Dreifarbige Glückskatze sitz im Haus und schaut zum kleinen Fenster neben der Haustür raus.
Rasseportrait

Die Glückskatze: eine mythenumrankte und seltene dreifarbige Schönheit

28.12.2022

Dreifarbige Katzen mit rot-schwarz-weißem Fell werden als Glückskatzen bezeichnet. Die Farbkombination ist aus genetischen Gründen eher selten, kommt aber nicht nur bei einer Rasse vor. In diesem Artikel findest du alle Informationen rund um die glücksbringende Samtpfote.

Was zeichnet eine Glückskatze aus?

Glückskatzen erkennst du an ihrem dreifarbigen Fell, wobei sich das Fell einer Glückskatze immer aus den Farben Rot, Schwarz und Weiß zusammensetzt. Das ist eine seltene Kombination, die, sofern mehrere genetische Faktoren gleichzeitig erfüllt sind, bevorzugt bei weiblichen Katzen auftreten kann. Die besondere Fellfarbe ist eher ein Zufallstreffer und selten. Die gezielte Zucht ist gar nicht möglich, weshalb die dreifarbigen Schildpatt-Katzen gleichermaßen für Züchter und Besitzer Glücksfälle sind. Eine gesonderte Glückskatze-Rasse gibt es nicht.
Glückskatzen werden außerdem noch Tricolor-Katze oder dreifarbige Katzen genannt.

Ursprung, Geschichte und Mythologie

Ein Phänomen ist, dass die speziellen dreifarbigen Katzen über den ganzen Globus verbreitet als etwas Besonderes gelten und sich viele Mythen um sie ranken. Zum Ursprung ist recht eindeutig zu sagen: Glückskatzen sind eine Laune der Natur. Bestimmte genetische Voraussetzungen sind gleichzeitig erfüllt und zufällig erfolgt die dominante Vererbung beider Grundfarben plus Scheckung. Diese Besonderheit ist auf keinen speziellen Herkunftsort zurückzuführen.

Die dreifarbige Katze als Glücksbringer

Aus Japan ist die dreifarbige Winkekatze “Maneki Neko” bekannt, die als Glücksbringer-Figur gilt. Als Glücksbringer sollen dreifarbige Katzen in Japan obendrein auf Schiffen mitgenommen worden sein, um unterwegs Unglück fernzuhalten. Im US-Staat Maryland hat sich die dreifarbige Samtpfote als Staatssymbol durchgesetzt. Auf das Mittelalter werden Mythen datiert, laut denen die besonders gefärbten Tiere das Haus und die Bewohner vor Feuer und Krankheit schützen und armen Menschen zu Reichtum verhelfen. Wer solch einer Katze dagegen Leid zufüge, würde selbst Unglück erleiden.

Unterschiedliche Rassen von dreifarbigen Schildpatt-Katzen

Die spezielle dreifarbige Kombination ist nicht bei allen Katzenrassen möglich. Es müssen gleichermaßen die Farben Rot und Schwarz vererbt werden können und zusätzlich Weiß auftreten. Betrachtest du dir beispielsweise Rasse Khao Manee, die es nur in Weiß gibt, kann rotes und schwarzes Fell gar nicht vererbt werden. Eine British Kurzhaar Katze dagegen gibt es in vielerlei Farbschlägen – hier ist die besondere Tricolor-Vererbung möglich. Glückskatzen können also bei allen Rassen auftreten, bei denen die relevanten Farben erlaubt sind. Die Tricolor-Kombination findest du unter anderem bei folgenden Rassen:

Farbvariationen und Zeichnungen

Bei Glückskatzen ist die Farbverteilung und -musterung der Schwarz-Rot-Weiß-Kombination vielseitig. Es können sich deutlich voneinander abgegrenzte Farbbereiche zeigen, sie können ineinander übergehen, Stromungen aufweisen und unterschiedlich in der Intensität sein. Du kannst daher auf Tiere mit Scheckungen, Tupfen, Streifen und Flecken in beliebiger Verteilung über den Körper stoßen.

Fast alle Glückskatzen sind weiblich

Schuld sind die Geschlechtschromosome: Die dreifarbige Zeichnung tritt fast ausschließlich bei weiblichen Tieren auf, denn nur diese erfüllen üblicherweise die genetische Voraussetzung. Die Grundfarben Rot und Schwarz werden über die X-Chromosome vererbt und Kater haben ein X- und ein Y-Chromosom, weibliche Tiere dagegen zwei X-Chromosome. Bei Katern kann deshalb nur eine der Grundfarben vererbt werden.

