Katze frisst ein Stück Melone.
Ernährung

Was fressen Katzen?

05.03.2024

Die Fressgewohnheiten von Katzen sind so eigenwillig wie deren Charaktere. Während manche nahezu alles verschlingen, was man ihnen vorsetzt, sind andere äußerst wählerisch und rümpfen schon die Nase, wenn das Futter im Napf von einer anderen Marke stammt. Was Katzen fressen, ist also eine sehr individuelle Angelegenheit, und auch nicht immer gleichbedeutend damit, was sie fressen sollten oder fressen dürfen.

In einer artgerechten Katzenernährung spielt Fleisch bzw. fleischliches Protein eine bedeutende Rolle. Katzen in freier Wildbahn leben fast ausschließlich von tierischer Nahrung, seien es Mäuse oder andere kleine Säugetiere, Vögel, Fische, Amphibien (Frösche), Reptilien (Eidechsen) oder Insekten. Zwar nehmen sie über den Mageninhalt ihrer Beute auch pflanzliche Bestandteile auf, allerdings in sehr geringen Mengen. In erster Linie sind Katzen Fleischfresser, deswegen sollten Alleinfuttermittel für Katzen einen hohen Anteil an fleischlichem Protein enthalten.

Nichtsdestoweniger gibt es Nahrungsmittel, die sich gut als Ergänzung zur täglichen Futterration eignen und die Katzen durchaus fressen dürfen. Wer Abwechslung auf den Speiseplan seiner Fellnase bringen möchte, sollte diese kennen – und genauso wissen, welche Nahrungsmittel keinesfalls verabreicht werden dürfen. Wir geben einen Überblick.

Fleisch als Hauptbestandteil der Katzenernährung

Katzen fressen hauptsächlich Fleisch und beziehen daraus wichtige Nährstoffe, darunter Taurin. Taurin ist eine Aminosulfonsäure, die am Stoffwechsel und an der Verdauung beteiligt ist. Die meisten Tiere sind imstande, Taurin aus anderen Aminosäuren selbst zu produzieren. Anders verhält es sich bei Katzen. Sie können nur kleine Mengen davon herstellen. Aus diesem Grund müssen sie Taurin über die Nahrung beziehen.

Taurin ist in sehr wenigen Pflanzen enthalten und findet sich hauptsächlich in Fleisch und Fisch. Vor allem schlachtfrisches, rohes Muskelfleisch sowie Innereien wie Leber und Gehirn bieten eine gute Taurinzufuhr. Allerdings ist eine Rohfütterung nicht immer möglich und bei manchen Fleischsorten auch nicht sinnvoll. So besteht bei Huhn und Pute beispielsweise die Gefahr von Keimbelastung (Salmonellen, Escherichia coli etc.) und bei rohem Schweinefleisch das Risiko, das Aujeszky-Virus zu übertragen. Solche Fleischsorten sollten daher nur in gegartem Zustand verfüttert werden. Da sich Taurin bei Einwirkung von Hitze jedoch in seine Bestandteile auflöst, geht es in gekochtem Fleisch und Katzenfutter, das zu Herstellungszwecken erhitzt wird, verloren. Deswegen wird Alleinfuttermitteln nach der Produktion meist noch Taurin zugesetzt.

Nichtsdestoweniger kann man neben der normalen Fütterung mit taurinhaltigem Katzenfutter durchaus mal ein Stückchen Fleisch anbieten, solange es ungesalzen, ungewürzt und fettarm ist. Zu viel Fett in der Ernährung kann bei Katzen nicht nur zu Übergewicht führen, sondern auch die Verdauung belasten und zu weiteren gesundheitlichen Problemen führen. Aber was für Fleisch darf eine Katze nun fressen? Hier gibt es allerhand Möglichkeiten:

  • Huhn: Gekochtes Huhn ohne Haut und Knochen eignet sich wunderbar für Katzen. Es wird auch oft verwendet, um kranke oder wählerische Katzen zum Fressen zu animieren.
  • Pute: Wie Huhn sollte Pute gekocht und ohne Haut und Knochen serviert werden.
  • Rindfleisch: Rindfleisch dürfen Katzen problemlos fressen, solange es mager ist und alle sichtbaren Fette entfernt wurden. Es kann gekocht, kurz angebraten oder auch roh verfüttert werden, wenn die Qualität stimmt, die Kühlkette eingehalten wurde und eine gute Küchenhygiene sichergestellt ist.
  • Lamm: Lamm ist ebenfalls eine gute Option, sollte aber mager und knochenfrei sein. Es kann unter denselben Voraussetzungen wie Rindfleisch roh verabreicht oder gegart angeboten werden.
  • Kaninchen: Auch Kaninchenfleisch dürfen Katzen fressen. Es kann bei guter Qualität roh gefüttert, aber auch gegart serviert werden.
  • Fisch: Fisch sollte nur entgrätet in den Napf kommen und durchgegart sein, um das Risiko von Keimen und Parasiten zu reduzieren. Zu beachten ist, dass manche Fischarten (bspw. Thunfisch) von Schwermetallen belastet sein können.

