Katze hat Schuppen.
Tiergesundheit

Schuppen bei Katzen: Wie sie entstehen und was du dagegen tun kannst

20.11.2025

Ein schönes, glänzendes Fell gilt als Zeichen für Gesundheit und Wohlbefinden, doch in der Realität zeigt sich das Haarkleid unserer Samtpfoten nicht immer so makellos. Es kann Situationen geben, in denen das Fell trocken, stumpf und schuppig aussieht. In vielen Fällen haben Schuppen harmlose Ursachen. Sie können bei Wohnungskatzen beispielsweise durch trockene Heizungsluft entstehen und sind eine häufige Begleiterscheinung beim Fellwechsel. In manchen Fällen stecken aber auch gesundheitliche Probleme dahinter, etwa Allergien, Hauterkrankungen oder Parasitenbefall. In unserem Artikel erfährst du, welche Ursachen Schuppen bei Katzen haben können, was du dagegen tun kannst und wann du deine Samtpfote tierärztlich untersuchen lassen solltest.

Wie Schuppen bei Katzen entstehen

Die Haut von Katzen besteht genauso wie bei uns Menschen aus mehreren Schichten. Die obere Hautschicht erneuert sich in einem Zyklus von etwa 21 Tagen. Alte Hautzellen an der Oberfläche sterben ab, während in den tieferen Hautschichten neue Zellen gebildet werden. Wenn sich die Katze putzt, werden die abgestorbenen Hautzellen entfernt. Sterben jedoch vermehrt Hautzellen ab, lösen sich nicht oder verklumpen, bilden sich Schuppen in Form von kleinen, weißen Partikeln. Sie rieseln heraus, wenn man die Katze streichelt, das Fell bürstet oder gegen den Strich kämmt. Grundsätzlich sind Schuppen keine Erkrankung, sondern ein Symptom. Es kann auf ein tieferliegendes gesundheitliches Problem hinweisen, aber auch vergleichsweise harmlose Ursachen haben.

Ursachen für Schuppen bei Katzen

Für schuppiges Fell bei Katzen gibt es vielerlei mögliche Ursachen. Wir haben eine Auswahl der häufigsten Auslöser zusammengestellt:

