Hunde sind treue Gefährten, die unser Leben bereichern. Sie bringen nicht nur individuelle Charakter- und Wesenszüge mit, sondern rassespezifische Merkmale und Eigenschaften. Dazu zählt in Teilen auch die gesundheitliche Konstitution. Während manche Hunderassen aufgrund ihrer Genetik oder wegen Überzüchtung eine Veranlagung für bestimmte Krankheiten oder körperliche Beschwerden haben, sind andere robuster und entwickeln im Verlauf ihres Lebens tendenziell weniger gesundheitliche Probleme. Wir geben einen Überblick über die 30 gesündesten Hunderassen und erklären, welche Aspekte bei der Einschätzung eine Rolle spielen.
Was macht eine Hunderasse gesund?
Hundehalterinnen und Hundehalter wünschen sich natürlich, dass es ihrem Tier lange gut geht und dass es gesund bleibt. Dabei spielen eine ausgewogene, gesunde Ernährung, eine bedürfnisorientierte und artgerechte Haltung, regelmäßige Tierarztbesuche und eine umfassende Pflege eine große Rolle.
Das ist allerdings nicht alles. Auch die genetischen Anlagen sind ein Faktor, der Auswirkungen auf die Hundegesundheit hat. Es gibt Hunderassen, die aufgrund ihrer Zuchtgeschichte, ihres Genpools oder angeborener physischer Merkmale anfälliger für bestimmte Erkrankungen sind, und solche, die deutlich bessere Voraussetzungen für eine gesunde Konstitution und eine hohe Lebenserwartung mitbringen.
Dass solche Unterschiede zwischen den Rassen überhaupt existieren, liegt unter anderem darin begründet, dass Hunderassen häufig nicht mehr mit Blick auf eine robuste Physis und Leistungs- bzw. Arbeitsfähigkeit gezüchtet werden, sondern das Aussehen im Mittelpunkt steht. Manche Hunderassen liegen allein aufgrund ihrer Optik im Trend und sind auf dem Markt stark gefragt. Indem der Fokus auf die Erscheinung gelegt wird, rückt der gesundheitliche Aspekt bei der Zucht zunehmend in den Hintergrund.
Die 30 gesündesten Hunderassen
Von extremen Ausprägungen wie auf Miniatur oder Gigantismus gezüchteten Hunden einmal abgesehen, finden sich in jeder Größenkategorie Hunderassen, die im Allgemeinen als gesund eingestuft werden. Sie zeichnen sich in erster Linie dadurch aus, dass sie durch Erbkrankheiten weniger belastet sind. Allerdings gibt es auch bei gesunden Hunderassen Prädispositionen für Erkrankungen und gesundheitliche Beschwerden. Diese sollten immer in den Blick genommen und abgeklärt werden – egal, ob man sich für einen Vertreter einer gesunden Hunderasse entscheidet oder nicht.
Gut zu wissen: Eine lange Lebensdauer ist nicht immer aussagekräftig im Hinblick auf die Gesundheit. So können Hunde durchaus alt werden und trotzdem mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben. Allerdings verhält es sich oft so, dass gesunde Tiere älter werden als kranke Tiere.
Die gesündesten kleinen Hunderassen
Kleine Hunde haben der üblichen Definition nach eine Schulterhöhe von maximal 40 cm. Trotz ihres kleinen und zierlichen Körpers bringen sie in vielen Fällen eine erstaunliche Widerstandsfähigkeit mit. Zu den gesündesten kleinen Hunderassen zählen:
- Bichon Frisé: Der Bichon Frisé gilt im Allgemeinen als eine gesunde kleine Hunderasse mit einer hohen Lebenserwartung. Der bisher älteste Vertreter ist 19 Jahre alt geworden.
- Bologneser: Auch wenn man es dem kleinen weißen Fellknäuel nicht ansehen mag, ist der Bologneser eine robuste Hunderasse. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 12 bis 14 Jahren.
