Ein Maine-Coon-Katze niest. Hat sie etwa Katzenschnupfen?
Tiergesundheit

Katzenschnupfen: Symptome, Hausmittel, Behandlung

19.12.2022

Was tun bei Katzenschnupfen? Wenn die Katze niest und ihre Nase läuft, sind dies erste Anzeichen für einen Katzenschnupfen. Katzenschnupfen, auch Katzenpneumonie oder Katzenrhinitis genannt, ist eine Erkrankung der Atemwege und Schleimhäute. Doch ein Schnupfen bei der Katze ist nicht mit einer Erkältung bei uns Menschen zu vergleichen. Denn Katzenschnupfen kann, wenn er nicht schnell erkannt und behandelt wird, schlimme Folgen haben und sogar zum Tod des geliebten Tieres führen. Daher sollte man schon im Anfangsstadium eines Katzenschnupfens reagieren und bei den ersten Schnupfensymptomen die Katze in der Tierarztpraxis vorstellen.

Gerade ganz junge Katzen von weniger als drei Monaten und hochbetagte Katzen mit einem schwächeren Immunsystem laufen Gefahr, schwer zu erkranken und am Katzenschnupfen sogar zu sterben.

Vielleicht fragst du dich dennoch: Geht Katzenschnupfen von alleine wieder weg? Wenn deine Katze ein sehr gutes Immunsystem hat, kann es durchaus sein, dass sie sich von selbst wieder erholt. Da der Katzenschnupfen jedoch so extrem gefährlich sein kann, sollte man nicht zu lange warten, sondern möglichst schnell mit dem erkrankten Tier die Tierarztpraxis aufsuchen.

Vielleicht fragst du dich, wie es zu einem Katzenschnupfen kommen kann. Gerade, wenn eine Wohnungskatze Katzenschnupfen bekommt, wundern sich viele, wie das geschehen kann.

Die Ursachen von Katzenschnupfen

Verursacht wird ein Katzenschnupfen von Viren oder Bakterien, die durch Schmier- oder Tröpfcheninfektion übertragen werden. Meist infizieren sich Katzen, wenn sie einander draußen begegnen. Daher betrifft Katzenschnupfen am häufigsten Freigängerkatzen. Aber auch eine Wohnungskatze kann mit Katzenschnupfen infiziert werden. Leider ist gerade der katzenliebende Mensch oftmals der Überträger. Denn Viren können auch über Schuhe oder Kleidung in die Wohnung getragen werden und so die Wohnungskatze infizieren. Besonders tragisch ist diese Infektion, wenn sie in einem Haushalt mit mehreren Katzen Verbreitung findet. Denn diese stecken sich dann ungünstigerweise oftmals gegenseitig an.

Zu den Erreger, die den Katzenschnupfen hervorrufen, gehören:

  • Viren wie das feline Herpesvirus Typ1 (FHV) oder das feline Calicivirus (FCV)
  • Bakterien wie Chlamydia felis, Bordetella bronchiseptica oder Mykoplasmen

Diese Viren und Bakterien rufen unterschiedliche Symptome hervor.

  • Die Herpesviren werden durch den direkten Kontakt unter Katzen übertragen. Sie verursachen unter anderem Augenentzündungen und Geschwüre an der Hornhaut.
  • Caliciviren können auch durch indirekten Kontakt, beispielsweise über die Kleidung des Menschen, übertragen werden. Sie sind verantwortlich für eitrige Bindehautentzündungen und Bronchitis bis hin zu Lungenentzündungen oder Arthritis.
  • Das Bakterium Bordetella bronchiseptica greift die Atemschleimhaut an und wirkt entzündungsauslösend.
  • Mykoplasmen verursachen typische Schnupfensymptome.

Die Viren und Bakterien verstärken sich häufig gegenseitig und führen so zu einer ähnlichen Symptomatik.

