Ein Beagle schaut unglücklich. Hat er Depressionen?
Tiergesundheit

Ist dein Hund unglücklich: Anzeichen für Depressionen und mehr

13.12.2023

Hunde können unglücklich sein. Ganz ähnlich wie wir Menschen. Auch für unsere vierbeinigen Freunde kann es dafür ganz verschiedene Gründe geben. So können Hunde sich unterfordert oder überfordert fühlen, einsam sein oder aber auch körperliche Probleme haben, die sie unglücklich machen. Hier klären wir, wie sich Unglücklichsein bei Hunden äußert, welche Ursachen es dafür geben kann und was sich tun lässt, dass der Hund wieder glücklich wird.

Depression beim Hund

Wenn Hunde unglücklich sind, können die Symptome vergleichbar mit den Symptomen bei einer Depression sein. Wobei man unterscheiden sollte: Eine Depression ist eine Krankheit, die mit Störungen des Neurotransmitterhaushalts und neuronalen Dysbalancen einhergeht – das ist etwas anders, als traurig oder niedergeschlagen zu sein.

Symptome

Depressionen oder Unglücklichsein beim Hund zeigen sich mit unterschiedlichen Symptomen. Dabei können die Anzeichen auch auf andere Gesundheitsprobleme hinweisen. Bemerkt man bei seinem Hund Krankheitsanzeichen, sollte man eine Tierärztin oder einen Tierarzt zurate ziehen. Folgende Symptome können auf Unglücklichsein eines Hundes hindeuten.

  • Lustlosigkeit, Teilnahmslosigkeit, erhöhtes Schlafbedürfnis: Der Hund wirkt lethargisch und ist nicht wie gewohnt zu begeistern oder zu motivieren.
  • Rückzug: Depressive oder unglückliche Hunde können sich zurückziehen und anders als gewohnt einen Platz abseits der übrigen Familie aufsuchen.
  • Verändertes Fressverhalten: Der Hund frisst weniger als gewohnt.
  • Verzögertes Verhalten: Anders als gewohnt reagiert der Hund zeitverzögert. So muss man ihn beispielsweise mehrfach rufen, damit er zu einem kommt.

Was macht ein Hund, wenn er traurig ist? Zusammenfassend lässt sich sagen, dass traurige oder depressive Hunde im Ganzen weniger aktiv wirken. Sie reagieren langsamer, lethargischer und erscheinen in ihrer Stimmung gedämpft und antriebsarm.

Wer eines oder mehrere der oben genannten Anzeichen bemerkt, fragt sich: „Warum ist mein Hund traurig?“ Und: „Was kann ich dagegen tun?“ Zunächst schauen wir uns die möglichen Ursachen für eine Symptomatik an, die auf das Unglücklichsein oder eine Depression bei Hunden hindeuten kann.

Ursachen

Für Depressionen oder Unglücklichsein beim Hund kann es sowohl mentale als auch körperliche Ursachen geben. Hier sind einige davon genannt:

Um dem Hund helfen zu können, ist eine korrekte Diagnose entscheidend. Eine Hundeversicherung kann helfen, die Tierarztkosten abzufedern.

Diagnose und Behandlungen

Bei gesundheitlichen Problemen und Verhaltensänderungen ist es stets ratsam, professionelle Hilfe in einer tierärztlichen Praxis in Anspruch zu nehmen. Erfahrene Tierärztinnen und Tierärzte können eine präzise Diagnose stellen und daraufhin eine adäquate Behandlung einleiten. Da die Anzeichen für das Unglücklichsein oder eine Depression bei Hunden auch auf körperliche Erkrankungen oder Schmerzen hindeuten können, erfolgt in solchen Fällen eine gründliche veterinärmedizinische Untersuchung. Stellt man eine körperliche Erkrankung fest, wird diese behandelt. Im Zuge der Genesung verschwinden dann in der Regel auch die Symptome.

Findet sich keine körperliche Erkrankung als Ursache für das veränderte Verhalten des Hundes, können mentale Belastungen als Verursacher für die Symptome in Erwägungen gezogen werden. Eine häufige Ursache für Niedergeschlagenheit und eine depressive Symptomatik sind Einsamkeit und Alleinsein. Aber auch Unterforderung ist ein häufiger Grund für Anzeichen von Unglücklichsein oder Depression. Beides kann sich durch eine Anpassung der Lebensumstände verbessern lassen.

Bei Einsamkeit und Alleinsein können Frauchen oder Herrchen überlegen, wie der Hund wieder mehr in Gesellschaft und weniger allein zu sein braucht. Vielleicht besteht die Möglichkeit, dass Familie oder Freund:innen die Einsamkeit des Hundes vertreiben. Oder es ist vielleicht machbar, den Hund zumindest zeitweise mit zur Arbeit zu nehmen.

