kaum noch oder vermehrt Urin sowie Schlappheit, Appetitlosigkeit und ein mattes Fell beobachtet, so gilt es sofort eine Fachärztin zu informieren.
Fazit
Ein auffälliger Geruch aus dem Pferdemaul kann auf das zurückführen, was ein Pferd frisst, oder auch ein erster Hinweis auf Krankheitssymptome sein. Bei Unsicherheiten ist daher eine fachärztliche Beratung unumgänglich.