Eingeseifter Hund in der Badewanne. Er wurde mit selbstgemachtem Shampoo saubergemacht.
Häufige Fragen

Hundeshampoo selber machen: Hausmittel für ein gesundes Fell

11.01.2023

Dein Hund hat sich im Dreck gewälzt, womöglich hängen in seinem Fell sogar Kotreste oder unangenehme Gerüche. Ein bisschen Abspülen mit lauwarmem Wasser reicht in diesem Fall nicht. Nun ist ein Bad fällig und zum Entfernen des Schmutzes braucht es etwas Unterstützung durch ein für Hunde geeignetes Shampoo.

Hunde besitzen einen natürlichen Säuremantel. Außerdem verfügen Hundehaare über eine rückfettende Funktion des Fells. Ungeeignete Shampoos zerstören diese wichtigen Funktionen der Hundehaut. Das kann dazu führen, dass der Hund bei Nässe weniger gut geschützt ist und schneller auskühlt. Außerdem droht die Haut des Hundes zu sehr auszutrocknen, wenn die Talgdrüsen in der empfindlichen Haut des Hundes beschädigt werden. Dann stellt sich womöglich ein quälender Juckreiz ein. So ist das beste Bad oftmals eines, das gar nicht stattfindet. Aber natürlich gibt es Situationen, in denen du um eine gründlichere Reinigung kaum herum kommst und etwas gegen Geruch und Schmutz tun möchtest.

Es ist also besonders wichtig für deinen Hund ein geeignetes Hundeshampoo zu verwenden. Wenn du es selbst herstellst, kannst du sichergehen, dass es kein Parfum oder chemische Inhaltsstoffe enthält.  Außerdem lässt sich ein selbst hergestelltes Hausmittel mit entsprechenden Zusätzen individuell auf deine Fellnase abstimmen. Zudem kannst du ganz leicht darauf achten, ausschließlich biologisch abbaubare Inhaltsstoffe zu verwenden.

Doch nicht allein die Wahl des Shampoos ist wichtig. Auch das “Wie” ist entscheidend. Daher bekommst du hier vorweg einige Tipps, wie du deinen Hund richtig badest.

Wie Hund richtig baden?

Damit du deinen Hund gefahrlos und möglichst entspannt und angenehm baden kannst, haben wir hier eine Checkliste mit den wichtigsten Punkten für dich:

  • Achte auf eine rutschfeste Unterlage. Badest du deinen Hund in der Badewanne oder Dusche, lege eine rutschfeste Unterlage in die Dusch- bzw. Badewanne, damit er nicht ausrutschen kann und sich beim Baden nicht verletzt.
  • Sorge für wohltemperiertes Wasser, das nicht zu kalt oder zu warm ist. Doch bedenke, dass dein Hund ein anderes Wärmeempfinden haben kann als du. Denn das, was wir als angenehm warm empfinden, kann für den Kreislauf deines Hundes womöglich zu warm sein. Ein guter Richtwert liegt bei 28 bis 30 Grad Celcius. Beobachte deinen Hund, wie es ihm mit der gewählten Temperatur geht, und passe sie gegebenfalls an.
  • Verwende für deinen Hund geeignetes Shampoo. Auf keinen Fall darfst du deinen Hund mit Shampoo waschen, das du für dich oder deine Familie verwendest. Die Haut der Hunde hat einen anderen ph-Wert als unsere menschliche Haut. Mit einem für Menschen gemachten Shampoo schadest du deinem Hund.
  • Nimm nur wenig Shampoo. Eine haslnussgroße oder walnussgroße Menge reicht je nach Verschmutzung und Größe deines Hundes aus.
  • Bade von unten nach oben. Die allermeisten Hunde empfinden es als unangenehm, wenn das Wasser von oben kommt. Beginne beim Baden also möglichst bei den Pfoten und arbeite dich allmählich nach oben vor. Dein Hund gewöhnt sich so an die außergewöhnliche Situation und erlebt sie als möglichst wenig stressing.
  • Schütze Augen, Nase und Ohren vor dem Badewasser. Gerät doch einmal etwas von dem mit Shampoo versetzten Wasser in die empfindlichen Körperöffnungen, so spüle sie gut mit klarem Wasser aus.
  • Trockne deinen Hund mit einem Handtuch gut ab. Vom Föhnen ist eher abzuraten, weil es für deinen Vierbeiner schnell zu heiß werden kann.

