Der Winter bietet eine einzigartige Gelegenheit, Pferde in einer besonders magischen Stimmung zu fotografieren. Das sanfte Licht der tief stehenden Wintersonne, die ruhigen Farben und die schneebedeckten Landschaften schaffen eine unvergleichliche Atmosphäre. In diesem Artikel erhältst du wertvolle Tipps und Ideen für ein gelungenes Wintershooting mit den Vierbeinern.
Was spricht für ein Pferdeshooting im Winter?
Jede Jahreszeit hat ihren eigenen Charme, doch der Winter bietet eine ganz besondere Stimmung und einzigartige Motive, die sich sonst kaum einfangen lassen. Die Sonne steht tiefer als sonst, wodurch das Licht weicher und Farben sanfter wirken. Motive können – je nach Lichtverhältnissen und Szene – mystisch, romantisch oder märchenhaft wirken. Mit Schnee, Frost und Nebel lassen sich einzigartige und abwechslungsreiche Effekte erzielen.
Ein weiterer Vorteil eines Wintershootings besteht darin, dass keine Insekten umherschwirren, die beim Pferd zu Unruhe und Anspannung führen können. Die Shootingzeiten gestalten sich zudem angenehmer als im Sommer, vor allem für die Ausnutzung der “goldenen Stunde” oder “blauen Stunde” – also die Lichtphasen rund um den Sonnenaufgang oder -untergang. Diese Phasen sind perfekt geeignet, um außergewöhnliche Stimmungen einzufangen. Die goldene Stunde sorgt für warme, weiche Farben und lässt Winterlandschaften leuchten, während die blaue Stunde kühle, ruhige und mystische Töne hervorhebt – ideal für stimmungsvolle Aufnahmen. Während das im Sommer einen frühen Start oder ein spätes Ende des Shootings bedeutet, liegen diese Zeiten im Winter näher beieinander.
Vorbereitung und Planung eines Wintershootings
Ein erfolgreiches Wintershooting beginnt mit einer guten Planung. Da das Tageslicht begrenzt ist, ist ein durchdachter Zeitplan entscheidend, um das bestmögliche Licht nutzen zu können. Informiere dich vorher über die Wetterbedingungen, um Motive zu planen und die nötigen Vorbereitungen zu treffen.
Tipps zum Warmbleiben
Während die Pferde durch die natürliche Isolation ihres Winterfells in der Regel kein großes Problem mit kalten Temperaturen haben, müssen sich Menschen gut einpacken, um mit der Kälte klarzukommen. Dicke Winterjacken sind zwar praktisch, passen aber nicht immer zu stilvollen Fotos. Deshalb ist es wichtig, ausreichend Pausen zum Aufwärmen einzuplanen.
Empfehlenswert für alle Beteiligten sind warme sowie wasserdichte Kleidung und Schuhe, der “Zwiebellook”, Taschenwärmer und gute Handschuhe. Für Fotografen und Fotografinnen gibt es spezielle Handschuhe mit abnehmbarer Fingerkuppe und verstärkter Griffigkeit. Auch einfache, fingerlose Handschuhe sind eine Option. Ebenso können Decken und eine Thermoskanne mit einem warmen Getränk für zwischendurch nicht schaden.
Schutz der Kamera im Winter
Auch auf technischer Ebene hält die kalte Jahreszeit einige Herausforderungen bereit. Die Kamera und das Equipment sollten unbedingt vor Feuchtigkeit geschützt werden.
Einige Tipps, um den Schutz und die Funktionsfähigkeit der Kamera sicherzustellen:
- Kamera und Objektive langsam aufwärmen: Das Objektiv und die Kamera selbst sollten nicht zu schnell vom Kalten ins Warme gebracht werden. So könnten nämlich die Glaslinsen beschlagen und sich Kondenswasser im Inneren der Kamera bilden, was die Gefahr von Kurzschlüssen und Schimmelbildung mit sich bringt. Verstaue die Kamera daher vor Betreten eines warmen Raumes in einem Rucksack oder einer Tasche, um sie langsam auf Raumtemperatur zu bringen. Vermeide es zudem, das Objektiv draußen zu wechseln.
- Akkus warm halten: Akkus entladen sich bei Kälte schneller. Sorge für genügend Ersatzakkus und bewahre diese stets warm auf, beispielsweise in der Jackentasche.
- Kamera vor Nässe schützen: Bei Regen oder Schneefall empfiehlt sich ein wasserdichter Schutzbezug für die Kamera.
Sollte doch einmal Kondenswasser an der Kamera oder dem Objektiv auftreten, tupfe dieses vorsichtig mit einem saugfähigen Tuch ab, um Schäden zu vermeiden.
Sicherheit und Wohlbefinden des Pferdes
Das Wohlbefinden des Pferdes sollte bei jeder Fotosession an erster Stelle stehen – besonders im Winter, wenn die Bedingungen für Tier und Mensch anspruchsvoller sein können. Halte das Shooting so kurz wie nötig, plane Pausen ein und wähle einen windgeschützten Bereich für längere Aufnahmen. Zeichen von Stress, wie nervöses Schnauben, unruhiges Treten oder ein angespanntes Maul, sollten ernst genommen werden. Geduld und positive Verstärkung sind der Schlüssel zu natürlichen, schönen Bildern.
