Viele Katzen sind nicht nur in Hinblick auf ihr Futter, ihren Schlafplatz oder ihr Spielzeug wählerisch, sondern stellen auch Ansprüche an ihr Katzenklo. Das zeigt sich spätestens dann, wenn die Hinterlassenschaften nicht mehr in selbigem landen und sich der Stubentiger andere Stellen sucht, um sich Erleichterung zu verschaffen. Ein möglicher Grund dafür könnte die Katzenstreu sein. Nicht jede Katze kommt mit jeder Art von Streu zurecht. Manche mögen den Geruch nicht, andere den Körnungsgrad und wieder andere stören sich daran, wenn es zu sehr staubt. Die richtige Streu für seine Katze zu finden, kann daher eine Herausforderung sein. In diesem Artikel erfährst du, warum Katzenstreu nicht gleich Katzenstreu ist und worauf du bei der Auswahl achten solltest.
Warum ist die passende Katzenstreu so wichtig?
Für Katzenhalterinnen und -halter ist das Katzenklo ein essenzieller Bestandteil der Grundausstattung. Es bietet dem Stubentiger einen festen Ort, um seine Notdurft zu verrichten, und hilft auf diese Weise dabei, die Wohnung sauber zu halten. Die Katzenstreu spielt dabei eine zentrale Rolle, denn sie beeinflusst, ob die Katze ihre Toilette zuverlässig nutzt oder sich Alternativen sucht. Katzenstreu dient nicht nur dazu, Hinterlassenschaften aufzusaugen und Gerüche zu reduzieren, sondern ermöglicht es der Katze auch, ihrem Instinkt nachzukommen und ihr Geschäft zu verscharren. Lehnt die Fellnase ihre Streu ab, kann das dazu führen, dass sie ihre Katzentoilette nicht mehr aufsucht und sich woanders Erleichterung verschafft – oft zum Leidwesen des Menschen.
Es gibt eine ganze Reihe von Faktoren, die darüber entscheiden können, ob eine Katze die Streu in ihrer Toilette annimmt oder nicht, angefangen beim Geruch über die Konsistenz bis hin zur Staub- und Geräuschentwicklung beim Scharren. Die richtige Katzenstreu zu finden, fällt daher nicht immer leicht. Hinzu kommt, dass auch deine Anforderungen als Halter oder Halterin Berücksichtigung finden sollten, etwa im Hinblick auf die Kosten und den Reinigungsaufwand. Auch die Umweltverträglichkeit ist ein Aspekt, der immer mehr Menschen am Herzen liegt.
Welche Arten von Katzenstreu gibt es?
Im Handel sind mehrere Arten von Katzenstreu erhältlich, die sich im Hinblick auf ihre Zusammensetzung und ihre Eigenschaften unterscheiden. Wir geben dir einen Überblick:
Mineralstreu
Mineralische Streu besteht aus saugfähigen Tonmineralien und hat eine ähnliche Konsistenz wie Sand oder Erde, was bei vielen Katzen gut ankommt. Unterschieden werden klumpende und nicht klumpende Varianten. Klumpstreu enthält Bentonit, das Flüssigkeit besonders gut bindet und dabei Klumpen bildet. Diese lassen sich mit einer Schaufel sehr gut aufnehmen und entfernen. Das erleichtert die Reinigung des Katzenklos und ermöglicht es, die saubere Reststreu weiterzuverwenden. Ein Komplettwechsel ist nur etwa alle 14 Tage notwendig, wodurch Klumpstreu allgemein sehr ergiebig ist. Nicht klumpende Streu enthält Mineralien wie Zeolith, Sepiolith, Attapulgit oder Kalk. Sie nimmt Feuchtigkeit auf, ohne Klumpen zu bilden. Dadurch gestaltet sich die Reinigung etwas aufwendiger und die Streu muss öfter komplett getauscht werden, um ein Übernässen zu verhindern.
Ein Vorteil von mineralischer Streu besteht darin, dass sie nahezu überall und relativ kostengünstig erhältlich ist. Es gibt jedoch zwei große Nachteile. Zum einen staubt Mineralstreu beim Einfüllen und wenn die Katze darin scharrt. Das empfinden manche Tiere als unangenehm und empfindliche oder vorbelastete Katzen können dadurch sogar Atemprobleme entwickeln. Zum anderen ist Mineralstreu nicht besonders umweltfreundlich, da Rohstoffabbau, Herstellung und Transport mit hohen CO2-Emissionen einhergehen. Problematisch ist auch, dass nach der Entsorgung im Restmüll und der anschließenden Verbrennung viel Schlacke übrigbleibt, die abermals transportiert und deponiert werden muss.
