Zwei Katzen auf Fensterbank. Draußen regnet es. Das Kätzchen hat Angst vor Gewitter.
Häufige Fragen

Was hilft, wenn die Katze Angst vor Gewitter hat?

14.05.2025

Ähnlich wie Feuerwerk in der Silvesternacht können Gewitter extremen Stress bei Katzen verursachen. Starker Regenfall, pfeifender Wind, krachender Donner, grelle Lichtblitze – all das hat eine bedrohliche und beängstigende Wirkung auf unsere Samtpfoten, was sich unterschiedlich äußern kann. Manche Tiere verkriechen sich stundenlang unter dem Sofa, andere reagieren gereizt oder stehen unter permanenter Anspannung. Wir zeigen dir, wie du deine Katze mit gezieltem Training unterstützen kannst, bei Gewitter gelassen zu bleiben.

Wie Katzen auf Gewitter reagieren

Einen Wetterwechsel spüren Katzen meist schon frühzeitig. Sie registrieren mithilfe ihrer feinen Schnurrhaare selbst kleinste Veränderungen des Luftdrucks und werden unruhig, noch bevor das Gewitter überhaupt einsetzt. Auch das ferne Grollen, das wir Menschen gar nicht oder kaum bemerken, nehmen Katzen dank ihres guten Hörvermögens viel eher wahr. Da die Tiere außerdem hervorragend sehen können, erscheinen Lichtblitze für sie intensiver als für uns Menschen.  

Kurzum: Katzen sind extrem wetterfühlig und reagieren bei plötzlichen Temperatur- oder atmosphärischen Schwankungen nicht selten körperlich, beispielsweise mit erhöhtem Blutdruck oder Gelenkschmerzen. Sie bemerken sogar, wenn sich ihr Fell elektrostatisch auflädt, und beginnen damit, es ausgiebig zu putzen. 

Wie sich das Verhalten einer Katze bei Gewitter ändert, ist sehr individuell. Manche Tiere laufen nervös in der Wohnung umher, andere suchen sich einen sicheren Rückzugsort, aus dem sie nicht mehr hervorkommen, bis die Gefahr vorüber ist. Es gibt auch Katzen, die fast panisch auf Gewitter reagieren und anfangen, laut zu miauen oder zu zittern. In Extremfällen kann es zum Urinieren und Absetzen von Kot kommen.

Katze hat Angst vor Gewitter – schnelle Hilfe bei Blitz und Donner

Es gibt einiges, was du tun kannst, um deine Katze bei Gewitter zu unterstützen. Folgende Maßnahmen helfen ihr dabei, gelassener durchs Unwetter zu kommen:

    • Rückzugsorte schaffen: Biete deiner Katze bei Gewitter einen geschützten und ruhigen Platz an. Katzenhöhlen eignen sich hervorragend als Unterschlupf. Aber auch ein Karton mit einer Decke kann ausreichen, um Sicherheit zu vermitteln.
    • Wohnung abdunkeln: Damit deine Katze möglichst wenig von Blitz und Donner mitbekommt, empfiehlt es sich, die Wohnung mit Vorhängen oder Rollos abzudunkeln. Wenn du die Möglichkeit hast, kannst du auch die Rollläden herunterlassen, um die Geräuschkulisse von draußen abzuschirmen. Vertraute Musik oder ein laufender Fernseher können dabei helfen, das Donnergrollen auszublenden und der Katze ein Gefühl von Normalität zu geben. 
    • Ruhe bewahren: Deine Katze spürt, wenn du aufgeregt oder ängstlich bist. Versuche also, ruhig und gelassen zu bleiben und so zu tun, als sei alles wie immer. Wenn sich deine Katze einen Unterschlupf in der Wohnung gesucht hat, solltest du ihr den Rückzug einräumen und dich weiter unauffällig verhalten.
    • Nähe bieten bei Bedarf: Wenn deine Katze Nähe sucht, kannst du sie natürlich mit Streicheleinheiten ablenken.  
    • Pheromone zur Beruhigung nutzen: Manche Katzen sprechen positiv auf Pheromone an. Dabei handelt es sich um Duftstoffe, die es beispielsweise in Form von Sprays oder Verdampfern für die Steckdose gibt. 
    • Tierärztliche Präparate einsetzen: Reagiert deine Katze sehr sensibel auf Gewitter und zeigt extreme Angstsymptome, können nach tierärztlicher Absprache spezielle Beruhigungspräparate helfen.

