Glückskatze riecht an Hand eines Menschen, es gibt viele Gerüche die Katzen nicht mögen.
Haltung, Tipps für den Alltag

Nachteil einer feinen Nase: Gerüche, die Katzen nicht mögen

22.08.2022

So fein wie das Riechorgan des Hundes ist eine Katzennase zwar nicht, im Vergleich zu uns Menschen ist ihr Geruchssinn aber doch um ein Vielfaches ausgeprägter. Viele Gerüche, die wir nur direkt an ihrer Quelle wahrnehmen, sind für die Samtpfoten sehr intensiv. Leider sind deshalb für sie auch menschliche Erfindungen wie Parfüms oft nur schwer zu ertragen – hier erfährst du, wie deine Katze dich gut riechen kann.

Eigentlich ist die Beziehung zur eigenen Katze eng und bei jeder Gelegenheit kommt sie zum Schmusen oder Spielen vorbei. Und doch gibt es Situationen, in denen sie plötzlich kehrtmacht und Nähe meidet. Man überlegt, was man falsch gemacht haben könnte und kommt zu keinem Schluss. Die Gunst der Katzennase entscheidet sich nämlich an Kleinigkeiten: Seien es die Finger, an denen nach dem Schälen einer Mandarine noch der Geruch haftet oder das Parfüm, das man für seine Verabredung aufgetragen hat. Für uns dezente Düfte wirken auf eine feine Katzennase deutlich intensiver.

Obwohl Augen und Ohren für eine Katze die wichtigsten Sinne sind, verlassen sie sich auch auf ihre Nase. Als noch blindes Kitten orientieren sie sich so die ersten Tage nach ihrer Mutter, ihr Territorium markieren sie durch Duftmarken und auch das Futter muss immer erst einen Geruchstest bestehen: Riecht die angebotene Nahrung schlecht oder kann die Katze sie durch eine verschnupfte Nase nicht kontrollieren, dann wird sie vermutlich nichts essen.

Welchen Geruch mögen Katzen nicht?

Das Problem einer solch feinen Nase ist für die Vierbeiner, dass sie alle Gerüche in ihrem Umfeld stärker erleben. Auch von Menschen versprühte angenehme Düfte werden so schnell zur Geruchsbelästigung für die Katze. Folgende Gerüche sollten im direkten Umfeld der Katze eher vermieden werden:

  • Um unangenehme Gerüche zu verdecken oder einen individuell als angenehm empfundenen Duft zu verbreiten, greifen viele Menschen auf Raumdüfte zurück. Wahlweise als Spray, Duftkerze oder Räucherstäbchen riecht es dann nach Früchten oder in der Weihnachtszeit gern nach Gewürzen. Für die feine Katzennase ist dieser Duft allerdings sehr intensiv und dadurch häufig unangenehm. Besonders den Duft von Zitrusfrüchten meiden die meisten Katzen.
  • Auch Haushaltsreiniger sind durch die verbreiteten Zitronen- oder Orangendüfte unangenehm für die Katze. Zusätzlich haben die Reiniger häufig einen beißenden Geruch, der die Ablehnung der Samtpfote noch verstärkt. Beim Saubermachen sollte die Katze daher im Idealfall in einem anderen Zimmer sein und es sollte anschließend gut gelüftet werden. Selbst ein dezenter Reiniger-Geruch am Futternapf kann mitunter zum Futterstreik führen.
  • Insbesondere beim Katzenklo achten die Samtpfoten sehr auf Sauberkeit und Frische. Täglich sollte dieses deshalb mindestens einmal gereinigt werden. Auch hier sind für den Menschen angenehme Duftstoffe eher hinderlich und sogar spezielle Katzendeos können von den Tieren abgelehnt werden. Ist das Katzenklo nicht sauber oder stimmt der Geruch nicht, wird die Katze es in der Regel nicht mehr benutzen.
  • Zigarettenrauch ist für viele Menschen unangenehm und gehört auch zu den Gerüchen, die Katzen nicht mögen. Zusätzlich kann das Passivrauchen bei Katzen ebenso zu Krebserkrankungen führen wie beim Menschen. Raucher:innen sollten daher besser nach draußen gehen, um die Katze und ihre Luft nicht zu belasten.
  • Riecht der eigene Vierbeiner eine fremde Katze in seinem Territorium, missfällt ihm das meistens. Katzen markieren ihr eigenes Revier und hinterlassen Duftspuren, die bei der eigenen Orientierung helfen, aber auch fremde Katzen warnen, dass dieses Gebiet bereits besetzt ist. Ein Eindringling kann das Haustier in Alarmbereitschaft versetzen. Wer mit seiner Katze spazieren geht, sollte daher die nötige Zeit für die Duftmarkierungen lassen, aber auch das Verhalten des Tieres beobachten.