Silikatstreu
Silikatstreu besteht aus Kieselgel (Silica Gel), das stark feuchtigkeitsbindend ist. Die meisten von uns kennen es als Trockenmittel, das in kleinen Tütchen beispielsweise Elektroartikeln, Lebens- und Arzneimitteln beigelegt wird, um zu verhindern, dass diese bei Kontakt mit Feuchtigkeit verderben oder unbrauchbar werden. Eine Besonderheit von Kieselgel besteht darin, dass es unangenehme Gerüche absorbiert und die Flüssigkeit verdunsten lässt. Dadurch bleibt die Silikatstreu trocken und kann lange verwendet werden. Ein kompletter Wechsel ist nur ungefähr einmal im Monat notwendig. Im Gegensatz zu mineralischen Produkten staubt Silikatstreu zwar nicht, kann beim Scharren aber ein raschelndes Geräusch erzeugen, was nicht alle Katzen mögen. Wichtig: Silikatstreu darf unter keinen Umständen in der Toilette entsorgt werden, da sonst das Risiko einer Verstopfung besteht. Stattdessen gehört sie wie Mineralstreu in den Restmüll.
Pflanzenstreu
Pflanzenstreu, auch Bio- oder Ökostreu genannt, wird aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und ist die umweltverträglichste von allen Streuarten. Sie besteht aus Pflanzenfasern, Maiskörnern oder Holzspänen, die saugfähig sind und kaum Staub erzeugen. Gerüche werden jedoch oft nur mäßig gebunden. Aufgrund ihres geringen Gewichts und ihrer Beschaffenheit kann es leicht passieren, dass Pflanzenstreu an den Pfoten der Katze hängenbleibt und in den Rest der Wohnung getragen wird.
Obwohl Pflanzenstreu biologisch abbaubar ist, sollte sie nicht auf dem Kompost, sondern über den Restmüll entsorgt werden. Grund dafür ist, dass mit dem Katzenkot Toxoplasmose-Erreger übertragen werden können. Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die primär Katzen befällt, aber auch auf den Menschen übergehen kann. Der Weg über den Restmüll ist trotzdem nachhaltiger, denn im Gegensatz zu Mineralstreu entsteht beim Verbrennen fast keine Schlacke, die im Nachgang entsorgt werden muss.
Katzenstreu für besondere Bedürfnisse
Je nach Lebenssituation, Alter oder Gesundheitszustand der Katze kann es sein, dass die Katzenstreu bestimmte Anforderungen erfüllen muss. Hier ein paar Beispiele:
- Katzenstreu für Kitten: Junge Katzen erkunden ihre Welt gern mit dem Maul – auch das Katzenklo. Deshalb sollte bei Kitten auf nicht klumpende, staubarme und möglichst natürliche Streu geachtet werden. Klumpstreu kann beim Verschlucken durch den Kontakt mit dem Speichel Brocken bilden, so dass Erstickungsgefahr besteht. Pflanzenbasierte Streu ist hier eine gute Wahl.
- Katzenstreu für ältere oder kranke Katzen: Für Katzen mit Gelenkproblemen wie Arthrose oder Tiere, die sich nur eingeschränkt bewegen können, eignet sich eine feine und weiche Streu, die leicht zu scharren ist und sich angenehm unter den Pfoten anfühlt.
- Katzenstreu für Allergikerhaushalte: Solltest du oder deine Fellnase allergisch gegen Staub oder Duftstoffe sein, empfiehlt sich eine staubarme, unparfümierte Streu, beispielsweise Mineralstreu mit spezieller Staubbindeformel, Silikatstreu oder pflanzliche Alternativen wie Holz- oder Maisstreu.
- Katzenstreu für Mehrkatzenhaushalte: Für Haushalte mit mehreren Katzenklos empfiehlt sich eine stark geruchsbindende, klumpfähige und ergiebige Streu. Das spart Kosten und erleichtert die Reinigung.
Darauf solltest du bei der Auswahl von Katzenstreu achten
Du bist dir noch nicht ganz sicher, welche Art von Katzenstreu die richtige ist? Um dir bei deiner Entscheidung zu helfen, haben wir für dich die wichtigsten Auswahlkriterien zusammengefasst:
- Klumpfähigkeit: Klumpende Streu ermöglicht eine besonders einfache und hygienische Reinigung, da sich die Ausscheidungen der Katze gezielt entfernen lassen.
- Geruchsbindung: Die Geruchsabsorption ist besonders in kleinen Wohnungen oder Haushalten mit mehreren Katzen von Bedeutung. Hochwertige Streu bindet unangenehme Gerüche zuverlässig, ohne sie mit künstlichen Parfümstoffen zu übertünchen (die viele Katzen ohnehin nicht mögen).
- Staubentwicklung: Staubarme Streu empfiehlt sich für Katzen, die empfindlich oder allergisch reagieren. Auch der Mensch profitiert davon, da sich das Befüllen des Katzenklos angenehmer gestaltet.
- Saugkraft: Je höher die Saugkraft, desto trockener bleibt das Katzenklo und desto besser wird es akzeptiert.
- Konsistenz: Manche Katzen haben klare Vorlieben, was die Konsistenz des Granulats betrifft. Die einen mögen es feinkörnig, die anderen eher grob.
