Krallenwetzen, Klettern und Umhertollen: Für Katzen ist ein Kratzbaum ein kleines Abenteuerparadies, das sie nach Belieben nutzen können. Zugleich bietet ein Kratzbaum den Stubentigern einen gemütlichen Rückzugsort zum Entspannen und Dösen. Wir verraten dir, warum Kratzbäume für Katzen so wichtig sind und worauf du beim Kauf achten solltest.
Katzen besser verstehen – 6 Gründe, warum Katzen einen Kratzbaum benötigen
Kratzbäume sind für Katzen ebenso wichtig wie Katzentoiletten und Futternäpfe – und das gilt für Freigänger wie für Wohnungskatzen. Um das Verhalten deiner Mieze besser verstehen und die Bedeutung eines Kratzbaums einschätzen zu können, erläutern wir dir, warum ein Kratzbaum von Vorteil ist:
- Krallen schärfen: Katzen nutzen Kratzbäume, um ihre Krallen zu kürzen und zu schärfen. Nimmt die Katze den Kratzbaum an, bleiben Tapeten, Teppiche und Sofas von Kratzspuren verschont.
- Revier markieren: Am Kratzbaum markieren Katzen ihr Territorium. Dies geschieht durch Drüsen an ihren Pfoten, die beim Kratzen Duftstoffe abgeben. Der Milchtritt an ebenen Flächen des Kratzbaums dient ebenfalls der Reviermarkierung.
- Den inneren Tiger wecken: Ein Kratzbaum fördert die Fitness von Katzen, indem er zum Klettern und Toben anregt. Kaum ein Stubentiger kann diesem Drang widerstehen – egal wie alt er ist.
- Dem Spieltrieb nachgehen: Kätzchen lieben es zu spielen. Ein Kratzbaum ist der perfekte Abenteuerspielplatz und hilft dabei, überschüssige Energie loszuwerden. Er lädt zum Verstecken, Umhertollen, Springen und sogar zum Jagen von Spielgefährten ein.
- Sich zurückziehen: Selbst die geselligsten Katzen benötigen sichere Rückzugsorte. Kuschelige Höhlen oder gepolsterte Liegeflächen am Kratzbaum eignen sich dafür ideal.
- Den Beobachter geben: Miezen behalten gerne alles im Auge und suchen sich oft erhöhte Ebenen auf dem Kratzbaum als Aussichtspunkt, um je nach Standort das Geschehen im Raum zu beobachten oder aus dem Fenster zu schauen.
Der perfekte Kratzbaum für die Mieze – Das ist beim Kauf wichtig
Der richtige Kratzbaum lädt Katzen zum ausgelassenen Toben und Klettern ein und bietet gleichzeitig Rückzugsorte zum Ausruhen und Entspannen. Damit deine Katze ihren Kratzbaum lange interessant findet und als ihr Revier betrachtet, gibt es beim Kauf einige wichtige Aspekte zu beachten.
- Stabilität, Montage und Verarbeitung: Für ausreichend Sicherheit beim Toben muss der Kratzbaum ausreichend stabil sein. Er sollte selbst beim wildesten Umhertollen weder wackeln noch umkippen. Je nach Modell ist eine Montage an der Decke oder an der Wand notwendig. Es gibt aber auch Kratzbäume, die frei im Raum platziert werden können – hier ist unbedingt auf eine extra stabile Bodenplatte zu achten. Hochwertige Materialien und eine solide Verarbeitung sind ebenso nicht zu vernachlässigen, um das Verletzungsrisiko zu minimieren. Sollte es dennoch zu Unfällen oder Verletzungen kommen, ist dein tierischer Mitbewohner mit unserer Katzenkrankenversicherung ideal abgesichert.
- Größe: Welche Kratzbaumgröße die richtige ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Leben mehrere Katzen im Haushalt, so sollte ein Kratzbaum reichlich Kletter- und Rückzugsmöglichkeiten für alle Stubentiger bereithalten. Katzen sind wahre Klettermeister und haben vor der Höhe keine Angst.
- Deckenhohe und große Kratzbäume bieten in der Regel jede Menge Kletterspaß. Deckenhohe Modelle, auch Deckenspanner genannt, werden zwischen Boden und Decke gespannt und eignen sich hervorragend für große, aktive Katzen und Haushalte mit mehreren Stubentigern. Große Kratzbäume (ab 160 cm) werden frei aufgestellt oder an der Wand montiert und dienen den Katzen ebenfalls als Klettertürme.
- Mittelhohe Kratzbäume ab 100 cm sind häufig so konzipiert, dass sie ohne Montage im Raum frei positioniert werden können. Manchmal ist jedoch eine Wandmontage nötig. In den meisten Fällen bieten diese Modelle auch größeren Katzen genug Raum zum Klettern und Krallenwetzen.
