Du willst Deinem Hund ein neues Kommando beibringen? Ein bereits geübtes Kommando sitzt im Alltag auf einmal nicht mehr gut? In diesem Beitrag klären wir auf, wie Du mit Deinem Hund am besten trainieren kannst, damit die Kommandos auf lange Sicht im Kopf Deines Hundes bleiben.
Hunden ein neues Kommando beizubringen ist gar nicht so schwer. Wenn Du ein paar Punkte beachtest, lernt Dein Hund neue Kommandos im Handumdrehen. Hier erfährst Du, wie Du die richtige Trainingsatmosphäre schaffst, ein passendes Signalwort findest und das Kommando korrekt aufbauen kannst.
Die richtige Trainingsatmosphäre
Wenn Du Deinem Hund ein neues Kommando beibringen möchtest, solltest Du zunächst darauf achten, die richtige Trainingsumgebung zu wählen. Am besten ist es, wenn am Anfang ausschließlich in reizarmer Umgebung trainiert wird und mögliche Ablenkungsfaktoren für den Hund ausgeschlossen sind. So kann der Erfolg beim Lernen sichergestellt werden und der Hund bleibt motiviert, um weiter mit Dir zu üben. Hierfür eignen sich zum Beispiel das Wohnzimmer oder der eigene Garten. Der Hund ist mit der Umgebung vertraut, es gibt keine große Ablenkung und die Konzentration ist gewährleistet.
Wenn das Training in der reizarmen Umgebung zuverlässig klappt, kann der Schwierigkeitsgrad durch steigernde Ablenkung und Zunahme der Reize erhöht werden. Wenn Du Dir nicht ganz sicher bist, ob Deine Maßnahmen helfen, kannst Du auch über den Besuch einer Hundeschule nachdenken, wo ihr gemeinsam lernen könnt, Kommandos zu geben und umzusetzen.
Auflösesignal etablieren
Für das Training, aber auch für den Alltag, ist es sinnvoll ein Auflösesignal zu etablieren. Das bedeutet, dass Sie ein Kommando mit einem Signalwort, wie zum Beispiel „Okay“ oder „Fertig“ wieder auflösen. Der Hund bleibt also beispielsweise so lange sitzen bis Du ihm das Auflösesignal gibst. Steht der Hund schon vorher auf, bringst Du ihn kommentarlos zurück in die Position. So lernt er, dass es nicht zum Erfolg führt, wenn er sich selbst auflöst und vorzeitig das Kommando beendet. Das gilt übrigens für alle Kommandos, die Du Deinem Hund beibringst. Einzig der Rückruf ist ein Sonderfall: Dieser ist beendet, wenn der Hund bei Dir ankommt.
Wahl eines passenden Wortkommandos
Wenn Dein Hund ein neues Kommando erlernen soll, solltest Du Dir im Vorfeld gut überlegen, welches Signalwort dafür passend ist. Hierbei sind Deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist nur, dass Du und Dein Hund sich das Wort gut merken können und es sich von anderen Kommandos unterscheidet. Hilfreich ist es auch, ein Wort zu wählen, welches im Alltag nicht zu häufig genutzt wird, da sich das Signalwort sonst schnell abnutzt.
Gerade für das richtige Rückrufsignal ist es sinnvoll, einen Begriff zu wählen, der mit lang gezogenen Vokalen rufbar ist. Dem Hund ist es dabei egal, ob Sie nun „Hiiiiiiiiiier“, „Kiiiwiiii“ oder „Taaaxiiiiiiiii“ rufen.
Das Kommando aufbauen
Wenn Du mit dem Training beginnst, wird das Signalwort noch nicht genutzt. Zunächst zeigst Du Deinem Hund körpersprachlich, was Du von ihm möchtest. Alternativ kannst Du auch Leckerli oder ein Spielzeug zur Hilfe nehmen, um den Hund beispielsweise in die richtige Position zu locken und zu belohnen. Klappt das gut, wird nach und nach das Locken mit dem Leckerli beziehungsweise mit dem Spielzeug abgebaut. Hat Dein Hund den Bewegungsablauf verstanden, kann das Signalwort mit eingeführt werden. Bis ein Hund ein Kommando wirklich verstanden hat, muss es ausreichend oft sowie an verschiedenen Orten und in unterschiedlichen Situationen wiederholt werden. Man geht von ungefähr 50 bis 200 Wiederholungen aus, bis ein Kommando wirklich sicher abrufbar ist.
Im Hundetraining wird häufig nach dem Prinzip der operanten Konditionierung gearbeitet. Mithilfe von positiver und negativer Konsequenz soll das Verhalten so beeinflusst werden, dass das gewünschte Verhalten häufiger gezeigt wird. Unter positiver und negativer Konsequenz versteht man das Hinzufügen oder Vorenthalten von etwas Positivem. Lohnt sich das gewünschte Verhalten, wird der Hund es zukünftig häufig und gern ausführen.
Hierbei ist es wichtig, den Hund zu bestätigen, wenn er ein gewünschtes Verhalten zeigt, eine gewünschte Handlung ausführt oder eine unerwünschte Handlung unterlässt.
Häufig wird für die Belohnung auf Futter zurückgegriffen, dabei gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, seinen Hund zu belohnen. Die Leckerlies für Hunde kann man ganz einfach selber machen. Wende Dich mit freundlicher Aufmerksamkeit Deinem Hund zu, versteht er dies als Belohnung. Sanftes Abstreichen, Hüpfen oder Apportierspiele sind ebenfalls eine abwechslungsreiche Art, seinen Hund zu belohnen. Liebt Dein Hund Wasser und ihr befindet euch gerade in der Nähe eines Gewässers, kannst Du Deinen Hund zur Belohnung auch ins Wasser springen lassen.
Hier solltest Du herausfinden, welche Belohnung für Deinen Hund in der jeweiligen Situation die richtige ist, sodass sich das gewünschte Verhalten für ihn auch lohnt.
Checkliste:
- Den Hund mit vielen Wiederholungen in die gewünschte Position / Handlung locken, ohne das Signalwort zu benutzen, dann belohnen.
- Hat der Hund verstanden, was zu tun ist, wird zusätzlich zur Körpersprache das Signalwort eingesetzt.
- Das Signalwort rückt immer mehr an den Anfang der Handlung und wird nach und nach handlungsauslösend. Zuletzt steht das Signal isoliert am Anfang. Zögert der grundsätzlich handlungsbereite Hund noch, folgt die körpersprachliche „Hilfe“ ganz kurz nach der verbalen Signalgebung bis der Hund die Ausführung auf das Signalwort hin sicher verstanden hat.
- Das Signalwort kommt nun isoliert und sollte handlungsauslösend sein.
- Loben nicht vergessen und: Das Kommando durch ein Auflösesignal aktiv beenden!
Quelle: „Hund & Mensch – Ein super Team“
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