Silvester steht vor der Tür und während wir Menschen uns darauf freuen, mit Feuerwerk ins neue Jahr zu starten, erleben viele Hunde diese Zeit als Herausforderung. Der Lärm und die Aufregung können für unsere vierbeinigen Freunde schnell zur Belastung werden. Doch es gibt Maßnahmen und Verhaltensweisen, mit denen du deinem Tier helfen kannst, den Jahreswechsel entspannt zu überstehen. Gleichzeitig ist der Beginn des neuen Jahres die perfekte Gelegenheit, dir und deinem Hund neue Ziele zu setzen, gesünder zu leben und aktiver zu werden. Wir haben für dich wertvolle Tipps gegen Silvester-Stress und gesunde Neujahrsvorsätze für mehr Wohlbefinden in eurem Alltag zusammengestellt!
Silvester mit Hund: 7 Tipps für ängstliche Vierbeiner
Für viele Hunde ist Silvester der schlimmste Tag des Jahres. Böllern, Knallen, Zischen, Prasseln – es sind vor allem die lauten Geräusche, die unseren Vierbeinern zu schaffen machen. Aber auch die hellen Blitze und bunten Lichter am Himmel, der Geruch nach Rauch und Schwefel und die ungewohnte Atmosphäre sorgen für Verunsicherung. Warum ist das so?
Warum haben Hunde Angst an Silvester?
Hunde haben ausgeprägte Sinne. Sie hören und riechen deutlich besser als wir Menschen. Unsere Vierbeiner haben dadurch eine viel sensiblere Wahrnehmung und erleben ihre Umwelt intensiver. Aufgrund ihres ausgezeichneten Hörvermögens sind sie sehr geräuschempfindlich, was ihnen an Silvester zum Verhängnis wird. Die laute Knallerei verunsichert viele Hunde und macht ihnen Angst. Manche erleiden sogar Panikattacken, wobei die individuelle Reaktion auch vom Charakter und der Rasse abhängt. Die Angst ist jedoch umso schlimmer, wenn das Tier im Welpenalter negativ geprägt wurde oder zu Silvester bereits schlechte Erfahrungen machen musste. Dadurch entsteht ein Trauma, das durch Reize wie das Knallen und Böllern wieder zum Vorschein kommt.
Angst ist per se nichts Schlechtes, sondern ein Schutzmechanismus, der Hunde genauso wie uns Menschen sensibilisiert und unsere Sinne hellwach werden lässt, um in gefährlichen Situationen schneller reagieren zu können. Problematisch wird es, wenn die Angst nicht mehr kontrollierbar ist und sich steigert. Das kann zu völlig desolaten Zuständen führen und sich beispielsweise darin äußern, dass der Hund unaufhörlich zittert, wimmert und jault, sich verkriecht oder vollständig erstarrt und kaum noch handlungsfähig ist.
Stressfreies Silvester mit dem Hund verbringen – Unsere Tipps
Der Schlüssel für ein stressfreies Silvester mit Hund ist die eigene Gelassenheit. Dein Vierbeiner orientiert sich an dir: Strahlst du Ruhe aus, zeigt ihm das, dass es keinen Grund zur Sorge gibt. Verhalte und bewege dich ganz normal und sprich in einer entspannten Tonlage. Falls du selbst Probleme mit der Silvesterböllerei hast, versuche, es dir nicht anmerken zu lassen. Gib deinem Vierbeiner das Gefühl, dass alles in Ordnung ist und der Silvestertag ein Tag wie jeder andere ist. Das vermittelt ihm mehr Sicherheit, als wenn du ihn permanent bedauerst und tröstest, denn das kann dazu führen, dass du ihn in seiner Angst bestärkst. Allerdings solltest du in dem Zusammenhang auf deine Intuition hören. Du kennst dein Tier am besten: Wenn du der Meinung bist, dass es Zuspruch und Streicheleinheiten braucht, darfst du ihm das nicht verwehren. Schließlich brauchen wir alle mal eine starke Schulter zum Anlehnen.
Tipp 1: Die gewohnte Umgebung gibt Sicherheit
In ihrer gewohnten Umgebung fühlen sich Hunde normalerweise am sichersten. Verbringe Silvester daher am besten zu Hause und gestatte deinem Hund, seinen Liegeplatz selbst zu wählen. Im besten Fall ist es der Hundekorb, es darf aber auch die Couch oder das Bett sein. Zu Silvester sind Ausnahmen erlaubt. Wenn der Hund unter dem Tisch liegen möchte, ist das auch in Ordnung. Es schadet nicht, ihm etwas zu geben, das vertraut riecht, beispielsweise ein T-Shirt von dir, seine Schnuffeldecke oder sein Lieblingsplüschtier. So hat er bei Bedarf etwas zum Einkuscheln.