Hunde, die nicht ausreichend gefordert werden, langweilen sich. Bei vielen äußert sich dies in Lebhaftigkeit, andere werden niedergeschlagen und ziehen sich zurück. Besteht der Verdacht, dass die veränderte Stimmungslage mit einer Unterforderung zusammenhängt, sollte man Gegenmaßnahmen ergreifen. Diese können von Hundesport über Spiele im eigenen Zuhause oder auch in ausgiebigerigen Gassigängen bestehen. Aufgrund ihres vom Menschen unterschiedlichen Zeiterlebens ist es für Hunde besonders wichtig, dass sie sich nicht einsam fühlen und langweilen. Fühlt sich der Moment für Hunde doch wie eine Ewigkeit an.

Auch der umgekehrte Fall kann Niedergeschlagenheit und eine depressive Symptomatik auslösen. Hunde, die überfordert werden, können ihre Lebensfreude verlieren, sich zurückziehen und teilnahmslos werden. Auch hier lässt sich Abhilfe schaffen, indem im Alltag verstärkt für Phasen der Entspannung und Ruhe gesorgt wird.

Auch traumatische Ereignisse wie ein Unfall oder der Verlust einer engen Bezugsperson können einen Hund aus seiner gewohnten Balance bringen und zu einer depressiven Symptomatik führen.

Tierärztinnen und Tierärzte können behandeln und beraten, was zu tun ist. Tierpsychologinnen oder Tierpsychologen und auf Verhaltensprobleme spezialisierte Hundetrainerinnen und Hundetrainer können helfen, wenn ein Hund mentale Probleme hat.

In jedem Fall sollte man ungewöhnliche Verhaltensweisen seines Vierbeiners ernst nehmen und ihn tierärztlich untersuchen und behandeln lassen.

Fazit

Hunde können, ähnlich wie wir Menschen, unglücklich sein und auch unter Depressionen leiden. Dies zeigt sich unter anderem in Symptomen wie Lustlosigkeit, Rückzug und verändertem Fressverhalten. Ursachen können sowohl mentale als auch körperliche Probleme sein, von Schilddrüsenunterfunktion bis zu Einsamkeit. Die Diagnose und Behandlung erfordern tierärztliche Expertise. Körperliche Erkrankungen werden behandelt, während mentale Belastungen durch Anpassungen im Lebensumfeld verbessert werden können. In jedem Fall ist eine ernsthafte Beachtung ungewöhnlicher Verhaltensweisen des Hundes notwendig, um tierärztliche Hilfe und möglicherweise professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen zu können.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Depression beim Hund

Bezahlt eine Tierversicherung die Psychotherapie beim Hund?

Bedingungsgemäß sind bei der Uelzener verhaltenstherapeutische Diagnostik, Heilbehandlung und Medikation ausgeschlossen.

Wie mache ich mein Hund glücklich?

Damit Hunde zufrieden und glücklich sein können, braucht es eine ganze Reihe unterschiedlicher Rahmenbedingungen. Hier sind einige Tipps für ein ausgewogenes und hundegerechtes Leben:

Zeit und Aufmerksamkeit: Verbringe regelmäßig Zeit mit deinem Hund. Streicheleinheiten, Spielzeit und gemeinsame Aktivitäten fördern die Bindung zwischen euch.

Spaziergänge und körperliche Aktivität: Hunde lieben es, die Welt zu erkunden und sich sowohl körperlich als auch geistig herauszufordern. Regelmäßige Spaziergänge, Laufen oder Spielen ermöglichen es deinem Hund, sich auszutoben und überschüssige Energie loszuwerden.

Spielzeug: Biete deinem Hund unterschiedliches Spielzeug an, um seine Neugier zu wecken, ihn in Bewegung zu bringen und ihm interessante Beschäftigungen zu bieten.

Gesunde Ernährung: Stelle sicher, dass dein Hund eine ausgewogene und gesunde Ernährung erhält.

Ruhe und Entspannung: Schaffe einen ruhigen Ort, an dem dein Hund sich wohlfühlt und ausruhen kann. Hunde brauchen ausreichend Schlaf und Ruhe, um sich wohl fühlen zu können.

Tierärztliche Versorgung: Sorg dafür, dass dein Hund regelmäßig tierärztlich untersucht wird, um sicherzustellen, dass er gesund ist. Impfungen, Parasitenkontrolle und zahnärztliche Pflege sind ebenfalls wichtig und tragen zur Gesunderhaltung und Lebensfreude deines Hundes bei.

Routinen: Hunde mögen Routinen und Struktur. Ein regelmäßiger Tagesablauf gibt deinem Hund Sicherheit und hilft ihm zu verstehen, was von ihm erwartet wird.

Indem du auf die Bedürfnisse deines Hundes eingehst, ihm Aufmerksamkeit schenkst und ausreichend Gelegenheit zu körperlicher und geistiger Betätigung gibst, sorgst du dafür, dass er ein erfülltes und glückliches Leben führen kann.

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