- Gewicht: Leichte Streu ist einfacher zu tragen und zu transportieren. Das kann bei der Beschaffung durchaus relevant sein. Während Mineralstreu meist relativ schwer ist, haben Silikat- und Pflanzenstreu in der Regel ein geringeres Eigengewicht.
- Ergiebigkeit: Klumpende und saugstarke Produkte sind oft etwas teurer in der Anschaffung, aber sparsamer im Verbrauch.
- Umweltfreundlichkeit: Wem der Aspekt der Nachhaltigkeit wichtig ist, setzt auf Pflanzenstreu. Sie beansprucht im Vergleich zu den anderen Streuarten am wenigsten Ressourcen.
Für welche Katzenstreu du dich auch entscheidest – letztlich kommt es darauf an, dass sie zu den Bedürfnissen deiner Katze und zu deinem Alltag passt.
Zu einer anderen Katzenstreu wechseln: So klappt die Umgewöhnung
Viele Katzen sind Gewohnheitstiere. Ein plötzlicher Wechsel der Streu kann sie verunsichern und im schlimmsten Fall dazu führen, dass sie das Katzenklo meiden. Mit folgenden Maßnahmen gelingt die Umstellung:
- Schrittweise vorgehen: Wechsle die Streu nicht von heute auf morgen! Am besten mischst du die neue Streu über mehrere Tage oder Wochen nach und nach unter die alte. So kann sich die Katze langsam an die Konsistenz und den Geruch gewöhnen.
- Reaktion beobachten: Wirkt deine Katze irritiert oder unsicher, scharrt sie nicht mehr wie gewohnt oder erledigt sie ihr Geschäft plötzlich neben dem Klo, solltest du entweder wieder mehr von der alten Streu verwenden oder eine Alternative ausprobieren.
- Zweites Katzenklo mit neuer Streu anbieten: Gerade bei sensiblen Katzen kann es helfen, zwei Klos parallel aufzustellen – eines mit der gewohnten, eines mit der neuen Streu. So kann das Tier selbst wählen und du erkennst, inwieweit die neue Streu angenommen wird.
- Parfümierung vermeiden: Die meisten Katzen mögen keine starken Düfte. Die neue Streu sollte am besten unparfümiert sein oder zumindest nicht zu intensiv riechen. Auch Reinigungsmittel, die du für das Klo verwendest, sollten möglichst geruchsneutral sein.
Manche Katzen brauchen ein paar Tage, andere mehrere Wochen zur vollständigen Umgewöhnung. Wichtig ist: keinen Druck ausüben und nicht schimpfen, wenn mal etwas daneben geht. Die eine oder andere Belohnung nach dem Toilettengang kann zusätzlich helfen.
Fazit
Die Katzenstreu spielt eine entscheidende Rolle dahingehend, ob eine Katze ihr Katzenklo akzeptiert, sich dort wohlfühlt und es zuverlässig nutzt. Die Wahl sollte deshalb nicht leichtfertig getroffen werden. Ob klumpend oder nicht klumpend, mineralisch, pflanzlich oder auf Silikatbasis – jedes Produkt hat seine Vor- und Nachteile. Am wichtigsten ist, dass die Streu deinen Ansprüchen und denen deiner Katze gerecht wird und in eurem gemeinsamen Alltag funktioniert.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Katzenstreu
Kann ich Katzenstreu in der Toilette entsorgen?
Nein. Die meisten Katzenstreuprodukte verstopfen die Toilette oder belasten das Abwassersystem. Nur wenige pflanzliche Varianten sind als „spülbar“ gekennzeichnet. Aber auch dann sollte die Entsorgung in der Toilette die Ausnahme bleiben.
Wie finde ich heraus, welche Streu meine Katze mag?
Viele Katzen bevorzugen feine und geruchsneutrale Klumpstreu. Was jedoch am Ende wirklich gut bei deinem Stubentiger ankommt, findest du nur durch Ausprobieren heraus.
Gibt es Katzenstreu ohne Geruch?
Es gibt viele Streuprodukte, die Gerüche effektiv binden, ohne Duftzusätze zu verwenden.
Muss jede meiner Katzen ein eigenes Katzenklo haben?
Idealerweise ja. Die Faustregel lautet: Anzahl der Katzen plus eins – also bei beispielsweise zwei Katzen mindestens drei Klos. Dadurch kommt es nicht zu unnötigen Stresssituationen.
Meine Katze geht nicht mehr auf ihr Klo. Liegt es an der Streu?
Wenn deine Katze nicht mehr auf ihr Klo geht und ihr Geschäft anderswo erledigt, muss das nicht zwangsläufig damit zu tun haben, dass sie die Katzenstreu ablehnt. Plötzliche Unsauberkeit kann auch mit gesundheitlichen Beschwerden zusammenhängen, beispielsweise einer Blasenentzündung oder Magen-Darm-Problemen. Im Zweifel schafft ein Besuch beim Tierarzt oder bei der Tierärztin Klarheit. Mit einer Katzenkrankenversicherung bist du vor hohen Kosten geschützt, sollte deine Katze eine medizinische Behandlung benötigen.