Tipp 2: Im Rudel fühlen sich Hunde am wohlsten
Hunde sind naturgemäß soziale Tiere und fühlen sich ohne ihr Rudel unwohl, sofern sie nicht negativ geprägt worden sind. Deinen Vierbeiner zu Silvester allein zu lassen, ist daher keine gute Idee. Bleibst du bei deinem Hund, gibt ihm das gewissermaßen mentale Unterstützung, denn du bist seine Bezugsperson. Wäre er auf sich gestellt und müsste allein mit all den ungewohnten Reizen zurechtkommen, würde die Angst vermutlich noch größer. Bei deinem Hund zu sein, bedeutet nicht, ihn ständig anzusprechen und anzufassen. Achte auf seine Signale und lass ihn den Grad der Nähe bestimmen. Vielen Hunden reicht das Kontaktliegen oder die bloße Anwesenheit ihres Menschen aus und sie reagieren auf Streicheleinheiten eher gestresst.
Tipp 3: Ablenkung kann helfen
Den Hund den gesamten Silvesterabend abzulenken, ist keine ideale Strategie, weil ihn das mit hoher Wahrscheinlichkeit überfordern wird, wenn er ohnehin schon gestresst und ängstlich ist. Kurzfristig kann es jedoch helfen. Ein guter Zeitpunkt ist Mitternacht, denn da ist mit dem größten Lärm zu rechnen. Kurz bevor um 24 Uhr das Feuerwerk losgeht, kannst du versuchen, deinen Hund mit seinem Lieblingsspiel oder Leckereien abzulenken und seine Aufmerksamkeit auf etwas Positives zu richten. Der Silvesterlärm rückt dann hoffentlich für eine kleine Weile in den Hintergrund.
Tipp 4: Je weniger Lärm, desto besser
Sorge dafür, dass dein Hund möglichst wenig von den Knallern, Böllern und Raketen draußen mitbekommt. Sofern vorhanden, schließe die Vorhänge, lass die Rollos herunter oder zieh die Gardinen zu. Das dämpft den Lärm des Feuerwerks und bietet einen Sichtschutz. Auch wenn das Zuhause dem Hund Sicherheit vermittelt, ist es mitunter sinnvoller, zu Silvester einen anderen Ort aufzusuchen. Das ist beispielsweise der Fall, wenn du in einer Gegend wohnst, in der viel geböllert und geknallt wird. Je weniger Lärm dein Hund ausgesetzt ist, desto besser.
Tipp 5: Für Auslastung sorgen und Spaziergänge planen
Spaziergänge mit Hund sind an Silvester ein echter Spießrutenlauf. Meistens werden schon Tage vorher Knaller geworfen und vereinzelt Raketen entzündet. In dieser Zeit ist es zwingend notwendig, deinen Hund an die Leine zu nehmen. Das Risiko, dass er sich erschrickt und in Panik davonläuft, ist schlicht zu groß. Trotzdem sind Spaziergänge wichtig, denn ein ausgelasteter Hund ist entspannter. Falls es dir möglich ist, halte die Gassirunden kurz und fahre mit deinem Hund einmal am Tag für einen längeren Spaziergang in die Natur oder eine ruhige Umgebung. So bekommt er genug Bewegung und du musst nicht ständig auf der Hut sein, wann und wo der nächste Böller fällt.
Tipp 6: Beim Stressabbau unterstützen
Knabbern und Kauen hilft vielen Hunden dabei, Stress abzubauen und sich zu beruhigen. Aus diesem Grund ist es nicht verkehrt, deinem Hund an Silvester ein Kauspielzeug, einen Kausnack oder einen Knochen anzubieten. Solltest du dich für etwas Essbares zum Kauen entscheiden, sollte es etwas sein, das möglichst lange hält und nicht nach ein oder zwei Minuten schon aufgeknabbert ist. Vergiss nicht, die Futterration entsprechend zu reduzieren. Des Weiteren kann es helfen, leise klassische Musik oder den Fernseher im Hintergrund laufen zu lassen. Manchen Hunden hilft das, zu entspannen.