- Kleine Kratzbäume unter 100 cm richten sich vorwiegend an Kitten oder Katzensenioren, die nur eingeschränkt klettern können. Kommt ein kleiner Kratzbaum in Frage, ist vor allem auf Eigenschaften wie Spiel- und Rückzugsmöglichkeiten zu achten, damit die Katze viel Freude an dem Kratzmöbelstück hat.
- Materialien: Katzenkratzbäume werden aus unterschiedlichen Materialien gefertigt. So gibt es eine große Auswahl an Kratzbäumen mit Echtholzstämmen, die ein Stück Natur ins Haus bringen. Genau wie bei klassischen Kratzbäumen sind die Säulen mit Material zum Kratzen umwickelt. Bei der Wahl des richtigen Modells solltest du auf eine robuste Materialbeschaffenheit achten. Häufig sind die Stämme mit Sisal umwickelt, das ideal zum Festkrallen ist. Das Material der Bodenfläche spielt ebenfalls eine Rolle, denn auch das wird häufig zum Kratzen genutzt. Liegeflächen und Höhlen sollten möglichst kuschelig sein, daher kommt hier häufig Plüsch zum Einsatz. Suchst du nach optischen Highlights, so sind Kratzmöbel aus besonderen Naturmaterialien wie Wasserhyazinthe oder Blättern des Bananenbaums vielleicht das Richtige für dich. Viele Kratzbäume bestehen aus nachhaltigen und zertifizierten Materialien, nach denen du beim Kauf Ausschau halten kannst. Wichtig ist, dass keine schädlichen Stoffe verarbeitet sind.
- Kratzsäulen: Viele Katzen nutzen Kratzbäume zum ausgiebigen Dehnen und Strecken. Beachte beim Kauf die Höhe der untersten Säule, damit sich deine Katze auf den Hinterbeinen schön lang machen und mit den Vorderpfoten am Stamm festkrallen kann. Wie hoch diese Kratzsäule sein sollte, hängt von der Größe der Katze ab. Bei Kitten genügen kleinere Stämme, bei großen Katzen sollten es mindestens 80 cm oder mehr sein. Die Anzahl der Säulen hingegen ist nicht unbedingt ausschlaggebend – auch Kratzbäume mit einem Stamm können genügend Freiraum bieten. Kratzmöbel mit mehr Säulen nehmen meist mehr Platz ein, weisen aber je nach Modell mehr Rückzugsmöglichkeiten auf.
- Liegeflächen und Rückzugsorte: Weich gepolsterte Höhlen werden von vielen Katzen gerne zum Zurückziehen genutzt. Offene Liegeflächen in höheren Bereichen sind beliebt zum Dösen und Beobachten. In Mehrkatzenhaushalten ist es ratsam, pro Katze mindestens eine Liegefläche einzuplanen, um Konflikte zu vermeiden.
- Design und Farbe: Die Wahl des Designs – ob extravagant, klassisch oder unauffällig – sowie der Farbe hängt ganz von deinem persönlichen Geschmack ab. Hier kannst du frei entscheiden und einen Kratzbaum kaufen, der zu deinem restlichen Interieur passt oder sich davon abhebt.
- Pflege: Damit deine Katze lange Freude am Kratzbaum hat, sind neben der Qualität der Verarbeitung die Pflegeeigenschaften entscheidend. Liegeflächen und Kissen sind idealerweise waschbar. Praktisch ist ebenfalls, wenn Elemente wie Kratzsäulen mit neuem Sisal bezogen oder einzelne Teile ausgetauscht werden können. So verlängerst du die Lebensdauer des Kratzbaums, ohne ihn komplett ersetzen zu müssen.
Besonderheiten bei Kratzbäumen für Senioren und für junge Kätzchen
Für jede Lebensphase einer Katze gibt es den passenden Kratzbaum. Kitten benötigen zunächst kleinere Modelle, die neben ausreichend Spieloptionen – etwa Bällen, die beim Anstoßen lustig hin- und herwackeln – gemütliche Flächen für Nickerchen bieten.
Bei einer älteren Katze mit Einschränkungen in ihrer Beweglichkeit sind mehrere Aspekte zu beachten. Einerseits sollte die Höhe der Kratzsäule es der Katze ermöglichen, sich vollständig zu strecken. Andererseits dürfen die unterschiedlichen Ebenen des Kratzbaums – wie Liegeflächen und Höhlen – nicht zu weit auseinanderliegen, damit der Senior diese ohne große Sprünge erreichen kann.
Der perfekte Standort für den Kratzbaum
Gesehen und gesehen werden: Katzen lieben es, ihre Umgebung und ihre Mitbewohner – ob Mensch oder Tier – im Blick zu behalten und dabei selbst nicht aus dem Blickfeld zu geraten. Das Wohnzimmer erweist sich daher häufig als idealer Standort für den Kratzbaum. Optimalerweise positionierst du diesen so, dass deine Katze von ihrer Liegefläche aus das Geschehen draußen vor dem Fenster beobachten kann.