- Bolonka Zwetna: Der Bolonka Zwetna ist wenig krankheitsanfällig und robust, weswegen er als gesunde Hunderasse eingestuft wird. Er kann um die 15 Jahre alt werden.
- Havaneser: Havaneser können 14 bis 16 Jahre alt werden und sind recht widerstandsfähig. Sie zählen daher zu den gesündesten Hunderassen.
- Norwich Terrier: Der Norwich Terrier ist ein kleines Energiebündel, das viel Beschäftigung und Auslauf braucht. Er wird durchschnittlich 12 bis 14 Jahre alt und gilt als gesunde Hunderasse.
- Papillon: Sofern er nicht zu klein gezüchtet wird, ist der Papillon ein weitgehend gesunder Hund und kann um die 15 Jahre alt werden.
- Scottish Terrier: Der Scottish Terrier ist eine agile und gesunde Hunderasse, die bisher weitgehend verantwortungsvoll gezüchtet wurde und eine Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren hat.
- Tibet Spaniel: Der Tibet Spaniel hat eine Lebenserwartung von 13 bis 16 Jahren. Er ist robust und wenig wetterempfindlich, so dass ihm Kälte im Winter und Hitze im Sommer wenig ausmachen.
- Yorkshire Terrier: Temperamentvoll, selbstbewusst und eigensinnig sind typische Attribute eines Yorkshire Terriers. Der kleine Hund gilt als robust und kann zwischen 13 und 16 Jahre alt werden.
- Zwergpinscher: Zwergpinscher gelten als sehr gesunde Hunderasse und können durchschnittlich 14 bis 16 Jahre leben.
Die gesündesten mittelgroßen Hunderassen
Mittelgroße Hunde haben eine Schulterhöhe von 40 bis 59 cm. Es gibt eine große Vielfalt an Rassen in dieser Größenkategorie. Die gesündesten mittelgroßen Hunderassen sind:
- Appenzeller Sennenhund: Der Appenzeller Sennenhund zählt zu den widerstandsfähigsten Hunderassen. Das ist vor allem strengen Zuchtlinien zu verdanken. Die Lebenserwartung beträgt 12 bis 15 Jahre.
- Australian Kelpie: Der Australian Kelpie gehört zu den gesündesten Hunderassen, da er kaum durch Erbkrankheiten belastet ist. Bei guter Pflege kann er bis zu 15 Jahre alt werden.
- Beagle: Beagles, die aus einer seriösen Zucht stammen, bringen eine robuste Konstitution mit und sind weniger anfällig für gesundheitliche Probleme. Sie haben eine Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren.
- Border Collie: Der Border Collie gehört nicht nur zu den intelligentesten, sondern auch zu den gesündesten Hunderassen. Er kann 12 bis 16 Jahre alt werden.
- Cavapoo: Der Cavapoo oder Cavoodle ist aus dem Klein- oder Zwergpudel und dem Cavalier-King-Charles-Spaniel hervorgegangen. Zwar treten beim Cavalier einige Erbkrankheiten und Anzeichen der Überzüchtung auf, diese kommen beim Cavapoo durch die Einkreuzung der Pudelgene jedoch seltener zum Vorschein. Ein Tier aus verantwortungsvoller Zucht kann bei guter Pflege bis zu 15 Jahre alt werden.
- Elo: Der Elo ist eine verhältnismäßig junge, aus Deutschland stammende Hunderasse, die unter anderem aus Eurasier, Bobtail und Spitz mit dem Fokus auf Gesundheit und Wesen gekreuzt wurde. Die Lebenserwartung liegt bei 12 bis 14 Jahren.
- Islandhund: Der Islandhund ist die bisher einzige Hunderasse, die aus Island stammt. Da er von Überzüchtung verschont geblieben ist, hat er sich seine ursprüngliche Leistungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit bewahrt. Er wird durchschnittlich 12 bis 14 Jahre alt.