Symptome erkennen

Häufig erkennst du Katzenschnupfen daran, dass deine Katze niest, Nasenausfluss hat oder ihre Augen tränen. Erschwerend kommt leider hinzu, dass Katzen sich den Ausfluss mitunter ablecken. So siehst du vielleicht erst bei genauerer Beobachtung und in einem günstigen Moment, dass die Katze unter verstärktem Nasenausfluss leidet. Beobachte deine Katze stets sorgfältig, um Erkrankungen möglichst früh zu erkennen. Dabei hilft es, wenn du weißt, auf welche Symptome du achten musst.

Hier ist eine Liste verschiedener Symptome, die bei Katzenschnupfen auftreten können. Es treten nicht immer alle Symptome auf. Auch einige wenige können bereits alarmierende Anzeichen für einen Katzenschnupfen sein.

  • häufiges Niesen
  • Husten
  • Atembeschwerden
  • dünnflüssiger oder auch zähflüssiger Ausfluss aus Nase und Augen
  • Geschwüre auf der Mundschleimhaut
  • Blasen auf der Zunge
  • Mundgeruch
  • Schwellungen der Lymphknoten
  • Mundgeruch

Verkrustete Augen können anzeigen, dass die Krankheit bereits stark ausgeprägt ist. Bei fortgeschrittener Erkrankung wirkt die Katze eher teilnahmslos, appetitlos und hat sogar Fieber. Allerspätestens zu diesem Zeitpunkt sollte man höchst alarmiert sein und unbedingt die tierärztliche Praxis aufsuchen.

Die Symptome beim Katzenschnupfen unterscheiden sich übrigens von denen, die bei einem Heuschnupfen oder Allergien bei Katzen auftreten.

Wie lange dauert es, bis der Katzenschnupfen weg ist?

Weil der Katzenschnupfen so gefährlich sein kann, ist man natürlich sehr erleichtert, wenn die Erkrankung überstanden ist. Wie viel Geduld brauchen du und deine Katze, bis ihr die Krankheit hinter euch lassen könnte?

Normalerweise bricht die Krankheit ca. zwei bis sechs Tage nach der Infektion aus und wird anhand verschiedener Symptome sichtbar. Lässt man die Katze zügig tierärztlich behandelt, dauert die Erkrankung normalerweise 10 bis 20 Tage an.

Ein überschaubarer Zeitraum, in dem du auch, unabhängig von der tierärztlichen Behandlung, viel Gutes für deinen Stubentiger tun kannst.

Hausmittel

Ergänzend kannst du deine Katze mit Hausmitteln unterstützen:

  • Augen und Nase von Schleim und Verkrustungen mit einem feuchten Tuch befreien.
  • Inhalieren mit Kochsalzlösung.
  • Bei Appetitverlust, Nassfutter aufwärmen. Das verstärkt den Geruch des Fressens. Die Katze kann ihn so eher wahrnehmen, bekommt hoffentlich verstärkt Appetit und frisst mehr.
  • Bei Schluckbeschwerden hilft püriertes Futter.
  • Du kannst Globuli, wie z. B. Pulsatilla oder Aconitum Napellus, verabreichen.

Hausmittel dienen jedoch alleine der Unterstützung. Bei Anzeichen von Katzenschnupfen solltest du immer die tierärztliche Praxis aufsuchen.

Behandlung

Bei einer frühzeitigen Diagnose lässt sich der Katzenschnupfen gut behandeln. So wird die Katze möglichst schnell wieder gesund. Außerdem beugt man damit einer Chronifizierung und etwaigen Spätfolgen vor.

Tierarzt

Am Anfang steht die Diagnose. Zum Glück können Tierärzt:innen den Katzenschnupfen sehr sicher und leicht diagnostizieren. Eine genauere Diagnose ist mit der Tupferprobe möglich. So lässt sich untersuchen, welcher Erreger für die Erkrankung verantwortlich ist. Entsprechend kann dann die Behandlung abgestimmt werden. Überdies wird die Lunge abgehört, um herauszufinden, ob diese bereits befallen ist.

Medikamente

Behandelt wird bei einer bakteriellen Infektion mit einem Breitbandantibiotikum. Ergänzend können das Immunsystem anregende Medikamente gegeben werden. Zusätzlich verabreichen Tierärzt:innen Medikamente, die gezielt die Vermehrung und das Wachstum von Bakterien hemmen.