Rund um den Kratzbaum benötigt die Katze genügend Platz zum Toben. Möbelstücke sollten daher nicht unmittelbar davor stehen, um ausreichend Bewegungsfreiheit zu gewährleisten.
Da Katzen in der Regel sehr soziale Tiere sind, stellt ein kaum frequentierter Raum meist nicht den besten Standort für einen Kratzbaum dar. Stellst du jedoch fest, dass deine Katze besonders im fortgeschrittenen Alter nach Rückzug sucht, könnte ein ruhiger Raum eine gute Alternative zum Wohnzimmer sein.
Ergänzungen und Alternativen zum Kratzbaum im Überblick
Als Alternative zum klassischen Kratzbaum sind großflächige Kratztonnen empfehlenswert, die reichlich Raum zum Verstecken, Ausruhen und Kratzen bieten.
Hohe Kratzstämme stellen eine gute Option dar, wenn dem Stubentiger sonst ausreichend Liege- und Rückzugsmöglichkeiten in der Wohnung geboten werden
Zusätzlich zu den oben genannten Kratzmöbeln kannst du zu Kratzbrettern greifen. Sie sind vor allem dann eine gute Wahl, wenn dein tierischer Mitbewohner immer wieder an derselben Stelle einer Wand kratzt. Dort montiert, kann dein Kätzchen weiterhin an gewohntem seiner der Krallenpflege nachgehen, während die Wand verschont bleibt. Kratzbretter kannst du auch einfach auf den Boden legen – eine tolle Möglichkeit zum Krallenwetzen für betagtere Katzen.
Daneben gibt es eine große Auswahl an Kratzmöbeln mit Wellpappe. Diese im Regelfall eher günstigen Alternativen zu Kratzbäumen und -tonnen mit Sisal dienen deiner Katze als willkommene, aber weniger langlebige Abwechslung.
Fazit
Es ist entscheidend, dass du einen Kratzbaum wählst, der zur Lebensphase deiner Katze passt. Damit bereitest du ihr Freude und schützt dein Zuhause vor unerwünschten Kratzspuren. Mit einem Kratzbaum, der genau auf die Bedürfnisse deiner Katze abgestimmt ist, schaffst du einen eigenen Bereich für deine Mieze, in dem sie ihre Krallen pflegen und ihrem Spieltrieb freien Lauf lassen kann. Gleichzeitig ermöglicht dir ein Katzenkratzbaum, deine Samtpfote jederzeit beobachten zu können.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Wahl des richtigen Kratzbaums
Können Katzen ohne Kratzbaum in Wohnungen gehalten werden?
Katzen gehen instinktiv der Krallenpflege nach und sind wahre Kletterkünstler. Stellst du deiner Wohnungskatze keinen Kratzbaum zur Verfügung, wird sie sich früher oder später an Wänden, Teppichen, Sofas und anderen Möbelstücken zu schaffen machen. Mit einem Kratzbaum oder passenden Alternativen beugst du diesem Problem vor und sorgst dafür, dass deine Katze Katze sein darf.
Meine Katze mag den Kratzbaum nicht – was tun?
Wenn deine Katze ihren Kratzbaum nicht annimmt, kann das unterschiedliche Gründe haben. Möglicherweise ist der Standort nicht ideal gewählt oder das Modell bietet schlichtweg zu wenige Anreize zum Kratzen, Klettern und Entspannen. Vielleicht benötigt deine Katze aber auch einfach nur etwas Zeit, sich daran zu gewöhnen. Locke sie mit extra Schmuseeinheiten an der Kratzsäule oder lege Leckerlies auf Liegeflächen, um ihr den Kratzbaum schmackhaft zu machen.
Was ist bei der Pflege eines Kratzbaums zu beachten?
Normalerweise reicht es aus, Bodenplatte, Liegeflächen und Kuschelhöhlen regelmäßig abzusaugen. Bei stärkeren Verschmutzungen kannst du sie abwischen. Dabei solltest du darauf achten, keine Reinigungsmittel zu verwenden, die Inhaltsstoffe enthalten, die für die Katze schädlich sind. Bei vielen Modellen sind die Bezüge sogar in der Waschmaschine waschbar. Nach ausgiebiger Nutzung eines Katzenkratzbaums kann es unter Umständen nötig sein, das Material, mit dem die Stämme umwickelt wurden, durch neues zu ersetzen.
Kann ich einen Kratzbaum selbst bauen?
Das ist durchaus möglich, erfordert aber handwerkliches Geschick. Für einen selbstgebauten Kratzbaum solltest du ausschließlich hochwertige Materialien verwenden und besonders auf eine ausreichende Stabilität achten, um deiner Katze ein sicheres und langlebiges Spiel- und Ruheparadies anzubieten.