Eine Katze liegt auf dem Rücken und zeigt Anzeichen von Würmern.
Tiergesundheit

Würmer bei Katzen: Wie du sie erkennst und was du dagegen tun kannst

02.05.2025

Die meisten Katzen lieben es, auf Erkundungstour zu gehen und Neues zu entdecken. Dementsprechend gibt es so einiges, womit sie im Alltag in Berührung kommen. Genauso wie Hunde können sie sich Parasiten einfangen. Im Gegensatz zu Zecken, die sicht- und fühlbar sind, bleiben Würmer oft lange Zeit unentdeckt. Zwar gibt es Symptome, die auf einen Wurmbefall hindeuten können, diese variieren jedoch stark und zeigen sich oft erst spät. Außerdem sind Katzen wahre Meister darin, zu verbergen, wenn sie angeschlagen sind. Das macht es nicht einfacher, Anzeichen für einen Wurmbefall zu erkennen. In diesem Artikel erfährst du alles, was du zum Thema Würmer bei Katzen wissen musst.

Wie stecken sich Katzen mit Würmern an?

Würmer kommen bei Katzen häufiger vor, als viele annehmen. Üblicherweise gelangen die Parasiten über die orale Aufnahme in den Organismus. Häufige Ansteckungsquellen in dem Zusammenhang sind:

  • Infizierte Beutetiere wie Mäuse, Vögel oder andere Kleintiere, die als Zwischenwirte fungieren
  • Kontaminiertes Futter (rohes Fleisch), verdorbene Nahrung 
  • Kontaminierte Erde
  • Stehendes Wasser
  • Am Fell haftende Wurmeier oder -larven, die beim Putzen abgeleckt werden 
  • Kot anderer Tiere

Zwar sind Freigänger einem besonders hohen Risiko für Wurmbefall ausgesetzt, das bedeutet jedoch nicht, dass Wohnungskatzen davor gefeit sind. So kann es beispielsweise passieren, dass Wurmeier an Schuhsohlen, an der Kleidung oder anderen Gegenständen von draußen ins Haus getragen werden. Meist dauert es nicht lange, bis sich Populationen bilden und die Katze sich infiziert.

Es gibt aber noch andere Ansteckungswege. So können bestimmte Würmer wie der Gurkenbandwurm auch durch Flöhe übertragen werden. Hakenwurmlarven sind mitunter in der Lage, die Haut zu durchdringen und auf diese Weise in den Körper der Katze zu dringen. Auch eine Übertragung von der Mutter auf ihren Nachwuchs ist möglich. Ist das Muttertier mit Würmern befallen, können diese noch im Mutterleib oder beim Säugen auf die Kitten übergehen.

Die häufigsten Wurmarten bei Katzen

Katzen können sich mit unterschiedlichen Arten von Würmern anstecken, wobei Spulwürmer, Bandwürmer und Hakenwürmer am meisten verbreitet sind.

  • Spulwürmer: Spulwürmer kommen bei Katzen am häufigsten vor. Sie leben im Dünndarm und können einen Blähbauch, Durchfall und Erbrechen verursachen sowie zur Abmagerung führen. Kitten sind besonders gefährdet, weil sie sich oft schon über die Muttermilch anstecken. 
  • Hakenwürmer: Hakenwürmer kommen seltener vor als Spulwürmer. Es handelt sich um blutsaugende Parasiten, die sich an die Darmschleimhaut heften und bei starkem Befall zu Blutarmut führen können. Die Ansteckung erfolgt über infizierten Kot, kontaminierte Erde oder Hautkontakt.
  • Bandwürmer: Bandwürmer bestehen aus mehreren Gliedern und können sehr lang werden. Infizierte Katzen scheiden häufig kleine, reiskornartige Segmente aus, die im Fell oder am After sichtbar sind. Sie werden überwiegend über Zwischenwirte (Beutetiere/Flöhe) übertragen. 

