Junger Mensch spricht mit Hund auf der Wiese bei Sonnenschein mit Spielzeug in der Hand.
Häufige Fragen

Mit dem Hund sprechen: Die beliebtesten Phrasen

10.06.2022

Die Stimme geht hoch, die Emotionen schwappen über: So wie mit Hunden sprechen die meisten Menschen sonst nur mit Babys. Aber auch die Inhalte unserer Gespräche mit dem Haustier fallen in bestimmte Muster der Babysprache. Sicherlich hast du deinem Vierbeiner schon einmal gesagt, dass er etwas „gaaanz fein“ gemacht hat, oder ihm Fragen gestellt, auf die er kaum antworten kann. In diesem Beitrag stellen wir die typischen Phrasen vor.

Mit dem Hund in Babysprache reden

Wenn wir mit Babys sprechen, helfen eine höhere Tonlage und ein übertriebener emotionaler Ausdruck dabei, dass die Kinder selbst das Sprechen erlernen. Außerdem stärkt diese angepasste Art des Sprechens die Bindung zwischen Eltern und Kind.

Verschiedene Studien haben bei Hunden eine ähnliche Funktion beim Einsatz von Babysprache festgestellt. Insbesondere Welpen reagieren demnach stark auf die Stimmlage. Ältere Hunde konzentrieren sich hingegen stärker auf den Inhalt einer Nachricht. Zwar verstehen sie nicht jedes Wort in seiner sprachlichen Bedeutung, reagieren allerdings auf hundespezifische Begriffe wie „Gassi“ oder auf erlernte Kommandos.

Grundsätzlich verarbeiten Hunde den Inhalt und den Tonfall einer Nachricht separat. Ein Lob wird entsprechend nur als solches erkannt, wenn auch die Stimme dabei lobend und freundlich klingt. Einem Befehl wird nur gefolgt, wenn dieser auch als Ansage erkannt wird und nicht als lockeres Plaudern.

Mit dem Hund reden und ihn loben

Nicht nur sprachlich liegt ein Vergleich von Gesprächen mit Kindern und Gesprächen mit Hunden nahe. In beiden Fällen wird oft viel gelobt, sodass es Außenstehende manchmal überrascht, was ein Hund alles „fein gemacht“ haben kann. Er gehorcht auf dein Wort? „Braver Junge!“. Sie liegt ruhig in ihrem Körbchen? „So ist‘s fein!“. Ein gemeinsames Training verläuft gut? „Du bist ein guter Hund!“.

Lob ist in diesen und mehr Situationen angebracht, damit dein Tier in Zukunft ein gewünschtes Verhalten weiter umsetzt. Auch negative Erfahrungen, wie beispielsweise Besuche beim Tierarzt oder -ärztin können so mit einem positiven Gefühl verknüpft werden.

Fragen an den Hund: „Wollen wir Gassi gehen?“

Ein beliebtes Mittel in der Kommunikation mit Hunden sind rhetorische Fragen. Obwohl man weiß, dass das Tier keine langen Geschichten erzählen kann, fragst du vielleicht, wie der Tag war oder ob das Futter geschmeckt hat. Auch vor dem täglichen Spaziergang, vermutlich zur immer selben Zeit und mit ebenso gleicher Strecke, kommt hin und wieder die Frage: „Wollen wir Gassi gehen?“. Gerade lauffreudige Hunde werden sich dabei wohl kaum wegdrehen und zurück auf die Decke legen. Ganz im Gegenteil: Viele Hunde reagieren sogar schon, wenn du nur wortlos nach den Schuhen oder der Leine greifst und gar kein Wort aussprichst. So funktioniert das auch, wenn man Hunden Kommandos beibringt.

Statt einer Frage, die man gerne beantwortet hätte, handelt es sich hier eher um ein Ritual, ein Durchbrechen des Schweigens oder das Zeichen, das offiziell den Startschuss zu Aktivitäten gibt.