Nach dem “Wie” schauen wir uns das “Womit” an. Welches Shampoo solltest du verwenden und wieso ist das Shampoo, das wir für uns verwenden, für unsere vierbeinigen Freunde ungeeignet?

pH-Wert der Hundehaut beachten

Während die menschliche Haut einen pH-Wert von 5,5 hat, liegt der pH-Wert des Hundes bei ca 7,5. Damit der natürliche Säureschutz und die rückfettende Funktion der Hundehaut erhalten bleibt, ist es wichtig, das entsprechende Shampoo zu wählen.

Hinzu kommt, dass die sensible Haut des Hundes nur drei- bis fünfmal so dick ist wie unsere menschliche Haut. Daher kann der Hund über die Haut Stoffe, die in einem Shampoo enthalten sind, leichter aufnehmen. Enthält das Shampoo für deinen Hund ungeeignete Inhaltsstoffe, würden diese also auch sehr viel leichter in seinen Organismus geraten.

Daher solltest du unbedingt speziell für Hunde entwickelte Shampoos verwenden. Oder diese sogar selbst herstellen. Das ist leichter als du denkst. Hier bekommst du direkt ein einfach anzuwendendes Grundrezept.

Grundrezept für ein Hundeshampoo

Ein Grundrezept ist ein gutes Allround-Shampoo. Du kannst damit deinen Hund richtig waschen und unagenehmen Gerüchen den Garaus machen.

Zutaten:

250 ml Apfelessig

750 ml warmes Wasser

3 Esslöffel Seifenraspeln natrubelassener sulfatfreier Seife (beispielsweise Olivenseife)

1 Esslöffel Öl, beispielsweise Sesamöl oder Olivenöl

Zubereitung:

  • Nimm eine Flasche, in die gut ein Liter Flüssigkeit hineingeht.
  • Fülle als erstes das warme Wasser hinein.
  • Gib die Seifenraspeln hinzu und löse sie, indem du die Flasche schüttelst, nach und nach auf.
  • Gib dann den Apfelessig hinzu.
  • Fülle abschließend das Öl hinein.
  • Verschließe die Flasche und schüttle sie gut durch, sodass sich alles gut miteinander vermengt.

Neben einem Grundrezept gibt es viele interessante Varianten für geeignete Hundeshampoos.

Hundeshampoo selber machen mit Kokosöl

Für das Grundrepzept deines Hundeshampoos kannst du unter verschiedenen Ölen wählen. Wlllst du deinem Hund jedoch etwas besonders Gutes tun, greifst du zum Kokosöl. Dieses wirkt abschreckend auf Parasiten und begünstigt die Wundheilung. Es ist besonders geeignet für Hunde mit sensibler Haut. Außerdem sorgt es für glänzendes und weiches Fell. Auch dieses Shampoo ist sehr leicht herzustellen.

Zutaten:

250 ml Apfelessig

750 ml warmes Wasser

  1. 30 g Seifenraspeln natrubelassene sulfatfreier Seife
  2. 40 ml Kokosöl

Zubereitung:

  • Löse die Seifenraspeln in dem warmen Wasser auf.
  • Gib den Apfelessig dazu.
  • Mische abschließend das Kokosöl gründlich unter die Flüssigkeit.

Hier ist eine weitere Variante, die für deinen Hund eine wahre Wohltat sein kann. Denn damit kannst du ein spezielles Shampoo gegen unangenehmen Juckreiz herstellen. Hier kommt das entsprechende Rezept dazu.

