Wer es liebt, mit seinem Pferd durch Wald und Felder zu reiten, der sollte für (Not)Fälle gewappnet sein. Die beste Vorbereitung bietet ein Erste-Hilfe-Kurs. Wir erklären, welche Maßnahmen Du nach einem Sturz ergreifen solltest.
Die Seele baumeln lassen – das können viele Reiter bei einem entspannten Ausritt im Gelände. Erfahrene Pferde sind trittsicher, aber dennoch kann beim Ausreiten mehr passieren als beim Training auf dem Reitplatz oder in der Halle. Wenn plötzlich ein Vogel aus dem Gebüsch hochfliegt, ein Schuss knallt oder ein großer Trecker vorbeidonnert, ist es schnell passiert: Das Pferd erschrickt, macht einen Satz zur Seite und der Reiter liegt auf dem Boden.
Handeln nach einem Reitunfall
Das oberste Gebot bei einem Reitunfall, wie einem Sturz vom Pferd, ist leichter gesagt als getan: Ruhe bewahren. Und sich dann an das Gelernte aus dem letzten Erste-Hilfe-Kurs erinnern. Ist dieser zu lange her? Vielleicht wäre genau jetzt der richtige Zeitpunkt, um die Kenntnisse aufzufrischen! Die Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer (VFD) veranstaltet Kurse, um im Notfall kompetent zu helfen. Sie werden von den Uelzener Versicherungen unterstützt. Die Lehrgänge für Kinder, Jugendliche und Erwachsene finden in der Reitanlage und direkt in der Natur statt. In Gruppenübungen werden dabei Unfallsituationen geübt.
Wenn der Unfall nun einmal passiert ist, hilft es nur noch, einen kühlen Kopf zu bewahren und die Situation so objektiv wie möglich einzuschätzen – auch wenn dies schwerfällt, wenn die Freundin bewusstlos auf dem Boden liegt. Die Beteiligten sollten sich zuerst um die verletzte Person kümmern. Atmet sie? Ist sie ansprechbar? Blutet sie? Diese Fragen helfen, den Ernst der Lage einzuschätzen.
Hilfe rufen nach dem Reitunfall
Im nächsten Schritt sollte der Notruf 112 gewählt werden. Deshalb ist es sinnvoll, immer ein Mobiltelefon mit geladenem Akku dabei zu haben. Die Sanitäter werden zunächst die relevanten W-Fragen stellen, also wer, wo, was und wie. Der Weg zum Unfallort sollte so exakt wie möglich beschrieben werden. Auch die Information, dass es sich um einen Reitunfall handelt, ist relevant – die Helfer können zum Beispiel bei der Anfahrt das Martinshorn abstellen, um die Pferde nicht weiter in Panik zu versetzen.
Wer geübt in Erste-Hilfe-Maßnahmen ist, kann die verletzte Person bei Bedarf in die stabile Seitenlage bringen. Eine Decke oder eine Jacke können ebenfalls hilfreich sein, damit die gestürzte Person nicht unterkühlt. Im Ernstfall ist eine Beatmung unumgänglich – auch dafür ist es wichtig, regelmäßig Auffrischungskurse zu absolvieren.
Sicherheit beim Ausreiten
Grundsätzlich gibt es einige Tipps, die bei einem Ausritt beherzigt werden sollten:
- Reitkappe aufsetzen,
- gut sichtbare Kleidung tragen,
- Handy mitnehmen,
- Notfalldaten bei sich tragen,
- kleine Verbandstasche mitnehmen,
- vorzugsweise in der Gruppe reiten,
- geplante Reitroute im Stall mitteilen.
Wenn die Route für den geplanten Ausritt an der Pinnwand im Reitstall hängt, können die Kollegen im Stall schneller reagieren, falls die Gruppe nicht wieder kommt. Außerdem muss niemand auf die Suche gehen und die Hilfe vom Notarzt und Rettungsdienst kann gezielter gesteuert werden.
Die Uelzener Versicherungen bieten noch mehr Unbeschwertheit: Mit einer Reiter-Unfall-Versicherung gibt es Hilfe und finanzielle Unterstützung auch nach dem Unglück.
Schockmoment: Beim Unfall läuft das Pferd davon, in unserem Blogbeitrag „Reitunfall: Pferd entlaufen“ erfährst Du mehr.