Wiederholungen und Übertreibungen: „Feini-fein“

Auch Wiederholungen tauchen häufig auf, wenn wir mit dem Hund sprechen. Das Wort „fein“ kann beispielsweise Mantra-ähnliche Züge annehmen und endlos mit Verniedlichungsformen aneinandergereiht werden.

Mitunter werden sogar ganze Sätze wiederholt und wahlweise unterschiedlich betont. Folgendes Szenario: Der eigene Hund kommt freudig angelaufen. Aus eigener Erfahrung weiß man: Er will auf jeden Fall spielen. Manche Personen lassen sich nun dazu hinreißen, diese Erkenntnis als lachende Fragen-Reihe zu wiederholen: „Ja, wer will denn da spielen? Willst du spielen? Willst du spiiielen? Immer nur spielen willst du!“ Das Wort „spielen“ kommt so unmissverständlich bei der Fellnase an, auch wenn rein inhaltlich natürlich eine einmalige Frage ausreichend wäre.

Mit dem Hund sprechen: Selbstgespräche oder Dialog?

Die meisten Aussagen, wenn sie denn keine Signalwörter für den Hund enthalten, sind eigentlich mehr für den Menschen selbst bestimmt. Weil es oft guttut, sich etwas von der Seele zu reden, wird Hunden so einiges anvertraut. Vom Erzählen des eigenen Tagesablaufs zu Gedanken und Gefühlen, die man gerne teilen würde, ist alles dabei. Schließlich bietet ein Hund als Zuhörer riesige Vorteile: Er unterbricht nicht mit Fragen, erzählt nichts weiter und urteilt nicht über das Gesagte.

Bei diesen Selbstgesprächen wird oft nicht nur das vermittelt, was sonst keiner hören darf, sondern auch das, wo sonst kaum jemand lange zuhören würde. Nicht selten werden im Gespräch zwischen Mensch und Hund all die Gedanken ausgesprochen, die sonst stumm im Kopf bleiben würden. Vom Plan, Kaffee zu kochen über das Wetter bis zum Einkaufszettel: Dein Hund wird garantiert zuhören!

Synchronsprechen in der Gruppe

Im Gegensatz zu den Selbstgesprächen bekommen Hunde in Menschengruppen hin und wieder einen Synchronsprecher, der für sie spricht. In der Regel beobachtet ein Mensch den Hund, der gerade auf eine andere Person zugeht und mit dieser interagieren möchte. Insbesondere wenn diese Person eigentlich keine Lust hat, springt in einem solchen Moment manchmal die erste herbei und übersetzt mit schmollender Stimme: „Na komm schon, spiel mit mir!“ In Zeiten von Social Media haben diese Übersetzer eine riesige neue Spielwiese bekommen, bei der Hundebildern die passenden Sätze ins Maul gelegt werden können.

Mit dem Hund sprechen: Vorteile für alle!

Im Gespräch mit dem eigenen Hund wird viel gelobt, gefragt und das Haustier als Zuhörer eingesetzt. Dass viele Hundebesitzer:innen dabei mit dem Hund in Babysprache reden, hilft besonders jungen Hunden bei der positiven Bindung. Aber auch du als Hundebesitzer:in profitierst, wenn du mit deinem Hund sprichst, indem du einen treuen Zuhörer gewinnst.

FAQ: Häufig gestellte Fragen

Soll ich viel mit meinem Hund sprechen?

Durch die wiederholte Verwendung gewisser Stimmlagen und bestimmter Wörter können Hunde ihre Hundebesitzer:in verstehen. Demnach solltest du regelmäßig mit deinem Hund reden, um ihm so wichtige Kommandos beizubringen.

Warum rede ich mit meinem Hund in Babysprache?

Genau wie bei Babys kann auch bei Hunden die Bindung zu den Besitzern durch die angepasste Art des Sprechens verbessert werden. Besonders bei Welpen spielt die Stimmlage eine wichtige Rolle.

Kann mein Hund mich verstehen?

Durch eine regelmäßige Verwendung bestimmter Begriffe lernen Hunde auf die Kommandos zu hören. Demnach lernen Hunde deine Sprache nach einiger Zeit zumindest auf eine gewisse Art und Weise und können dich verstehen.

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