Kranke Katze in Decke gekuschelt, geht es schlecht sie erbricht sich.
Tiergesundheit

Katze erbricht: Ursachen, Gefahren und Behandlung

20.05.2022

Wenn sich die eigene Katze übergibt, ist es normal, dass man sich Sorgen macht. Manchmal würgt die Katze lediglich einen Haarballen hoch, was normal und ungefährlich ist. Erbrechen kann aber auch ernsthafte Ursachen haben. In diesem Beitrag erfährst du, wo die Gefahren liegen und wann du dir Hilfe suchen solltest.

Anzeichen von Übelkeit und Erbrechen bei Katzen

Ist einer Katze übel, speichelt sie mehr als üblich und leckt sich die Lippen. Ein übermäßiges Schlucken fällt auf. Beginnt die Katze zu erbrechen, kommt es zu Zuckungen im Magenbereich, sie nickt mit dem Kopf und gibt Würgegeräusche von sich.

Es mag unangenehm sein, das Erbrochene in Augenschein zu nehmen, dennoch lohnt ein Blick darauf. Farbe und Konsistenz geben wertvolle Hinweise auf die Ursache:

  • Weißer Schleim deutet auf eine gereizte Magenschleimhaut hin
  • Blut zeigt, dass die Magenschleimhaut stark geschädigt ist, etwa durch einen Fremdkörper oder starken Wurmbefall
  • Gelblicher Schleim verweist auf eine Entzündung des Dünndarms, in der Regel durch Bakterien oder Viren
  • Bei Bröckchen handelt es sich um unverdaute Futterreste

Katze erbricht Fell, Gras und Futterresten

Oft ist eine einfache Magenverstimmung die Ursache für Erbrechen. Ausgelöst werden kann die Magenverstimmung, wenn eine Katze ihr Futter zu schnell herunterschlingt, sich überfrisst oder schwer Verträgliches wie Kuhmilch zu sich nimmt. Auch eine Futterumstellung kann den Magen einer Katze überlasten. Zudem ist auch möglich, dass Futtermittelallergien noch im fortgeschrittenen Alter auftreten, der Katze ebenfalls auf den Magen schlagen und zu Erbrechen führen.

Neben Stress als ein weiterer möglicher Auslöser für Erbrechen kommt auch die sogenannte Reisekrankheit als Ursache infrage. Es kann sein, dass beispielsweise bei einer Autofahrt der Gleichgewichtssinn durch die ungewohnten Bewegungen gestört wird und sich das Haustier erbricht – nach oder schon während der Fahrt. Glücklicherweise gibt es für Katzen Medikamente, mit denen sich diese Form der Übelkeit behandeln lässt.

Hat die Katze Gras gefressen, kann das ebenfalls zu Erbrechen führen. Das ist kein Grund zur Sorge, denn Katzen fressen Gras ganz bewusst. Sie stimulieren damit gezielt das Erbrechen, um unverdauliche Haarballen hochwürgen zu können.

Übergibt sich eine Katze einmalig und liegt einer der aufgeführten Gründe nahe, besteht in der Regel keine Gefahr für das Tier. In jedem Fall ist es jedoch ratsam, den Ursachen auf den Grund zu gehen. Ist unklar, was zum Erbrechen geführt hat, ist zu empfehlen, die Tierärztin oder den Tierarzt aufzusuchen.

Katze kotzt: Krankheiten und Parasiten als Auslöser

Erbrechen kann auch ein Symptom vieler ernsthafter Erkrankungen der Katze sein. Die Feline Panleukopenie (FPV), auch Katzenseuche genannt, ist eine hoch ansteckende Viruskrankheit. Insbesondere für junge Kätzchen und ungeimpfte Tiere kann der Krankheitsverlauf tödlich enden. Neben Erbrechen sind Bauchschmerzen und Durchfall, der auch blutig sein kann, sowie Teilnahmslosigkeit Symptome dieser Krankheit. Damit deine Katze bestmöglich geschützt ist, solltest du darauf achten, dass deine Katze alle Impfungen hat.

Besteht der Verdacht auf Katzenseuche, muss das Tier unbedingt umgehend isoliert werden.

Das Erbrechen kann auch ein erstes Symptom für eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse oder im Darmbereich sein. Oder für einen Harnstau, der sich zusätzlich durch tröpfelnden Urin bemerkbar macht. Unter Umständen ist Erbrechen auch ein Anzeichen für eine sich ankündigende Diabetes bei deiner Katze oder eine chronische Erkrankung von Leber und Niere.

Fängt die Katze öfter Vögel oder Mäuse, steigt ihr Risiko, dass sie über diesen Weg von Parasiten befallen sein könnte. Würmer sind dann häufig in Kot oder Erbrochenem zu erkennen. Die Ausscheidungen sollten tierärztlich untersucht werden. Zusätzlich treten in der Regel Symptome wie Durchfall oder Gewichtsverlust auf.

Zeigen sich mehrere Symptome gleichzeitig oder mehrfach in kurzem Abstand, sollte spätestens nach zwölf Stunden ein Tierarzt oder eine Tierärztin die Katze untersuchen. Bei jungen Kätzchen, Senioren, chronisch kranken Tieren und insbesondere bei Harnstau gilt es schneller zu handeln. Mit der ärztlichen Behandlung ist sichergestellt, dass das Tier vor Austrocknung (Dehydration), weiterer Übelkeit und zusätzlichen Schmerzen bewahrt wird.

