Bremsen können für Pferd und Reiter zur Plage werden. Aber es gibt Möglichkeiten, die Qualen etwas zu mindern.
Hauptsächlich haben wir es bei uns mit der Pferde- und der Regenbremse zu tun. Die Regenbremse fliegt hauptsächlich zwischen Mai und September, auch bei Regen. Die Hauptflugzeit der Pferdebremse liegt zwischen Juni und August. Ihr Stich kann Krankheiten übertragen, wie zum Beispiel die Lyme-Borreliose oder die Infektiöse Anämie bei Pferden.
Grund genug, um etwas gegen die kleinen Nervensägen zu unternehmen. Bei den Bremsen stechen nur die Weibchen, da sie das im Blut enthaltene Eiweiß für die Eiablage benötigen. Sie sind also vor allem in der Nähe ihrer Brutgebiete (Teiche, Sümpfe, Feuchtwiesen) zu finden. Auf trockenen, windigen Flächen sind sie eher selten. Zudem fliegen sie besonders an schwül-warmen Tagen, hauptsächlich während der Mittags- und Nachmittagszeit, aber natürlich auch morgens und abends.
Pferde, die besonders unter Bremsen leiden, versuchen bereits beim ersten Brummton verzweifelt, vor ihnen davon zu laufen. Dadurch kommen sie ins Schwitzen, was noch mehr Bremsen anzieht. Sie sollten daher bei entsprechender Witterung nur von spät abends bis früh morgens auf die Wiese. Des weiteren hilft eine gut sitzende Fliegendecke nebst Kopfmaske, um dem Pferd tagsüber wenigstens etwas Ruhe zu ermöglichen. Regelmäßiges Abwaschen von Schweiß und Resten von Insektenschutzsprays mit lauwarmem Wasser ist ebenfalls eine große Hilfe. Die „Panierschicht“ aus Staub oder Schlamm, die sich viele Pferde anschließend zulegen, ist übrigens ihre Art, den Pferdegeruch zu tarnen und Insekten abzuwehren.
Spezielle, mehr oder weniger riechende Abwehrmittel wirken am besten, wenn sie frisch angebrochen sind, vor allem bei ätherischen Ölen. Daher kann es sinnvoll sein, je nach benötigter Menge kleinere Flaschen zu kaufen, die aufgebraucht sind, bevor die Wirkung schwächer wird. Allerdings sollten sowohl bei ätherischen Ölen als auch bei synthetischen Wirkstoffen die Vorsichtsmaßnahmen beim Gebrauch beachtet werden (nicht in die Augen und auf die Schleimhäute schmieren, eventuell Handschuhe tragen, z. B. bei Pyrethroiden).
Bremsenfallen können die Bremsenplage ebenso verringern. Sie locken die Bremsen mit ihrem schwarzen Ball an und diese geraten in einen Fangbehälter, aus dem es kein Entkommen gibt. Auch über längere Zeitspannen (einige Jahre) können die Fallen Wirkung zeigen, indem sie die erwachsenen Tiere wegfangen und so an einer Eiablage hindern. Wenn der „Einvorrat“ erschöpft ist und nur noch wenige Adulte übrig sind, um neue Eier zu legen, kann sich auch die Zahl der Bremsen im Umkreis verringern.
Ausritte sollten während der Bremsenzeit nicht in den Hauptflugzeiten liegen und „bremsenverseuchte“ Gebiete möglichst meiden. Fliegendecken und Insektenschutzmittel für Pferd und Reiter sind Pflicht.
Immerhin: Spätestens ab Oktober ist der Spuk wieder vorbei.