Es reicht ein einzelner Karton. Egal ob groß, klein, rechteckig oder rund – die leblosen Objekte aus Pappe faszinieren Katzen. Ein achtlos auf dem Fußboden oder einem Stuhl abgestellter Karton zieht sofort die Aufmerksamkeit der verspielten Tiere auf sich. In kürzester Zeit werden sie genauestens inspiziert und dienen gern auch als Schlafplatz. Aber warum lieben Katzen nun Kartons? Hier sind die Gründe.
Karton als Rückzugsraum und Stresskiller
Niederländische Forscher von der Universität Utrecht brachten im Rahmen einer Studie zwei Gruppen von Katzen in einen ihnen unbekannten Raum. Die erste Gruppe bekam Kartons als eine Möglichkeit zum Verstecken in den Raum, die zweite Gruppe nicht. Während es sich die Katzen aus der ersten Gruppe von der ersten Stunde an in den zur Verfügung gestellten Pappkartons gemütlich machten, fehlte den Tieren aus der zweiten Gruppe ein Rückzugsort. Das Ergebnis: Die Katzen mit Kartons waren deutlich weniger gestresst und gewöhnten sich schneller an die ungewohnte Umgebung als die Katzen aus der zweiten Gruppe. Die höhlenartigen Gebilde können also das Stresslevel unseren Mitbewohner reduzieren.
Warm und gemütlich
Die Begeisterung von Katzen für Kartons könnte noch einen weiteren Grund haben: Laut einer Studie aus dem Jahr 2006 liegt die ideale Raumtemperatur für Katzen zwischen 30 und 36 Grad Celsius. Ihre menschlichen Mitbewohner bevorzugen aber deutlich kühlere Räume. Deshalb ziehen sich Katzen in unserer Umgebung gern an besonders warme Orte zurück, beispielsweise unter die Heizung oder an den Kamin. Pappkartons sind besonders gut isoliert und oft so klein, dass unsere Samtpfoten eingerollt an jeder Seite den Karton berühren. So wird es schnell warm und herrlich gemütlich.
Weitere Verletzungen vermeiden
Bevor du deiner Katze nun einen Karton guten Gewissens überlässt, solltest du ihn gründlich auf mögliche Verletzungsmöglichkeiten hin überprüfen.
- Der Karton sollte gut geöffnet sein, damit sich die Katze beim Einstieg nicht einklemmen oder schneiden kann.
- Ungeeignet sind Kartons, die von Tackernadeln zusammengehalten werden. Diese können sich lösen, aus dem Karton ragen und deine Katze verletzen, gleiches gilt für scharfkantige Pappteile.
- Auch Füllmaterial aus Plastik solltest du aus dem Karton entfernen, sonst besteht Erstickungsgefahr.
- Bemalte oder teillackierte Pappe sollte entfernt werden, um Vergiftungen oder Magenbeschwerden zu vermeiden.
- Der Karton sollte stets auf einem sicheren Untergrund stehen, damit er nicht mitsamt deiner Katze herunterpurzelt. Vermeide also wacklige Stühle oder Tische und stelle den Karton am besten direkt auf den Fußboden. Es ist wichtig, dass du auf mögliche Verletzungen vorbereitet bist, falls doch etwas passiert. Schließe daher rechtzeitig eine gute Katzen-Krankenversicherung oder auch eine Katzen-OP-Versicherung ab.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Katzen und Kartons
Katze beißt und frisst Karton: Ist das gefährlich?
Katzen mögen manchmal Papier essen, was normalerweise unbedenklich ist. Denn obwohl Katzen Fleischfresser sind und ihnen die Enzyme fehlen, um Zellulose in Papier vollständig zu verdauen, können kleine unregelmäßige Mengen sich im Verdauungstrakt zu Brei verwandeln und mit dem Kot ausgeschieden werden. Doch wenn es häufiger passiert, kann es gefährlich werden. Chemikalien im Papier können schädlich sein, und eine große Menge kann Darmverstopfungen verursachen. Achte auf Symptome wie Erbrechen, Lethargie und Bauchschmerzen. Wenn diese auftreten, bringe die Katze sofort zum Tierarzt. Langfristige Verstopfung kann lebensbedrohlich sein.
Kann das Karton-Fressen auf eine Krankheit hindeuten?
Ein ständiges Verlangen, Papier zu essen, könnte auch auf Pica hinweisen. Dies wird verursacht durch verschiedene Faktoren wie Ernährungsmängel oder Stress.