Dein Hund hat die Zimmerpflanze angeknabbert oder die geerbte Vase von Oma umgeworfen? Im eigenen Zuhause verstecken sich Gefahren, die für deinen Vierbeiner erst auf den zweiten Blick zu einem großen Risiko werden. Wir verraten dir, wie du deine Wohnung hundesicher machen kannst.
Wer sich ein Tier nach Hause holt, trägt Verantwortung. Als Hundehalter muss man dafür sorgen, dass das Zuhause so sicher wie möglich ist. Jedoch lauern Gefahren oftmals dort, wo man es am wenigsten erwartet.
Lebensmittel, Pflanzen und Kleinteile können beim Spielen schwerwiegende Folgen für dein Haustier nach sich ziehen.
Mit unseren 8 Tipps kannst du unschöne Zwischenfälle verhindern!
1. Giftige Lebensmittel außer Reichweite aufbewahren
Chips, Schokolade und Süßigkeiten: Was wir Menschen gern essen, kann für den Hund sehr ungesund oder sogar giftig sein. Stark gewürzte Lebensmittel, koffeinhaltige Getränke und Essensreste sowie Süßigkeiten sollten außer Reichweite von Hunden aufbewahrt werden.
In vielen Lebensmitteln ist der Zuckeraustauschstoff Xylit (Birkenzucker) enthalten. Er ist giftig für Hunde. Diese Produkte müssen hundesicher verpackt werden. Xylit ist zum Beispiel in vielen zuckerfreien Bonbons, Kaugummis oder in Zahnpasta enthalten. Hier lohnt es sich, die Zutatenliste genauer zu studieren.
Lebensmittel, die harmlos wirken, für Hunde in der Wohnung jedoch giftig sind:
- Avocado
- Kakao
- Knoblauch
- koffeinhaltige Getränke und Speisen
- Nüsse (Macadamianüsse, Bittermandeln, Muskatnuss, Eicheln, Bucheckern)
- Steinobst (Aprikosen, Kirschen, Pflaumen)
- Weintrauben (Ob rote, grüne oder als Rosinen, Weintrauben enthalten Oxalsäure, die beim Hund zu Nierenversagen führen kann)
- Zwiebeln
2. Medikamente sicher verschließen
Medikamente für Menschen sind oft giftig für Hunde. Verstauen Sie Schmerzmittel wie Aspirin oder Ibuprofen sowie Schlaf- und Beruhigungsmittel unbedingt an einem sicheren Ort, an den dein Hund nicht herankommt. Viele Wirkstoffe werden zwar auch für Hunde verschrieben, die Dosierung ist dabei aber viel geringer: Ein 90 Kilo schwerer Mann benötigt zum Beispiel eine Dosierung, die für einen fünf Kilo schweren Hund gefährlich werden kann.
3. Ausgewählte Pflanzen für eine hundesichere Wohnung
Gerade junge Hunde neigen dazu, ihre Umgebung mit Anlecken und Anknabbern zu erkunden. Einige unserer Zimmerpflanzen sind giftig für die vierbeinigen Begleiter und sollten besser nicht für sie erreichbar sein.
Gefährlich sind zum Beispiel Tulpen, Geranien, Maiglöckchen, Efeu und Weihnachtsstern.
4. Möbel und Dekoration sollten stabil und bruchsicher sein
Inspiziere deine Möbel und Dekoration einmal genau: Gibt es etwas, was vielleicht herunterfallen könnte, wenn der Hund gegen das Regal läuft oder an der Tischdecke zieht? Hier könnte er sich durch Scherben der Vase verletzen oder von spitzer Kante eines Gegenstandes getroffen werden.
5. Verschluckbare Kleinteile wegräumen
Gerade jungen Hunden wird ihre Neugierde und ihr Spieltrieb zum Verhängnis: Herumliegende Kleinteile wie Reißzwecken und Nähnadeln können verschluckt oder in die Pfote eingetreten werden, Plastiktüten animieren womöglich zum Hineinkriechen und es droht Erstickungsgefahr.