Die Grundbedingung für eine Tricolor-Katze ist, dass ein Elterntier die schwarze und eines die rote Fellfarbe weitergibt. Meist setzt sich in der embryonalen Entwicklung aber nur eines der beiden Chromosome durch. Für das charakteristische dreifarbige Fell müssen zufällig beide X-Chromosome dominant und obendrein muss das Scheckungsgen aktiv sein.

Obwohl es eigentlich unmöglich scheint, gibt es dennoch ganz vereinzelt Glückskater. Dazu ist eine weitere genetische Anomalie erforderlich: Die Tiere haben unnatürlicher Weise ein Y- und zwei X-Chromosome. Allerdings sind solch seltene Kater unfruchtbar.

Glückskatze: Rasse und Charakter

Es gibt keine wissenschaftlich fundierten Belege darüber, dass dreifarbige Katzen über einen speziellen Charakter verfügen. Viele Besitzer sprechen ihnen diesen dagegen zu und schildern ihre samtpfotigen Glücksbringer in den unterschiedlichsten Facetten von besonders unabhängig und eigenwillig bis zu sanft und ausgeglichen. Die spezifischen Erfahrungen sind vermutlich weniger auf die Fellfarben als auf die Rasse zurückzuführen, der das jeweilige Individuum angehört.

Haltung und Pflege auf Individuum abstimmen

Entscheidest du dich für eine bestimmte Katzenrasse, hast du dich sicher über deren spezifische Eigenschaften und Anforderungen informiert. Glückskatzen sind jedoch bei verschiedenen Rassen vertreten und können entsprechende Besonderheiten mit ins Leben bringen. Grundsätzlich benötigen sie wie alle Katzen Kletter-, Kratz- und Beschäftigungsmöglichkeiten, kuschelige Liegeplätze, entspannte Rückzugsorte, saubere Katzentoiletten, artgerechtes Futter und Trinkwasser sowie die Fürsorge ihrer Menschen.

Außerdem kommt es bei den Bedürfnissen auf die Haltung der Katze an. Hast du eine reine Wohnungskatze, benötigt deine Glückskatze mehr Beschäftigungsmöglichkeiten als Freigänger, die mit ihren Aktivitäten und Eindrücken unterwegs eher ausgelastet sind.

Anschaffung

Da Glückskatzen nicht gezüchtet werden können, kann die Anschaffung mit einer längeren Suche verbunden sein – oder du hast Glück. Möglicherweise findest du sogar im Tierheim ein dreifarbiges Exemplar. Bist du die Rasse betreffend nicht wählerisch, kannst du dich bei Züchtern erkundigen, ob beim Nachwuchs zufällig ein dreifarbiges Tier dabei ist oder aufgrund der Farbgene der Elterntiere möglich wäre und dich auf eine Warteliste setzen lassen. Eine weitere Option ist das regelmäßige Durchforsten von Kleinanzeigen. Alternativ kannst du selbst eine Anzeige schalten.

Fazit: Glückskatzen sind beliebte Zufallserscheinungen

Was Glückskatzen so beliebt macht, ist einerseits ihre außergewöhnlich schöne Farbkombination, andererseits ihre Seltenheit. Eine gezielte Zucht ist gar nicht möglich und es müssen mehrere genetische Faktoren zusammentreffen, damit eine Katze genau diese drei Farben aufweist. Fast alle Glückskatzen sind aus ebenfalls genetischen Gründen weiblich, dreifarbige Kater sind wahre Raritäten.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Glückskatzen

Warum ist eine dreifarbige Katze eine Glückskatze?

Dreifarbige Katzen gelten vermutlich aufgrund ihres seltenen Vorkommens als Glücksbringer, was es zudem zu einem Glücksfall macht, eine solche zu bekommen.

Wie entsteht die dreifarbige Fellzeichnung der Glückskatze?

Die Vererbung der roten und schwarzen Färbung erfolgt über die beiden X-Chromosome bei weiblichem Nachwuchs, im Falle einer genetischen Anomalie seltener auch bei Katern. Für den weißen Anteil ist zusätzlich das Scheckungsgen erforderlich.

Sind Glückskatzen selten?

Glückskatzen sind selten, da sie nicht gezüchtet werden können. Sie kommen zufällig vereinzelt beim Nachwuchs einiger Rassen vor, sofern es die beteiligten genetischen Faktoren zulassen.

Du interessierst dich für die genetische Beziehung zwischen Mensch und Tier? Dann lies hier alles nach über D.N.A.-Übereinstimmung zwischen Katze und Menschen.

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