Schwarze Katze im Aussengehege.
Haltung

Gesicherter Freilauf für Katzen: Außengehege planen und bauen

02.05.2024

Die meisten Katzen können kaum widerstehen, wenn sich die Möglichkeit bietet, etwas frische Luft zu schnuppern und im Freien Abenteuer zu erleben. Zwar kann man auch die Wohnung oder das Haus so katzenfreundlich gestalten, dass keine Langeweile aufkommt, mit den Erfahrungen und Eindrücken, die Katzen unter freiem Himmel erwarten, ist das aber nicht zu vergleichen. 

Der Katze Auslauf zu gewähren, birgt aber auch Gefahren – seien es vielbefahrene Straßen, Giftköder oder Konflikte mit Menschen oder Tieren in der Nachbarschaft. Viele Probleme lassen sich lösen, indem man den Freilauf der Katze begrenzt. Ein Freigehege eignet sich ideal, wenn du deiner Samtpfote innerhalb einer festgelegten, gut abgesicherten Zone Freilauf geben möchtest, so dass sie ein bisschen Natur genießen kann, ohne dabei in Gefahr zu geraten. Was wichtig ist, wenn du ein Außengehege planen möchtest, verraten wir dir in diesem Artikel.

Vorteile eines Außengeheges für Katzen

Wer schon mal eine Katze im Freien beobachtet hat, weiß, mit wie viel Vergnügen der Aufenthalt draußen für die kleinen Tiger verbunden ist – solange das Wetter mitspielt, jedenfalls. Draußen gibt es Insekten und Vögel zu beobachten, der Wind macht jeden Grashalm zu einem spannenden Objekt und was gibt es Schöneres, als sich die warme Frühlingssonne auf den Pelz scheinen zu lassen? Katzen genießen ihre Zeit an der frischen Luft, so viel ist klar. Möchtest du deiner Katze die Möglichkeit dazu geben, aber den Auslauf möglichst sicher für deine Fellnase gestalten, dann bietet sich ein Freigehege an. Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Natürliche Umgebung: Frische Luft und Bewegung im Freien sind gut für das Wohlbefinden der Katze. Draußen gibt es jede Menge Eindrücke, die die Wohnung nicht bietet.
  • Sicherheit: Draußen lauern viele Gefahren. Befindet sich das Grundstück an einer vielbefahrenen Straße, besteht das Risiko, dass die Katze überfahren wird. Zudem kann die Samtpfote im Freien in Rangeleien mit Artgenossen oder anderen Haus- oder Wildtieren verwickelt werden. Auch sind nicht alle Menschen freundlich gegenüber herumstreunenden Katzen eingestellt. Ohne Freigehege ist es schlicht unmöglich zu kontrollieren, wo sich der geliebte Vierbeiner draußen aufhalten wird. Eine begrenzte Umgebung bietet deutlich mehr Schutz.
  • Kontrollierte Umgebung: Insbesondere junge Katzen oder solche, die an den Aufenthalt im Freien noch nicht gewöhnt sind, können von all den Eindrücken draußen leicht überfordert sein. Helles Licht, Witterung, viel Bewegung, womöglich Straßengeräusche oder Lärm von benachbarten Grundstücken, nicht zu vergessen eine lebendige Fauna mit potenziellen Beutetieren – all das kann im ersten Moment zu viel sein. Ein Außengehege ermöglicht zum einen, den zugänglichen Bereich im Freien nach und nach zu vergrößern, um die Katze schrittweise an die Umgebung zu gewöhnen. Zum anderen verhindert ein Gehege, dass die Katze aus Angst vor ungewohnten Reizen das Weite sucht. 
  • Leicht zu sichern: Ein Gehege zu errichten, ist deutlich weniger aufwendig als ein komplettes Grundstück beziehungsweise den ganzen Garten zu sichern.

Übrigens: Wer einen Balkon hat, kann die Katze dort zunächst an die visuellen und akustischen Reize der Außenwelt gewöhnen. Hier erfährst du, wie du deinen Balkon katzensicher machen kannst. 

Katzengehege planen: selber bauen oder kaufen?

