Alte helle Katze schläft im Sonnenschein. Sie zu beerdigen wird eine Lücke hinterlassen.
Haltung

Abschied nehmen: Die geliebte Katze beerdigen

24.08.2022

Der Abschied von einem geliebten Haustier ist für viele Menschen eine hochemotionale Angelegenheit. Auch wenn die Trauer noch anhält, ist es wichtig, Trost zu finden und die eigene Katze in liebevoller Erinnerung zu behalten. Wer sich schon früh über Abschieds- und Bestattungsmöglichkeiten Gedanken macht, erleichtert sich diese ohnehin schwere Zeit.

Für viele Menschen sind Katzen ein fester Bestandteil der Familie. Ein verschmuster Gefährte, eine emotionale Stütze im Alltag. Egal wie trüb und anstrengend der Tag war – eine Kuscheleinheit mit der Katze auf der Couch kann vieles wiedergutmachen. Stirbt das geliebte Tier, fällt plötzlich ein großer und geschätzter Teil des normalen Lebens weg. Vielen Katzenhalter:innen ist es daher wichtig, in angemessener Weise Abschied von ihrem tierischen Familienmitglied nehmen zu können.

Wenn die Katze stirbt

Katzen sagt man 7 Leben nach – und doch ist auch ihre Lebenszeit leider begrenzt. Die durchschnittliche Lebenserwartung von Hauskatzen beträgt etwa 15 Jahre. Das ist mehr als bei vielen anderen Haustieren. Wie alt die individuelle Katze aber tatsächlich wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Freigängerkatzen haben oft ein kürzeres Leben als ihre häuslichen Artgenossen.

Aufgrund von Unfällen oder Umweltgefahren wie giftigen Pflanzen oder Schokolade in der Wohnung werden sie im Schnitt nur 8 Jahre alt. Je nach der Ernährung, der Umgebung und der Pflege erreichen manche Katzen aber auch ein stolzes Alter von 20 Jahren. Lies auch hier im Magazin nach, wie alt Katzen werden können. Für den Menschen mögen 20 Jahre nicht viel sein, rechnet man aber Katzenjahre in Menschenjahre um, hat das Tier stolze 96 Jahre gelebt.

Erreicht eine Katze ihr natürliches Lebensende, spürt sie es meist instinktiv und zeigt es auch in ihrer Körpersprache. Manche Tiere ziehen sich zurück und mögen nicht mehr fressen. Sie suchen sich dann einen Ort, an dem sie ungestört ihre letzte Ruhe finden können. Auch wenn es nicht leicht ist, diese Entscheidung sollten Katzenbesitzer:innen akzeptieren und das Tier gewähren lassen. Hat das Tier Schmerzen oder ist schwer krank, so kann es auch eine:n Veterinärmediziner:in von seinen Leiden erlösen. Die Katzenhalter:innen erhalten in der Tierarztpraxis eine ausführliche Beratung, das Tier wird noch einmal untersucht und dann in Narkose versetzt. Es schläft also friedlich ein, bis der Herzstillstand einsetzt. Eine Katzen-Krankenversicherung kann die Kosten für die Behandlung erstatten.

Die eigene Katze beerdigen

Ist das Tier gestorben, so kann man ihm auf verschiedene Arten eine letzte Ruhestätte gewähren. Wurde die Katze in der Tierarztpraxis eingeschläfert, so kann man sie dort lassen. Sie wird dann in ein Krematorium gebracht. Alternativ nimmt man sie mit nach Hause und kümmert sich selbst um die Bestattung. Es ist verboten, größere Tierkörper über den Hausmüll oder die Biotonne zu entsorgen. Auch eine Beerdigung im Wald ist gesetzlich verboten, nicht einmal die Asche darf hier verstreut werden. Wer dagegen verstößt, riskiert ein hohes Bußgeld. Legal sind die folgenden Möglichkeiten, eine Katze zu beerdigen:

Im Garten bestatten

Wer ein eigenes Grundstück besitzt, darf seine Katze in den meisten Bundesländern im Garten begraben. Trotzdem gibt es einiges zu beachten: Das Grundstück darf nicht in der Nähe eines Wasserschutzgebietes liegen. Auch muss das Grab mindestens einen Meter von öffentlichen Flächen entfernt und mindestens 60 cm tief sein. Katzen, die an einer meldepflichtigen Krankheit litten, darf man nicht im Garten beerdigen. Den Katzenkörper kann man in eine Wolldecke einwickeln, aber auch Zeitungen und Pappkartons eignen sich. Diese werden schneller abgebaut als Plastiktüten. Die Regelungen variieren in jeder Gemeinde, am besten informiert man sich also im Vorfeld.

