Immer wieder werden Hundehalter durch Meldungen von Giftködern aufgeschreckt. Da es keinen hundertprozentigen Schutz gibt, gilt es, aufzupassen und vorzubeugen.
Was ist ein Giftköder?
Giftköder sind für den Hund appetitlich riechende Leckerli aus Fleisch oder Brot, in denen entweder Gifte (Rattengift, Schneckenkorn) oder scharfkantige Gegenstände (Scherben, Nägel, Rasierklingen) versteckt sind. Sie werden bewusst ausgelegt und können dem Hund schwere Vergiftungen oder Verletzungen zufügen, die schlimmstenfalls zum Tod führen.
Woran erkenne ich Giftköder und wo muss ich mit ihnen rechnen?
Giftköder werden in der Regel so ausgelegt, dass sie für uns Menschen kaum zu entdecken sind, zum Beispiel in Gebüschen, hohem Gras oder unter Laub. Der Hund spürt sie mit seiner feinen Nase natürlich problemlos auf. Giftköder sind oft dort, wo auch viele Hunde sind: Auf Hundewiesen, in Parks, an Wegen, wo viele Menschen mit ihren Hunden spazieren gehen, an Beeten und unter Hecken. Gegenden, in denen Giftköder gefunden wurden, sollten mindestens einen Monat lang gemieden werden.
Was ist zu tun, wenn der Hund einen Giftköder gefressen hat?
Liegt der Verdacht nahe, dass der Hund einen Giftköder aufgenommen hat, führt der erste Weg zum Tierarzt, auch wenn das Tier noch keine Symptome zeigt. Spätestens wenn Vergiftungserscheinungen auftreten wie Speichelfluss, Taumeln, Durchfall, Erbrechen, blasse Schleimhäute oder Teilnahmslosigkeit, zählt jede Minute. Sinnvoll ist es, den Tierarzt vorher zu kontaktieren, damit er vorbereitet ist. Da es leider immer zu Krankheiten oder auch Vergiftungen kommen kann ist es wichtig, gute Versicherungen wie eine Hunde-OP-Versicherung und Hunde-Krankenversicherung abzuschließen.
Wichtig: Reste vom Köder sowie Erbrochenes oder Kot helfen dem Arzt zu klären, was drin war und entsprechend zu behandeln. Außerdem sollte jeder gefundene Giftköder zur Anzeige gebracht werden. Ausgelegtes Gift gefährdet auch andere Tiere und vor allem Kinder. Dass man alle Hunde- und Katzenbesitzer sowie Familien mit Kindern im Freundeskreis warnt, versteht sich von selbst.
Wie kann ich vorbeugen?
Die größte Gefahr ist das unbeobachtete Fressen von Dingen. Daher ist es wichtig, den Hund beim Stöbern im Auge zu haben. Meist reagiert er deutlich auf gut Riechendes und man kann ihn rechtzeitig mit einem Leckerli abrufen. Ist der Hund ein echter „Müllschlucker“, hilft ein Maulkorb, an den er sich aber erst gewöhnen muss. Viele Hundeschulen bieten auch ein „Anti-Giftköder-Training“ an.
Warum manche Menschen Hunden und ihren Besitzern bewusst schweres Leid zufügen, ist kaum nachzuvollziehen. Tatsache ist aber, dass viele Menschen sich an herum liegendem Kot und unerzogenen Hunden stören. Das rechtfertigt natürlich keine Giftköder und den meisten Hundegegnern wird so etwas auch fern liegen. Trotzdem hilft hier verantwortungsbewusstes Handeln der Hundebesitzer, um die Situation zu entspannen. Dazu gehört neben einem gut erzogenen Hund und dem Beachten der Leinenpflicht auch das konsequente Einsammeln von Kot. So können viele Konflikte bereits im Vorfeld entschärft werden.