Weißer Terrier läuft glücklich über grüne Wiese.
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Körpersprache lesen lernen: Anzeichen für einen glücklichen Hund

08.05.2022

Manchmal wünschen sich Hundehalter:innen, dass der eigene Hund einfach sagen könnte, ob er gerade glücklich und zufrieden ist. Zum Glück hast du viele Möglichkeiten, die Stimmung deines Tieres herauszufinden. Sprechen können die vierbeinigen Gefährten zwar nicht, sie teilen aber trotzdem viel mit: Wenn du Körpersprache und Verhalten deines Hundes zu lesen lernst und richtig deutest, kannst du viel über die Gefühlswelt des eigenen Haustiers erfahren.

Hecheln, schwanzwedeln, winseln – Hunde sprechen mit ihrem ganzen Körper und senden vielfältige Signale. Als Hundefreund:in muss man oft genau hinsehen, wie das Gesamtverhalten zu interpretieren ist. Einzelne Verhaltensweisen lassen nämlich noch keine definitiven Schlüsse zu – auf die Kombination der Signale kommt es an. Da sich die unterschiedlichen Hunderassen in ihrem Körperbau zudem stark unterscheiden und jedes Tier individuelle Ausdrucksmöglichkeiten entwickelt, bilden die folgenden Merkmale nur eine Orientierung.

Ob ein Hund glücklich ist, zeigt er mit seiner Körpersprache

Schwanzwedeln

Wedelt ein Hund mit seinem Schwanz, ist das erst einmal ein Zeichen für eine emotionale Erregungssituation, die sowohl positiv als auch negativ besetzt sein kann. Freude zeigt sich als ein waagerechtes Wedeln von links nach rechts, bei dem mitunter der ganze Hund vor Begeisterung wackelt. Dabei kann der Schwanz auch erhoben sein. Gepaart mit anderen Anzeichen wie Hecheln oder schnellem Hin- und Herlaufen kann das Schwanzwedeln aber auch Aufregung bedeuten. Ist der Hund angespannt, fixiert er sein Gegenüber und die Bewegung der Rute fällt langsamer aus. Der restliche Körper steht aufrecht und starr. Ein italienisches Forscherteam will herausgefunden haben, dass positive Emotionen vor allem durch ein Wedeln nach rechts gezeigt werden, während sich die Rute bei negativen Gefühlen eher nach links richtet. Bei Stress und Angst wird der Schwanz hingegen heruntergezogen und zwischen die Beine geklemmt.

Ohrenstellung

Ein entspannter Hund hat seine Ohren in einer natürlichen Haltung und dreht sie aufmerksam in verschiedene Richtungen, wenn es entsprechende Geräuschquellen gibt. Sind die Ohren hingegen nach hinten geklappt, deutet es auf Unsicherheit oder Angst hin. Mit aufrecht nach vorn gerichteten Ohren will der Hund sich größer machen, um bedrohlich oder einschüchternd zu wirken. Dabei lässt aber die natürliche Ohrenform und -stellung bei den jeweiligen Hunderassen unterschiedlichen Spielraum für Gemütsäußerungen und ist nicht immer zu verallgemeinern.

Geweitete Pupillen

Im Bereich der Augen zeigt sich Freude als ein freundlicher Blick aus geöffneten Pupillen. Bei einer Drohung verengen sich die Augenlider und der Blick fixiert sich starrend. Ängstliche Hunde weichen mit ihrem Blick hingegen aus, blinzeln häufiger und haben die Augen halb geschlossen.

Lächelndes Maul

Im Gegensatz zum ursprünglichen Wolf haben Hunde die Fähigkeit zu lächeln entwickelt. Dabei sind die Lefzen entspannt, das Maul leicht geöffnet und möglicherweise hängt sogar die Zunge heraus. Angespannte Lippen und gefletschte Zähne sprechen wiederum für ein bedrohliches Verhalten.

Hecheln

Ein geöffnetes Maul und schnelles Atmen bei heraushängender Zunge können ein Hinweis sein, dass sich der Hund gerade körperlich angestrengt hat oder ihm einfach zu warm ist. Trifft beides nicht zu, so ist davon auszugehen, dass er gestresst ist und Unterstützung in der jeweiligen Situation brauchen könnte.