Falls du dich für ein Katzengehege entschieden hast, stellt sich als nächstes die Frage, ob es ein fertig gekauftes Exemplar oder selbst gebaut sein soll. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Hier eine Übersicht für Unentschlossene:

Gekauftes Außengehege für Katzen

Vorteile:

  • Kaum Aufwand: Fertige Gehege sind sofort einsatzbereit und erfordern kaum Arbeit beim Aufbau.  
  • Sicher: Fertig gekaufte Außengehege für Katzen sind in der Regel gut durchdacht, was Sicherheit und Funktionalität betrifft. Insbesondere weniger handwerklich begabte Personen liegen mit einer Fertigvariante nicht verkehrt.
  • Modularer Aufbau: Viele Gehege sind modular konzipiert und können so den individuellen Bedürfnissen ein Stück weit angepasst werden.
  • Zeitersparnis: Ein eigenes Außengehege planen und bauen, ist zeitaufwendig. Wer damit nicht viel Zeit verbringen möchte, sollte zu einem Fertiggehege greifen.

Nachteile:

  • Kosten: Ein fertiges Freigehege für Katzen zu kaufen, ist tendenziell kostenintensiver als eigene Bauprojekte, abhängig davon, wie hochwertig es verarbeitet ist. 
  • Standardisierung: Fertiggehege für Katzen sind in Standardgrößen und -formen erhältlich, worunter sich womöglich keine exakt passende Variante für die angedachte Freifläche finden lässt. 
  • Weniger persönliche Anpassung: Die Möglichkeiten, das Gehege individuell anzupassen, sind begrenzt im Vergleich zu einem selbst gebauten Gehege, das man in jeder Hinsicht dem eigenen Geschmack entsprechend gestalten kann.

Selbst gebautes Katzengehege

Vorteile:

  • Kostengünstig: Wenn du schon Werkzeuge besitzt und auf günstige Materialien zurückgreifst, kannst du viel Geld sparen, wenn du ein selbst gebautes Außengehege planst statt ein fertiges zu kaufen.  
  • Individuelle Gestaltung: Beim Selberbauen hast du alle Freiheiten und kannst das Katzengehege nach deinen Bedürfnissen und den örtlichen Gegebenheiten gestalten. 
  • Perfekt für Bastelfans: Wer handwerkliches Geschick mitbringt und nichts lieber tut, als in der Freizeit auf dem Grundstück zu basteln und kreative Ideen umzusetzen, kann sich beim Bau eines Katzengeheges so richtig ausleben. Ist es fertig, bleibt das gute Gefühl, etwas Eigenes erschaffen zu haben.

Nachteile:

  • Großer Zeitaufwand: Ein eigenes Außengehege zu planen, Material zu beschaffen und alles selber zu bauen, erfordert jede Menge Zeit. 
  • Fähigkeiten erforderlich: Ein Außengehege zu errichten, ist kein ganz triviales Unterfangen. Ein gewisses Maß an handwerklichem Können ist schon nötig, um ein zufriedenstellendes und vor allem standfestes Ergebnis zu erhalten.
  • Fehleranfälligkeit: Während du dich bei einem fertig gekauften Gehege darauf verlassen kannst, dass das Konstrukt stabil ist und alle wesentlichen Funktionen erfüllt, sofern du dich an die Aufbauanleitung hältst, hängt beim Selberbauen alles von dir ab. Fehler beim Bau können die Stabilität und Funktionalität des Geheges beeinträchtigen.

Außengehege für Katzen planen und bauen

Unabhängig davon, ob du ein fertiges Gehege kaufen oder selbst eines bauen möchtest, gibt es einiges zu berücksichtigen, bevor du zur Tat schreitest. 

Zunächst einmal stellt sich die Frage nach dem richtigen Standort. Das Freigehege sollte sowohl sonnige als auch schattige Plätzchen umfassen sowie einen gewissen Schutz vor Wind und Regen bieten. Außerdem muss genug Platz an der gewünschten Stelle vorhanden sein. Einige Quadratmeter solltest du schon für das Außengehege planen, wenn du möchtest, dass die Katze die Auslaufoption auch nutzt und genügend Bewegungsspielraum hat. Bedenke: Eine Katze möchte springen, klettern und die Welt horizontal wie vertikal erkunden. Daher empfiehlt es sich, auch nach oben genug Platz einzuplanen. Mit Ergänzungen wie Ästen oder Brettern ausgestattet, bietet ein Gehege mit großzügigen Abmessungen in alle Richtungen viele Möglichkeiten zum Toben. 

