Katze liegt in Narkose mit Intubation.
Häufige Fragen

Narkose bei Katzen: Wie Katze auf Anästhesie vorbereiten + Nachsorge

13.06.2023

Für die Gesundheit einer Katze kann eine Narkose im Falle einer Operation, einer Behandlung oder auch einer Untersuchung nötig sein. Die Narkose sorgt dafür, dass die Katze keinen Schmerz empfindet und reglos daliegt. So können Tierärzt:innen notwendige Eingriffe, Untersuchungen und Behandlungen durchführen, ohne dass die Katze leidet oder durch Bewegungen den Erfolg der durchgeführten Maßnahmen gefährdet. Aber auch für den Schutz von Tierärzt:innen kann eine kurze Narkose oder Sedierung nötig sein. Denn Katzen sind häufig sehr wehrhaft und schwierig ruhig zu halten.

Eine Narkose birgt immer auch Risiken. Du kannst jedoch selbst viel dafür tun, um diese Risiken möglichst klein zu halten. So hilfst du deiner Katze, wenn du möglichst viele relevante Informationen über den Gesundheitszustand deiner Katze an den oder die Tierärzt:in weitergibst und dich an die Empfehlungen hältst, die dir in der tierärztlichen Praxis mitgegeben werden. Was du genau tun kannst, erfährst du in diesem Artikel. Doch zuerst klären wir die Frage, bei welchen Gelegenheiten braucht eine Katze überhaupt eine Narkose.

Wann braucht die Katze eine Narkose?

Eine Narkose sorgt für Schmerzausschaltung, Ausschaltung des Bewusstseins und Herstellung eines künstlichen Schlafs mit Erschlaffung der Muskulatur. Dies ist bei verschiedenen Anlässen wichtig, damit der oder die Tierärzt:in störungsfrei arbeiten kann und die Katze nicht leiden muss. Bei folgenden Gelegenheiten werden Narkosen durchgeführt:

  • Bei Operationen, um die Katze bewegungslos zu halten und für Schmerzfreiheit zu sorgen. Das kann bei vergleichsweise selten auftretenden Operationen, wie beispielsweise einer Hydrocephalus-Operation (Wasserkopf) der Fall sein. Aber auch bei häufigen Eingriffen, wie einer Kastration.
  • Bei diagnostischen Verfahren, wie Röntgen oder Endoskopien, die nur durchgeführt werden können, wenn die Katze stillhält.
  • Bei Untersuchungen und Behandlungen, bei denen für Schmerzfreiheit und oder regungsloses Daliegen Sorge getragen werden muss. Dazu gehören beispielsweise auch Zahnreinigungen, um Zahnstein zu entfernen.

Eine Narkose wird außerdem vorgenommen, wenn man von seiner Katze Abschied nehmen muss und sie eingeschläfert werden sollte. Ist eine Katze schwer krank, leidet starke Schmerzen und gibt es keine Hoffnung mehr auf Besserung, kann ein:e Tierärzt:in ihr mit einer Narkose ein schmerzfreies Sterben ermöglichen. Voraussetzung dafür ist immer die Einschätzung und ausführliche Beratung des oder der Tierärzt:in.

Wie wird eine Narkose bei Katzen gemacht?

Vor der eigentlichen Narkose bekommt die Katze in der Regel ein Beruhigungsmittel, sodass sie möglichst entspannt und wenig gestresst ist. Das Narkosemittel selbst wird entweder injiziert oder bei längeren Eingriffen oder einem erhöhten Narkoserisiko über eine Inhalationsnarkose gegeben. Eine Inhalationsnarkose ist leichter zu regulieren und besser steuerbar. Hierbei wird zunächst eine Kurznarkose injiziert und anschließend über ein Schlauchsystem direkt beatmet. Eine Inhalationsnarkose ist deutlich teurer und aufwändiger.

Während der Narkose werden die Körperfunktionen, wie Atmung und Herzfrequenz der Katze, sorgfältig überwacht. Die Überwachung wird während des Aufwachens fortgesetzt, um sicher zu stellen, dass die Katze die Narkose und den Eingriff gut überstanden hat.

Vorbereitungen Zuhause

Im Vorfeld bekommen Katzenhalter:innen in der tierärztlichen Praxis Empfehlungen für die Vorbereitungen zur Narkose und Operation. Diese sollte man unbedingt beachten und einhalten.