Dass Futter mit hohem Fleischanteil auf den Speiseplan von Katzen gehört, sollte klar sein, zumal sie darüber nicht nur lebenswichtige Nährstoffe beziehen, sondern auch einen Teil ihres Wasserhaushalts regeln, sofern es sich um Nassfutter handelt. Es gibt aber noch weitere Nahrungsmittel, die Katzen gut fressen können.

Diese Obstsorten dürfen Katzen fressen

Katzen würden Obst vermutlich nicht den allerhöchsten Stellenwert einräumen, Früchte, die eine gewisse Süße mitbringen, kommen aber oft ganz gut an. Zu den Obstsorten, die Katzen fressen dürfen, gehören:

  • Heidelbeeren
  • Himbeeren
  • Erdbeeren
  • Melonen
  • Äpfel
  • Birnen
  • Bananen

Wichtig ist, Obst nur in geringen Mengen zu verfüttern, da es Fruchtzucker enthält. Nehmen Katzen über einen längeren Zeitraum zu viel davon zu sich, kann es sein, dass sie irgendwann Diabetes entwickeln. Empfehlenswert ist daher, tendenziell zuckerärmere Früchten wie Beeren zu geben.

Verbotene Früchte: Diese Obstsorten sind zu vermeiden

Es gibt auch Obstsorten, die Katzen nicht fressen dürfen, weil sie ernstzunehmende gesundheitliche Beschwerden verursachen können. Das sind vor allem:

  • Steinobst: Steinobst wie Pflaumen, Kirschen, Pfirsiche und Aprikosen können bei Katzen Vergiftungserscheinungen wie Atemnot, Übelkeit und Erbrechen auslösen, wenn sie im Ganzen verfüttert werden. Das hat damit zu tun, dass Kerne, Stiele und Blätter Amygdalin enthalten, das sich zu Blausäure entwickeln kann, die für Katzen toxisch ist.
  • Weintrauben und Rosinen: Weintrauben können bei Katzen Erbrechen, Durchfall und Magenkrämpfe bis hin zu Nierenversagen auslösen. Grund dafür ist vermutlich die enthaltene Oxalsäure. Sie kommt in Rosinen in noch konzentrierterer Form vor, weswegen auch getrocknete Weintrauben tabu sind.
  • Avocados: Avocados enthalten Persin, das für Katzen gefährlich ist und unter anderem Atemnot, Magen-Darm-Beschwerden und Herzmuskelschäden auslösen kann.

Dosenobst ist für Katzen übrigens keine Alternative, denn darin sind große Mengen von Zucker, künstliche Süßstoffe und Konservierungsstoffe enthalten, die den Organismus stark belasten können.

Diese Gemüsesorten dürfen Katzen fressen

Mit rohem Gemüse wird man vermutlich die wenigsten Katzen begeistern können, gekochtes oder gedämpftes Gemüse ist jedoch einen Versuch wert. Hierfür bieten sich folgende Gemüsesorten an:

  • Möhren
  • Pastinaken
  • Sellerie
  • Schwarzwurzeln
  • Rote Bete
  • Kürbis
  • Fenchel
  • Kartoffeln (nur gekocht)
  • Süßkartoffeln (nur gekocht)
  • Topinambur (nur gekocht)
  • Brokkoli (nur gekocht und kleine Mengen)

Auch hier gilt: Das Gemüse sollte in jedem Fall ungesalzen und ungewürzt verabreicht werden, da Katzen über ihr normales Futter bereits ausreichend Salz zu sich nehmen.

No-Gos für den Napf: Diese Gemüsesorten sind zu vermeiden

Es gibt einige Gemüsesorten, die für Katzen unverträglich sind und mitunter schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben können.