Natürliches Shampoo gegen Juckreiz bei Hunden

Ein Hundeshampoo mit Hafer als Zusatz kann juckende Beschwerden lindern.

Zutaten:

1 Tasse Hafermehl (Du kannst es fertig kaufen oder selbst herstellen. Dazu einfach Haferflocken mit dem Stabmixer zerkleinern.)

½ Tasse Backpulver

½ Liter Mineralwasser

Extra-Tipp für Hunde mit weißem Fell: Backpulver trägt dazu bei, gelblich gewordenem weißen Fell wieder seine ursprüngliche weiße Farbe zurückzugeben.

Zubereitung:

  • Koche das Mineralwasser in einem Topf auf.
  • Gib das Hafermehl in das kochende Wasser.
  • Rühre das Backpulver unter.
  • Falls dein Shampoo zu dünnflüssig ist, rühre so viel Hafermehl unter bis die Konsistenz angenehm weich ist. Falls dein Shampoo zu fest sein sollte, rühre so viel Wasser unter bis es angenehm ist.
  • Lass das Hafershampoo gut auskühlen bevor du deinen Hund damit badest.

Shampoo gegen Milben mit Kernseife

Shampoo befreit deinen Hund nicht nur von Schmutz und sorgt dafür, dass er fein riecht. Ein geeignetes Shampoo vertreibt sogar lästige Milben. Grundsätzlich solltest du bei Verdacht auf Milbenbefall jedoch immer den Tierarzt aufsuchen. Denn in vielen Fällen muss ein Milbenbefall tierärztlich untersucht und behandelt werden. Ein geeignetes Shampoo kann dir zusätzlich helfen, die Milben aus dem Fell zu entfernen.

Zutaten:

200 ml Wasser

6 Esslöffel Kernseiferaspeln

1 Esslöffel Apfelessig

1 Teelöffel Kokosöl

Zubereitung:

  • Erhitze das Wasser.
  • Löse die Kernseifenraspeln in dem heißen Wasser auf.
  • Gib den Apfelessig und das Kokosöl hinzu.
  • Rühre alles gut um und lass das Shampoo gut abkühlen bevor du es anwendest.

Für den Fall, dass dein Hund und Wasser erbitterte Feinde sind, ist ein Trockenshampoo eine tolle Sache. Auch dieses lässt sich sehr leicht selbst herstellen.

DIY Trockenshampoo

Ein Shampoo, das ohne Wasser wirkt. Da fragt man sich vielleicht, wie das gehen kann. Die Antwort: Ein Trockenshampoo funktioniert so gut, weil die enthaltene Stärke Schmutzpartiikel bindet und das enthaltene Natron schlechte Gerüche neutralisiert.

Dabei ist ein Trockenshampoo nicht nur bei wasserscheuen Hunden eine gute Alternative. Auch, wenn du nur wenig Zeit hast, wird dein Hund mit einem Trockenshampoo ganz schnell wieder sauber. Außerdem schont es die empfindliche Hundehaut, weil es ohne Wasser auskommt und der Säureschutzmantel der Haut und die rückfettende Funktion des Fells nicht angegriffen wird.

Zutaten:

1 Tasse Maisstärke

1 Tasse Natron

Zubereitung und Anwendung:

  • Vermische Maisstärke und Natron sorgfältig miteinander
  • Rühre das Öl unter das trockene Gemisch (nur optional, wenn dein Hund den Geruch mag)
  • Reibe das Trockenshampoo in das Fell deines Hundes.
  • Bürste das Fell anschließend gründlich aus.

