Dein Hund erkundigt neugierig die Gegend. Die Gefahr, dass er sich dabei mit Würmern infiziert ist groß. Welche Symptome ein Wurmbefall mitbringt, wie Dein Hund sich überhaupt anstecken kann und was Du tun kannst, um das Risiko zu minimieren, erfährst Du in diesem Beitrag.
Es gibt verschiedene Würmer, mit denen sich ein Hund infizieren kann. Weltweit existieren hunderte unterschiedliche Arten, die aber nicht alle für unsere Hunde von Bedeutung sind. Zu den häufigsten Wurmarten, die in Deutschland vorkommen, zählen Spulwürmer, Hakenwürmer und der Bandwurm.
So kommt es zum Wurmbefall
Vorweg ist zu sagen, dass Würmer bei Hunden jeden Alters auftreten können. Selbst Welpen können sich bereits im Mutterleib oder über die Muttermilch mit Würmern anstecken.
Am häufigsten wird sich über den Mund infiziert. Hunde sind sehr neugierig und erkunden über Riechen und Lecken ihre Umwelt. Dabei interessieren sie sich auch für den Kot anderer Hunde.
Mit Spul- und Hakenwürmern stecken sich Hunde an, in dem sie Kot anderer Tiere aufnehmen, der Wurmeier enthält. Hunde können sich auch mit dem Fuchsbandwurm infizieren, wenn sie Beutetiere wie Mäuse oder Kaninchen fressen, da diese oft als Zwischenwirt für Würmer fungieren.
Beim Hundebandwurm besteht vor allem Gefahr über Nahrung. Wenn rohes Fleisch und Innereien nicht genügend erhitzt oder gefroren wurden, können Vierbeiner sich infizieren.
Wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung ist, hängt unter anderem vom Alter des Hundes, der Haltung, der Ernährung sowie von dem Kontakt zu Artgenossen ab.
Würmer erkennen
Ist Dein Hund mit Würmern infiziert, lassen sich einige Symptome erkennen. Dabei ist zu beachten, dass die Anzeichen je nach Alter des Hundes und der Wurmart verschieden sind. Gerade bei Welpen zeigen sich die Symptome stärker als bei erwachsenen Hunden, da ihr Immunsystem noch nicht so ausgeprägt und stark ist.
Symptome für den Wurmbefall sind:
- Struppiges Fell
- Erbrechen
- Häufiges Kot absetzen, einhergehend mit Durchfall oder Blut
- Aufgeblähter, kugeliger „Wurmbauch“ (besonders bei Welpen)
- Müdigkeit
- Gewichtsverlust
- Erhöhte Anfälligkeit für andere Krankheiten
- Evtl. schlechte Wundheilung
Es kommt allerdings auch vor, dass erwachsene Hunde symptomlos sind. Häufig bekommt der Halter den Wurmbefall nicht mit, wenn der Hund ein gut ausgebildetes Immunsystem hat und der Befall nicht allzu stark ist. Wenn das Immunsystem durch andere Hunderankheiten schon geschwächt ist, nehmen die Symptome oft zu. Sind Würmer im Kot oder Erbrochenen zu erkennen, ist der Hund bereits stark befallen.
Der Hund hat Würmer – Was tun?
Wenn Würmer bei Deinem Hund festgestellt wurden, solltest Du eine Entwurmung durchführen. Für das richtige Mittel lass Dich am besten von Deinem Tierarzt beraten. Vor den Kosten schützt Dich unsere Hundeversicherung. Bestenfalls wähle eine Wurmkur, die gegen die vorhandene Wurmart wirkt. Die Würmer werden abgetötet und über den Kot ausgeschieden.
Wurmbefall vorbeugen
Es existiert leider keine Möglichkeit, einen Wurmbefall sicher zu vermeiden. Allerdings kann man die Ansteckungswahrscheinlichkeit minimieren, indem man folgende Punkte beachtet:
- Den Hundekot immer entsorgen. Das gilt sowohl für den Spaziergang als auch für den eigenen Garten.
- Den Hund draußen nichts fressen lassen.
- Den Kot regelmäßig auf Würmer testen lassen oder eine Entwurmung durchführen.
Grundsätzlich wird empfohlen, dass Hunde mit beaufsichtigten Auslauf und Kontakt zu anderen Hunden, viermal im Jahr auf Würmer untersucht oder entwurmt werden sollten. Hat der Hund unbeaufsichtigten Auslauf und Kontakt zu Artgenossen oder wird zur Jagd eingesetzt, sollte er häufiger untersucht oder entwurmt werden. Für die individuelle Einschätzung des Risikos bei Deinem Hund solltest Du Dich bei Deinem Tierarzt beraten lassen.
Für die Kotuntersuchung sammelt man meist über drei Tage eine Kotprobe des Hundes, die auf Würmer getestet wird. Liegt kein Wurmbefall vor, muss auch nicht vorbeugend entwurmt werden. Wird zu oft prophylaktisch entwurmt, besteht sogar die Gefahr einer Resistenzbildung.
Welpen entwurmen
Einige Wurmarten können besonders gefährlich sein, wenn die Hündin trächtig ist, denn die Larven können in die Gebärmutter oder die Milchdrüsen gelangen und so auf die Hundefötus übertragen werden. Gerade bei jungen Hunden können Würmer starke gesundheitliche Probleme verursachen. Wurmkuren können dem Risiko entgegengewirkt.
Wurmgefahr auf Reisen im Ausland
Möchte man mit seinem Hund ins Ausland reisen, ist es sinnvoll, sich im Vorfeld über dort häufig auftretende Wurmarten zu informieren und sich von seinem Tierarzt dahingehend beraten zu lassen.
In südlichen Ländern im Mittelmeerraum sind vor allem Herzwürmer verbreitet, die von Sandmücken übertragen werden. Die Würmer setzen sich im Endstadium im Herzen ab. Symptome sind hier ein lang andauernder Husten und später Leistungsabfall sowie Bauchwassersucht.
Gefahren beim Wurmbefall
Oft wird die gesundheitliche Beeinträchtigung durch Würmer unterschätzt, dabei kann ein Wurmbefall das Immunsystem stark schwächen und schadet dem Magen und Darm. Würmer verursachen Durchfall, Erbrechen und eine gestörte Nährstoffverwertung. Dies hat Wachstumsstörungen, stumpfes Fell, schuppige Haut, Mangelerkrankungen und bei starkem Befall sogar den Tod des Welpen zur Folge.
Darüber hinaus kann sich der Mensch ebenfalls bei seinem Hund mit Würmern infizieren und so gesundheitliche Probleme bekommen. Manchmal fungiert der Hund auch nur als Zwischenwirt. Leben immungeschwächte Personen wie Kinder oder ältere Menschen im Haushalt, sollte besonders darauf geachtet werden.