Katze pinkelt ins Bett.
Erziehung und Training

Katze pinkelt ins Bett: Mögliche Ursachen und Tipps zum Abgewöhnen

12.10.2024

Katzen sind von Natur aus sehr reinliche Tiere und lernen in der Regel schnell, ihr Geschäft im Katzenklo zu verrichten. Wenn deine Katze bislang stubenrein war, nun aber plötzlich unsauber wird und sogar ins Bett uriniert, kann das ein Warnzeichen sein. Nur selten handelt es sich dabei um eine unangenehme Marotte, häufig steckt hinter diesem Verhalten ein ernstzunehmender Auslöser. Wir gehen den möglichen Ursachen für die Unsauberkeit deiner Katze auf den Grund und geben hilfreiche Tipps, wie du deiner Samtpfote das Pinkeln ins Bett abgewöhnen kannst.

Katzenurin im Bett – dem lästigen Problem auf der Spur

Wenn deine Katze in dein Bett gepinkelt hat, macht sich vielleicht Enttäuschung oder Wut in dir breit. Doch mit Schimpfen kommst du nicht weiter. Vielmehr solltest du versuchen herauszufinden, warum deine Samtpfote dieses Verhalten zeigt. Dein Bett bietet deiner Katze eine sichere Rückzugsmöglichkeit. Es ist wahrscheinlich ein Ort, an dem ihr gemeinsam schmust und kuschelt. Dein Bett riecht intensiv nach dir als wichtigster Bezugsperson deiner Katze und vermittelt ihr ein Gefühl von Geborgenheit. Außerdem ist es unglaublich gemütlich, weich und dazu saugfähig – ein perfekter Ersatz für eine Katzentoilette. 

Bei manchen Katzen ist das Bettpinkeln nur eine Angewohnheit, die mit etwas Geduld abtrainiert werden kann – vielleicht sogar mit einer Fachperson an der Seite. Jedoch sind Katzen grundsätzlich sehr saubere Tiere, die ihr Geschäft auf der Katzentoilette verrichten. Was also tun, wenn der Stubentiger plötzlich ins Bett pinkelt?

Zunächst einmal gilt es, Ruhe zu bewahren. Handelt es sich um den ersten Vorfall, solltest du das Verhalten deiner Katze aufmerksam beobachten. Neigt deine Fellnase jedoch zu vermehrter Unsauberkeit und nutzt dein Bett häufiger als Toilette, ist es an der Zeit, aktiv zu werden. Sowohl psychische als auch körperliche Ursachen können hinter dem unsauberen Verhalten deiner Katze stecken.

Zu den psychischen Ursachen gehören zum Beispiel:

  • Ungeeignete oder verunreinigte Katzentoilette: Möglicherweise verspürt deine Katze eine Abneigung gegen das Katzenklo. Falls du ein Modell mit Haube nutzt, könntest du eines ohne ausprobieren. Vielleicht ist deiner Katze auch schon damit geholfen, wenn du das Katzenklo häufiger reinigst oder ein weiteres aufstellst. Generell gilt die Faustregel, dass es immer ein Katzenklo mehr geben sollte als Katzen im Haushalt leben.
  • Falsches Katzenstreu: Auch das Katzenstreu könnte Unbehagen bei deiner Katze auslösen. Selbst wenn du eine gewohnte Marke verwendest, kann der Hersteller die Zusammensetzung geändert haben, oder es gibt andere Aspekte, die deiner Katze plötzlich nicht mehr zusagen. Ist das Streu zu fein, zu grob, staubt stark oder hat einen unangenehmen Geruch? Es ist generell ratsam, auf unparfümiertes Katzenstreu zurückzugreifen. Produkte mit Baby- oder Zitronenduft mögen zwar manchen Katzenhaltern und -halterinnen gefallen, Katzen können sich an dem Geruch jedoch stören.
  • Stress durch Veränderungen: Egal, ob es sich um eine veränderte Tagesroutine, ein umgestelltes Möbelstück, einen neuen Einrichtungsgegenstand oder um einen Umzug oder ein neues Familienmitglied handelt – jede Veränderung kann deine Katze stressen und dazu führen, dass sie ins Bett pinkelt.
  • Vergesellschaftung: Du möchtest deiner Katze einen neuen Spielgefährten zur Seite stellen und bist dabei, eine weitere Katze in euren Haushalt einzugliedern? Das ist purer Stress für deine Samtpfote. Plötzlich ist da ein Konkurrent, der um deine Aufmerksamkeit buhlt und sich im Revier deiner Katze bewegt. Möglicherweise ist das der Grund, warum sie ins Bett uriniert.
  • Generelle Unsauberkeit: Wenn deine Katze immer wieder in die Wohnung pinkelt, körperliche Ursachen aber ausgeschlossen sind, kannst du mit unterschiedlichen Methoden versuchen, sie stubenrein zu bekommen. Hier haben wir wertvolle Tipps zum Thema „Katzen stubenrein bekommen“ für dich zusammengestellt.