Neben der Grunderkrankung wird in der Regel auch die Symptomatik, beispielsweise mit Schleimlösern und Entzündungshemmern behandelt.

Ergänzend zur Behandlung sollte man folgende Punkte berücksichtigen:

  • Die Katze braucht nun Ruhe, sodass das Immunsystem alle Kräfte bündeln kann, um die Erreger zu bekämpfen.
  • Freigängerkatzen behält man einige Zeit im Haus. Dafür gibt es zwei Gründe: 1. Brauchen sie jetzt verstärkt Ruhe und 2. Sollten sie andere Katzen möglichst nicht mit dem Katzenschnupfen anstecken.
  • Leben mehrere Katzen im Haushalt, sollte man infizierte Katzen von den übrigen Katzen möglichst trennen.
  • Sorge dafür, dass deine Katze ausreichend frisst. Dabei kannst du sie mit ihrem Lieblingsfutter unterstützen. Oder du erwärmst das Nassfutter, sodass sich der Geruch verstärkt und dein Stubentiger das leckere Fressen selbst mit einer vom Schnupfen verstopften Nase leichter riechen kann und eher Appetit bekommt.
  • Für die Katze ist jetzt besonders wichtig, dass sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Daher setzt du bei einer Erkrankung mit Katzenschnupfen am besten möglichst Nassfutter ein. Falls sie gar nicht trinken mag, kannst du ein Fläschchen zur Hilfe nehmen.
  • Halte Trink- und-Futter-Plätze jetzt besonders sauber, sodass die Erreger sich nicht weiterverbreiten können.

Impfung

Damit du das Risiko für Katzenschnupfen möglichst gering hältst, kannst du deine Katze gegen eine virale Infektion impfen lassen. Auch wenn das kein hundertprozentiger Schutz ist, hilft eine Impfung, das Risiko zu minimieren. Mehr über Nutzen und Risiken von Impfungen kannst du in unserem Artikel zu Katzen-Impfungen lesen.

Spätfolgen von Katzenschnupfen

Wird ein Katzenschnupfen spät oder unzureichend behandelt. Oder hat die Katze aufgrund ihres Alters oder anderer Erkrankungen ein sehr schwaches Immunsystem. Dann kann sich der Katzenschnupfen chronifizieren.

Dies kann zu immer wiederkehrenden oder auch andauernden Augenentzündungen führen. Katzen mit chronischem Katzenschnupfen können dauerhaft unter verstopfter Nase oder Atembeschwerden leiden. Ist der Katzenschnupfen erst einmal chronisch geworden, ist er nur schwer zu behandeln.

Lebenserwartung bei chronischem Katzenschnupfen

Wird ein Katzenschnupfen nicht oder eher spät behandelt, kann er chronisch werden. Unter Umständen kann ein chronisch gewordener Schnupfen die Lebenserwartung beeinträchtigen.

FAQ: Häufig gestellte Fragen

Welche Behandlungskosten bei Katzenschnupfen?

Da die Kosten für die Behandlung eines Katzenschnupfens von mehreren Einflussfaktoren abhängen, können sie stark variieren. Solltest du daher unbedingt eine Katzenversicherung abschließen, ja oder nein? Einflussfaktoren sind: das Alter Katze, die Art und Stärke der Symptome und die Untersuchungsmöglichkeiten in der Tierarztpraxis.

Ist Katzenschnupfen ansteckend für Menschen?

In den meisten Fällen ist Katzenschnupfen für Menschen ungefährlich. Jedoch können sich kleine Kinder oder Menschen mit einem geschwächten Immunsystem bei engem Kontakt mit der Katze anstecken.

Ist Katzenschnupfen ansteckend für Hunde?

Katzenschnupfen wird häufig durch eine Kombination von Viren und Bakterien hervorgerufen. Die Viren sind für Hunde ungefährlich. Die Bakterien können, wenn sie auf einen Hund übertragen werden, jedoch auch bei einem Hund Katzenschnupfen auslösen.

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