  • Trockene Haut: Viele Wohnungskatzen haben gerade in der kalten Jahreszeit schuppiges Fell. Das hat oft mit der Heizungsluft zu tun. Sie trocknet die Haut aus, so dass sich vermehrt Schuppen bilden. Dasselbe kann bei Katzen passieren, die sich häufig sonnen, da der Haut durch die Wärme Feuchtigkeit entzogen wird.
  • Fellwechsel: Katzen, die sich im Fellwechsel befinden, sind ebenfalls häufiger von Schuppen betroffen. In dem Fall werden abgestorbene Hautzellen zusammen mit dem Fell abgestoßen. Der Fellwechsel findet typischerweise zwei Mal im Jahr statt: Im Frühling wird das dichtere Winterfell durch leichteres Sommerfell ersetzt, im Herbst ist es umgekehrt. In der Regel verschwinden die Schuppen wieder, wenn der Fellwechsel abgeschlossen ist.
  • Mangelnde Fellpflege: Normalerweise betreiben Katzen intensive Fellpflege und putzen sich mehrmals am Tag. Lose Hautschuppen werden dabei beseitigt, so dass man sie kaum bemerkt. Putzt sich die Katze jedoch nicht mehr regelmäßig, sammeln sich die Schuppen im Fell an und treten dadurch in Erscheinung. Mögliche Ursachen für eine nachlassende Fellpflege können eine eingeschränkte Beweglichkeit (etwa aufgrund von Übergewicht oder fortgeschrittenem Alter) oder auch erkrankungsbedingte Schmerzen (Arthrose, Gelenkentzündungen etc.) sein.
  • Falsche Ernährung: Defizite in der Ernährung können ebenfalls Schuppen hervorrufen. Die Katze erhält dann nicht alle Nährstoffe, die sie braucht, so dass die Haut aus dem Gleichgewicht gerät. Eine Unterversorgung kann durch minderwertiges, nicht artgerechtes oder unverträgliches Futter entstehen. Liegt eine Nahrungsmittelunverträglichkeit vor, kann der Organismus das Futter nicht verwerten und somit auch die enthaltenen Nährstoffe nicht aufnehmen.
  • Allergien: Allergien sind eine weitere mögliche Ursache für Schuppenbildung bei Katzen. Dabei kann es sich um Futtermittelallergien, aber beispielsweise auch Allergien gegen Pollen oder Hausstaubmilben handeln. Häufig kommen dann noch weitere Symptome wie Juckreiz oder gerötete Haut hinzu. Eine Hautentzündung, die durch Umgebungsallergene wie Pollen, Staub, Milben oder Schimmelpilze hervorgerufen und chronisch wird, nennt man fachsprachlich atopische Dermatitis. Sie tritt meist bei Katzen auf, die eine genetische Veranlagung dafür haben. Eine Diagnose wird im Ausschlussverfahren gestellt. Das heißt, andere Allergien (Flohspeichel, Nahrungsmittel etc.) und Infektionen, die mit ähnlichen Symptomen einhergehen, müssen zunächst ausgeschlossen werden.
  • Parasitenbefall: Parasiten rufen ebenfalls Schuppen hervor. Das trifft vor allem auf Ektoparasiten zu, die ihren Wirt von außen befallen und dessen Haut bewohnen. Dazu gehören Milben (katzenspezifische Haarbalg-, Raub- und Grabmilben), Flöhe und Haarlinge (Kieferläuse). Aber auch Endoparasiten wie Giardien, die im Darm leben, können Schuppen bei Katzen verursachen. Sie lösen schwere Durchfälle aus, was zu Dehydrierung des Körpers und somit auch zu trockener Haut und Schuppen führt.
  • Pilzinfektionen: Schuppen können auch ein Hinweis auf eine Pilzinfektion sein. Hier kommen vor allem Hautpilze (Dermatophyten) und Hefepilze (Malassezien) in Betracht, die sich über die Freisetzung von Sporen oder Hyphen verbreiten. Eine Pilzinfektion der Haut äußert sich in struppigem Fell, entzündeten, schuppigen Stellen, Juckreiz und Haarausfall. Bleibt der Pilz unbehandelt, kann es zu Sekundärinfektionen durch Bakterien kommen.
  • Bakterielle Infektionen: Bakterielle Infektionen entstehen meist, wenn die Haut bereits vorgeschädigt ist. Keime haben dann leichtes Spiel, da die natürliche Hautbarriere nicht mehr funktioniert. Sie verursachen Entzündungen, die mit Schuppenbildung, Juckreiz und weiteren Symptomen einhergehen. Bakterielle Infektionen können eine Folge von Pilzinfektionen sein, aber auch ihrerseits Sekundärinfektionen mit Pilzen begünstigen.

Endokrine Erkrankungen wie eine Schilddrüsenüberfunktion, Störungen der Nebennieren oder Diabetes mellitus können ebenfalls zu Schuppen bei der Katze führen. Ein dauerhaft hoher Blutzuckerspiegel beispielsweise führt dazu, dass Haut- und Bindegewebszellen nicht mehr richtig funktionieren. Die Hautbarriere wird dadurch geschwächt, wodurch Pilze und Bakterien leichter eindringen können.

Was tun, wenn die Katze Schuppen hat?

Schuppiges Fell bei Katzen ist kein Normalzustand, sondern ein Hinweis darauf, dass etwas nicht stimmt. Zwar muss nicht zwangsläufig etwas Ernstes dahinterstecken, es ist jedoch sinnvoll, die Ursache abzuklären und Gegenmaßnahmen zu ergreifen, falls nötig. Treten Schuppen während des Fellwechsels auf, besteht normalerweise kein Grund zur Sorge. Hier kann man das Tier durch regelmäßiges Fellbürsten unterstützen. Sollte trockene Heizungsluft ursächlich für die Schuppen sein, kann es helfen, ein paar Schälchen mit Wasser auf die Heizung zu stellen oder einen Luftbefeuchter einzusetzen, um das Raumklima zu verbessern.

Sollte sich die Katze nicht mehr regelmäßig putzen oder besteht der Verdacht, dass sie gesundheitliche Probleme hat, sollte sie medizinisch untersucht werden. Symptome auf eine ernstzunehmende Erkrankung, sind:

  • Starker Juckreiz
  • Gerötete, entzündete, nässende Hautpartien
  • Lichter werdende Stellen
  • Kreisrunder Haarausfall
  • Glanzloses, stumpfes Fell
  • Verschlechtertes Allgemeinbefinden

Der Tierarzt oder die Tierärztin wird sich die Fell- und Hautbeschaffenheit näher anschauen und gegebenenfalls eine Blut- oder Kotuntersuchung veranlassen. Anhand dessen lässt sich beispielsweise feststellen, ob eine bakterielle Infektion oder ein Parasitenbefall vorliegt. Gegebenenfalls wird das Tier auch einem Allergietest unterzogen. Besteht der Verdacht auf eine Futtermittelunverträglichkeit, kann es sein, dass eine Eliminationsdiät verordnet wird, um herauszufinden, auf welches Nahrungsmittel die Katze reagiert.

