Putzmittel mit Zitronensaft herstellen.
Tipps für den Alltag

Katzensichere Reinigungsmittel für den Haushalt

05.03.2024

Viele handelsübliche Reinigungsmittel für den Haushalt enthalten Chemikalien, die für Katzen und Haustiere im Allgemeinen schädlich sein können. Mitunter reichen schon kleine Mengen aus, um Irritationen oder sogar Vergiftungen hervorzurufen, wenn sie in Kontakt mit Haut, Pfoten oder Augen kommen, eingeatmet oder versehentlich aufgeleckt werden. Sicherer ist es, Reinigungsmittel im Haushalt zu verwenden, die für Katzen ungefährlich sind. Sie enthalten keine giftigen Chemikalien und sind in vielen Fällen auch eine umweltfreundlichere Lösung. Wir geben einen Überblick über katzensichere Putzmittel, die effektiv reinigen und sich in nahezu jedem Haushalt finden.

Warum Putzmittel katzensicher sein sollten

Zwar kann man durch Sorgfalt beim Putzen und sichere Aufbewahrungsmöglichkeiten verhindern, dass der Stubentiger mit aggressiven Putzmitteln in Berührung kommt, in der Hektik des Alltags kann aber auch schnell einmal etwas in Vergessenheit geraten, so dass man beispielsweise den Bodenreiniger oder die Waschmittelpackung offen stehen lässt. Nun haben Katzen von Hause aus einen guten Geruchssinn und wissen meist intuitiv, was ihnen schaden könnte; ob sie sich danach richten, steht jedoch auf einem anderen Blatt. Neugierige Fellnasen und Kitten, die erst die Welt entdecken, lassen es gerne auf einen Versuch ankommen. Gerade wenn Katzen unbeaufsichtigt sind und Wohnung oder Haus kurzerhand zum Abenteuerspielplatz deklarieren, besteht die Gefahr, dass sie das Putzinventar in Küche, Bad oder Abstellkammer eingehender unter die Lupe nehmen und es zu einem Unfall kommt. Wird das nicht rechtzeitig bemerkt, um Rettungsmaßnahmen zu ergreifen, kann das für die Katze tragisch enden.

Es gibt aber noch deutlich subtilere Situationen im Alltag, durch die Katzen in Kontakt mit Reinigungsmitteln geraten können. Läuft die Katze beispielsweise über den frisch gewischten Boden, bleibt an den Pfoten ein Teil des Wischwassers und damit Rückstände vom Reinigungsmittel zurück. Das wäre an und für sich vielleicht unproblematisch. Da Katzen jedoch sehr reinliche Tiere sind und sich öfter am Tag putzen, nehmen sie die Substanzen beim Pfotenlecken früher oder später auf. Das kann auch passieren, wenn sie Essensreste vom gewischten Boden aufschlecken, in verschüttetes Waschpulver treten oder Tropfen von Sprühwasser auf ihrem Fell landen. In solchen Fällen droht nicht immer gleich Vergiftungsgefahr, gut für den Katzenorganismus ist es aber noch lange nicht. Deswegen empfiehlt es sich, katzensichere Putzmittel zu verwenden, um etwaige Risiken bestmöglich ausschließen zu können.

Was macht Putzmittel katzensicher?

Industriell hergestellten Reinigungsmitteln sind häufig Inhaltsstoffe zugesetzt, die Katzen gefährlich werden können. Dazu zählen unter anderem:

  • Phenole: Phenole sind in vielen Desinfektionsmitteln enthalten und können für Katzen giftig sein.
  • Ätherische Öle: Ätherische Öle werden Reinigungsmitteln zum Zweck der Parfümierung hinzugefügt. Einige davon sind für Katzen schädlich und können sowohl in diffuser Form (Raumduft, Duftlampen) als auch in direktem Kontakt gefährlich sein. Dazu zählen beispielsweise Teebaumöl, Thymianöl, Oreganoöl und Zimtöl.
  • Ammoniak: Ammoniak ist ein stark reizender Stoff, der bei Katzen unter anderem Atemwegsprobleme verursachen kann. Ab einer gewissen Menge ist Ammoniak tödlich.
  • Bleichmittel (Chlorbleiche): Bleichmittel enthält häufig Chlor oder Benzalkoniumchlorid. Beide Inhaltsstoffe sind reizend bis toxisch für Katzen.
  • Glykolether: Glykolether sind Lösungsmittel, die in vielen Glas- und Allzweckreinigern enthalten sind und für Katzen schädlich sein können.

Katzensichere Putzmittel sind frei von derlei Stoffen. Sie enthalten auch keine künstlichen Tenside, die beispielsweise in herkömmlichen Seifen enthalten sind und als waschaktive Substanzen für Schaumbildung sorgen. Künstliche Tenside sind weder tier- noch umweltfreundlich und sollten in einem katzensicheren Reinigungsprodukt nach Möglichkeit nicht vorkommen. Anders sieht es mit pflanzlichen Tensiden aus, die beispielsweise aus Kokosöl und Glukose gewonnen werden. Sie sind mild, hautverträglich und biologisch abbaubar.

