Abessinier-Katze
Rasseportrait

Katzenrassen, die häufiger krank werden

20.01.2025

Jede Katzenrasse fasziniert mit individuellen Eigenschaften. Aufgrund anatomischer Merkmale oder genetischer Veranlagungen sind manche Rassen jedoch anfälliger für bestimmte Erkrankungen als andere und neigen im Vergleich zu Hauskatzen, die nicht nach klar definierten Zuchtstandards gezüchtet worden sind und keine einheitliche genetische Linie vorweisen, zu Erbkrankheiten. Wir klären über Katzenrassen auf, die häufiger krank werden können, und geben dir hilfreiche Tipps, wie du deine Samtpfote in ihrer Gesundheit bestmöglich unterstützen kannst.

Rassenspezifische Erkrankungen bei Katzen

Wenn es sich bei deiner Samtpfote um eine Rassekatze handelt, sind regelmäßige Tierarztbesuche besonders wichtig, um sicherzustellen, dass eventuelle Erbkrankheiten frühzeitig erkannt und behandelt werden können. Die Uelzener Versicherungen für Katzen bietet dir Schutz, falls deine Katze tierärztlich behandelt werden muss, so dass du dir um finanzielle Aspekte keine Sorgen machen musst. 

Gesundheitliche Probleme können bei Katzen aufgrund rassebedingter anatomischer Merkmale oder genetischer Veranlagungen entstehen.

Gesundheitliche Probleme aufgrund anatomischer Katzenrassenmerkmale

Zu anatomischen Merkmalen, die die Gesundheit und das Leben von Katzen erheblich beeinflussen können, gehören zum Beispiel:

  • verkürzte Gliedmaßen, die zu Bewegungseinschränkungen, Bandscheibenvorfällen und anderen schmerzhaften Gelenkproblemen führen
  • fehlender oder rudimentärer Schwanz, der den Gleichgewichtssinn beeinträchtigt und durch Fehlbildungen der Wirbelsäule Knochen- und Gelenkprobleme zur Folge haben kann
  • verformte Ohren (Knick- oder Faltohren), die die Kommunikationsfähigkeit der Katze einschränken und häufig Schmerzen verursachen
  • flache, kurze Nase, die die Atmung erschwert; eine überzüchtete Kopfform begünstigt außerdem verstopfte Tränenkanäle, Augen- und Zahnprobleme
  • fehlendes Fell, wodurch Katzen gegenüber Zugluft, Kälte und Sonneneinstrahlung ungeschützt sind

Vor allem Qualzuchten weisen rassenspezifische anatomische Merkmale auf, die auf Kosten der Gesundheit gehen. Weitere Informationen zu Qualzuchten bei Katzen haben wir an dieser Stelle für dich zusammengefasst. 

Gesundheitliche Probleme aufgrund genetischer Veranlagungen bei Katzenrassen

Bei Züchtungen kann es zu Veränderungen im Erbgut kommen, die von den Elterntieren an die Kitten weitergegeben werden und bestimmte Krankheiten begünstigen können. Dabei handelt es sich häufig um Herzerkrankungen, Stoffwechselstörungen, Nierenleiden, Skelettschwächen oder Augenprobleme. Diese Erkrankungen müssen nicht zwangsläufig in jeder Generation in Erscheinung treten, um vererbt zu werden. Elterntiere können also veränderte oder defekte Gene in sich tragen und an den Nachwuchs weitergeben, auch wenn sie augenscheinlich gesund sind. 

Ausgewählte Katzenrassen und gesundheitliche Beschwerden im Überblick

Wie hoch das Risiko für eine Katze ist, an einer Erbkrankheit zu erkranken, hängt nicht nur von ihrer Rasse ab. Es kommt auf den individuellen Genpool inklusive möglicher genetischer Defekte und Zufallsmutationen an. Auch Umweltfaktoren, Ernährung, medizinische Versorgung und Lebensweise spielen eine wichtige Rolle.

Im Allgemeinen gelten Katzen mit einer genetischen Vielfalt als robuster und widerstandsfähiger als Samtpfoten, die nur wenig Varianz im Genpool vorweisen. Allerdings lässt sich aufgrund fortlaufender Zuchtveränderungen nur schwer abschätzen, welche Katzenrassen besonders anfällig für bestimmte Krankheiten sind oder zukünftig sein werden. Dennoch gibt es Rassen, bei denen manche Erkrankungen gehäuft auftreten. 