Auch körperliche Ursachen können dahinterstecken, wenn deine Katze plötzlich ins Bett pinkelt. Hier einige Beispiele:

  • Inkontinenz: Es ist möglich, dass deine Katze etwa aufgrund ihres Alters eine Inkontinenz entwickelt hat und es dadurch nicht mehr rechtzeitig aufs Katzenklo schafft.
  • Blasenentzündung: Eine Blasenentzündung kann dazu führen, dass deine Katze überall kleine Urinpfützen hinterlässt – so auch in deinem Bett.
  • Nierenprobleme, Blasensteine: Nierenprobleme oder Blasensteine können ebenfalls zu Unsauberkeit bei Katzen führen. Genauso wie bei einer Blasenentzündung sollte dringend eine Tierarztpraxis aufgesucht werden.
  • Bewegungseinschränkungen: Schmerzen bei bestimmten Bewegungen können dazu führen, dass deine Katze den Weg zum oder ins Katzenklo nicht mehr bewältigen möchte. Stattdessen pinkelt sie lieber ins weiche Bett, in dem sie sich vielleicht ohnehin gerade befindet.
  • Weitere Krankheiten: Es gibt allerhand weitere Krankheiten, die zu Unwohlsein und Unsauberkeit bei deiner Katze führen können.

Wenn die Unsauberkeit bei deiner Katze plötzlich auftritt und andauert, ist das eine ernstzunehmende Erscheinung, der ein Tierarzt oder eine Tierärztin auf den Grund gehen sollte. Mit der Uelzener Katzenkrankenversicherung bist du vor hohen Tierarztkosten geschützt und kannst deine Katze optimal versorgen lassen.

Das Bett als Katzenklo – wie du deiner Katze das Verhalten abgewöhnst

Wenn keine körperlichen Ursachen für das Verhalten gefunden wurden und du deiner Katze das Pinkeln ins Bett abgewöhnen möchtest, solltest du zunächst in die Retrospektive gehen und überlegen, ob es zuletzt Änderungen in der Umgebung oder Tagesstruktur gegeben hat, die deiner Katze zugesetzt haben könnten. Ist das der Fall, versuche, diese Änderungen nach Möglichkeit rückgängig zu machen.

Lässt sich das nicht realisieren, gilt es, deiner Katze ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. Viele Schmuseeinheiten, das eine oder andere Leckerli extra und mehr Ruhe im Alltag können schon etwas bewirken. Versuche, den Stress für deine Samtpfote weitestgehend zu reduzieren. Manche Katzen reagieren auch positiv auf Pheromone, die über einen Verdampfer aus der Steckdose in die Umgebung abgegeben werden. Dieses Hilfsmittel kann bei Akzeptanz den Stressfaktor bei deiner Katze verringern und ihr helfen, sich wieder sicherer und wohler zu fühlen. 

Achte in dieser Zeit besonders auf Hygiene im Katzenklo und reinige es mehrmals täglich. Wenn du die Einstreu komplett austauschst, putze die Schale und gegebenenfalls Haube gleich mit. Verzichte dabei auf duftende Reinigungsmittel. 

Es kann auch helfen, den Futternapf neben das Bett zu stellen. Viele Katzen trennen instinktiv den Ort, an dem sie fressen, von dem Ort, an dem sie ihr Geschäft verrichten.

