Hund mit lockigem Fell läuft bei Sonnenuntergang durch den Schnee und trägt Hundeschuhe zum Schutz der Pfoten
Haltung

Hundeschuhe im Winter: Wann sie sinnvoll sind und worauf du achten musst

10.12.2025

Wenn der Winter Einzug hält und es zu schneien beginnt, ist bei vielen Hunden die Freude groß. Übermütig tollen sie durch die glitzernde Landschaft, jagen den wirbelnden Flocken hinterher und wälzen sich vergnügt in der weißen Pracht. Doch so schön die kalte Jahreszeit auch ist, so sehr kann die Witterung den Pfoten unserer Vierbeiner zu schaffen machen. Eis, Schnee, Streusalz und Splitt – all das kann den Hundepfoten stark zusetzen. Eine Möglichkeit, dem vorzubeugen, sind Hundeschuhe. Doch wann sind sie wirklich sinnvoll und worauf ist bei der Auswahl zu achten? Das und mehr verraten wir dir in unserem Artikel.

Warum sind Hundeschuhe im Winter sinnvoll?

Hundepfoten sind robuster, als man auf den ersten Blick denken mag. Die weichen Ballen sind zum Schutz vor Verletzungen mit einer dicken Hornhaut überzogen. Darunter liegen Fettpolster, die Stöße abdämpfen und eine Art Isolierschicht bilden. Kälte und Nässe können Hundepfoten daher nicht so leicht etwas anhaben. Voraussetzung ist allerdings, dass der Hund sich nicht zu lange im Freien aufhält und die Pfoten ausreichend Zeit haben, zu regenerieren. Ist das nicht der Fall, kann es problematisch werden.

Gerade im Winter gibt es einige Faktoren, die den Pfoten stark zusetzen. Dazu zählen:

  • Feuchter Schnee: Bei feuchtem Schnee besteht das Risiko des sogenannten „Aufstollens“. Dabei sammeln sich während des Laufens Schneekristalle in den Zehenzwischenräumen der Pfoten an, was für viele Hunde sehr unangenehm und schmerzhaft ist. Sie heben dann die betroffene Pfote hoch und beginnen zu humpeln. In dem Fall hilft nur: Anhalten bzw. nach Hause gehen und die Klumpen entfernen. Das geht am besten mit lauwarmem Wasser. Man kann aber auch versuchen, die Pfote zwischen den Händen zu wärmen, damit der Schnee schmilzt.
  • Gefrorener Schnee und Eis: Gefrorener Schnee und Eiskrusten haben mitunter scharfe Grate und Kanten. Tritt der Hund ungünstig darauf, beispielsweise beim Toben oder Spielen, kann das zu Schürf- oder Schnittwunden führen. Verletzungen an den Pfoten bluten meist sehr stark und müssen deswegen rasch versorgt werden, gegebenenfalls mit einem Druckverband.
  • Streusalz: Streusalz reizt die Haut an den Pfoten und trocknet sie aus, wodurch sie mit der Zeit spröde und rissig wird. Keime aus der Umgebung können infolgedessen leicht eindringen und Entzündungen verursachen. Gelangt Streusalz in eine Wunde, erzeugt das nicht nur ein unangenehmes Brennen, sondern verzögert auch den Heilungsprozess.
  • Splitt: Splitt gilt zwar als umweltfreundlicheres Streumittel als Salz, weil er Boden und Grundwasser nicht belastet und nach dem Zusammenfegen wiederverwendet werden kann. Für Hunde bringt er jedoch Verletzungsgefahr mit sich. Da Splitt aus zerkleinertem Gestein besteht, ist er oft sehr scharfkantig und kann zu Schnitt- oder Schürfwunden an den Pfoten führen.

Besonders strapaziös für die Hundepfoten ist eine Kombination aus Splitt und Streusalz. Der Splitt wirkt wie Schleifpapier, raut die Haut auf und verursacht kleine Schnitte, die durch den Kontakt mit Streusalz weiter gereizt werden.

Wann braucht mein Hund Hundeschuhe?

Ob und wann ein Hund Hundeschuhe braucht, hängt maßgeblich von den Umgebungs- und Witterungsbedingungen sowie der gesundheitlichen Konstitution ab. Liegt draußen viel Schnee oder ist man in Gegenden unterwegs, in denen viel gestreut wird, ist es durchaus sinnvoll, dem Hund Schuhe anzuziehen, um die Pfoten vor Verletzungen zu schützen. Das gilt erst recht, wenn man lange Wanderungen oder anspruchsvolle Outdoor-Aktivitäten mit seinem Vierbeiner plant. So sind Hundeschuhe im Zughundesport etwa mittlerweile Standard.