6. Spielzeug und Kauartikel prüfen
Mit einigen Spielzeugen und Kauartikeln solltest du deinen Hund nicht unbeaufsichtigt lassen. Kuscheltiere, bei denen die Augen nicht gestickt, sondern aus hartem Plastik bestehen, können verschluckt werden.
Ein Kauknochen kann ebenfalls gefährlich werden, wenn der Hund das Ende verschluckt. Der Knochen kann im Rachenbereich stecken bleiben und zu Atemproblemen führen. Hat der Knochen den Rachen bereits passiert, kann er auf dem Weg in den Magen die Speiseröhre oder den Darm perforieren.
Generell gilt, nichts unbeaufsichtigt oder in Reichweite des Hundes liegen zulassen. Hilfreich ist, dein Zuhause einmal aus Hundeaugen zu betrachten: Liegt irgendwo etwas herum, was man klauen, anknabbern oder verschlucken könnte?
7. Treppen sichern mit Kindergittern und Stufenmatten
Treppen in Wohnungen können oft glatt sein. Schnell rutschen dort selbst ausgewachsene Hunde aus und fallen im schlimmsten Fall durch die Stufen eine Etage tiefer. Damit das nicht passiert, solltest du die Treppenauf- und abgänge mit Kindergittern versperren, um das unbeaufsichtigte Betreten durch den Hund zu minimieren. Die Treppenstufen selbst können rutschfester nachgerüstet werden mit Stufenmatten.
Gerade junge Welpen sind dieser Gefahr ausgesetzt. Lese hier nach, auf was du beim Einzug eines Welpens achten musst.
8. Wohnung hundesicher machen durch Hygiene
Hundesicher bedeutet auch, dass der Hund möglichst sicher vor Krankheiten ist. Besonders im Sommer kann es schnell passieren, dass dein Hund Flöhe mit nach Hause bringt. Aber auch in den kleinsten Ritzen und Ecken können Flöhe nisten und somit eine Gefahr für deinen Hund darstellen. Demnach ist es wichtig, die Wohnung möglichst sauber zu halten.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Thema Wohnung hundesicher machen
Wie mache ich die Wohnung hundesicher?
Für Hunde giftige Lebensmittel, Medikamente und Zimmerpflanzen entfernen oder außer Reichweite des Hundes aufbewahren.
Kleinteile und zerbrechliche Gegenstände in der Wohnung können zudem eine Gefahr für die Haustiere bilden. Treppenhäuser und Treppenstufen sollten nicht unbeaufsichtigt begehbar sowie rutschfest sein.
Wie schützt man Kabel vor Hunden?
Kauen ist ein natürlicher Vorgang für Hunde, um Langeweile, Aggressionen, Einsamkeit, Stress, Angst sowie seine aufgestauten Energien abzubauen. Außerdem trägt das Kauen dazu bei, die Bildung von Zahnbelägen bei Hunden zu verringern. Deshalb sollte nicht generell das Knabbern in der Wohnung durch ein lautes “Nein!” und das Verbieten mit negativen Emotionen aufgeladen werden. Besser ist es, dem Hund beim Auspowern zu helfen und für die richtigen Hundespielzeuge zu sorgen.
Sind Steckdosen für Hunde gefährlich?
Auch die blinkenden elektronischen Geräte locken so manchen Hund an und verleiten ihn dazu damit zu spielen. Deshalb sind auch Musikboxen, Spielekonsolen und Co. besser an höher gelegenen Orten aufzubewahren.
Außerhalb deiner Obhut kann, wie du weißt, noch so viel passieren. Schließe daher immer eine gute Hunde-Krankenversicherung sowie eine Hunde-Haftpflichtversicherung für deinen Hund ab und sei auf der sicheren Seite.