Katze mit Spondylose.
Tiergesundheit

Spondylose bei Katzen frühzeitig erkennen und behandeln

21.01.2025

Wenn eine lebhafte Katze sich plötzlich nur noch mühsam bewegt, seltener spielt oder herumtollt, liegt der Verdacht nahe, dass sie unter Schmerzen leidet. Die Ursache hierfür kann Spondylose sein – eine degenerative Erkrankung der Wirbelsäule. Im fortgeschrittenen Stadium führt Spondylose bei Katzen zu einer verspannten Rückenmuskulatur, einem veränderten Gangbild und Unsauberkeit. In diesem Artikel erfährst du mehr über diese Erkrankung.

Das Wichtigste über Spondylose bei Katzen auf einen Blick

Ähnlich wie beim Menschen entsteht Spondylose bei Katzen häufig aufgrund von altersbedingtem Verschleiß oder infolge einer Überlastung. Unfälle, Stürze, Sprünge aus großer Höhe sowie Übergewicht können die degenerative Wirbelsäulenerkrankung begünstigen. Degenerativ bedeutet, dass der Abbau kontinuierlich voranschreitet. 

Typisch ist eine Abnutzung von Wirbelkörpern und Bandscheiben. In vielen Fällen sind zunächst die Bandscheiben betroffen, die zunehmend an Dichte und Elastizität verlieren. Dieser Prozess führt dazu, dass sich der Abstand zwischen den Wirbelkörpern verringert, was wiederum Knochenbildungen verursachen kann. Es entstehen sogenannte Osteophyten: knöcherne Zubildungen wie Knochensporne, -höcker oder -wucherungen. Auch können die verbindenden Facettengelenke beschädigt werden. 

Der fortschreitende Verschleiß erfolgt üblicherweise in Schüben. Dazwischen kann es vorkommen, dass die Katze nahezu beschwerdefrei wirkt oder zumindest weniger Bewegungseinschränkungen zeigt als an anderen Tagen.

So erkennst du Wirbelsäulenprobleme bei deiner Katze

An Spondylose erkranken meist ältere Katzen. Doch auch junge Katzen können davon betroffen sein, etwa aus genetischen Gründen  oder infolge eines schweren Sturzes. Bei jüngeren Stubentigern fallen Veränderungen im Gangbild oder im allgemeinen Verhalten oft schneller auf als bei Katzensenioren, die altersbedingt ohnehin mehr Gemächlichkeit an den Tag legen. Wir erklären, wie sich die ersten Anzeichen einer Spondylose bei Katzen bemerkbar machen.

Im frühen Stadium der Erkrankung wirst du möglicherweise gar keine Veränderung an deiner Samtpfote wahrnehmen. Das liegt vor allem daran, dass die meisten Katzen ihre Schmerzen verbergen – zumindest, solange sie dazu noch in der Lage sind. Dennoch gibt es einige Anzeichen, die auf eine Spondylose hindeuten könnten. Dazu zählen:

  • Verändertes Gangbild: steife Bewegungen, Schwierigkeiten beim Hinlegen, Aufstehen, Springen oder Krallenwetzen
  • Verminderte Aktivität: langsameres Tempo und geringe Motivation zum Spielen oder Umhertollen
  • Vernachlässigung der Fellpflege: struppiges Fell, besonders an für die Katze schwieriger zu erreichenden Stellen
  • Ungewöhnliche Lautäußerungen: häufiges Miauen oder Fauchen
  • Verändertes Sozialverhalten: vermehrter Rückzug und aggressive Reaktionen auf Berührungen
  • Inkontinenz und Unsauberkeit: Probleme, die Katzentoilette rechtzeitig zu erreichen, oder häufiger Urin- und Kotabsatz außerhalb der Toilette

Hinter diesen Symptomen muss nicht immer eine Spondylose stecken. Es gibt eine ganze Reihe von Erkrankungen mit ähnlichen Anzeichen. Wichtig ist daher, die Ursache tierärztlich abzuklären. 

Diagnose von Spondylose bei Katzen

Sobald deine Katze ein ungewöhnliches Verhalten zeigt, solltest du eine Tierarztpraxis aufsuchen und deine Beobachtungen schildern. Zuerst wird eine ausführliche Anamnese erstellt. Anschließend erfolgen eine Analyse des Gangbilds und eine gründliche Untersuchung des Bewegungsapparats und anderer Körperbereiche. 

Sollte der Verdacht auf eine Spondylose bestehen, schafft ein Röntgenbild Klarheit. Anhand des Röntgenbildes kann der Tierarzt oder die Tierärztin mögliche Veränderungen an der Wirbelsäule erkennen und feststellen, wie weit der Verschleiß bereits fortgeschritten ist. 

Behandlungsmöglichkeiten bei Wirbelsäulenverschleiß

Zwar ist eine Spondylose nicht heilbar, dennoch kannst du etwas tun, damit deine Katze noch ein paar schöne Jahre verleben kann. 