In den meisten Fällen wird der verfügbare Platz auf der Terrasse oder im Garten vorgeben, wie groß das Katzengehege werden kann. 

Materialien für das Katzengehege auswählen

Hast du dich dazu entschlossen, selber ein Außengehege für deine Katze zu bauen, stellt sich die Frage nach den Materialien, die du für die Konstruktion verwenden möchtest. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Holz: Als Naturmaterial fügt sich Holz in optischer und haptischer Hinsicht besonders gut in Gärten ein, zudem bietet es viele Gestaltungsmöglichkeiten. Ein Holzgehege bedarf allerdings einiges an Wartungsaufwand, da das Material unbehandelt verwittert und regelmäßig bearbeitet werden muss, damit es die Zeit überdauert.
  • Metall: Ob dickes Gitter oder Drahtgeflecht – Metallkonstruktionen eignen sich für Gehege aufgrund ihrer Stabilität und Haltbarkeit gut, insbesondere im Außenbereich. Wichtig: Das Metall muss von rostfreier Qualität sein, geeignet sind zum Beispiel verzinkter Stahl oder Aluminium.
  • Netze: Gerade für die katzensichere Ausstattung von Balkonen haben sich stabile Katzennetze bewährt. Sie sind wetterfest und lassen sich flexibel spannen. Im Außenbereich hat ein Netz aber auch Nachteile. So könnten sehr aktive Katzen Löcher hineinreißen oder -beißen, wenn sie der Jagdinstinkt überkommt. Außerdem bietet ein Netz weniger Schutz vor aggressiven Raubtieren oder fremden Katzen als eine feste Konstruktion. Achtung: Die Maschenweite des Netzes darf nicht zu groß sein. Ausschlaggebend für die richtige Maschenweite ist der Kopfumfang der Katze. Für Kitten sollte die Maschenweite nicht größer als 20 mm sein, bei sehr großen Katzen könnten 50 mm ausreichend sein. Falls du dir unsicher bist, greife lieber zu engmaschigeren Varianten. 

Daneben sind auch Katzengehege aus anderen Materialien wie Kunststoffen oder Plexiglas denkbar, vor allem im Mix mit den genannten Varianten. Die Möglichkeiten sind vielfältig und lassen Spielraum für Kreativität. Wichtig ist, auf eine robuste, standfeste und witterungsbeständige Konstruktion ohne Verletzungsrisiken durch scharfe Kanten, Splitter und dergleichen zu achten, damit sich die Katze in ihrem Außengehege rundum sicher fühlen kann. Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen drinnen wie draußen gibt es keine Garantien, dass deiner Katze nichts zustößt. Mit einer Katzen-OP-Versicherung oder einer Krankenversicherung für Katzen bist du vor den hohen Kosten, die tierärztliche Behandlungen mit sich bringen, optimal geschützt.

Außengehege stabil und sicher bauen: Das ist zu beachten

Stabilität und Langlebigkeit sind das A und O. Das Gehege braucht ein solides Fundament. Bei freistehenden Gehegen kann es sich um ein Betonfundament im Boden handeln, alternativ ist auch eine Verankerung von Gittern oder Netzen an bestehenden Strukturen denkbar, etwa an Häuserwänden oder Bäumen. Netze können mit Teleskopstangen und Rasenverankerungen fixiert werden. Verstärkte Ecken mit zusätzlichen Verstrebungen und Winkeln tragen dazu bei, die Stabilität des Freigeheges zu erhöhen. 

Wenn du mit Netzen arbeitest, achte darauf, dass du das Material großzügig verwendest und es an allen Übergängen reichlich Überlappung gibt, so dass keine Durchgänge entstehen können. Das Netz sollte straff gespannt sein und an keiner Stelle lose herabhängen. 