Tipp 7: Nach Silvester ist vor Silvester
Ist Silvester überstanden, mag das erst einmal eine Erleichterung sein. Fest steht jedoch: Das nächste wird kommen. Es ist daher sinnvoll, das Jahr zu nutzen und sich mit dem Hund bestmöglich auf den Jahreswechsel vorzubereiten. Reagiert dein Hund per se sehr sensibel auf seine Umwelt, kann ein gezieltes Hundetraining im Alltag helfen. Verhaltenstherapie, Gegenkoordination oder Entspannungsübungen – es gibt viele Möglichkeiten, den Hund auf Silvester vorzubereiten. Da jedes Tier individuell ist, empfiehlt es sich, einen professionellen Hundetrainer oder eine Hundetrainerin zu Rate zu ziehen. Er oder sie kann den Charakter und das Verhalten in Stresssituationen objektiv bewerten und den Trainingsplan auf deinen Vierbeiner abstimmen.
Auch wenn du fleißig mit deinem Hund trainierst und unsere Silvester-Tipps befolgst, kann es sein, dass dein Vierbeiner Angst bekommt, unsicher wird oder sich erschrickt. In dem Fall kommt es darauf an, dass du bei ihm bleibst und ihm Schutz bietest. Wenn deine Fellnase weiß, dass sie sich auf dich verlassen kann, wird sie jedes Silvester überstehen.
Neujahrsvorsätze: Gesündere Gewohnheiten für dich und deinen Hund
Der Jahreswechsel bietet die ideale Chance, alte Gewohnheiten zu überdenken und frischen Wind in den Alltag zu bringen. Warum nicht die Neujahrsvorsätze so gestalten, dass sie dir und deinem Hund zugutekommen? Schließlich ist euer beider Wohlbefinden eng miteinander verbunden. Gemeinsam könnt ihr gesündere Routinen entwickeln, die eure Lebensqualität verbessern und eure Bindung zueinander stärken. Hier sind ein paar Ideen, wie du und dein Hund im neuen Jahr durchstarten könnt:
- Gemeinsam aktiv sein: Wenn du mehr Bewegung in euren Alltag integrieren möchtest, plane längere Spaziergänge ein oder nimm deinen Hund zum Joggen mit. Sorge für Abwechslung auf den Gassirunden, indem du variierende Strecken wählst und Apportier- oder Suchspiele einbindest. So wird dein Hund auch geistig ausgelastet. Oder wie wäre es mit Hundesport? Von Agility bis Obedience gibt es ein breites Angebot an gemeinsamen Beschäftigungsmöglichkeiten für dich und deinen Hund.
- Mehr Natur genießen: Zeit in der Natur zu verbringen, ist nicht nur eine tolle Möglichkeit, dem stressigen Alltag zu entfliehen, sondern trägt auch dazu bei, die Beziehung zwischen dir und deinem Hund zu festigen. Gemeinsam Abenteuer zu bestreiten, schweißt schließlich zusammen. Geht an den See baden, im Wald spazieren, in den Bergen wandern und schafft Momente der Verbundenheit, die euch in Erinnerung bleiben.
- Gesündere Ernährung: Eine ausgewogene und gesunde Ernährung ist für Mensch und Tier sehr wichtig. Achte darauf, weniger verarbeitete Lebensmittel zu essen, und greife stattdessen zu frischen Zutaten. Wenn du selbst für dich kochst, hast du genau im Blick, was in deinen Mahlzeiten enthalten ist, und somit viel mehr Kontrolle. Prüfe auch das Futter deines Hundes. Es sollte hochwertig und artgerecht sein, einen hohen Proteingehalt aufweisen und alle Nährstoffe liefern, die dein Tier benötigt. Futtermittel, die künstliche Zusatzstoffe wie Geschmacksverstärker oder Konservierungsstoffe und minderwertige Zutaten in Form von tierischen oder pflanzlichen Nebenerzeugnissen beinhalten, solltest du meiden.
- Regelmäßige Check-ups: Deiner Gesundheit zuliebe solltest du regelmäßig zum Arzt gehen und Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Viele Erkrankungen oder gesundheitliche Probleme lassen sich in den Griff kriegen, wenn sie frühzeitig erkannt werden. Dasselbe gilt für deinen Hund. Plane regelmäßige Check-ups in der Tierarztpraxis ein und lass den Gesundheitszustand deines Vierbeiners kontrollieren. Prophylaxemaßnahmen wie Impfungen und Entwurmungen sind ebenfalls wichtig. Gut zu wissen: Eine Hundekrankenversicherung bietet dir finanziellen Schutz, falls dein Vierbeiner aufgrund einer Erkrankung tierärztlich versorgt werden muss.
- Mehr Achtsamkeit und Qualitätszeit: Du möchtest mehr Qualitätszeit mit deinem Hund? Dann solltest du sie fest in deinen Alltag integrieren. Am besten geht das mit Ritualen. Nimm dir jeden Abend ein oder zwei Stunden Zeit, um dich nur mit deinem Hund zu beschäftigen. Kuscheln, Spielen, Toben – alles, was Spaß macht, ist erlaubt. Tipp: Um mehr Achtsamkeit in dein Leben zu bringen, kannst du auch Entspannungsübungen und Yoga mit deinem Hund machen.