  • Gewichtsmanagement: Um den Bewegungsapparat zu entlasten, solltest du auf das Gewicht deiner Katze achten. Übergewicht gilt es zu vermeiden.
  • Medikamentöse Therapie: Es kann sein, dass der Tierarzt oder die Tierärztin Schmerzmittel oder andere Medikamente empfiehlt, um die Beschwerden der Katze zu reduzieren.  
  • Physiotherapie: Gezielte Übungen und Massagen können helfen, Verspannungen zu lösen und Fehlhaltungen vorzubeugen. 

Auch Akupunktur oder homöopathische Mittel können eine Hilfe sein. Gemeinsam mit dem Tierarzt kannst du die besten Behandlungsmöglichkeiten für deine Katze eruieren und ihr wieder zu mehr Lebensqualität verhelfen. Mit der Uelzener Katzenkrankenversicherung sind du und deine Samtpfote im Ernstfall optimal abgesichert.  

Hilfsmittel für den Alltag

Ist der Wirbelsäulenverschleiß weiter fortgeschritten und schränkt deine Katze zunehmend ein, kannst du ihr den Alltag schon mit ein paar Kniffen und Hilfsmitteln erleichtern. 

  • Einfach zu erreichende Liegeplätze: Wenn dein Stubentiger das Springen bereits vermeidet, ist es sinnvoll, Liegeplätze an leicht zugänglichen Stellen einzurichten. Achte darauf, dass die Katze dort weder Kälte noch Zug ausgesetzt ist. Der Platz sollte warm, behaglich und geschützt sein.
  • Regelmäßige Krallenpflege: Sollte deine Katze nicht mehr an den Kratzbaum gehen, musst du die Krallenpflege übernehmen. Zu lange Krallen bedeuten nämlich ein erhöhtes Verletzungsrisiko. Hier findest du praktische Tipps zum Krallenschneiden bei Katzen. 
  • Rampen: Deine Katze liebt es, neben dir auf der Couch zu dösen? Mit einer kleinen Rampe hilft du ihr, besser hinaufzukommen. Solche Rampen kannst du auch an erhöhten Liegeplätzen und anderen Stellen einsetzen. 
  • Katzentoilette mit niedrigem Einstieg: Damit deine Katze weiterhin problemlos das Katzenklo nutzen kann, solltest du auf Modelle mit besonders niedrigem Einstieg setzen. 

Es gibt allerhand, womit du deiner Katze Gutes tun kannst. Schon kleine Veränderungen in der Umgebung oder in der Routine können ihr dabei helfen, den Alltag besser zu bewältigen. 

Fazit

Zwar ist Spondylose nicht heilbar, es gibt jedoch Mittel und Wege, die Lebensqualität deiner Katze aufrechtzuerhalten oder zu verbessern. Entscheidend hierfür ist eine frühzeitige Diagnose. Sobald du ein ungewöhnliches Verhalten an deiner Katze bemerkst, solltest du deine Tierarztpraxis aufsuchen und deine Samtpfote gründlich durchchecken lassen. So kannst du sicher sein, dass sie die optimale Behandlung erfährt, und gemeinsam mit deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin Maßnahmen besprechen, die den Alltag deiner Katze erleichtern. 

FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Spondylose bei Katzen

Können Spondyloseschmerzen von allein verschwinden?

Nein. Mit fortschreitendem Krankheitsverlauf können die Schmerzen sogar zunehmen. Zwar ist es möglich, dass die Symptome zwischen den Schüben abklingen, doch das ist im Regelfall nur von kurzer Dauer. Eine tierärztliche Behandlung ist daher notwendig, um die Schmerzen zu lindern. 

Ist Übergewicht ein hoher Risikofaktor für Katzen, um an Spondylose zu erkranken?

Übergewicht belastet die Wirbelsäule überdurchschnittlich und kann somit die Entwicklung von Spondylose begünstigen. Mit einer gezielten Ernährungsumstellung ist es aber möglich, das Gewicht und somit die Belastung auf die Wirbelsäule zu reduzieren. 

Wie alt werden an Spondylose erkrankte Katzen?

Von Spondylose betroffene Katzen können ein hohes Alter erreichen. Wichtig ist, die Lebensqualität durch Schmerzlinderung und Hilfestellungen im Alltag möglichst lang zu erhalten. 

Wie kann Spondylose bei Katzen verhindert werden?

Eine artgerechte Haltung mit ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung sind entscheidend für das Wohlergehen und die Gesundheit von Katzen und können das Risiko, an Spondylose zu erkranken, verringern. Dennoch kann selbst die gesündeste Katze aufgrund ihres Alters, ihrer Genetik oder infolge eines Sturzes an Spondylose erkranken. Gänzlich verhindern lässt sich eine Erkrankung somit selbst bei größter Vorsicht nicht.

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