Hunde mit rissigen oder strapazierten Pfoten sollten ebenfalls Hundeschuhe tragen – wenigstens so lange, bis alles wieder verheilt ist. Auch ältere Hunde, Tiere mit Gelenkproblemen oder schlechter Bemuskelung, die schnell wegrutschen und daher auf gestreuten Flächen laufen müssen, sollten mit Hundeschuhen ausgestattet werden. Wichtig ist hier, dass die Sohle ausreichend Grip auf dem Untergrund bietet. Es gibt auch dedizierte orthopädische Hundeschuhe. Sie dienen dazu, den Hundefuß während des Gehens zu stabilisieren und die Gelenke zu entlasten.

Grundsätzlich sollten Hundeschuhe nur dann getragen werden, wenn es wirklich notwendig ist. Viele Hunde mögen das Laufgefühl selbst nach langer Zeit der Eingewöhnung nicht. Für die Tiere ist es schlicht unnatürlich, in Schuhen zu gehen. Deswegen bleibt immer eine gewisse Irritation oder Unbehagen bestehen. Hundeschuhe sind daher nicht für den dauerhaften Gebrauch vorgesehen und erst recht nicht als Modeaccessoires zu verstehen, sondern als Funktionskleidung, die einen Zweck erfüllt.

Das zeichnet gute Hundeschuhe für den Winter aus

Hundeschuhe gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, so dass sich für jedes Bedürfnis eine passende Variante findet. Ausschlaggebend ist die Funktionalität. Gute Hundeschuhe für den Winter sind durch folgende Eigenschaften gekennzeichnet:

  • Schmutzabweisend: Ein schmutzabweisendes Material verhindert, dass sich Matsch und Dreck festsetzen, und erleichtert die Reinigung.
  • Wasserdicht: Nasse Pfoten kühlen schneller aus, deswegen müssen Hundeschuhe für den Winter wasserundurchlässig sein. Geeignete Materialien hierfür sind beispielsweise Neopren und Kautschuk.
  • Isoliert: Viele Hundeschuhe für den Winter sind außen isoliert und innen gefüttert. So bleiben die Pfoten schön warm, wenn es draußen frostig ist.
  • Atmungsaktiv: Atmungsaktivität ist wichtig, damit sich keine Feuchtigkeit im Schuh staut und die Pfoten nicht überhitzen.
  • Rutschfest: Eine rutschfeste Sohle sorgt für sicheren Halt auf glatten, vereisten Wegen.

Tipp: Sollte in den Hundeschuhen trotz korrekter Größe noch etwas zu viel Platz sein, können Hundesocken Abhilfe schaffen. Sie verbessern den Halt und optimieren gleichzeitig das Schuhklima. Die meisten Hundesocken bestehen aus leichter Baumwolle, die Feuchtigkeit reguliert und zusätzlich wärmt.

Worauf kommt es bei der Auswahl von Hundeschuhen für den Winter an?

Neben einem geeigneten Material kommt es bei der Auswahl von Hundeschuhen vor allem auf die korrekte Passform und den Tragekomfort an. Oft haben die Vorderpfoten eine andere Größe als die Hinterpfoten. Aus diesem Grund werden Hundeschuhe meist in 2er-Sets anstelle von 4er-Sets verkauft.

Grundsätzlich sollten die Schuhe eng genug sitzen, um nicht zu verrutschen, aber auch nicht einschnüren oder scheuern. Beim Laufen biegt sich die Hundepfote in einem Winkel von 45 °. Der Schuh muss diese Bewegung mitmachen, ohne den Hund in irgendeiner Weise einzuschränken. Hunde mit breiteren Pfoten oder langen Zehen benötigen etwas mehr Platz im Schuh. Bei schmalen Pfoten oder kurzen Zehen dürfen die Schuhe kompakter ausfallen.

In jedem Fall sollten die Pfoten des Hundes vorab exakt ausgemessen werden. Die meisten Hersteller bieten detaillierte Anleitungen, wie man dabei am besten vorgeht. Anschließend kann man anhand einer Maßtabelle die passende Schuhgröße ermitteln. Es ist sinnvoll, sich an die spezifischen Herstellerangaben zu halten, da die Größen nicht einheitlich kategorisiert sind.