Im Folgenden findest du einen Überblick über ausgewählte Katzenrassen und deren rassetypische Beschwerden. 

  • Abessinier

Die lebhaften und athletischen Abessinierkatzen neigen zu bestimmten Krankheiten. Dazu zählt die progressive Retinaatrophie, bei der die Netzhaut abstirbt. Auch leiden Katzen dieser Rasse häufiger unter Pyruvatkinasemangel, der zur Anämie führt, unter der Patellaluxation, also einer Fehlstellung der Kniescheibe, oder der renalen Amyloidose, einer Stoffwechselstörung, die chronische Niereninsuffizienz verursachen kann.

  • Bengalkatzen

Durch die Einkreuzung von Leopardkatzen haben Bengalkatzen das Aussehen einer Wildkatze: auffällige Fellmusterung, kräftiger Körper, lange Beine und große Augen. Zwar gelten sie als robust, vor Erbkrankheiten sind sie jedoch nicht gefeit. Dazu gehören unter anderem die Patellaluxation, die hypertrophe Kardiomyopathie (verdickter Herzmuskel) und die progressive Retinaatrophie. Zudem können Bengalkatzen von der polyzystischen Nierenerkrankung betroffen sein, bei der sich Zysten an den Nieren bilden.

  • Britisch Kurzhaar

Die Britisch Kurzhaar zählt mit ihrem dichten, kurzen Fell, dem großen runden Kopf und dem kompakten, muskulösen Körperbau zu den beliebtesten Katzenrassen. Bei dieser Rasse ist das Risiko für eine hypertrophe Kardiomyopathie und polyzystische Nierenerkrankung höher als bei vielen anderen. Dennoch gelten Britisch-Kurzhaar-Katzen insgesamt als robust und widerstandsfähig.

  • Maine Coon

DieMaine Coon gehört zu den größten Katzenrassen weltweit und zeichnet sich durch halblanges, dichtes und wasserabweisendes Fell aus. Trotz ihrer Robustheit neigen auch diese Katzen zu bestimmten Erbkrankheiten. Dazu zählen die hypertrophe Kardiomyopathie und die polyzystische Nierenerkrankung. Zudem kann eine spinale Muskelatrophie auftreten, die einen fortschreitenden Verlust der Muskelmasse verursacht. Auch Gelenkprobleme, bedingt durch Patellaluxation oder Hüft- und Ellenbogendysplasie, kommen bei Maine-Coon-Katzen häufiger vor.

  • Ragdoll

Die majestätischen Ragdoll-Katzen gehören zu den größten Katzenrassen weltweit. Auffallend sind ihr seidiges, langes Fell und ihre strahlend blauen Augen. Auch diese Rasse neigt zu bestimmten gesundheitlichen Problemen, darunter die hypertrophe Kardiomyopathie und die polyzystische Nierenerkrankung.

  • Siamkatze

Schlank, athletisch und elegant präsentiert sich die Siamkatze. Besonders stechen ihre blauen Augen und ihre charakteristische Fellfärbung hervor. Leider erkranken Siamkatzen häufiger an der progressiven Retinaatrophie. Ebenfalls tritt bei dieser Katzenrasse die Amyloidose auf, bei der sich das Protein Amyloid in Organen ablagert und diese schädigt. Außerdem sind Siamkatzen anfälliger für die seltene Stoffwechselerkrankung Mukopolysaccharidose, die den Abbau von Zucker beeinträchtigt. Das wirkt sich auf das Wachstum sowie auf Knochen, Gelenken, Organe und Nervensystem aus. Typische Erscheinungen bei Siamkatzen sind zudem Augenzittern (Nystagmus) und Schielen (Strabismus). Beides kommt häufiger als bei anderen Rassen vor. Darüber hinaus wird bei Siamkatzen vermehrt das Auftreten von Gesäugetumoren und Dünndarmkrebs beobachtet. Auch eine Anfälligkeit für das Pica-Syndrom ist bei dieser Katzenrasse bekannt. Dabei handelt es sich um eine Verhaltensstörung, bei der ungenießbare Gegenstände angenagt oder verzehrt werden.