So wunderschön und magisch Winterfotos auch sein mögen, birgt ein Shooting in der kalten Jahreszeit einige Risiken. Glatte Böden oder unvorhersehbare Reaktionen des Pferdes können zur Herausforderung werden. Hier kommt eine umfassende Absicherung ins Spiel. Zusätzlich bietet die Pferdehaftpflichtversicherung der Uelzener umfangreichen Schutz, wenn es um Schäden an Dritten geht.
Ideen für winterliche Pferdefotos
Die Möglichkeiten für schöne Fotos im Winter sind zahlreich. Hier sind einige Inspirationen für kreative und zauberhafte Pferdebilder:
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- Schmusebilder mit Pferd und Mensch haben eine ganz besondere Wirkung im Winter. Das dicke Winterfell lässt Pferde besonders plüschig aussehen und der warme Atemdampf im Kontrast zur kalten Winterlandschaft transportiert ein wohlig-warmes Gefühl.
- Spiel- und Reitbilder im Schnee können kraftvoll und dynamisch wirken. Dabei gilt es jedoch darauf zu achten, dass der Boden nicht zu rutschig ist und sich keine Löcher unter dem Schnee verstecken. Bei unsicherer Bodensituation sollte lieber darauf verzichtet werden. Um scharfe, nicht verwackelte Aufnahmen zu erhalten, sollte die Belichtungszeit möglichst kurz gehalten werden.
- Über weihnachtliche Fotos von ihrem Vierbeiner freuen sich sicherlich so gut wie alle Reiter und Reiterinnen. Eine schöne Idee ist es, dem Pferd einen Weihnachtskranz um den Hals zu legen.
- Schnee, Frost, Nebel und Dunst ermöglichen eindrucksvolle Effekte, die sich vielfältig einsetzen lassen. Falls Schneefall gewünscht ist, obwohl keiner fällt, kann eine weitere Person einen ähnlichen Effekt erzeugen, indem sie etwas liegengebliebenen Schnee ins Bild wirft.
- Nahaufnahmen sind eine tolle Abwechslung zu Ganzkörperfotos. Eiskristalle im strukturierten Winterfell, der warme Atem des Pferdes, wie er aus den Nüstern strömt – die Möglichkeiten sind breit gefächert. Es empfiehlt sich, eine offene Blende (d.h. eine kleine Blendenzahl) zu verwenden, um eine geringe Schärfentiefe und damit den sogenannten Bokeh-Effekt zu erzeugen.
Probiere unterschiedliche Perspektiven und Effekte aus und experimentiere mit dem Licht, um außergewöhnliche und abwechslungsreiche Fotos zu erhalten.
Wie Schnee Fotos beeinflusst
Schnee wirkt wie ein überdimensionaler Reflektor und kann so die Helligkeit auf Fotos schnell erhöhen. Um Überbelichtung vor allem bei Sonnenschein zu vermeiden, solltest du daher mit der Belichtungskorrektur arbeiten oder auf das Morgen- oder Nachmittagslicht ausweichen.
Zudem kann Schnee den Hintergrund flach wirken lassen. Jedoch heben sich Motive leichter ab. Geduld ist ein wichtiger Faktor, da es bei Schneefall manchmal dauern kann, bis der richtige Fokuspunkt getroffen ist.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Thema Pferdeshooting im Winter
Bei welcher Temperatur fühlen sich Pferde wohl?
Das ist von Fall zu Fall unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Alter, der Rasse und den Haltungsbedingungen ab. Pferde in Offenstallhaltung bilden in der Regel ein dickeres Winterfell aus. Grundsätzlich liegt die Wohlfühltemperatur von Pferden jedoch zwischen 5 und 15 Grad, wobei der Stoffwechsel in vielen Fällen zwischen -15 und +25 Grad am besten arbeitet.
Wie sorge ich für einen abwechslungsreichen Foto-Hintergrund im Winter?
Die Winterlandschaft hat mehr zu bieten, als manche zunächst denken würden. Selbst wenn es nicht schneien sollte: Kahle Bäume bieten einen ruhigen Ton-in-Ton-Hintergrund, mit immergrünen Pflanzen muss nicht auf Farbe verzichtet werden. Akzente in Form von bunten Decken, Halftern oder sonstigen Dekorationen setzen visuelle Highlights und verstärken den Kontrast zum eher schlichten Hintergrund.
Wie finde ich die richtige Location für ein Wintershooting?
Verschneite Wälder, weite Felder oder auch Scheunen und Ställe eignen sich oftmals gut für schöne Fotos mit winterlicher Kulisse. Nutze Locations mit natürlichem Schutz vor Wind und einer guten Bodensituation, um Pferd und Mensch bestmöglich zu schützen. Der Hintergrund sollte nicht zu unruhig sein, damit das Motiv im Fokus bleibt.