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. So werden bei bakteriellen Infektionen beispielsweise Antibiotika, bei Parasitenbefall hingegen Antiparasitika verabreicht. Zusätzlich können Salben, Cremes oder Lotionen dabei helfen, Juckreiz zu lindern und gereizte oder entzündete Hautpartien zu beruhigen. Infektionen mit Pilzen müssen besonders sorgfältig behandelt werden, da manche Pilzarten auf den Menschen übergehen können. Hier kommt es auch darauf an, Hygienemaßnahmen einzuhalten. Liegt eine systemische Erkrankung zugrunde, geht es in erster Linie darum, das Tier medikamentös richtig einzustellen, um den Hormon- bzw. Blutzuckerspiegel in den Griff zu bekommen. Gut zu wissen: Eine Katzenkrankenversicherung hilft, wenn die Katze tierärztlich behandelt werden muss. Sie erstattet die Kosten für Diagnose und Therapie und bietet auf diese Weise finanziellen Schutz.

Fazit

Schuppen bei Katzen können immer mal wieder vorkommen und gehen oft von alleine wieder weg. Hält der Zustand jedoch an, ist es sinnvoll, tierärztlichen Rat einzuholen. Das gilt auch, wenn sich weitere Symptome wie Rötungen, Juckreiz oder kahle Stellen zeigen, da diese auf ein tiefergehendes gesundheitliches Problem hinweisen. Eine frühzeitige Behandlung beugt weiteren Beschwerden vor und sorgt dafür, dass sich die Katze schnell wieder wohl in ihrer Haut fühlt.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Thema Schuppen bei Katzen

Können Schuppen bei der Katze mit einer Futterumstellung zusammenhängen?

Ja. Bekommt eine Katze ein anderes Futter als gewohnt, kann es sein, dass sie schuppiges, strohiges Fell entwickelt. Das legt sich normalerweise innerhalb weniger Tage. Sollte der Zustand länger anhalten, ist ein tierärztlicher Check anzuraten. Gegebenenfalls enthält das neue Futter nicht ausreichend Nährstoffe, so dass ein anderes gewählt werden muss.

Können Schuppen bei Katzen von Stress kommen?

Ja, das ist möglich. Katzen sind sehr sensible Tiere. Stehen sie unter psychischer Belastung, beispielsweise aufgrund eines Umzugs oder weil ein neues Tier in den Haushalt eingezogen ist, kann sich das körperlich mit schuppigem, trockenem Fell oder sogar vermehrtem Haarverlust bemerkbar machen.

Welche Hausmittel helfen gegen Schuppen bei Katzen?

Hausmittel können unterstützend wirken, ersetzen aber keine tierärztliche Abklärung. Regelmäßiges Bürsten und gelegentliches Einmassieren von Kokosöl (in sehr kleinen Mengen) kann beispielsweise während der Heizperiode oder beim Fellwechsel helfen. Wichtig ist, nur Mittel zu verwenden, die für Katzen unbedenklich sind.

Wie kann ich Schuppen bei meiner Katze dauerhaft vorbeugen?

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung, gegebenenfalls Unterstützung bei der Fellpflege und ein stressfreies Umfeld sind eine gute Basis. Achte außerdem auf ein gutes Raumklima, wenn du deine Katze in der Wohnung hältst. Eine regelmäßige Parasitenprophylaxe ist ebenfalls sinnvoll, vor allem bei Freigängern.

Spielen das Alter oder die Jahreszeit eine Rolle bei der Entstehung von Schuppen?

Ja, beides kann einen Einfluss haben. Katzen im Seniorenalter putzen sich mitunter weniger gründlich, da sie nicht mehr alle Stellen so gut erreichen. Dadurch sammeln sich mehr Hautschuppen im Fell an. Fellwechselphasen im Frühjahr und Herbst können ebenfalls mit vermehrter Schuppenbildung einhergehen.

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