Gangart

Auch beim Spazierengehen kann der Hund mit seiner Körpersprache Gefühle vermitteln. Läuft er etwa leicht tänzelnd in entspannter Haltung, spricht das für eine glückliche Stimmung. Das wird häufig durch ein spielendes Laufen um seinen Halter oder seine Halterin herum verstärkt.

In Kombination ergänzen sich die genannten Elemente zu einer ablesbaren Gefühlswelt. Wenn etwa Ohren, Schwanz und Muskeln in einer entspannten Haltung sind, dann spricht alles dafür, dass der Hund gerade glücklich ist. Wäre er wütend und wollte bedrohlich wirken, würde er sich groß machen und die Muskeln im gesamten Körper wären angespannt. Das Gegenteil trifft auf einen ängstlichen Hund zu: Dieser würde sich klein machen, als wollte er sich verstecken oder im Boden versinken.

Anzeichen im Verhalten eines glücklichen Hundes

Auch am Verhalten deines Tieres kannst du ablesen, ob es glücklich und entspannt ist. Für die richtige Interpretation setzt du am besten die folgenden Aktivitäten in Relation zu den oben beschriebenen Variationen der Körperhaltung beim Hund.

Der Hund sucht Nähe

Hunde ziehen sich normalerweise nicht alleine zurück, sondern genießen die Gemeinschaft ihres Rudels. Wenn der Vierbeiner also die Nähe seiner Menschen sucht und sich beispielsweise auf dem Sofa ankuscheln möchte oder ihm im Alltag nicht von der Seite weicht, dann ist er vermutlich glücklich und zufrieden. Schläft er sogar angekuschelt an Herrchen oder Frauchen ein, dann ist das ein Ausdruck von Vertrauen. Daneben zeigen unsere Haustiere auch auf andere Arten ihr Vertrauen: Fordert der Hund etwa zum Streicheln auf, indem er sich auf den Rücken dreht und seinen ungeschützten Bauch zeigt, dann ist das ein deutlicher Vertrauensbeweis. Auch das Pfötchengeben hat eine ähnliche Bedeutung.

Begrüßung bei der Heimkehr

Ein Hund, der an seinen Menschen hängt, vermisst diese schon, auch wenn sie nur zehn Minuten außer Haus waren. Meist steht er bereits wild wedelnd im Flur, wenn der Schlüssel gerade erst in die Tür gesteckt wird. Ist das bei deinem Hund anders? Keine Sorge. Es kann auch sein, dass du einen besonders entspannten Kandidaten zu Hause hast, der bei deiner Heimkehr einfach genüsslich weiterschläft.

Aufforderung zum Spiel

Ein Hund, der von sich aus gezielt zum Spielen auffordert, fühlt sich in der Gesellschaft der Person wohl. Diese Aufforderung zeigt sich meist durch ein Wedeln mit dem Schwanz, einen gesenkten Kopf und ein nach oben gestrecktes Hinterteil.

Übermütiges Verhalten

Oft ist zu beobachten, dass ein Vierbeiner wild herumspringt oder im Kreis läuft und dabei kurze, freudige Belllaute von sich gibt. Das ist in der Regel ein deutliches Zeichen von ausgelassener Freude. Äußert sich sein Bellen allerdings durch unübliche Abweichungen, etwa wenn es kürzer oder schriller als normal ist, dann sollte seine Körpersprache auf Anzeichen von Stress oder Angst überprüft werden.

Orientierung am Halter

Wenn dein Hund dir auch draußen gern folgt und sich immer wieder mit Blicken an dir und deinen Anweisungen orientiert, dann kannst du davon ausgehen, dass er sich in eurer Zweiergemeinschaft wohlfühlt. Das heißt aber natürlich nicht, dass er nicht glücklich wäre, wenn er sich allein in den See oder eine Spielstunde mit dem Nachbarshund stürzen darf!

Zeigt dein Hund ein entspanntes, verspieltes und freudiges Verhalten, dann kann das als deutliches Anzeichen gesehen werden, dass er glücklich ist. Situativ deuten aber auch die verschiedenen Elemente in der Körpersprache des Hundes in ihrem Gesamtbild darauf hin, wie er sich zum aktuellen Zeitpunkt fühlt. Am besten betrachtest du ihn Kopf bis Fuß und ziehst dann erst Rückschlüsse auf seine Stimmung.

Du möchtest noch mehr über die Körpersprache Deines Hundes erfahren? Dann lies  unseren Beitrag Hundesprache – Kommunikation auf vier Pfoten.

 

 

 

 

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