Die Katze erbricht durch Fremdkörper oder Vergiftung

Es kommt zuweilen vor, dass Katzen eine Schnur oder Fäden, Knochenstücke anderer Tiere oder Kleinteile wie Bausteine oder Batterien verschlucken. Die Fremdkörper können den Magen zuschnüren, perforieren oder reizen und die Katze kann mit Erbrechen reagieren. Wer versucht, eine Schnur selbst wieder herausziehen, kann damit weitere Verletzungen bei der Katze verursachen.

Es gibt viele giftige Pflanzen für deine Katze und auch Nahrungsmittel wie Schokolade Medikamente, die dazu führen, dass deine Katze kotzt. Je nach Dosis reagiert die Katze zuerst mit Übelkeit und Erbrechen. Hier zeigt sich die positive Wirkung vom Erbrechen – als eine Reaktion des Körpers, schädliche Stoffe wieder auszustoßen. Es kann aber auch zu Krämpfen und Atemproblemen sowie zu inneren Blutungen kommen.

Immer wenn eine Katze etwas Gefährliches verschluckt haben könnte, gehört sie zügig in tierärztliche Behandlung.

Wie kann ich der Katze zu Hause helfen?

Du siehst, deine Katze übergibt sich, dann solltest du ihr ausreichend Wasser anbieten und Ruhe gönnen. Zudem sollte die Katze Schonkost bekommen. So wird der gereizte Magen des Tieres nicht zu sehr belastet und die Katze kann das Futter besser bei sich behalten. Geeignet sind gekochter Fisch, gekochte Hühnerbrust, gekochtes Ei, in Wasser gekochter Milchreis oder gekochte Nudeln.

Für den Besuch bei der Tierärztin oder dem Tierarzt ist eine gute Vorbereitung hilfreich. Wichtig für die Aufnahme der Krankengeschichte und die Diagnose sind vor allem Informationen, wann und wie häufig die Katze erbrochen und wann sie zuletzt gefressen hat. Auch ihr Impfstatus wird abgefragt. Solltest du daher unbedingt eine Katzenversicherung abschließen, ja oder nein? Da beim Tierarzt hohe Kosten entstehen können, solltest du eine gute Katzen-Versicherung abschließen, die die Kosten deckt.

Checkliste: Wann empfiehlt sich tierärztliche Hilfe?

  • Mehrmaliges Erbrechen in wenigen Stunden
  • Erbrechen nach dem Fressen
  • Es findet sich Blut im Erbrochenen
  • Es findet sich weißer oder gelblicher Schleim im Erbrochenen
  • Es finden sich Würmer im Erbrochenen
  • Die Katze wird schwächer und lethargischer
  • Die Katze frisst oder trinkt nicht
  • Es tritt auch nach zwölf Stunden keine Besserung ein
  • Das Erbrechen tritt häufiger im Monat auf
  • Die Katze hat zusätzliche Symptome wie Durchfall

Erbrechen bei Katzen vorbeugen

Alle Risiken für Erbrechen lassen sich leider nicht verhindern, aber einschränken. So bietet es sich an, das Fell der Katze regelmäßig zu bürsten und lose Haare zu entfernen. Giftige Zimmerpflanzen sollten nicht in Reichweite der Katze sein und Reinigungs-, Desinfektionsmittel und Rattengift gehören in einen verschlossenen Schrank. Dasselbe gilt für Medikamente. Liegt die Ursache für das Erbrechen in zu schnellem Fressen, können sogenannte Anti-Schling-Näpfe oder Futter-Spielzeuge, die es im Zoofachhandel gibt, helfen. Impfungen und Wurmkuren verhindern zudem ernsthafte Erkrankungen, die unter anderem Erbrechen als Symptom aufweisen.

Katze erbricht: Wie helfen?

Wenn du dich gut um deine Katze kümmerst, ihr Verhalten beobachtest und das Erbrochene in Augenschein nimmst, kannst du schnell einschätzen, ob es für die Katze gefährlich ist, wenn sie sich erbricht. Im Zweifel gilt immer: Besser den Tierarzt oder die Tierärztin aufsuchen, als die Gesundheit des geliebten Haustiers zu gefährden.

FAQ: Häufig gestellte Fragen

Ist Erbrechen bei Katzen normal?

Es kommt ganz auf die Ursache drauf an. Wenn deine Katze Haarballen erbricht, ist es normal. Sollte sich deine Katze über einen längeren Zeitraum übergeben, kann es auch ein Anzeichen für eine Erkrankung sein.

Was können Ursachen vom Spucken bei meiner Katze sein?

Ursachen für das Erbrechen deiner Katze könnten sein, dass sie zu viele Haare im Magen hat, zu schnell gegessen hat, etwas Falsches gefressen hat oder eine Krankheit vorliegt.

Erbrechen bei Katzen – ab wann sollte man zum Tierarzt oder zur Tierärztin?

Sollte sich deine Katze über einen längeren Zeitraum übergeben oder du keinen möglichen Grund nennen kannst, solltest du deinen Tierarzt oder deine Tierärztin aufsuchen.

1.136 Wörter

Auch interessant