Gewitterangst bei Katzen: Geräuschsensibilisierung als Trainingsmethode

Um einer Katze die Angst vor Gewitter zu nehmen, kann ein gezieltes Training helfen. Eine bewährte Methode ist die Geräuschsensibilisierung. Hier wird die Katze schrittweise und in gewohnter Umgebung an laute und ungewöhnliche Geräusche gewöhnt. Wichtig dabei ist, das Tier nicht zu stressen oder zu überfordern. Dementsprechend ist viel Geduld gefragt. So ein Training ist nicht innerhalb weniger Tage abgeschlossen, sondern kann mehrere Wochen bis Monate dauern.

Ziel ist es, die Katze an typische Gewittergeräusche heranzuführen. In den ersten Trainingseinheiten werden dazu Donneraufnahmen über Lautsprecher abgespielt – erst einmal in sehr geringer Lautstärke, so dass sie für den Menschen kaum hörbar sind. Reagiert die Katze bereits auf diese leisen Töne, werden sie in den kommenden Tagen immer mal wieder abgespielt. Das passiert so lange, bis das Tier keine Reaktion mehr zeigt. Dann wird die Lautstärke langsam und behutsam gesteigert. Bei der Katze soll keinesfalls Stress entstehen. Das Training wird über mehrere Wochen hinweg durchgeführt, wobei die Geräusche im Verlauf der Zeit immer lauter und länger abgespielt werden.

Solltest du tierärztliche Hilfe benötigen, um einen Trainingsplan für deine Katze zu erstellen, bist du mit der Uelzener Krankenversicherung für Katzen gut abgesichert. Im ersten Schritt kannst du dich in deiner Tierarztpraxis beraten lassen, wie du deine Samtpfote bestmöglich unterstützen kannst. Kommt eine Verhaltenstherapie für deine Katze in Frage, bist du mit dem Zusatzbaustein Gesundheit PLUS auf der sicheren Seite, der solche Leistungen abdeckt. So bist du auch bei längerfristigen Maßnahmen vor hohen Kosten geschützt.

Freigänger vor Gewitter schützen

Freigänger lieben es, in der Nachbarschaft herumstreunen und die Natur zu entdecken. Doch was tun, wenn ein Gewitter naht?

Falls sich deine Fellnase noch im Haus befindet, solltest du das Gewitter abwarten, bevor du sie rauslässt. Selbst gewitter-erprobte Samtpfoten können sich erschrecken oder in Panik geraten, wenn das Unwetter besonders heftig ausfällt. Ist deine Katze bereits draußen unterwegs, besteht zunächst kein Grund zur Sorge. Im Regelfall bemerken Katzen schon lange vor uns Menschen, dass ein Gewitter naht. Oftmals schaffen sie es sogar, rechtzeitig nach Hause zurückzukehren.

Gelingt das nicht, suchen sich die meisten Katzen einen Unterschlupf, in dem sie ausharren, bis das Schlimmste vorüber ist. Allerdings kann genau das gefährlich werden: beispielsweise dann, wenn die Katze nicht mehr ohne Hilfe aus ihrem Versteck herauskommt oder darin eingesperrt wird. Bei schwerem Gewitter können auch herunterfallende Äste, Dachziegel und andere Gegenstände eine Gefahr darstellen. Ist das Gewitter vorbeigezogen, solltest du nach deiner Katze Ausschau halten und prüfen, ob sie alles gut überstanden hat.

Fazit

Gewitter können für Katzen mit großem Stress verbunden sein. Während sich manche Tiere äußerlich nichts anmerken lassen, zeigen andere heftige Reaktionen wie Zittern oder Unsauberkeit. Doch mit den richtigen Maßnahmen und Trainingsmethoden lässt sich einiges ausrichten, um der Samtpfote die Angst zu nehmen. Mit etwas Vorbereitung und viel Fürsorge und Aufmerksamkeit hilfst du deiner Katze, Gewitter künftig entspannter zu überstehen.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Gewitterangst bei Katzen

Woran ist zu erkennen, dass eine Katze Angst vor Gewitter hat?

Unruhe oder Rückzug sind häufige Anzeichen. Manche Katzen miauen lautstark, während sich andere intensiv der Fellpflege widmen, um Stress abzubauen. Heftige Symptome sind Zittern oder plötzliche Unsauberkeit.

Was tun, wenn die Freigängerkatze unbedingt raus möchte?

Bei drohendem Gewitter solltest du deine Katze im Haus behalten, auch wenn sie nach draußen möchte. Lässt du sie ins Freie, besteht die Gefahr, dass sie in Panik verfällt und sich verletzt. Drinnen ist sie am sichersten.

Wann sollte professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden?

Reagiert eine Katze ängstlich bei Gewitter, lohnt es sich, die Tierarztpraxis aufzusuchen und sich umfassend beraten zu lassen, was für Möglichkeiten und Maßnahmen es gibt, um dem Tier zu helfen. In schwierigen Fällen ist verhaltenstherapeutische Unterstützung vonnöten. 

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