Die besten katzensicheren Reinigungsprodukte für den Haushalt

Katzensichere Putzmittel kommen ohne scharfe Chemikalien aus und überzeugen trotzdem mit einer guten Reinigungsleistung. In vielen Haushalten finden sich bereits Produkte, die als katzensichere Reinigungsmittel verwendet werden können. Ein Überblick:

  • Essig: Essig ist ein klassisches Haushaltsmittel, das keine schädlichen Chemikalien enthält und für verschiedene Reinigungsaufgaben einsetzbar ist. Es kann zum Wischen von Böden und Flächen verwendet werden, fungiert als Kalklöser und neutralisiert Gerüche. So eignet es sich beispielsweise gut, um muffige Polster, Teppiche und Sofas aufzufrischen. Essigessenz ist konzentriert und sollte daher immer mit Wasser verdünnt werden. Zwar hat Essig einen starken Eigengeruch, den Katzen nicht besonders mögen, dieser verfliegt jedoch relativ schnell.
  • Natron und Backpulver: Natron (Natriumhydrogencarbonat) ist eine echte Allzweckwaffe im Haushalt, weil es für zahlreiche Aufgaben Verwendung finden kann. Es eignet sich als Scheuermittel, kann aber auch zum Entfernen von Kalk und als Backofenreiniger verwendet werden. Bei verstopften Abflüssen und Rohren sowie bei unangenehmen Gerüchen kann Natron ebenfalls helfen. Eine Alternative ist Backpulver. Es enthält ebenfalls Natron, zusätzlich aber noch einen Säure- und Stärkeanteil.
  • Kartoffelschalen: Rohe Kartoffelschalen sind ebenfalls ein katzensicheres Putzmittel. Sie enthalten Stärke, die einen ähnlichen Effekt wie Natron und Backpulver hat. Angetrockneter Schmutz auf Edelstahl- oder Glasflächen lässt sich durch das Einreiben mit Kartoffelschalen ganz einfach entfernen. Das Ganze muss dann nur noch mit klarem, warmem Wasser abgespült werden. Diese Methode eignet sich gut für kleine Flächen und Gegenstände wie Futternäpfe.
  • Milde Seifen und Spülmittel: Milde Seifen und Spülmittel, die einen geringen Anteil an künstlichen Tensiden oder stattdessen pflanzliche Tenside enthalten (Naturseifen), können gemischt mit Wasser für die Oberflächenreinigung verwendet werden, ohne dass unmittelbare eine Gefahr für die Katze besteht.
  • Haustierfreundliche Spezialreiniger: Im Handel sind speziell als haustierfreundlich und katzensicher ausgewiesene Reinigungsmittel erhältlich, die zu 100% aus natürlichen Inhaltsstoffen bestehen und auf Basis von Mikroorganismen arbeiten. Solche Produkte empfehlen sich vor allem für die Reinigung von Näpfen, Katzentoiletten, Kratzbäumen, Kuscheldecken und Spielzeug. Für die Fußboden- und Flächenreinigung sind sie zwar auch verwendbar, da sie jedoch mehr kosten als Essig, Natron und Co., schadet es nicht, sie mit Augenmaß einzusetzen.

Auch bei der Verwendung von katzensicheren Putzmitteln ist es wichtig, die Flächen nach der Reinigung gründlich mit Wasser abzuspülen und zu trocknen. Rückstände von Reinigungsprodukten gilt es zu entfernen, um zu verhindern, dass die Katze sie aufleckt. Darüber hinaus müssen sämtliche Haushalts- und Reinigungsmittel – katzensicher oder nicht – außerhalb der Reichweite des Tiers aufbewahrt werden. Zu bedenken ist auch, dass sich nicht jedes Reinigungsmittel für jede Fläche eignet. Putzmittel auf Basis von Essig beispielsweise sind für unversiegelte Holz- und Steinböden nicht die richtige Wahl. Laminat, Fliesen und Linoleum hingegen schaden stark verdünnte Essigreiniger normalerweise nicht.

Katzensichere DIY-Putzmittel für Bad, Küche und Co.

Viele katzensichere Putzmittel lassen sich auf einfache Weise selbst herstellen, vor allem solche auf Basis von Essig und Natron, die man oft ohnehin zu Hause hat.

