Kleiner Hund mit Ball im Maul beim Flyball-Wettbewerb.
Erziehung und Training

Flyball: Rasanter Sport für ballverrückte Hunde

01.07.2023

Flyball ist bekannt für seine schnelle und aufregende Natur. Es ist ein Teamwettkampf, bei dem vier Hunde in einem Parcours über Hürden rennen, einen Auslöser betätigen, um einen Ball freizugeben, und den Ball dann zurück über die Hürden zu ihren Besitzern bringen. Das schnelle Tempo und die Begeisterung der Hunde machen Flyball zu einer mitreißenden Sportart für Zuschauer und Teilnehmer gleichermaßen.

Wie läuft Flyball ab?

Beim Flyball geht es wie bei einem Staffellauf darum, Bälle zu fangen und zum Hundeführer zu bringen. Es spielen zwei Mannschaften mit jeweils vier Teams (Hund und Hundeführer) gegeneinander. Nach dem Startschuss müssen die Hunde zunächst vier Sprünge überwinden. Am Ende der Strecke steht eine Ballmaschine, die die Hunde mit ihren Pfoten betätigen. Der heraus fliegende Ball wird gefangen, anschließend laufen die Hunde mit Ball in der Schnauze den gleichen Weg zurück zu ihren Besitzern, die sie zu noch mehr Geschwindigkeit animieren, indem sie mit Anfeuerungsrufen von der Start/Ziellinie weglaufen. Während die ersten Hunde die Ziellinie überqueren, starten schon die nächsten. Gewonnen hat die Mannschaft, die nach vier Durchgängen die schnellste Zeit erreichen konnte.

Wenn ein Hund einen Fehler macht, muss er den Lauf wiederholen. Als Fehler gelten zum Beispiel das Verlieren des Balls, das Auslassen von Hürden oder das Überqueren der Startlinie, wenn der Vorgänger die Ziellinie noch nicht überquert hat. Die Wettkampfbahnen sind 51 Fuß (15,55 Meter) lang, die Hürden je nach Hundegröße zwischen 17,5 und 35 cm hoch. Die Höhen der Hürden werden für jede Mannschaft nach dem kleinsten teilnehmenden Hund festgelegt. Damit etwa gleichstarke Teams gegeneinander antreten, müssen sie vorher ihre Mannschaftslaufzeit (Referenzzeit) angeben. Anhand dieser Zeiten werden sie in Klassen, sogenannte „Divisionen“, eingeteilt. Die schnellste Laufzeit innerhalb einer Division ergibt die Referenzzeit dieser Division. Sollte eine Mannschaft beim Wettkampf mehr als 0,5 Sekunden schneller sein als die Referenzzeit ihrer Division, hat sie das Rennen verloren („break out“). Ein mehrmaliges Überschreiten der Referenzzeit führt zur Disqualifikation.

Woher kommt die Sportart Flyball?

Die Sportart Flyball entstand in den 1970er Jahren in den Vereinigten Staaten. Der genaue Ursprungsort ist umstritten, aber es wird allgemein angenommen, dass Flyball in Kalifornien entstanden ist. Die Ursprünge des Flyball gehen auf das Training von Hunden für Rennveranstaltungen zurück.

Flyball wurde ursprünglich als eine Möglichkeit entwickelt, Hunde körperlich und geistig auszulasten. Es wurde als unterhaltsame Aktivität betrachtet, um die Beziehung zwischen Hund und Mensch zu stärken und den natürlichen Spieltrieb der Hunde zu fördern ähnlich wie beim Agility oder Dogdancing.

Die erste organisierte Flyball-Veranstaltung fand 1983 in den USA statt. Das Interesse an der Sportart wuchs schnell, und Flyball-Teams bildeten sich in verschiedenen Teilen des Landes. In den folgenden Jahren breitete sich Flyball auch in anderen Ländern aus, insbesondere in Kanada und Großbritannien.

Die Popularität des Flyball wuchs weiter, und 1985 wurde die North American Flyball Association (NAFA) gegründet, um den Sport zu fördern und Wettbewerbe zu organisieren. Die NAFA entwickelte Regeln und Standards für Flyball-Wettkämpfe und half dabei, den Sport international bekannt zu machen.

Heute gibt es Flyball-Verbände und -Organisationen in verschiedenen Ländern, die Wettbewerbe und Veranstaltungen organisieren. Der Sport hat auch seinen Weg in andere Teile der Welt gefunden und wird von Hundebesitzern und ihren Hunden auf der ganzen Welt genossen.

Welche Vorteile hat Flyball?

Flyball eignet sich für Hunde mit viel Spieltrieb und Freunde an Geschwindigkeit und am Apportieren. Zudem fördert der Sport die Sozialverträglichkeit. Wichtig ist, dass der Hund sich nicht durch andere Hunde ablenken lässt. Das gilt sowohl für die Hunde der eigenen Mannschaft, die ihm auf der Start-/Ziellinie begegnen, als auch für die unbekannten Hunde, die auf der vier bis sechs Meter entfernten Nachbarbahn parallel ihre Rennen absolvieren. Zäune o. ä. als Trennung gibt es nicht. Auch das Apportieren will gelernt sein. Damit der Hund nach dem Ballfang möglichst schnell zu seinem Besitzer zurückläuft, ist ein durchdachtes Training nötig.

Für welche Hunderassen ist Flyball geeignet?

Der Sport ist für gesunde und bewegungsfreudige Hunde aller Rassen offen. Das Mindestalter beträgt 15 Monate. Da wie bei jeder Hunde-Sportart auch hier Verletzungsgefahren sind, lies hier alles nach zu Statistiken über Verletzungen beim Hundesport sowie Tipps zur Ersten-Hilfe beim Sport mit Hund.

Wo kann man Flyball trainieren?

Auskünfte über Flyballvereine gibt es zum Beispiel beim VDH (http://www.vdh.de) oder beim Deutschen Verband der Gebrauchshundesportvereine (http://www.dvg-hundesport.de) oder unter www.flyball.de.

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