Lungenwürmer oder Herzwürmer sind weitere Wurmarten, von denen Katzen befallen werden können. Diese kommen hierzulande jedoch selten vor.  

Verschiedene Katzenwürmer und ihre Besonderheiten

Übertragung von Würmern auf Menschen

Mit vielen Wurmarten, die bei Katzen auftreten, kann sich der Mensch ebenfalls infizieren. Es gibt also keine typischen Katzenwürmer. Ähnlich verhält es sich übrigens mit Würmern bei Hunden. Auch diese können auf den Menschen übertragen werden. Besonders gefährdet sind Kinder sowie ältere oder immungeschwächte Erwachsene. In seltenen Fällen fungieren Katzen als Zwischenwirte und geben die Würmer weiter, ohne selbst Symptome zu zeigen. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, seine Katze regelmäßig tierärztlich durchchecken zu lassen. Nur so ist es möglich, einen Wurmbefall möglichst frühzeitig und sicher zu diagnostizieren und Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Typische Symptome für Wurmbefall bei Katzen

Es gibt ein paar typische Symptome, die auf Würmer hindeuten. Dazu zählen:

  • Aufgeblähter Bauch
  • Stumpfes und mattes Fell
  • Appetitlosigkeit (bei starkem Befall)
  • Abmagerung trotz Nahrungsaufnahme
  • Durchfall oder Erbrechen
  • Anfälligkeit für Krankheiten
  • Schlechte Wundheilung
  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit

Wenn du solche Anzeichen bei deiner Katze bemerkst, solltest du sie tierärztlich untersuchen lassen – sowohl zu ihrer als auch zu deiner Sicherheit.

Warum Würmer bei Katzen oft spät erkannt werden

Hat eine Katze Würmer, kann es lange dauern, bis diese bemerkt werden. Das hat verschiedene Gründe. Zum einen können die Symptome variieren, je nachdem, was für eine Art von Wurm die Katze befallen hat. Bandwürmer verursachen mitunter andere Beschwerden als Spulwürmer, was daran liegt, dass die beiden Arten unterschiedlich auf den Organismus wirken. Zum anderen neigen Katzen dazu, Schmerzen und Unwohlsein zu verbergen. Dadurch fällt es schwerer, ihren Allgemeinzustand richtig einzuschätzen. Auch die körperliche Konstitution und das Alter beeinflussen, ob und inwieweit sich Symptome zeigen. So haben Kitten in der Regel noch kein so ausgeprägtes Immunsystem wie ausgewachsene Katzen und entwickeln schneller gesundheitliche Probleme.

Häufig sind erwachsene Katzen zunächst symptomlos. Bleibt der Befall unentdeckt, ist das insofern problematisch, als die Parasiten dem Organismus in der Zwischenzeit erheblichen Schaden zufügen können. Werden die Würmer im Kot oder in Erbrochenem sichtbar, ist die Katze bereits hochgradig befallen. Spätestens ab diesem Zeitpunkt sollte sie schnellstmöglich medizinisch versorgt werden, zumal auch andere Parasiten wie Zecken leichtes Spiel haben, wenn das Immunsystem der Katze erst einmal angeschlagen ist.

Wurmbefall bei Katzen behandeln und vorbeugen

Hegst du den Verdacht, dass deine Katze Würmer hat, ist der Gang zur Tierarztpraxis der erste Schritt. Dort kann anhand einer Kotuntersuchung festgestellt werden, ob ein Wurmbefall vorliegt und wenn ja, um welche Wurmart es sich handelt.

Die Behandlung erfolgt in der Regel mit einem Wurmmittel (Anthelminthikum). Die Wahl des Medikaments richtet sich nach dem Parasiten – viele Mittel wirken gegen mehrere Wurmarten gleichzeitig. Es ist möglich, dass eine einmalige Entwurmung nicht ausreicht. Gerade bei starkem oder wiederholtem Befall kann eine mehrfache Gabe im Abstand weniger Wochen nötig sein. 

