Akuter Notfall: Auf jeden Fall sofort den Tierarzt anrufen!
Ein aktuter Notfall liegt vor …
- wenn das Pferd die betroffene Gliedmaße vollständig entlastet,
- wenn die Gliedmaße in ungewöhnlichem Winkel steht und eine Schwellung sichtbar ist,
- bei klaffenden, offenen Wunden oder freiliegenden Knochen,
- bei Verletzungen in Gelenknähe, bei der fadenziehende Gelenkflüssigkeit austritt,
- bei Fremdkörpern im Huf, an den Gliedmaßen oder anderen Körperteilen,
- wenn das Pferd sägebockartig steht, sich ungern bewegt und wie auf Eiern läuft (Hufrehe).
Erste Hilfe:
- Ruhe bewahren und den Tierarzt verständigen.
- Das Pferd, wenn möglich, in eine ruhige Umgebung bringen (z. B. in den Stall).
- Wunden unberührt lassen oder maximal mit Wasser ausspülen. Fremdkörper im Pferd belassen oder nach dem Entfernen aufbewahren. Bei sägebockartiger Stellung: Pferd nicht mehr bewegen und die Hufe kühlen. Maximal in dick eingestreute Box oder auf weichen Untergrund stellen.
Weniger akute Lahmheiten: Nach Absprache mit dem Tierarzt einen Hausbesuch vereinbaren.
Hinweise auf eine weniger akute Lahmheit:
- Das Pferd zeigt im Trab oder nur bei Wendungen eine leichte Lahmheit oder Unregelmäßigkeiten im Bewegungsablauf.
- Das Pferd verhält sich ansonsten normal, frisst, bewegt sich, kommuniziert mit der Umgebung und hat eine normale Körpertemperatur (37,0 bis 38,0° C).
Erste Hilfe:
- Beobachten, ob der Zustand des Pferdes unauffällig bleibt.
- Sind ein oder mehrere Beine angeschwollen und warm, kann dieser Bereich gekühlt werden.
Wichtig!
Vom Tierarzt verordnete Boxenruhe ist auf jeden Fall einzuhalten – auch wenn das Wetter noch so schön ist. Gerade wenn Schmerzmittel verabreicht wurden, ist dies absolut notwendig. Um das Pferd auch in der Box ruhig zu halten, kann es hilfreich sein, ein anderes Pferd in die Nachbarbox zu stellen.