- Nachhaltiger werden: Rücksicht auf die Umwelt zu nehmen und nachhaltig zu leben, ist gar nicht so schwer. Schon kleine Änderungen im Alltag können Großes bewirken. Greife auf regionale Produkte zurück, trenne deinen Müll, reduziere Plastik und spende Dinge, die du nicht mehr brauchst, statt sie wegzuwerfen. Wähle nachhaltig hergestellte Spielzeuge für deinen Hund und verwende kompostierbare Kotbeutel. Prüfe auch, ob du gutes Hundefutter lokal und nachhaltig beziehen kannst.
Ob regelmäßige Bewegung, bessere Ernährung oder mehr gemeinsame Zeit – das neue Jahr ist die perfekte Gelegenheit, gesündere Gewohnheiten zu etablieren, die dir und deinem Hund guttun und euch noch enger zusammenschweißen.
Fazit
Silvester bedeutet für die meisten Hunde großen Stress. Wenn du jedoch Ruhe bewahrst, deinem Vierbeiner Geborgenheit vermittelst und ihm einen sicheren Rückzugsort bietest, kannst du schon viel tun, um seine Angst zu lindern. Im neuen Jahr könnt ihr dann gemeinsam Routinen etablieren, die eure Beziehung festigen, und gesunde Gewohnheiten einführen, die neue Impulse in euren Alltag bringen.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Silvester mit Hund und gesunden Neujahrsvorsätzen
Was sollte ich zu Silvester mit meinem Hund auf keinen Fall tun?
Lass deinen Hund zu Silvester nicht allein und geh mit ihm am späten Abend nicht mehr nach draußen. Wenn du am späten Nachmittag oder frühen Abend die letzte Runde mit ihm machst, halte sie kurz und lass ihn nicht ungesichert laufen. Zeigt dein Hund aus Angst ein Verhalten, das dich stört, solltest du auf keinen Fall mit ihm schimpfen, ihn bestrafen oder zu etwas zwingen. Das würde die Angst nur verstärken. Versuche auch nicht, deinen Hund dauerhaft abzulenken, wenn er Ruhe sucht.
Ab wann sollte ich meinen Hund anleinen?
Bereits einige Tage vor Silvester sollte dein Hund bei Spaziergängen immer angeleint sein, da in dieser Zeit meist schon geböllert wird. Auch zu Neujahr und danach fallen vereinzelt noch Knaller. Du solltest deinen Hund so lange an der Leine führen, bis du einigermaßen sicher bist, in Ruhe mit ihm Gassi gehen zu können.
Kann ich meinen Hund an Silvester mit zu einer Party nehmen?
Das hängt vom Hund ab. Ein lauter, ungewohnter Ort kann ihn zusätzlich stressen. Es ist aber auch möglich, dass sich das Tier unter mehr Menschen, von denen es möglicherweise einige kennt, sicherer fühlt. Wenn der Hund einen ruhigen und entspannten Eindruck macht und du einen Rückzugsort schaffen kannst, an den er sich begeben kann, wenn ihm der Trubel zu viel wird, kann es funktionieren. Meist ist es jedoch besser, mit dem Hund in seiner gewohnten Umgebung zu bleiben.
Welche gesundheitlichen Checks sind wichtig für meinen Hund?
Das kommt auf den Gesundheitszustand des Tieres an. Hunde mit Erkrankungen benötigen eine engmaschigere ärztliche Betreuung als gesunde Tiere. Im Allgemeinen empfiehlt sich ein Check-up mindestens ein Mal pro Jahr. Der Tierarzt oder die Tierärztin horcht den Hund dabei ab, untersucht Augen, Gebiss und Ohren, kontrolliert das Gewicht und so fort. Auch Impfungen sollten jährlich aufgefrischt werden. Regelmäßiges Entwurmen ist ebenfalls wichtig.
Wie kann ich besser auf das Gewicht meines Hundes achten?
Wiege deinen Hund in regelmäßigen Abständen, um zu kontrollieren, ob er idealgewichtig ist. Wenn du ihn abtastest, sollten die Rippen noch fühlbar, aber nicht sichtbar sein. Achte darauf, deinen Hund passend zu seinem Aktivitätsniveau zu füttern und nicht zu viele Snacks zu geben. Wichtig ist auch, ausreichend Bewegung in den Alltag zu integrieren.