Hund und Katze fressen aus einem Napf mit Katzenfutter.
Ernährung

Dürfen Hunde Katzenfutter fressen?

04.09.2025

Ein gelegentlicher Happen aus dem Katzennapf ist für die meisten gesunden, erwachsenen Hunde nicht akut giftig. Als regelmäßige Mahlzeit ist Katzenfutter für Hunde jedoch ungeeignet. Es enthält im Durchschnitt mehr Protein und mehr Fett als Hundefutter und ist nicht an die Bedarfe des Hundes angepasst. Wer seinem Hund häufig Katzenfutter überlässt, erhöht das Risiko für Magen-Darm-Beschwerden, Gewichtszunahme und – bei empfindlichen Tieren – eine Pankreatitis. Viele Hunde finden Katzenfutter besonders attraktiv, weil es energiereicher ist und intensiver riecht und schmeckt. Suchbegriffe wie „Hund frisst Katzenfutter“, „Katzenfutter gefährlich für Hunde“ oder „Durchfall nach Katzenfutter“ spiegeln diese typischen Sorgen aus dem Alltag wider.

Unterschiedliche Nährstoffbedürfnisse

Hund und Katze haben artspezifische Ernährungsanforderungen. Katzen sind obligate Karnivoren und benötigen unter anderem Taurin, Arachidonsäure und präformiertes Vitamin A in der Nahrung, während Hunde viele Nährstoffe anders verwerten und teilweise selbst bilden können. Deshalb sind Rezepturen für Hundefutter und Katzenfutter nach unterschiedlichen Profilen entwickelt und werden lebensphasenabhängig (Welpe, Adult, Senior) ausbalanciert. Aus Hundesicht ist Katzenfutter also nicht ausgewogen, auch wenn es aufgrund der höheren Protein- und Fettgehalte häufig „besser“ schmeckt.

Taurin, Arachidonsäure, Vitamin A für Hunde und Katzen

Katzen müssen Taurin und Arachidonsäure zwingend mit dem Futter aufnehmen; zudem benötigen sie Vitamin A in fertiger Form. Hunde können einen Teil dieser Bedürfnisse anders decken, etwa über Vorstufen. Diese biologischen Unterschiede erklären, warum Hundefutter für Katzen unzureichend wäre – und umgekehrt Katzenfutter für Hunde nicht zweckmäßig ist, obwohl es kurzfristig gut akzeptiert wird.

Einmalig vs. regelmäßig – was ist vertretbar?

Wenn ein Hund einmalig eine kleine Menge Katzenfutter gefressen hat, ist das in der Regel unproblematisch. Sinnvoll ist es, ihn für 24 bis 48 Stunden aufmerksam zu beobachten und auf Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerz oder Appetitverlust zu achten. Werden jedoch regelmäßig oder in größeren Mengen Katzenfutterreste gefressen, steigt das Risiko für Magen-Darm-Probleme, Übergewicht und eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Für die tägliche Fütterung gilt deshalb die einfache Faustregel: Bleib bei artgerechtem Hundefutter, das zur Lebensphase und zum Gesundheitszustand passt.

Welche Hunde sollten kein Katzenfutter fressen?

Bestimmte Hunde sollten überhaupt kein Katzenfutter bekommen. Dazu zählen Tiere mit aktueller oder in der Vergangenheit aufgetretener Pankreatitis, mit Hyperlipidämie, chronischer Nieren- oder Lebererkrankung, empfindlichem Magen-Darm-Trakt sowie Hunde mit Übergewicht oder einer tierärztlich verordneten, fettarmen Diät. Der Grund: Ein hoher Fettgehalt stimuliert die Bauchspeicheldrüse und kann bei entsprechender Veranlagung Beschwerden verschlimmern.

Sofortmaßnahmen & Beobachtung

Nach einem unerwünschten „Napf-Diebstahl“ hilft eine ruhige Einschätzung der Situation. Entscheidend sind die Menge und die individuelle Vorgeschichte. Nach einem einzelnen Bissen reicht es meist, den Hund im Blick zu behalten. Treten Symptome wie Erbrechen, wiederholter Durchfall, deutliche Bauchschmerzen, Mattigkeit oder Futterverweigerung auf – insbesondere nach größeren Mengen oder bei bekannten Vorerkrankungen – sollte umgehend tierärztlicher Rat eingeholt werden. Fällt die Beobachtung unauffällig aus, kann die nächste Hundemahlzeit leicht reduziert werden, bevor zum gewohnten Fütterungsplan zurückgekehrt wird.

Fazit

In Haushalten mit Hund und Katze beugt ein durchdachtes Fütterungsmanagement Problemen zuverlässig vor. Getrennte Fütterungsräume oder -zeiten reduzieren den Zugriff des Hundes auf den Katzennapf. Erhöhte Futterplätze sind für Katzen gut erreichbar, für viele Hunde jedoch nicht. Mikrochip- oder RFID-Futterautomaten öffnen sich nur für das registrierte Tier und verhindern, dass der Hund heimlich mitfrisst. Bei Nassfutter lohnt es sich außerdem, den Katzennapf nach der Mahlzeit wegzuräumen. So lassen sich „Hund frisst Katzenfutter“-Situationen von vornherein vermeiden.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Thema Hund frisst Katzenfutter

Ist Katzenfutter für Hunde giftig?

Katzenfutter ist nicht im klassischen Sinn giftig, aber es ist als Alleinfuttermittel für Hunde ungeeignet. Die Nährstoffverhältnisse – insbesondere die höheren Protein- und Fettgehalte – sind nicht auf die Bedarfe des Hundes ausgelegt, was bei häufiger Aufnahme gesundheitliche Probleme begünstigen kann.

Kann Katzenfutter Pankreatitis auslösen?

Bei Hunden mit entsprechender Veranlagung oder Vorerkrankung kann der hohe Fettgehalt von Katzenfutter ein auslösender Faktor sein. Für betroffene Tiere empfehlen Tierärztinnen und Tierärzte in der Regel streng fettarme, ausgewogene Diäten, die speziell für die Erkrankung konzipiert sind.

Warum finden Hunde Katzenfutter so attraktiv?

Katzenfutter hat oft eine höhere Nährstoffdichte und wirkt durch mehr Fett und Protein besonders schmackhaft. Der intensivere Geruch und Geschmack erklärt, warum viele Hunde gezielt den Katzennapf aufsuchen – auch wenn das Futter für sie nicht geeignet ist.

Gilt das auch für Welpen, Senioren oder trächtige und laktierende Hündinnen?

Ja. In diesen Lebensphasen sind die Anforderungen an Energie und Nährstoffbalance besonders sensibel. Hier ist es umso wichtiger, bei Hundefutter zu bleiben, das genau auf Alter, Größe und physiologischen Zustand abgestimmt ist.

Trocken- oder Nassfutter: Macht das einen Unterschied?

Für das Risiko spielt die Darreichungsform eine untergeordnete Rolle. Wichtiger ist die Nährstoffzusammensetzung, vor allem der Fettgehalt. Katzenfutter ist häufig energiereicher als vergleichbare Hundefuttersorten, was den Reiz für Hunde erhöht und bei regelmäßiger Aufnahme die Gewichtskontrolle erschwert.

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