  • Norwegische Waldkatze

Norwegische Waldkatzen sind deutlich größer als viele andere Katzenrassen und beeindrucken mit ihrem buschigen Schwanz sowie ihren auffälligen, mit Haarbüscheln verzierten Ohren. Trotz ihrer kräftigen Erscheinung kann auch diese Katzenrasse gesundheitliche Probleme entwickeln und ist beispielsweise häufiger von der hypertrophen Kardiomyopathie betroffen. Zudem sind Norwegische Waldkatzen anfällig für Hüftdysplasie, also eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks, die zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen kann. 

Die Glykogenspeicherkrankheit Typ IV konnte bisher nur bei der Norwegischen Waldkatze nachgewiesen werden. Tiere, die an dieser schweren Stoffwechselstörung erkranken, werden in der Regel nur wenige Monate alt. 

Katzenrassen und ihre Krankheiten: Prävention und Diagnosemöglichkeiten

Als Katzenhalter oder -halterin liegt dir die Gesundheit deiner Samtpfote besonders am Herzen. Daher ist es umso wichtiger, über mögliche rassetypische Erkrankungen informiert zu sein – und diese frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Heutzutage stehen zahlreiche genetische Tests und Methoden der Vorsorge zur Verfügung, um bestimmte Krankheiten diagnostizieren oder ausschließen zu können. 

Je nach Katzenrasse sind unterschiedliche Vorsorgemaßnahmen sinnvoll – zum Beispiel eine Herz-Ultraschall-Untersuchung, um die hypertrophe Kardiomyopathie bereits im frühen Stadium zu erkennen. Je nach potentieller Erkrankung können Nieren, Augen und Gelenke im Fokus der Untersuchungen stehen. 

Eine große Verantwortung liegt in der Zucht. Es ist dafür Sorge zu tragen, die Weitervererbung rassetypischer Krankheiten zu minimieren, indem Träger von Erbkrankheiten identifiziert und gezielt von der Zucht ausgeschlossen werden. Eine breite genetische Vielfalt hilft dabei, das Risiko für Erbkrankheiten zu verringern.

Fazit

Erbkrankheiten sind ein Risiko, das bei jeder Samtpfote auftreten kann. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit dafür bei bestimmten Katzenrassen höher. Doch es steht eine breite Palette an genetischen Tests zur Verfügung, die hilft, Träger von Erbkrankheiten frühzeitig zu erkennen und gezielt von der Zucht auszuschließen.

Wird bei deinem Stubentiger eine Erbkrankheit diagnostiziert, kannst du gezielte Maßnahmen ergreifen, um deiner Katze trotzdem ein schönes Leben zu ermöglichen. Je nach Erkrankung und Verlauf sind dafür regelmäßige Untersuchungen, Medikamente und weitere unterstützende Maßnahmen notwendig.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Katzenrassen, die häufiger krank werden

Gibt es Katzenrassen, bei denen keine Erbkrankheiten auftreten?

Prinzipiell kann jede Katzenrasse von Erbkrankheiten betroffen sein. Auch spontane genetische Mutationen können jederzeit auftreten und gesundheitliche Probleme verursachen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass eine Katze aus verantwortungsvoller Zucht stammt, in der auf genetische Vielfalt und Gesundheitsvorsorge geachtet wird.

Was tun, wenn bei einer Katze eine genetisch bedingte Erkrankung festgestellt wird?

Wird bei deiner Katze eine erblich bedingte Erkrankung diagnostiziert, erstellt der Tierarzt oder die Tierärztin zunächst einen individuellen Behandlungsplan. Dieser kann beispielsweise eine Medikation, Physiotherapie, eine spezielle Diät oder andere unterstützende Maßnahmen beinhalten. Bei regelmäßigen Kontrolluntersuchungen wird der Krankheitsverlauf überwacht und die Behandlung bedarfsgerecht angepasst. 

Wie lange lebt eine Katze mit einer genetischen Erkrankung?

Das hängt von der Erkrankung ab. Einige Erbkrankheiten beeinträchtigen das Leben einer Katze nur geringfügig, während andere schwerwiegende Folgen haben können. Entscheidend ist, den Krankheitsverlauf zu überwachen und die Behandlung individuell abzustimmen.

 

Auch interessant