Ganz verhindern lässt sich ein Wurmbefall bei Katzen zwar nicht – aber du kannst einiges tun, um das Risiko zu senken. Dazu zählen: 

  • Eine konsequente Flohprophylaxe, da Flöhe Bandwürmer übertragen können
  • Regelmäßige Reinigung von Katzenklo, Näpfen, Schlafplätzen und Decken
  • Hygiene bei der Fütterung, insbesondere wenn rohes Fleisch gefüttert wird

Am effektivsten sind Entwurmungen. Diese sollten jedoch nicht „auf Verdacht“ erfolgen, sondern gezielt – also nach einem positiven Befund infolge einer Kotuntersuchung. Es ist daher sinnvoll, die Katze in regelmäßigen Abständen auf Würmer testen zu lassen. Das hat den Vorteil, dass das Tier nur dann entwurmt wird, wenn es wirklich notwendig ist. Dadurch wird der Organismus nicht unnötig belastet und das Risiko, dass sich eine Resistenz herausbildet, ist geringer. Die Kosten für eine Kotuntersuchung betragen zwischen 20 und 30 Euro. Um ein zuverlässiges Ergebnis zu erzielen, werden Proben von drei Tagen gesammelt. Würmer durchlaufen nämlich verschiedene Stadien und sind nicht zu jedem Zeitpunkt im Kot nachweisbar. 

Gut zu wissen: Mit der Uelzener Katzen-OP- oder Katzenkrankenversicherung bist du im Ernstfall vor hohen Tierarztkosten geschützt und kannst dir bei Auswahl des GesundheitsPlus-Bausteins auch Behandlungen wie Entwurmungen und Impfungen erstatten lassen.

Fazit

Würmer bei Katzen können immer mal wieder vorkommen und sowohl Freigänger als auch in der Wohnung lebende Tiere betreffen. Bleiben die Parasiten unbemerkt, können sie große gesundheitliche Beschwerden verursachen, gerade wenn es sich um Kitten, kranke oder ältere Katzen handelt. Auch eine Übertragung auf den Menschen ist möglich. Deswegen ist es wichtig, regelmäßig mit dem Tier zur Vorsorge zu gehen und es auf Wurmbefall untersuchen zu lassen, sollten sich Anzeichen bemerkbar machen. Damit tust du nicht nur deiner Samtpfote etwas Gutes, sondern schützt auch dich und deine Familie. 

FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Würmern bei Katzen

Reicht eine Flohbehandlung zur Vorbeugung von Würmern aus?

Nein. Ein Flohschutz ist wichtig, verhindert aber nicht alle Wurminfektionen. Vor allem Bandwürmer können durch Flöhe übertragen werden, daher ergänzen sich Floh- und Wurmprophylaxe.

Wie lange dauert es, bis ein Wurmmittel wirkt?

Die meisten Präparate wirken innerhalb weniger Stunden bis Tage. Es können allerdings Wurmeier übrig bleiben. Dann ist eine wiederholte Behandlung nötig.

Warum scheidet meine Katze nach der Entwurmung tote Würmer aus?

Das ist normal und zeigt, dass das Mittel wirkt. Manche Katzen scheiden sichtbare Wurmteile aus, andere nicht – je nach Wurmart und Verdauung.

Kann ich meine Katze vorsorglich entwurmen, ohne sie testen zu lassen?

Ja, das wird bei Freigängern oft so gehandhabt, da sie einem höheren Risiko ausgesetzt sind. Alternativ kannst du regelmäßige Kotuntersuchungen (z. B. alle 3 Monate) durchführen lassen und dann entwurmen, wenn der Befund positiv ist.

Gibt es Impfungen gegen Würmer?

Nein, gegen Würmer kann man Katzen nicht impfen. Der Schutz erfolgt ausschließlich über Prophylaxe und gezielte Entwurmung.

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