- Schwedischer Lapphund: Der Schwedische Lapphund ist ähnlich wie der Islandhund eine robuste Hunderasse. Es sind nur wenige Erbkrankheiten bekannt. Die Lebenserwartung liegt zwischen 9 und 15 Jahren.
- Shiba Inu: Der Shiba Inu ist nicht nur eine alte, sondern auch eine weitgehend gesunde Hunderasse. Er kann 13 bis 15 Jahre oder noch älter werden, wenn er seinen Bedürfnissen entsprechend gehalten wird.
- Treeing Tennessee Brindle: Der Treeing Tennessee Brindle ist nach seiner außergewöhnlichen Fähigkeit benannt, Bäume zu erklimmen. Er gilt allgemein als robuste und gesunde Hunderasse und wird 10 bis 12 Jahre alt.
Die gesündesten großen Hunderassen
Von großen Hunden spricht man bei einer Schulterhöhe ab 60 cm. Auch dieser Größenkategorie sind vielerlei Rassen zuzuordnen, von denen manche eher Gesundheitsprobleme entwickeln als andere. Zu den gesündesten großen Hunderassen gehören:
- Alaskan Malamute: Der Alaskan Malamute ist ein sehr ursprünglicher und robuster Hund, der wenig anfällig für Krankheiten ist. Er lebt durchschnittlich 10 bis 12 Jahre.
- Deutsch Kurzhaar: Der Deutsch Kurzhaar ist ein leistungsfähiger Jagdhund mit stabiler Konstitution. Mit einer Lebensdauer von 12 bis 14 Jahren gehört er zu den langlebigeren großen Hunderassen.
- English Foxhound: Der English Foxhound ist nur gering durch Erbkrankheiten belastet. Er ist leistungsstark, kräftig und zählt zu den gesündesten großen Hunderassen. Die Lebenserwartung liegt bei 10 bis 13 Jahren.
- Greyhound: Der Greyhound zählt mit einer Widerristhöhe von 68 bis 71 cm zu den sehr großen Hunden. Er ist extrem sportlich, robust und erreicht ein Lebensalter von 12 bis 14 Jahren.
- Magyar Vizsla: Der Magyar Vizsla lebt durchschnittlich 12 bis 15 Jahre und gilt als sehr widerstandsfähig. Erbkrankheiten wurden dank jahrzehntelanger verantwortungsvoller Zucht weitgehend ausgeschlossen.
- Malinois: Der Malinois ist bekannt für seine Leistungsfähigkeit und robuste Konstitution und zählt daher zu den gesündesten Hunderassen. Die Lebenserwartung beträgt 12 bis 14 Jahre.
- Otterhound: Der Otterhound gilt als robuste Hunderasse, allerdings ist sein Genpool sehr klein, was eine gesunde Erhaltungszucht erschwert. Tiere aus verantwortungsvoller Zucht können 10 bis 13 Jahre alt werden.
- Riesenschnauzer: Der Riesenschnauzer bringt von Hause aus eine ordentliche Portion Robustheit mit. Die Lebenserwartung beträgt 10 bis 12 Jahre.
- Rottweiler: Rottweiler werden zwar nur 9 bis 10 Jahre alt, gelten aber allgemein als widerstandsfähige und gesunde Hunderasse.
- Sibirischer Husky: Ähnlich wie der Alaskan Malamute ist der Sibirische Husky wenig krankheitsanfällig. Seine Lebenserwartung fällt mit 12 bis 14 Jahren sogar etwas höher aus.
Im Gegensatz zu kleinen Hunden haben große Hunde eher mit Gesundheitsproblemen wie Arthritis, Gelenkdysplasien und Herzmuskelschwäche zu tun. Das liegt in ihrer Größe und ihrem Gewicht begründet und gilt rassenübergreifend.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Wahl einer gesunden Hunderasse nicht bedeutet, dass niemals Erkrankungen auftreten. Ein Tier kann jederzeit gesundheitliche Beschwerden entwickeln, sei es durch Infektionen, einen Unfall und so weiter. Deswegen ist es umso wichtiger, sich für den Fall der Fälle abzusichern. Eine Hunde-OP-Versicherung oder Hundekrankenversicherung schützt vor Kosten, die durch tierärztliche Maßnahmen entstehen können. Medikamente, Therapien und Eingriffe am Tier sind teuer und können eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen. Eine Versicherung bietet Schutz, so dass der Hund eine optimale medizinische Behandlung erhalten kann.