Das Bett kannst du – zumindest tagsüber – für deinen Stubentiger möglichst ungemütlich gestalten, indem du es beispielsweise mit einem Überwurf abdeckst, der für die Katze unangenehm ist, beispielsweise einer knisternden Rettungsdecke. Wichtig ist, dass du deiner Katze im Gegenzug einen alternativen Platz anbietest, den sie genauso gern annimmt.

Katzenurin aus dem Bett entfernen

Hat sich die Katze im Bett erleichtert, ist der Ärger groß, da man nicht nur mit Nässe und Flecken, sondern auch mit dem penetranten Geruch von Katzenurin zu kämpfen hat. Um diesen zu entfernen, sollten betroffene Bezüge und Bettlaken großzügig mit einem speziellen Enzymreiniger behandelt werden. Die Enzyme zersetzen die geruchsverursachenden Substanzen, anstatt sie wie herkömmliche Reinigungsmittel zu überdecken. Nach der Einwirkzeit können die Textilien in der Waschmaschine gewaschen werden.

Übrigens: Wenn der Katzenurin bis zur Matratze vorgedrungen ist, empfiehlt es sich, diese Stelle mehrmals mit Enzymreiniger zu behandeln, damit auch die Fasern im Inneren der Matratze erreicht und die Gerüche weitestgehend beseitigt werden. Bei „Wiederholungstätern“ lohnt es sich, in einen wasserabweisenden Matratzenschoner zu investieren, um zukünftige Vorfälle leichter handhaben zu können.

Fazit

Eine Katze, die ins Bett pinkelt, kann dich als Halter oder Halterin vor eine große Herausforderung stellen. Wichtig ist, dass du ruhig und gelassen bleibst und nicht mit deiner Katze schimpfst. Oberste Priorität ist, den Grund für das Urinieren im Bett herauszufinden. Hat deine Katze gesundheitliche Probleme? Oder fühlt sie sich gestresst? Mit der richtigen Herangehensweise kannst du das Problem schnell wieder in den Griff bekommen, schließlich möchtest du dich auch in deinem Bett wieder wohlfühlen. Geduld, Fingerspitzengefühl und eine Extraportion Schmuseeinheiten sind hier gefragt, um den Alltag wieder harmonisch zu gestalten.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Unsauberkeit bei Katzen

Warum pinkelt mein Kätzchen immer ins Bett?

Wenn es sich bei deinem tierischen Mitbewohner um ein Kitten handelt, hat es vielleicht noch nicht gelernt, dass es sein Geschäft im Katzenklo verrichten soll. Hier musst du ein wenig nachhelfen und es mit Geduld und Liebe zur Stubenreinheit erziehen.

Was gibt es beim Katzenklo zu beachten?

Um deine Katze dazu zu bringen, das Katzenklo anstelle des Bettes zum Urinieren zu nutzen, sollte das stille Örtchen optimal gestaltet sein. Das Katzenklo muss groß genug sein, damit sich die Katze uneingeschränkt darin drehen und ihre Hinterlassenschaften gründlich vergraben kann. Viele Katzen bevorzugen offene Klos ohne Haube. Achte darauf, immer ein Katzenklo mehr anzubieten als Katzen im Haushalt leben. Beim Katzenstreu kommt es auf die individuellen Präferenzen deiner Katze an. In der Regel wird ein feines, klumpendes Streu bevorzugt, das die Schale des Katzenklos fünf bis sieben Zentimeter hoch bedecken sollte. Verzichte bei der Auswahl auf Duftstoffe, da diese manche Katzen eher abschrecken.

Kann die Katze aus dem Schlafzimmer ausgesperrt werden, damit sie nicht mehr aufs Bett pinkelt?

Die Katze aus dem Schlafzimmer zu verbannen, könnte dazu führen, dass sie sich ausgeschlossen und ungeliebt fühlt. Das Resultat: Sie uriniert einfach an eine andere Stelle, möglicherweise direkt vor die Schlafzimmertür. Außerdem würde dies für deine Katze eine weitere Veränderung bedeuten, die zusätzlichen Stress verursachen könnte. Unter Umständen wird sie sich lauthals beschweren, indem sie nachts vor der Schlafzimmertür miaut oder an der Tür kratzt. Kurzum: Das Aussperren aus dem Schlafzimmer mag sich zwar als einfache Lösung präsentieren, bringt aber noch mehr Probleme mit sich.

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