Eine Erkältung kann auch Pferden zu schaffen machen. Aber ist eine Erkältung von Mensch auf Pferd übertragbar? Bei dieser Frage kannst Du aufatmen und ohne Gefahr mit laufender Nase Deinem Pferd einen Besuch abstatten. Mehr zur Erkältung beim Pferd und warum Du diese Erkrankung nicht auf die leichte Schulter nehmen solltest, erfährst Du in diesem Beitrag.
Können Pferde sich erkälten?
Eine Erkältung ist ein Infekt der Atemwege. Ursache sind meist Viren, die durch Nase und Maul in die Schleimhäute gelangen. Bei Pferden und Menschen ist der Prozess der Ansteckung der Gleiche.
Bei einer Erkältung leiden Pferde unter denselben Symptomen, wie wir Menschen. Durch das geschwächte Immunsystem haben Viren und Bakterien ein leichtes Spiel. Deshalb sollten Pferdebesitzer bei den Anzeichen einer Erkältung den Tierarzt rufen. Nur ein Experte kann die richtige Behandlung bei einer Erkältung bestimmt und gezielt behandeln.
Warum bekommen Pferde eine Erkältung?
Bei Pferden mit ohnehin geschwächtem Immunsystem – zum Beispiel aufgrund einer vorherigen Erkrankung, Transport, Futter- oder Stallwechsel – ist das Risiko, an einer Erkältung zu erkranken, höher. Obwohl bei Pferden eine Erkältung meist im Winter zuschlägt, ist nicht die Kälte daran schuld. Pferde kommen hervorragend mit frostigen Temperaturen zurecht. Durch die Thermoregulation gehören Pferde zu den Tieren, die sich perfekt an Temperaturschwankungen anpassen können. Jedoch ist ständige Nässe und Zugluft nicht gut für die Gesundheit der Vierbeiner. Ein trockener und windgeschützter Unterstand ist Pflicht. Achtung: Frische Luft ist für Pferde jedoch lebensnotwendig und muss auch bei Boxenhaltung unbedingt vorhanden sein.
Niesen, Schniefen, Schnauben sind klassische Symptome einer Erkältung. Nasenausfluss bei Pferden kommt jedoch selten allein. In der Regel handelt es sich um Begleiterscheinungen einer Infektion der Atemwege. Aber wann muss bei einem Schnupfen der Tierarzt kommen? Der Nasenausfluss kann unterschiedlich beschaffen sein und hängt von der vorliegenden Krankheit ab.
- Ist der Nasenausfluss des Pferdes nur einseitig, kann statt einer Erkältung auch Nasenrotz für die Beschwerden verantwortlich sein.
- Ein eitriger und schleimiger Ausfluss aus beiden Nüstern deutet auf eine bakterielle Infektion hin.
- Bei einer Virus-Infektion hingegen ist der Nasenausfluss eher wässrig und stark ausgeprägt.
Diese Anzeichen kann jedoch nur ein Tierarzt sicher deuten. Bei Unsicherheiten schafft ein Anruf beim Experten Gewissheit. Hat das Pferd nur wässrigen Nasenausfluss und ist ansonsten vom Allgemeinbefinden ungestört (kein Fieber, Futter- und Wasseraufnahme normal), dann reicht erst einmal das Beobachten. Solche Diagnosen beim Tierarzt werden von der Pferde-Krankenversicherung der Uelzener komplett übernommen.
Mein Pferd hat Husten
Bei der Erkältung eines Pferdes ist Husten meist ein weiteres typisches Symptom. Die Gründe für Husten bei Pferden sind jedoch vielfältig. Staub, Allergien oder Ammoniakbelastung können ebenfalls die Atemwege reizen. Atemwegserkrankungen wie Dämpfigkeit kommen bei Pferden häufig vor. Eine Erkältung bzw. eine Atemwegserkrankung muss vollständig ausheilen. Ein zu früher Trainingsstart und Überbelastung kann eine chronische Bronchitis des Pferdes zur Folge haben. In schwerwiegenden Fällen kann ein Pferd durch eine chronische Lungenerkrankung sogar als Reitpferd nicht mehr nutzbar sein. Übrigens: Von chronisch spricht man in der Medizin, wenn eine Erkrankung mehr als drei Wochen besteht.
Mein Pferd hat Fieber
Genau wie beim Menschen ist auch beim Pferd Fieber ein Symptom und wichtig für die Abwehr. Durch die Steigerung der Körpertemperatur bekämpft das Pferd Infektionserreger, wie Bakterien oder Viren. Die Normaltemperatur bei Pferden liegt zwischen 37 und 38.5 Grad. Bei sehr jungen Fohlen ist auch eine Temperatur von 39 Grad nicht besorgniserregend. Fieber verrät viel über die Gesundheit des Pferdes. Grund für Fieber bei Pferden kann eine Infektionserkrankung (z.B. Erkältung oder West-Nil-Virus bei Pferden), aber auch eine Entzündung oder eine Vergiftung sein.
Steigt die Körpertemperatur des Pferdes über 40 Grad, sollte umgehend der Tierarzt verständigt werden. Denn ab einer Temperatur von 41 Grad kann das Fieber für Ihr Pferd lebensbedrohlich sein.
Ein handelsübliches digitales Fieberthermometer reicht vollkommen aus, um zu prüfen, ob Dein Pferd Normaltemperatur oder Fieber hat. Bitte nutze zum Fieber messen bei Deinem Pferd kein altes Thermometer aus Glas mit Quecksilberfüllung. Die Gefahr, dass es zerbricht, ist viel zu groß. Außerdem ist der direkte Kontakt mit Quecksilber für Mensch und Pferd hoch giftig. Gemessen wird im After der Tiere. Stelle Dich seitlich neben das Pferd, nimm den Schweif zur Seite und halte das Thermometer beim Messen gut fest, sonst verschwindet es im schlimmsten Fall im Pferd. Optimaler Weise hält eine zweite Person das Pferd am Kopf fest.
Erkältungssymptome können auch auf eine Druse hinweisen
Husten, Nasenausfluss und leichtes Fieber sind klassische Erkältungssymptome. Beobachte Dein Pferd genau. Ähnliche Anzeichen tauchen auch bei einer Druse bei Pferden auf. Druse ist eine bakterielle Infektion, die für Pferde lebensbedrohlich sein kann. Eine weitere Gefahr besteht, wenn die Symptome einer Druse nicht erkannt werden. Die Infektionskrankheit ist hochansteckend unter Pferden. Ist ein Pferd an Druse erkrankt, sollte es daher unbedingt isoliert werden.
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