Fazit
Die Wahl einer gesunden Hunderasse ist ein wichtiger Schritt, um dem Vierbeiner ein möglichst unbeschwertes Leben zu ermöglichen und ein Zeichen gegen Zuchten zu setzen, bei denen die Gesundheit der Tiere zweitrangig behandelt wird. Zwar gibt es keine hundertprozentige Sicherheit, dass jeder Hund einer als gesund eingestuften Rasse auch wirklich gesund ist oder niemals erkranken wird, die Chancen auf ein gesundes und vitales Leben sind jedoch deutlich höher.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Thema gesunde Hunderassen
Gibt es äußere Merkmale, an denen man eine gesunde Hunderasse erkennt?
Es gibt Merkmale in der Anatomie eines Hundes, die darauf hindeuten, ob sich gewisse körperliche Beeinträchtigungen entwickeln können oder nicht.
- Schnauze: Flachgesichtige Hunderassen mit kurzen oder platten Schnauzen, wie Möpse oder Französische Bulldoggen, haben eher Atemprobleme als Hunde mit längeren Schnauzen.
- Beine: Hunde mit kurzen Beinen sind anfälliger für Wirbelsäulenbeschwerden. Gesunde Hunderassen haben längere Beine proportional zum Körper.
- Rute: Hunderassen mit gekringelter Rute zeigen häufiger Rückenprobleme als Hunderassen mit gerade Rute.
- Haut: Bei Hunden mit vielen Hautfalten besteht ein höheres Risiko für Hautprobleme als bei Hunderassen mit glatter Haut.
- Augen: Augenerkrankungen treten oft bei Hunden mit hervorstehenden Augen auf. Bei gesunden Hunderassen sind die Augen normal ausgeprägt.
- Größe: Sehr große oder hochbeinig gezüchtete Hunde können eher Gelenkbeschwerden entwickeln. Bei extrem klein gezüchteten Hunden können ebenfalls gehäuft gesundheitliche Beeinträchtigungen vorliegen, beispielsweise in Form von Taubheit.
Was zeichnet eine gesunde Hunderasse aus?
Im Allgemeinen zeichnen sich gesunde Hunderassen durch eine robuste Physis und eine geringere Anfälligkeit für Übergewicht, Zahn-, Hör- und Sehprobleme aus. Sie sind weniger durch Erbkrankheiten belastet und können bis ins fortgeschrittene Alter vital sein.
Worauf muss ich achten, wenn ich einen gesunden Hund beim Züchter kaufen will?
Eine verantwortungsvolle Zucht ist das A und O, wenn sichergestellt werden soll, dass das Tier gesund ist. Seriöse Zuchtbetriebe genießen eine gute Reputation, stellen Kaufverträge mit Gesundheitsgarantien und Rückgabeklauseln aus, beantworten bereitwillig Fragen zu Pflege, Ernährung und den Bedürfnissen des Hundes und übernehmen alle notwendigen tierärztlichen Vorsorgemaßnahmen. Außerdem sollten sie in der Lage sein, Abstammungsurkunden bzw. Gesundheitszeugnisse für die Elterntiere vorzulegen, und einen Impfausweis sowie Entwurmungsnachweis für den Welpen aushändigen. Es empfiehlt sich außerdem, die Lebensbedingungen des Welpen vor Ort in Augenschein zu nehmen und dessen Sozialverhalten und Aktivitätsniveau zu beobachten. Übrigens: Es muss nicht immer ein Zuchttier sein. Hunde gesunder Rassen gibt es auch in Tierheimen – und die freuen sich ganz sicher über ein liebevolles Zuhause.