  • Kalklöser: Für die Herstellung von Kalklöser füllt man 300 ml Wasser in eine leere Sprühflasche, gibt ein bis zwei Esslöffel Essigessenz und einen Spritzer mildes Spülmittel hinzu. Alles gut schütteln, damit die Bestandteile sich vermengen – und schon kann es losgehen. Der Kalkreiniger kann auf unempfindlichen Flächen wie Armaturen, Waschbecken, Dusche und Badewanne aufgetragen werden und sollte 10 bis 15 Minuten einwirken, bevor man nachwischt und mit klarem Wasser abspült. Für empfindliche Flächen, Gummi- und Silikondichtungen ist das katzensichere Putzmittel aufgrund des enthaltenen Essigs weniger geeignet.
  • Backofenreiniger: Um verkrustete Reste im Backofen zu entfernen, rührt man eine Paste aus einem Päckchen Backpulver und drei Esslöffeln Wasser an und trägt diese auf die betreffenden Stellen auf. Nach einer Einwirkzeit von mindestens einer halben Stunde lässt sich das Backpulver samt gelösten Speiseresten mit einem angefeuchteten Tuch entfernen.
  • Bodenreiniger: Für die Herstellung eines katzensicheren Putzmittels für die Bodenreinigung gibt man einfach eine Tasse Essig auf zwei Liter Wasser. Die Lösung kann dann zum nebelfeuchten Wischen von Laminat und ähnlich widerstandsfähigen Böden verwendet werden. Zur Reinigung von Textilböden vermengt man Natron und Speisestärke zu gleichen Teilen, verteilt das Gemisch gleichmäßig auf dem Teppich und besprüht es mit Wasser. Dann arbeitet man alles mit einer Bürste ein, lässt die Masse trocknen und saugt das Pulver anschließend mit dem Staubsauger ab.
  • Glas- und Fensterreiniger: Ein effektiver Glas- und Fensterreiniger, der keine Schlieren hinterlässt, lässt sich ganz einfach herstellen, in dem man den Saft von zwei Zitronen, 250 ml Essig und 250 ml Wasser in eine leere Sprühflasche gibt, alles gut schüttelt und ein paar Minuten durchziehen lässt. Dann trägt man das Spray auf die Fenster- oder Glasflächen auf und wischt mit einem weichen Baumwolltuch nach. Gummidichtungen und Kunststoffrahmen sollten ausgelassen werden, da ihnen die Säure von Zitrone und Essig zusetzen kann.
  • Toilettenreiniger: Zur Toilettenreinigung genügt es, drei bis vier Esslöffel Natron in die Toilette zu geben und mindestens 15 Minuten einwirken zu lassen. Danach schrubbt man mit der Toilettenbürste nach und spült. Urinstein und Gerüche lassen sich damit einfach entfernen.

Katzensichere Reinigungsmittel selber zu machen, geht schnell, ist nicht schwer und spart letztlich Geld. Statt auf teure Putzmittel aus dem Handel zurückzugreifen, die scharfe Chemikalien enthalten, ist es sinnvoller, Essig, Natron und Co. zu verwenden, die günstiger zu haben und außerdem ergiebig sind.

Fazit

Katzensichere Putzmittel tragen dazu bei, eine saubere und sichere Umgebung für Stubentiger zu schaffen. Im Gegensatz zu konventionellen Reinigungsmitteln, die schädliche Chemikalien enthalten, verringern sie das Risiko von Gesundheitsbeschwerden und potenziellen Vergiftungen. Dadurch sind Fellnasen noch besser vor gesundheitlichen Gefahren geschützt, so dass sie sich in ihrem Zuhause rundum wohl und geborgen fühlen können.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Thema katzensichere Reinigungsmittel

Woran erkennt man eine Vergiftung bei einer Katze?

Es gibt mehrere Symptome, die auf eine Vergiftung bei einer Katze hindeuten können. Dazu zählen:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Starkes Speicheln
  • Durchfall
  • Zittern
  • Nervosität
  • Krämpfe
  • Unsicherer Gang, Schwanken
  • Benommenheit
  • Verengte oder geweitete Pupillen
  • Atemprobleme

Zeigt eine Katze Vergiftungserscheinungen, muss sie sofort tiermedizinisch behandelt werden. Falls man weiß oder einen starken Verdacht hat, woran sie sich vergiftet haben könnte, ist das dem Tierarzt oder der Tierarzt mitzuteilen. Hat sich die Katze beispielsweise an einem chemischen Reinigungsmittel vergiftet, sollte die Umverpackung vorgezeigt werden. Tierärztliche Untersuchungen und Behandlungen sind teuer und können daher mit einem erheblichen finanziellen Aufwand verbunden sein. In solchen Fällen ist es gut, eine Katzenkrankenversicherung zu haben. Sie übernimmt die Kosten, die infolge tiermedizinischer Versorgungsleistungen entstehen, und bietet somit Tier und Mensch umfassenden Schutz.

Welche Inhaltsstoffe in Putzmitteln sollten Katzenbesitzer vermeiden?

Katzenbesitzer und -besitzerinnen sollten Putzmittel vermeiden, die Ammoniak, Bleichmittel (Chlor), Glykolether, Phenole und bestimmte ätherische Öle enthalten, da diese Substanzen bei Katzen zu Atemproblemen, Verdauungsstörungen und anderen schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen können.

Sind handelsübliche Reinigungsmittel sicher für Katzen, wenn sie vollständig trocknen?

Zwar sinkt das Risiko der Toxizität, wenn ein Reinigungsmittel vollständig getrocknet ist, es können aber immer noch Rückstände übrigbleiben, die ein potenzielles Gesundheitsrisiko darstellen, wenn die Katze sie ableckt. Sicherer ist es, Putzmittel mit unbedenklichen Inhaltsstoffen zu verwenden.

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