Getigerte Katze zerkratzt graues Sofa.
Häufige Fragen

Katze zerkratzt Sofa: Was tun?

24.03.2023

Katzen kratzen und das ist auch gut so. Denn es dient der Krallenpflege. Dennoch möchten die meisten Katzenhalter:innen nicht, dass ihre Stubentiger das Sofa oder die Couchgarnitur als Kratzmatte benutzen. Was tun, wenn die Katze ihren ganz eigenen Kopf hat und, vielleicht sogar trotz eines sorgfältig ausgewählten Kratzbaums, lieber das Sofa zum Schärfen der Krallen nutzt.

Welche Versicherung zahlt?

Fährst du mit deiner Katze in den Urlaub oder bist auf Besuch bei deinen Liebsten, dann sind die Kratzschäden an Gegenständen, die Eigentum anderer sind, meist über eine private Haftpflichtversicherung abgedeckt, je nach Versicherung gilt das auch für Mietsachschäden, wie zum Beispiel zerkratzte Wände, Parkettböden, Türen oder Türrahmen. Es lohnt sich, seine private Haftpflichtversicherung dahingehend zu überprüfen.

Anders sieht es aus, wenn deine Katze dein Eigentum, beispielsweise Sofa oder Teppich, beschädigt. In dem Fall zahlt leider keine Versicherung und du haftest selbst für die Schäden.

Unabhängig davon, wer denn für Schäden aufkommt, lohnt sich die Frage:

Wie halte ich meine Katze von den Möbeln fern?

Viele Katzenhalter:innen fragen sich: Wie schütze ich mein Sofa oder meine Couch vor meiner Katze? Wie kann ich meinem Stubentiger das Kratzen an Möbeln, Wänden und Teppichen abgewöhnen?

  • Möbel abdecken: Decke deine Möbel ab, um sie vor kratzenden Aktivitäten deines Stubentigers zu schützen. Dazu kannst du Sofabdecker oder Couchschoner verwenden. Du hast die Qual der Wahl unter verschiedenen Ausführungen und Designs, die es im Handel zu kaufen gibt.
  • Alternativen bereitstellen: Biete deinem Stubentiger geeignete Kratzbäume, Kratzmatten, Kratzbretter oder Kratzsäulen an. Deine Katze muss kratzen können, um Krallenpflege zu betreiben. Stehen deiner Katze attraktive Kratzmöbel zur Verfügung, wird sie eher von Sofa und Teppich ablassen. Übrigens sollte in einem Mehrkatzenhaushalt jede Katze ihren eigenen Kratzbaum bekommen. Am leichtesten lernt deine Katze bereits als junge Katze, dass sie ihre Krallen an Kratzbäumen, Kratzmatten oder ähnlichem Kratzzubehör schärft. Wenn es also bei dir heißt: Eine Katze zieht ein. Dann ist der passendste Zeitpunkt, ihr direkt verschiedene Möglichkeiten zum Kratzen anzubieten. Du kannst deine Katze erziehen, ihre Krallen an für sie geeigneten Gegenständen abzuwetzen. Reibe dazu die Kratzmöbel mit für deinen Stubentiger anziehenden Gerüchen ein. Dazu eignet sich besonders die Katzenminze.
  • Abschrecken: Mit Kratzschutz-Spray oder Katzenabwehrspray lassen sich viele Katzen davon abhalten, sich die Krallen an Couchgarnitur und Teppichen zu wetzen. Diese gibt es im Handel zu kaufen. Du kannst dir ein Kratzschutz-Spray allerdings auch ganz leicht selbst herstellen. Rezepte dazu findest du weiter unten in diesem Artikel.

Katze kratzt an Tapete

Viele Katzen kratzen nicht nur an Möbeln und Teppichen, sondern an der Tapete. Was kannst du tun, um auch dies der Katze abzugewöhnen?

Stellst du deiner Katze attraktive Alternativen, wie beispielsweise Kratzbäume und Kratzmatten zur Verfügung, kann das schon viel bewirken. Vielfach reicht dies allerdings nicht aus, um deiner Katze das Kratzen an der Tapete abzugewöhnen. Um Gegenmaßnahmen zu ergreifen, hilft es zu verstehen, welche Gründe deine Katze für ihr Kratzverhalten hat.

Gründe

Wieso kratzen Katzen eigentlich an der Tapete, wenn sie doch andere Kratzmöglichkeiten zur Verfügung haben?

  • Krallenpflege: Beim Kratzen an Sofas, Teppiche und auch an der Tapete schärfen Katzen ihre Krallen. Das ist nötig, weil die Krallen der Stubentiger ständig nachwachsen und äußere Schichten dann absterben. Indem sie kratzen, befreien sie sich von abgestorbenen äußeren Schichten ihrer Krallen.
  • Reviermarkierung: Mit dem Kratzen markieren Katzen instinktiv ihr Revier. Dazu scheiden sie Pheromone aus, die sie über zwischen ihren Zehen befindliche Drüsen abgeben. Sind diese erst einmal an der Tapete platziert, animieren die Gerüche dazu, immer wieder an denselben Stellen zu kratzen.
  • Spannungs-Stress-Abbau: Kratzen kann dem Stressabbau dienen. Gerade für Wohnungskatzen ist es besonders wichtig auf vergleichsweise engem Raum, Anspannung abzubauen.
  • Dehnen und Strecken: Katzen dehnen und strecken sich gerne. Wände sind aus Katzensicht perfekt geeignet, um sich anzulehnen und zu strecken und gleichzeitig die Krallen zu schärfen.
  • Langeweile: Katzen wollen sich beschäftigen: Wenn sie nicht ausreichend körperliche oder auch geistige Anregung bekommen, kann sich ein aus menschlicher Sicht unerwünschtes Verhalten einstellen. Beispielsweise das Kratzen an der Tapete.