Welchen Duft mögen Katzen außerdem nicht?

Die Liste an alltäglichen Gerüchen, die eine Katze als unangenehm empfindet, umfasst auch viele Bereiche, die man oft gar nicht in Erwägung ziehen würde. Wenn die Katze plötzlich Abstand zu ihrem Menschen sucht, dann kann das mit folgenden Düften zusammenhängen:

  • Bei Küchenaromen denken viele Menschen vermutlich an angenehme Düfte. Insbesondere Zwiebeln und Knoblauch können die Katze allerdings auf Abstand halten. Sowohl der Vorgang des Kochens, als auch die spätere Ausdünstung durch den Menschen, riecht für die Tiere zu penetrant. Aber auch der Duft von Kaffeesatz, Essig, Zimt, Senf und die schon erwähnten Zitrusfrüchte haben eine ähnliche Wirkung. Schon der bleibende Geruch nach dem Schälen einer Mandarine kann eine Kuschelrunde verhindern.
  • Ähnlich wie beim Raumaroma kann es sein, dass die Katze Parfüm ablehnt, weil es so intensiv duftet. Im Alltag mit der Samtpfote sollte man sich daher also nur dezent parfümieren. Wer ein Date hat, kann sich katzenfreundlich erst an der Haustür mit Parfüm besprühen.
  • Viele Menschen integrieren Teebaumöl in ihre Hautpflege. Es ist auch ein Mittel gegen Flöhe bei Menschen. Auf Katzen wirkt es hingegen giftig und kann sogar tödlich sein, weshalb sie niemals damit in Kontakt kommen sollten. Der intensive Geruch ist den Vierbeinern ebenfalls unangenehm. Auch Eukalyptus und Menthol-Gerüche, die viele Menschen bei Krankheiten schätzen, mögen Katzen eher nicht. Der Geruch von Baldrian hingegen ist bei vielen Katzen sehr beliebt.
  • Dazu gesellen sich einige weitere für Katzen unangenehm riechende Pflanzen. Ätherische Düfte meiden sie in der Regel, Zitrusdüfte genauso. Der Harfenstrauch wird nach einer Marketingidee eines schwäbischen Gärtners sogar als „Verpiss-dich-Pflanze“ bezeichnet, da er auf Katzen eine so abstoßende Wirkung haben soll. Etwas weniger drastisch ist auch der Name „Katzenschreck“ geläufig. Unabhängig vom Geruch sind aber auch tatsächlich einige Pflanzen giftig für unsere Katzen.
  • Eine Sonderrolle unter den Pflanzen nimmt der Lavendel ein. Teilweise wird dieser Geruch verschmäht, weil er so intensiv ist, einige Katzen mögen den Lavendel-Geruch jedoch. Als konzentriertes Öl wirkt Lavendel aber auf alle Katzen giftig und sollte daher nicht in ihrer Reichweite sein. Auch ein übermäßiger Verzehr der Pflanze kann schädliche Wirkungen entfalten.

Was die Katze gut riechen kann

Wer weiterhin gemütlich mit seiner Katze kuscheln möchte, sollte diese abschreckenden Gerüche möglichst vermeiden. Um die Katzennase zu schonen, können Tierfreund:innen stattdessen versuchen, von Katzen geliebte Gerüche in ihren Alltag zu integrieren. Bevor die Katze in Nachbars Garten geht, kann man zum Beispiel selbst einen katzenfreundlichen Kräutergarten anlegen. Neben der bekannten Katzenminze ist etwa der Duft von Rosmarin bei vielen Katzen beliebt. Auch Katzengras bietet neben der Möglichkeit zur Erfrischung einen angenehmen Duft.

FAQ: Häufig gestellte Fragen

Welchen Geruch mögen Katzen nicht?

Vorsicht ist geboten bei Raumdüften (z. B. Sprays oder Duftkerzen) sowie Haushaltsreiniger. Aber auch bei Küchenaromen, Parfüms und Teebaumöl sollte man sehr zurückhaltend sein.

Wie wirken sich unangenehme Gerüche auf Katzen aus?

Im Vergleich zu uns Menschen ist der Geruchssinn einer Katze um ein Vielfaches ausgeprägter. Viele Gerüche, die wir nur direkt an ihrer Quelle wahrnehmen, sind für die Samtpfoten sehr intensiv. Leider sind deshalb für sie auch menschliche Erfindungen wie Parfüms oft nur schwer zu ertragen.

Welche Gerüche vertreiben Katzen aus dem Garten?

Ätherische Düfte und Zitrusdüfte sowie der Harfenstrauch (auch als “Verpiss-dich-Pflanze” bekannt) sowie mitunter Lavendel halten Katzen aus dem Garten fern.

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