  • Rohe Nachtschattengewächse: Tomaten, Auberginen, Paprika, Kartoffeln und andere Nachtschattengewächse sind in rohem Zustand nicht gut für Katzen. Sie enthalten Solanin, das unter anderem Erbrechen und Durchfall hervorrufen sowie die Hirnfunktion beeinträchtigen kann. Abgesehen von Kartoffeln ist von der Fütterung von Nachtschattengewächsen auch dann abzuraten, wenn sie gekocht sind.
  • Kohl: Alle Arten von Kohl sind vor allem in rohem Zustand für Katzen schwer bis gar nicht verdaulich und können zu schmerzhaften Blähungen und Verdauungsproblemen führen.
  • Hülsenfrüchte: Wie Kohl können Hülsenfrüchte bei Katzen schwere Verdauungsbeschwerden verursachen und sollten daher nicht gefüttert werden.
  • Lauchgewächse: Lauchgewächse aus der Allium-Familie, also Zwiebeln, Lauchgemüse, Schnittlauch, Knoblauch, Bärlauch etc. enthalten Schwefelverbindungen, die schon in kleinen Mengen bei Katzen Vergiftungserscheinungen zur Folge haben können.

Kräuter und Gewürze

Intensive Gewürze wie Pfeffer, Curry oder Chili sind für Katzen tabu. Ihr feiner Geschmackssinn wäre damit ohnehin überfordert. Auch bei Kräutern ist Vorsicht angesagt. Während beispielsweise Rosmarin, Zitronengras, Kamille, Thymian und Majoran unproblematisch sind, ist Petersilie für Katzen leicht giftig und kann bei übermäßigem Verzehr Magenreizungen und Vergiftungserscheinungen verursachen.

Getreide und Backwaren

Getreide ist für Katzen nicht schädlich, solange der Anteil gering ausfällt und keine Glutenunverträglichkeit oder Allergien gegen bestimmte Getreidesorten bestehen. Einen Mehrwert bringt Getreide jedoch auch nicht. Katzen benötigen in erster Linie tierisches Protein und können Kohlenhydrate nur schwer verdauen. Zudem hat Getreide eine hohe Energiedichte und kann den Blutzuckerspiegel beeinflussen, was die Gefahr für Übergewicht erhöht. Ähnliches gilt für Backwaren wie Brot oder Brötchen. Ein kleines Stück zwischendurch schadet zwar nicht, liefert Katzen aber keine brauchbaren Nährstoffe. Von süßen Backwaren, sei es auf Basis von Zucker oder Zuckerersatzstoffen, ist in jedem Fall abzusehen.

Eier, Milch und Milchprodukte

Während Kitten in der Lage sind, Milchzucker (Laktose) enzymatisch aufzuspalten, können ausgewachsene Katzen das nicht mehr, weil ihnen das entsprechende Enzym fehlt. Aus diesem Grund kann es zu Verdauungsproblemen (Verstopfung, Durchfall, Blähungen) und Bauchschmerzen kommen, wenn Katzen Milch trinken. Es ist daher besser, gänzlich darauf zu verzichten – auch bei Katzenkindern, denn die benötigen spezielle Aufzuchtmilch mit allen lebenswichtigen Nährstoffen. Laktosereduzierte Katzenmilch ist für erwachsene Katzen zwar eine Alternative, sollte aufgrund ihres hohen Kaloriengehalts aber nur zu Belohnungszwecken und in kleinen Mengen gegeben werden. Wasser ist für Katzen am besten geeignet.

Aber wie verhält es sich nun mit Milchprodukten? Bei Hartkäsesorten wie Parmesan geht durch den Reifeprozess ein großer Anteil an Laktose verloren, weshalb sie hin und wieder als Leckerli gegeben werden dürfen. Bei Milchprodukten, die durch bakterielle Gärung entstehen, ändert sich die chemische Zusammensetzung, so dass sie ebenfalls meist gut bekömmlich sind. Hüttenkäse und Naturjoghurt können Katzen daher bedenkenlos fressen, vorausgesetzt, es handelt sich um kleine Rationen.

Bei Eiern ist Vorsicht geboten. Gekochte Eier und Rührei können Katzen gefahrlos fressen, solange sie ohne Salz, Gewürze, Fett und Milch zubereitet sind. Da Eier einen hohen Fettanteil mitbringen, sollten sie nur in geringen Mengen verfüttert werden. Auf keinen Fall fressen sollten Katzen dagegen rohe Eier, denn diese bergen das Risiko für bakterielle Infektionen und enthalten Avidin, ein Protein, das die Biotin-Aufnahme beeinträchtigen kann. Beim Kochen denaturiert Avidin und verliert seine Wirkung.