Was kannst du unternehmen, um das Kratzen an deinen Wänden und auch Möbeln zu verhindern?

Mit Hausmitteln verhindern

Zum Glück kannst du einiges dafür tun, deine Katze vom Kratzen an unerwünschten Stellen fernzuhalten. Nicht jede Methode funktioniert bei jedem Stubentiger. Probier am besten ein bisschen herum, was bei deinem Gefährten am wirkungsvollsten ist.

  • Keine Langeweile aufkommen lassen: Katzen kratzen, weil sie ihre Krallen schärfen, aber leider auch häufig aus Langeweile. Sorg dafür, dass deine Katze sich nicht langweilt. Hier findest du viele Möglichkeiten deine Wohnungskatze zu beschäftigen.
  • Wände reinigen: Hat deine Katze bereits ihre Spuren an den Wänden hinterlassen, sind diese mit ihren Pheromonen markiert. Um die Katze nicht immer wieder zu animieren, erneut an denselben Stellen zu kratzen, entferne die Markierungen. Reinige die Wände. Im Handel gibt es dazu spezielle Mittel zu kaufen. Du kannst auch mit warmem Wasser und Seife versuchen, die Duftstoffe zu entfernen. So wird die Verlockung, erneut an den entsprechenden Stellen zu kratzen, wieder geringer. Das funktioniert natürlich nur bei Materialien, die dir das feuchte Reinigen nicht übel nehmen.
  • Welcher Geruch hält Katzen von Möbeln fern? Essig! Katzen mögen den Geruch von Essig normalerweise nicht. Mische Wasser und Essig im Verhältnis eins zu eins und reibe oder sprüh die entsprechenden Kratzstellen mit dieser Lösung ein. Eine weitere einfache Lösung ist eine Mischung aus Wasser, Eukalyptusöl und Zitronengrasöl. Sprühe oder reibe diese auf die gekratzte Fläche. Der Geruch ist für Menschen angenehm, aber für Katzen unangenehm und sie werden sich davon fernhalten.
  • Aluminiumfolie: Viele Katzen mögen das Geräusch von knisternder Aluminiumfolie nicht. Probier daher aus, ob du an den bevorzugten Kratzstellen deiner Katze, Aluminiumfolie anbringst und sie damit davon abhalten kannst, dort Kratzspuren zu hinterlassen.
  • Anti-Kratz-Spray: Der Heimtierbedarfshandel bietet unterschiedliche Sprays an, die Katzen animieren, von ihren bevorzugten Kratzstellen abzulassen. Du möchtest genau wissen, was in deinem Spray enthalten ist? Dann teste doch mal, wie dein Stubentiger auf ein selbst hergestelltes Anti-Kratz-Spray reagiert?

Anti-Kratz-Spray selber machen

Für ein selbstgemachtes Kratzschutz-Spray benötigt man unter anderem Wasser und eine für Katzen unangenehm riechende Flüssigkeit, wie beispielsweise Essig.

Mit diesen Rezepten hast du gleich drei Möglichkeiten zur Verfügung, ein Anti-Kratz-Spray selbst herzustellen:

Für jedes Rezept gilt: Fülle die Zutaten in eine Sprühflasche und mische die Flüssigkeiten gut durch. Anschließend kannst du Wände, Sofa, Sessel und Teppiche mit deinem selbst hergestellten Anti-Kratz-Spray besprühen. Nicht bei jeder Katze funktioniert es. Probier am besten aus, welche Gerüche deine Katze am ehesten abhalten, an Wänden, Möbeln und Auslegware zu kratzen.

Mit Apfelessig:

  • 200 ml Liter Apfelessig
  • 200 Liter Wasser
  • 1 Teelöffel Olivenöl

Mit Zitronensaft:

  • 200 ml Wasser
  • 100 ml Zitronensaft

Mit weißem Haushaltsessig:

  • 200 ml Liter weißer Haushaltsessig
  • 200 ml Wasser
  • 10 Tropfen Zitrusöl

Teste Sprays immer. Es kann sein, dass sich dein Sofabezug oder der Teppich verfärbt. Das wäre schade und vermeidbar. Daher teste das Spray stets an einer unauffälligen Stelle. Achte darauf, dass deine Katze nicht in der Nähe ist, wenn du sprühst. Dein Stubentiger sollte von dem Spray nichts abbekommen.

Fazit:

Katzen kratzen und das ist auch gut so. Denn so werden sie die abgestorbenen äußeren Schichten ihrer Krallen los und schärfen sie gleichzeitig. Dass deine Katze kratzt, kannst und solltest du nicht verhindern wollen. Du kannst jedoch beeinflussen, wo sie kratzt. Schaffe attraktive Alternativen in Form von Kratzbäumen, Kratzmatten und ähnlichem. Parallel präparierst du deine Wände und Möbel so, dass es für deinen Stubentiger unangenehm wird, sich an ihnen abzuarbeiten. So stellst du sicher, dass deine Katze ihre Krallenpflege betreiben kann und ihr euch dennoch beide in eurem Zuhause wohlfühlt.

FAQ: Häufig gestellte Fragen

Gibt es Katzen, die nicht kratzen?

Kratzen ist für Katzen ein wichtiges und natürliches Verhalten. Daher kratzen in der Regel alle Katzen. Das Kratzverhalten kann jedoch unterschiedlich ausgeprägt sein. Falls eine Katze nicht ausreichend kratzt, ist es wichtig, die Krallenpflege im Blick zu behalten und die Krallen zu schneiden.

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