Tierkrematorium

In speziellen Tierkrematorien kann man sein geliebtes Tier einäschern lassen. Kleinere Tiere von weniger als einem Kilo Körpergewicht werden gemeinsam mit anderen Tieren eingeäschert und in einer Sammelurne beigesetzt. Bei größeren Tieren wie Hunden und Katzen ist eine separate Einäscherung üblich. Viele Tierbestatter gewähren in Abschiedsräumen Mensch und Tier noch einen letzten gemeinsamen Moment – auch dürfen eine Kuscheldecke oder das Lieblingsspielzeug mitgegeben werden. Die Asche wird anschließend in eine Urne gebettet und man kann diese mit nach Hause nehmen.

Tierfriedhof

Viele Städte und Gemeinden besitzen eigene Tierfriedhöfe werden können. Gegen eine bestimmte Gebühr kann man dort für seine verstorbene Katze ein Grab mieten. Ein eigenes Grab ist zwar kostspielig, bietet aber auch einen Anlaufpunkt. Schließlich kann man das geliebte Tier dort besuchen und das Grab auch noch Jahre später selbst pflegen.

Gemeinsamer Friedhof

Es gibt auch Friedhöfe, auf denen Mensch und Tier gemeinsam bestattet Zwar wird man in eine separate Urne gebettet, bestattet wird man dann aber in einem gemeinsamen Grab mit seiner Katze oder seinem Hund.

Tipps, um mit dem Verlust umzugehen

Trauer ist eine gesunde und natürliche Reaktion auf einen Verlust. Es kann hilfreich sein, zu wissen, dass auch andere diese Erfahrung gemacht haben. Der Prozess dauert jedoch und ist bei jedem Menschen anders. Es gibt daher keinen normalen Zeitplan, bis die ersten grauen Wolken nach dem Verlust vorbeigezogen sind. Wichtig ist es, in dieser Zeit seinen eigenen Gefühlen Raum zu geben und möglichst offen darüber zu reden.

Gewöhnlich durchlebt ein Mensch nach einem Verlust verschiedene Phasen. Diese gehen mal schneller oder langsamer vorbei. Es gibt aber verschiedene Strategien, trotz der Trauer die Zuversicht zu behalten:

  • Insbesondere Familien kann es helfen, offen über den Tod der Katze zu sprechen. Kinder verstehen nicht immer, weswegen die geliebte Katze plötzlich nicht mehr da ist. Sie brauchen in dieser Zeit Zuwendung von ihren Eltern. Als Elternteil oder alleinstehender Mensch kann man Trost bei Freunden finden oder psychologische Hilfe in Anspruch nehmen.
  • Durch ein persönliches Andenken kann das Haustier auch nach dem Tod präsent bleiben. Es gibt hier verschiedene Möglichkeiten: Aus der Asche des Tieres lassen sich Schmuckstücke anfertigen, manche basteln ein Fotoalbum oder erstellen einen Pfotenabdruck. So wie der eigene Kummer sind auch Andenken eine Sache der individuellen Vorlieben.
  • Auch Ablenkung gehört zur Selbstfürsorge. Es tut gut, schöne Dinge zu unternehmen und an andere Themen zu denken. Freunde zu treffen, Sport zu machen oder sich einen lang gehegten Wunsch zu erfüllen – Ablenkungsmanöver wirken manchmal so gut wie ein intensives Gespräch.

Abschied nehmen: Wenn die Katze stirbt

Alle wissen theoretisch, dass der Tod zum Leben gehört. Trotzdem: Ob Mensch oder Tier, mit oder ohne Vorbereitung, der Abschied fällt allen schwer. Wer sich zu Lebzeiten vorbereitet, braucht sich im Moment der Trauer um weniger zu kümmern. Grundstücksbesitzer:innen können ihre Katze ganz nah bei sich beerdigen, nämlich im eigenen Garten. Auch eine Einäscherung bietet sich für Menschen mit einem schmalen Budget an – die Urne lässt sich individuell gestalten und an einem besonderen Platz aufbewahren. Bestattungen auf dem Friedhof bieten hingegen einen Ort, an dem man sein Haustier besuchen kann. Die letztendliche Entscheidung spricht man am besten in Ruhe mit seinen Liebsten ab. Auch Tierbestatter:innen lassen sich für eine individuelle Beratung gern Zeit.

FAQ: Häufig gestellte Fragen

Darf man Katzen im Garten begraben?

Wer ein eigenes Grundstück besitzt, darf seine Katze in den meisten Bundesländern im eigenen Garten begraben. Das Grundstück darf jedoch nicht in der Nähe eines Wasserschutzgebietes liegen.

Wie tief muss man eine Katze im Garten begraben?

Das Grab muss mindestens 60 cm tief und mindestens einen Meter von öffentlichen Flächen entfernt sein.

Wie lange braucht eine Katze zum Verwesen?

Je nach Beschaffenheit der Erde – trocken oder feucht – und Größe des Tieres kann der Verwesungsprozess mehrere Jahre dauern. Am längsten dauert es, bis die Knochen zersetzt sind.

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