Nicht nur während der Brut- und Setzzeit gilt Leinenpflicht, auch in anderen Situationen muss der Hund an der Leine geführt werden. Damit eure Spaziergänge nicht zur Zerreißprobe werden, wann und wo Leinenpflicht herrscht und alles rund ums Thema Leinenführigkeit findest du in diesem Artikel.
Wann und wo herrscht Leinenpflicht?
Es gibt keine bundesweite Regelung zur Leinenpflicht bei Hunden. Stattdessen werden die Regeln von den Bundesländern und Kommunen selbst aufgestellt. In vielen Bundesländern gilt eine ganzjährige Leinenpflicht abhängig von den Flächen, auf denen Hund und Mensch unterwegs sind.
Orte, an denen häufig eine ganzjährige Leinenpflicht herrscht:
- belebte Gegenden
- Innenstädte
- Parks
- öffentliche Gebäude
- Naturschutzgebiete
Eine generelle Leinenpflicht unabhängig vom Ort gibt es in einigen Bundesländern während der Brut- und Setzzeit. Diese dauert je nach Bundesland vom 15. März bzw. 1. April bis 15. Juli. Da sich bei Verstößen gegen die Leinenpflicht Bußgelder bis zu 5.000 € fällig werden können, solltest du dich am Besten über die Bestimmungen in deinem Landkreis oder vor einem Ausflug in ein anderes Bundesland informieren.
Warum zieht mein Hund an der Leine?
Auch wenn es sich als Hundehalter:in manchmal anders anfühlt: Dein Hund zieht vermutlich nicht aus Böswilligkeit oder Dominanz. An erster Stelle steht natürlich die Neugierde, die in jedem Hund steckt. Wenn ein toller Duft oder etwas anderes die Aufmerksamkeit des Vierbeiners erweckt, wird er in diese Richtung ziehen.
Das Schritttempo von uns Menschen ist für die meisten Hunde auch eher unnatürlich. Freilaufende Hunde bewegen sich im gleichmäßigen Trab vorwärts und stoppen ohne Ablenkung ziemlich selten. Gerade junge Hunde haben Schwierigkeiten damit, sich auf das langsamere Tempo anzupassen und auf den Menschen zu achten.
Was sollte ich beim Leinentraining vermeiden?
Der größte Fehler, den der Mensch beim Training der Leinenführigkeit machen kann, ist, dem Zug an der Leine nachzugeben. Dann hat der Hund sein Ziel erreicht und wird nun diesen Erfolg weiter ausbauen wollen. Darum ist es sehr wichtig, standhaft und konsequent zu bleiben und schon jungen Hunden in der Erziehung klarzumachen, dass sie durch Ziehen nicht an ihr Ziel gelangen.
Im Übrigen sollte auch der Mensch nicht gedankenlos oder aus Ungeduld an der Leine ziehen. Auch Rucken als Bestrafung oder scharfe Halsbänder helfen nicht, den Hund zu erziehen, sondern fügen ihm unter Umständen gesundheitliche Schäden zu.
Wie gewöhne ich meinem Hund das Ziehen an der Leine ab?
Bei jungen Hunden, aber auch bei älteren Vierbeinern, die gern an der Leine ziehen, kannst du das auf freundliche Weise tun: Du bleibst sofort stehen, wenn dein Hund zieht, bis die Leine wieder locker durchhängt. Wenn dein Hund dann stehen bleibt, sich dir zuwendet oder zu dir zurückkommt, kannst du deinen Hund loben.
Erst wenn die Aufmerksamkeit deines Hundes vollkommen bei dir liegt, kann es mit dem Spaziergang weiter gehen. Wird diese Übung konsequent durchgeführt, lernt dein Hund schnell, dass ein Weiterkommen nur mit lockerer Leine gelingt.
Den Spaziergang trotz Leine angenehm gestalten
Weil die ständige Konzentration aufs „Bei Fuß laufen“ auf Dauer langweilig und unerfüllend für deinen Hund sein kann, solltest du wann immer es die Situation erlaubt, die Leine etwas länger lassen. So hat dein Hund die Möglichkeit, beim Spaziergang ungestört zu schnuppern. Achte dabei immer auf eine geeignete Leine und Halsband bzw. Geschirr.
Wenn du deinem Hund einen weiten Auslauf an der Leine ermöglichen möchtest, kannst du es mit der Schleppleine oder Rollleine probieren. Doch diese besonderen Leinenarten erfordern separates Training.
Solltest du deinen Hund trotz Training in bestimmten Situationen an der Leine nur schwer kontrollieren können, solltest du bei einer guten Hundeschule Rat suchen, um den Ursachen auf den Grund zu gehen. Durch konsequentes Training der Leinenführigkeit mit deinem Hund sind Bereiche mit Leinenpflicht bald kein Problem mehr für euch!