  • Nüchtern zur Narkose: Mindestens 12 Stunden vor der Operation sollten Katzen nicht fressen. Lediglich Wasser soll und darf die Katze zu sich nehmen. Da Narkosemittel Erbrechen auslösen können, besteht bei einem gefüllten Magen die Gefahr des Erstickens bzw. aufgrund des durch Narkosemittel beeinträchtigten Schließmuskels, das Risiko, dass Nahrung in die Lunge gerät und sich eine Lungenentzündung entwickeln kann.
  • Ausgeruht zur Narkose: Vor und am Tag der Operation sollte die Katze geschont werden und keiner unnötigen Aufregung ausgesetzt werden. Freigängerkatzen sollten in der Wohnung bleiben. So startet die Katze in einer möglichst guten körperlichen Verfassung in die Narkose.

Nachwirkungen

Eine Narkose greift in den Körper der Katze ein. So kann es nach einer Narkose verständlicherweise auch zu unerwünschten Nachwirkungen kommen. Daher ist eine sorgfältige Überwachung in der tierärztlichen Praxis aber auch eine genaue Beobachtung, wenn die Katze wieder zu Hause ist, wichtig.

Folgende Nachwirkungen können auftreten:

  • Miauen und Jammern in der Aufwachphase
  • Verwirrung und Desorientierung, mit Schwierigkeiten zu stehen oder zu gehen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Schmerzen, wenn die Betäubung nachlässt
  • Atemprobleme
  • Infektionen
  • Wesensveränderungen, wie Apathie und Trägheit

Beobachtet man Nebenwirkungen, die über das von der tierärztlichen Praxis angekündigte Maß hinausgehen, sollte man sich unbedingt in der Praxis melden und gegebenenfalls die Katze erneut dem oder der Tierärzt:in in der Praxis vorstellen und dort untersuchen und gegebenenfalls behandeln lassen.

Dürfen Katzen nach einer Narkose fressen?

Nach einer Narkose sollten Katzen erst einmal nicht fressen. Die Magen- und Darmtätigkeit kann durch die Narkose beeinträchtigt sein, sodass zu frühes Fressen zu Übelkeit und Erbrechen führen kann.

Narkosemittel können auch die Schließ- und Schluckmuskulatur beeinträchtigen, sodass es beim verfrühten Fressen zu Verschlucken kommen kann. Dabei kann auch der Schließmuskel, der verhindert, dass Nahrung in die Lunge gelangt, beeinträchtigt sein. Dies kann dazu führen, dass Nahrung in die Lunge gerät. So kann möglicherweise eine Lungenentzündung ausgelöst werden.

Narkose bei alten Katzen

Ältere Katzen haben generell ein höheres Narkoserisiko aufgrund ihres Alters und möglicher Vorerkrankungen. Daher müssen Narkosen bei älteren Katzen besonders sorgfältig geplant und überwacht werden. So sollte beispielsweise bei Voruntersuchungen besonders auf mögliche altersbedingte Krankheiten, wie Herzprobleme und Nierenerkrankungen, geachtet werden. Die Dosis der Anästhetika muss besonders sorgfältig angepasst werden, um die Belastung von Herz und Organen nicht unnötig zu belasten.

Fazit:

Eine Narkose kann wichtig sein, um eine notwendige Operation, eine wichtige Untersuchung oder Behandlung durchzuführen. Dabei gehen Narkosen immer mit gewissen Risiken einher. Diese lassen sich mit der Wahl einer erfahrenen Tierarztpraxis minimieren. Katzenhalter:innen können in Vorbereitung und Nachbetreuung einer Narkose viel für ihre Stubentiger tun, indem sie die Empfehlungen der tierärztlichen Praxis unbedingt befolgen und ihre Katze sowohl gut auf den Eingriff vorbereiten als auch nach der Narkose sorgfältig beobachten und für entsprechende Pflege sorgen.

FAQ: Häufig gestellte Fragen

Wie viel kostet eine Narkose bei Katzen?

Die Kosten für eine Narkose können sehr unterschiedlich sein. Abhängig von Art des Eingriffs, der Art und Menge der verwendeten Anästhetika, der während und nach dem Eingriff notwendigen Überwachung und der Tierarztpraxis können die Kosten zwischen 50 Euro und 300 Euro variieren.

Wie gefährlich ist eine Narkose für Katzen?

Eine Narkose ist immer ein Risiko. Daher sollte vor einer Narkose immer eine umfassende Untersuchung durchgeführt werden, bei der eventuelle Risikofaktoren identifiziert werden können und sichergestellt wird, dass die Katze in ausreichend guter körperlicher Verfassung für eine Narkose ist. Moderne Narkosemittel und eine sorgfältige Überwachung der Vitalfunktionen während der Narkose tragen ebenfalls zu einer möglichst risikoarmen Operation bei.

Haben Katzen bei der Narkose die Augen offen?

Katzen halten die Augen währen der Narkose naturgemäß geöffnet. Um das Austrocknen zu verhindern, bekommen Sie ein schützendes Gel auf die Augen.

Auch interessant