Hinsichtlich des Tragekomforts spielen auch das Gewicht und die Flexibilität des Materials eine Rolle. Leichte, biegsame Modelle werden von Hunden meist besser akzeptiert als schwere und starre. Was die Alltagstauglichkeit betrifft, erweisen sich Schuhe mit Klettverschluss als sehr praktisch, da sie sich schnell öffnen und schließen lassen und es ermöglichen, den Schuh noch etwas mehr an den Fuß anzupassen. Reißverschlüsse sind eine gute Alternative.

Wie gewöhne ich meinen Hund an Hundeschuhe?

Einen Hund an Hundeschuhe zu gewöhnen, braucht Zeit und Geduld – und gelingt nicht immer. Manche Hunde weigern sich beharrlich oder fühlen sich selbst nach langer Übungsphase unwohl damit. In solchen Fällen ist abzuwägen, ob man dem Hund den Stress wirklich antun möchte. Schließlich sollen Hundeschuhe eine Unterstützung sein, keine Belastung.

Am besten beginnt man das Training mit kurzen Einheiten in der Wohnung oder im Haus. Zunächst gewöhnt man den Hund an das An- und Ausziehen der Schuhe und belohnt ihn mit einem Leckerli. Wenn das gut klappt, kann man dazu übergehen, den Hund die Schuhe immer mal wieder für ein paar Minuten tragen zu lassen. Das Laufen kann am Anfang unbeholfen aussehen, doch je öfter der Hund übt, desto besser kommt er mit den Schuhen zurecht. Am besten gibt man seinem Vierbeiner begleitend ein paar Kommandos wie „Steh“, „Sitz“, „Bleib“ oder „Fuß“, damit er unterschiedliche Positionen einnimmt und sich an das Tragegefühl gewöhnt. Wichtig ist, sich die Pfoten nach jedem Training genau anzuschauen. Wenn sich Druck- oder Scheuerstellen abzeichnen, sollte die Passform noch einmal überprüft werden.

Fazit

Hundeschuhe können im Winter ein sinnvoller Schutz für die Pfoten unserer Vierbeiner sein. Ob ein Hund sie wirklich braucht, hängt von seinem gesundheitlichen Zustand und den Umgebungs- und Witterungsbedingungen ab. Wichtig ist, dass die Schuhe richtig passen und der Hund ausreichend Zeit hat, sich daran zu gewöhnen. Hat er die Hundeschuhe akzeptiert, steht ausgiebigen Winterspaziergängen nichts im Weg.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Thema Hundeschuhe im Winter

Woran erkenne ich, dass mein Hund Probleme mit den Pfoten hat?

Probleme mit den Pfoten können sich auf unterschiedliche Weise bemerkbar machen. Zu den sichtbaren Anzeichen gehören Rötungen, Schwellungen, Risse, Blasen und nässende Stellen. Auch das Verhalten des Hundes kann auf Probleme mit den Pfoten hindeuten, zum Beispiel wenn er

  • sich vermehrt an einer Pfote leckt oder knabbert
  • die Pfote hochhält
  • unrund läuft oder lahmt
  • berührungsempfindlich an ein einer Pfote reagiert

Hält der Zustand an, ist ein Tierarztbesuch ratsam. Eine Hundekrankenversicherung leistet in dem Fall gute Dienste. Sie übernimmt die Kosten für Diagnose- und Behandlungsmaßnahmen und bietet finanziellen Schutz, wenn das Tier medizinische Hilfe braucht.

Wie lange darf mein Hund Hundeschuhe tragen?

Hundeschuhe sollten grundsätzlich nicht permanent, sondern nur so lange wie nötig getragen werden, auch wenn sie noch so gut sitzen. Zum einen muss nach dem Spazierengehen Luft an die Pfoten, damit sie sich regenerieren können, zum anderen entspricht das Tragen von Schuhen nicht der Natur eines Hundes und sollte deshalb eher Ausnahme als Regel sein.

Können Hundeschuhe auch im Sommer getragen werden?

Hundeschuhe für den Winter sind häufig warm gefüttert und daher nicht für den Sommer geeignet. Es gibt aber Allwetterschuhe, die genauso gut im Sommer getragen werden können, beispielsweise auf heißem Asphalt oder heißem Sand. Daneben sind dedizierte Sommerschuhe im Handel erhältlich, die aus extra leichten, luftdurchlässigen Materialien gefertigt sind.

 

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