Zusätze für die Grundrezepte

Mit einem guten Grundrezept hast du eine hervorragend Basis für jede Badeaktion deines Hundes. Du kannst deine Rezepte jedoch auch noch erweitern und je nach Bedarf ergänzende Zusätze hinzugeben. Mit  ätherischen Ölen halt dein Shampoo beispielsweise, Parasiten fern oder lindert Juckreiz. Generell solltest du bei Ölen allerdings vorsichtig sein. Denn mitunter können sie die empfindeliche Hundehaut reizen oder sogar giftig sein. Das gilt zum Beispiel für das bei Menschen so beliebte Teebaumöl. Folgende Öle sind im allgemeinen in kleinen Mengen verträglich:

  • Zitronenöl (schreckt Zecken und Flöhe ab)
  • Lavendelöl (gegen Zecken, Flöhe; gegen Schuppen; lindert Juckreiz)
  • Eukalyptusöl (abschreckend gegen Zecken und Flöhe)
  • Kamillenöl (gegen Schuppen)
  • Aloe Vera (lindert Juckreiz)

Achte bei der Anwendung der Öle unbedingt darauf, sie nur in sehr kleinen Mengen zu verwenden.

Neben Ölen sind getrocknete Kräuter eine tolle Möglichkeit, dein Hundeshampoo noch besser an die individuellen Bedürfnisse deiner Fellnase anzupassen. Dazu eignen sich besonders gut Lavendel und Rosmarin.

Eine Frage taucht immer wieder auf, wenn es um das Baden von Hunden geht: Kann ich nicht auch ein Babyshampoo verwenden? Was für Babys gut ist, kann doch einem Hund nicht schaden. Hinter diesem Gedanken steckt ein fatales Missverständnis.

Warum Babyshampoos nichts für dein Hund ist

Generell sind Shampoos, die für Menschen hergestellt wurden, für Hunde ungeeignet. Selbst so genannte pH-neutrale Babyshampoos sind für einen Hund schädlich. Denn für einen Vierbeiner sind sie alles andere als pH-neutral. Hunde haben einen höheren pH-Wert als Menschen.

Die Anwendung eines Babyshampoos, vor allem, wenn dies regelmäßig geschieht, kann dazu führen, dass die empfindliche Haut des Hundes austrocknet und die natürliche Rückfettung der Hundehaut beeinträchtigt wird. Dies ruft womöglich einen Juckreiz hervor und kann dazu führen, dass die Haut des Hundes weniger gut vor Nässe geschützt ist. Daher: Dein Shampoo ist nur für dich und deine Artgenossen geeignet. Dein Hund braucht etwas anderes.

Du hast nun eine ganze Reihe Anregungen zum Selbermachen von Hundeshampoos bekommen. Aber natürlich kannst du für die Fellpflege oder zur Unterstützung beim Fellwechsel auch gekaufte Hundeshampoos verwenden. Wir empfehlen dir, auch dabei auf die Inhaltsstoffe zu achten und deinen Hund nur so oft zu baden wie es nötig ist.

FAQ: Häufig gestellte Fragen

Welches Öl für Hunde bei Juckreiz?

Leidet dein Hund unter Juckreiz, kann ein geeignetes Öl die Beschwerden lindern. Dazu gehören beispielsweise Kokosöl, Distelöl und Nachtkerzenöl. Bei ätherischen Ölen solltest du allerdings generell vorsichtig sein. Denn sie können giftig oder zumindest hautreizend wirken. Besondere Vorsicht ist beispielsweise bei Teebaumöl geboten. Aber auch auf Kamille reagieren Hund mitunter allergisch. Nimm am besten Rücksprache mit dein:er Tierärzt:in bevor du Öle anwendest.

Was tun, wenn selbstgemachtes Hundeshampoo nicht hilft?

Im Handel gibt es gute Alternativen zu selbstgemachtem Hundeshampoo. Darunter findest du eine Fülle an Shampoos, die aus biologischen Zutaten erstellt sind und unterschiedliche Zusätze für speziellere Wirkungen enthalten. So zum Beispiel mit Kamille oder Rosmarin. Außerdem findest du im Handel Shampoos, die gezielt Zecken, Flöhe und Milben abwehren können. Probiere vielleicht auch ein bisschen herum. Sowohl mit selbstgemachten Shampoos als auch mit gekauften. Denn dein Vierbeiner ist einzigartig und es lohnt sich die Suche nach dem Shampoo, das für ihn verträglich und wirksam ist.

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