Nicht vergessen: Du musst Zugang zum Gehege haben. Je nachdem, wie anspruchsvoll das Bauprojekt ist und wie viele Katzen untergebracht werden sollen, kann sogar ein Schleusensystem mit Doppeltür eine Überlegung wert sein. Auf jeden Fall sollte die Tür stabil und sicher verschließbar sein. Den oberen Abschluss des Geheges kann ein festes Dachkonstrukt oder ein Netz bilden. Auf ein Dach gänzlich zu verzichten, ist nicht empfehlenswert, schließlich sind Katzen wahre Kletterkünstler, die erstaunlich hohe Hindernisse überwinden können. Außerdem kann von oben Gefahr in Form von Raubvögeln oder kletterfähigen Raubtieren drohen. Das Dach sollte fest mit dem restlichen Gehege verbunden sein, damit keine Schlupflöcher entstehen. 

Nicht zuletzt: Jedwede Konstruktion, die im Freien Wind und Wetter ausgesetzt ist, kann mit der Zeit Anzeichen von Verschleiß zeigen. Es ist also empfehlenswert, das Katzengehege dahingehend regelmäßig zu überprüfen. 

Rechtliche und nachbarschaftliche Aspekte

Wenn du für deine Katze ein Außengehege planen möchtest, solltest du dir vorab ein paar Gedanken zu rechtlichen und nachbarschaftlichen Aspekten machen. Es können örtliche Bauvorschriften gelten, daher informiere dich am besten, ob in deiner Stadt oder Gemeinde Regelungen zur Größe oder zum Standort von Bauprojekten gelten. Es könnten auch Vorschriften dahingehend existieren, wie nahe am Nachbargrundstück das Gehege stehen darf. Hier gilt: lieber etwas mehr Abstand halten, als die Grenzen bis zum letzten Zentimeter auszureizen.

Das leitet über zum nachbarschaftlichen Aspekt: Im Sinne einer guten Nachbarschaft empfiehlt es sich, die Bewohner und Bewohnerinnen angrenzender Häuser vorab über das Projekt zu informieren. Auf eine gewisse Ästhetik bei der Konstruktion zu achten, mindert das Risiko, nach Fertigstellung Beschwerden von Nachbarn zu erhalten. 

Fazit

Ein Außengehege ist eine gute Möglichkeit, deiner Katze Freilauf zu bieten, ohne sie den unwägbaren Risiken der Außenwelt auszusetzen. Wer handwerklich geschickt ist und den Aufwand nicht scheut, kann ein eigenes Außengehege planen und seinen Wünschen genau anpassen. Für alle anderen gibt es fertige Gehege, so dass prinzipiell jeder die Option hat, der eigenen Samtpfote Auslauf in kontrollierter Umgebung zu ermöglichen. Wichtig ist, sich Zeit für die Planung und Umsetzung zu nehmen und auf Sicherheit und Stabilität zu achten. Dann steht genüsslichen Stunden im Freien für dich und deine Katze nichts mehr im Wege.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Planung von Außengehegen für Katzen

Welche Mindestgröße sollte das Außengehege für Katzen haben?

Dafür gibt es keine pauschale Regel. Je größer, desto besser! Grundsätzlich sollte man der Katze schon mehrere Quadratmeter Platz einräumen, damit sie sich ausreichend bewegen kann. In der Vertikalen sollte das Gehege wenigstens zwei Meter messen, da Katzen auch aus dem Stand gut springen können.

Welche Vorteile haben Freigehege für Katzen?

Ein Gehege bietet Schutz vor Gefahren wie dem Straßenverkehr oder anderen Tieren. Gleichzeitig kann die Katze frische Luft schnuppern und ein bisschen Natur erkunden. Es ist deutlich leichter, ein Gehege zu sichern als einen ganzen Garten. 

Wie mache ich das Außengehege komfortabel für meine Katze?

Damit sich deine Katze im Gehege wohlfühlt, ist es wichtig, auf einen wettergeschützten Standort und eine Ausstattung mit Liege- und Rückzugsmöglichkeiten zu achten. So kannst du beispielsweise eine Höhle und erhöhte Liegeplätze integrieren. Außerdem sollte stets frisches Wasser zur Verfügung stehen.

Welche Materialien eignen sich für den Bau eines Katzengeheges?

Beliebt sind Holz, Metallgitter und spezielle Katzennetze. Häufig kommen Kombinationen aus mehreren Materialien zum Einsatz.

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