Weitere Lebensmittel, die für Katzen tabu sind

Es gibt noch eine Reihe weiterer Lebensmittel, die Katzen keinesfalls fressen dürfen – weder roh noch in irgendeiner bearbeiteten Form. Dazu zählen:

  • Schokolade und Kakao: Das enthaltene Theobromin ist für Katzen giftig.
  • Kaffee, Tee und Co.: Koffein, Teein und Theophyllin sind schon in geringen Mengen schädlich.
  • Rollmops: Rollmops ist aufgrund seines hohen Salzgehalts für Katzen unbekömmlich.
  • Wurst, Aufschnitt, Räucherwaren, mariniertes Fleisch: Solche Lebensmittel enthalten viel Salz, Gewürze und bisweilen Konservierungsstoffe.
  • Alkohol: Bereits kleine Mengen Ethanol können bei Katzen zu schweren Gesundheitsproblemen führen.

Sollte eine Katze Lebensmittel gefressen haben, die schädlich für sie sind, oder zeigt sie Anzeichen einer Vergiftung wie Erbrechen, muss sie umgehend in tiermedizinische Behandlung. Der Tierarzt oder die Tierärztin wird dann alle notwendigen Schritte einleiten, um der Katze zu helfen. Eine Katzenkrankenversicherung leistet in solchen Fällen gute Dienste. Sie erstattet die Kosten, die mit tiermedizinischen Versorgungsmaßnahmen einhergehen, und schützt vor finanzieller Belastung.

Fazit

Ob Gourmet oder Scheunendrescher – die meisten Katzen lieben Abwechslung auf dem Speiseplan und mit den richtigen Nahrungsmitteln lässt sich das auch einfach umsetzen. Dazu muss man lediglich wissen, was Katzen fressen dürfen und was nicht. Der Katze öfter mal etwas neben dem normalen Futter anzubieten, kann ihre Neugier und das Interesse am Essen aufrechterhalten, was gerade bei wählerischen Fellnasen hilfreich ist. Es schadet jedenfalls nicht, hin und wieder den Geschmackssinn zu stimulieren und auf diese Weise ein bisschen mehr Freude in den Alltag des Vierbeiners zu bringen.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Ernährung von Katzen

Kann man Katzen barfen?

Barf (= Biologisch Artgerechtes Rohes Futter) eignet sich im Grunde genommen sehr gut für Katzen, weil es ihren ursprünglichen Ernährungsgewohnheiten entgegenkommt. Allerdings geht eine Rohfütterung mit einem höheren Aufwand und höheren Kosten einher. Zum einen ist viel Platz im Tiefkühler für die Lagerung des Rohfleischs erforderlich, zum anderen ist extrem genau auf die Einhaltung von Kühlketten und Hygienemaßnahmen zu achten, um Kontaminationen zu verhindern. Des Weiteren muss sichergestellt sein, dass die Katze mit allen Nährstoffen versorgt wird, die sie benötigt. Das setzt eine umfassende Kenntnis und eine sorgfältige Zusammenstellung der Mahlzeiten voraus. Eine einfacher zu handhabende Alternative sind Fertigbarf-Menüs, die jedoch im Normalfall mehr kosten. Die Entscheidung zu barfen, will also gut überlegt sein.

Dürfen Katzen rohen Teig fressen?

Roher Brotteig und Hefeteig sind für Katzen tabu. Geht der Teig im Magen der Katze auf, kann das Verdauungsstörungen und innere Verletzungen zur Folge haben.

Können Katzen Hundefutter fressen?

Hundefutter ist kein Ersatz für Katzenfutter, da es eine andere Nährstoffzusammensetzung hat. In Hundefutter sind Nährstoffe wie Taurin, Vitamin A oder Arachidonsäure, die für Katzen wichtig sind, kaum bis gar nicht enthalten. Aus diesem Grund kann es bei Katzen zu Mangelerscheinungen kommen, wenn sie mehr Hundefutter als Katzenfutter fressen.

Dürfen Katzen Pilze fressen?

Wildpilze sollten Katzen nicht fressen, Champignons aus dem Supermarkt können dagegen in kleinen Mengen gefüttert werden. Ernährungstechnisch haben diese aber keine Vorteile für Katzen, zumal sie schlecht verdaulich sind.

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