Katze mit Verstopfung im Katzenklo.
Tiergesundheit

Katze hat Verstopfung – was tun?

18.08.2025

Verstopfung ist bei Katzen grundsätzlich nichts Ungewöhnliches und kann immer wieder mal vorkommen. Besonders ältere Samtpfoten, die weniger aktiv sind und deren Verdauung träger wird, sind häufiger davon betroffen. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Flüssigkeit und Bewegung bilden die Grundlage für eine gesunde Verdauung. 

Doch was tun, wenn der Kotabsatz trotzdem ausbleibt und die Katze sichtlich leidet? Wir fassen alles Wichtige rund ums Thema Verstopfung bei Katzen zusammen und geben praktische Tipps für den Alltag.

Kotabsatz bei Katzen: Woran du eine gesunde Verdauung erkennst

Katzen sind Fleischfresser und nehmen über den Tag verteilt mehrere kleine Mahlzeiten zu sich. Ihr kräftiges Raubtiergebiss hilft ihnen dabei, ihr Futter oder ihre Beute in kleine Stücke zu zerteilen. Das Futter wandert anschließend durch die Speiseröhre in den Magen und weiter in Dünn- und Dickdarm, wo wichtige Verdauungsprozesse stattfinden. Bis die Verdauung komplett abgeschlossen ist, vergehen etwa 24 Stunden, in manchen Fällen auch bis zu 36 Stunden. Die Dauer hängt unter anderem von der Zusammensetzung des Futters, der Trinkmenge und dem Maß an Bewegung ab. In dieser Zeit entzieht der Körper der Nahrung alle wichtigen Nährstoffe und Mineralien. Unverdauliches wird schließlich als Kot ausgeschieden. 

Etwa ein Mal pro Tag setzt eine Samtpfote demnach Kot ab. Das ist jedoch nur ein grober Richtwert. Wie oft eine Katze ihr großes Geschäft verrichtet, ist individuell. In der Regel aber sollten zwischen den Kotausscheidungen nicht mehr als 36 Stunden vergehen.

Gesunder Katzenkot ist fest, länglich geformt und hell- bis dunkelbraun. Je länger der Kot im Dickdarm verbleibt, desto härter wird er. Auffällige Abweichungen in Farbe und Konsistenz können auf Verdauungsprobleme hinweisen. 

Anzeichen für eine Verstopfung bei Katzen

Wenn deine Katze alle ein bis maximal zwei Tage braunen, festen Kot absetzt, deutet das auf eine gesunde Verdauung hin. Allerdings lässt sich das bei Freigängerkatzen nicht immer leicht kontrollieren, da sie ihr Geschäft oft draußen erledigen. Trotzdem gibt es auch bei Freigängern Anzeichen, an denen du eine Verstopfung erkennen kannst:

  • kleine Kotmengen (meist kleine harte Kügelchen) im Katzenklo
  • seltene Kotausscheidung (eventuell auch unter Schmerz)
  • häufiges Aufsuchen der Katzentoilette ohne Kot- oder Urinabsatz
  • verhärteter, angespannter Bauch
  • Schmerzen im Bauchbereich (etwa bei Berührung)
  • Unruhe
  • Appetitlosigkeit
  • Erbrechen

Unwohlsein und Schmerzen können Katzen oft lange verbergen. Wenn du bemerkst, dass sich deine Katze ungewöhnlich verhält, ist es ratsam, sie einem Tierarzt oder einer Tierärztin vorzustellen. 

Kein Kot im Katzenklo: Wann zum Tierarzt?

Wenn du eine Verstopfung bei deiner Katze vermutest und sich das Problem auch mit einer erhöhten Flüssigkeitszufuhr oder sanften Hausmitteln nicht beheben lässt, solltest du sie tierärztlich untersuchen lassen. Die Uelzener Krankenversicherung für Katzen übernimmt die Kosten für medizinische Behandlungen. So musst du dir keine Sorgen um finanzielle Belastungen machen.

Beim Besuch in der Tierarztpraxis stehen eine gründliche Anamnese und Allgemeinuntersuchung an. Der Tierarzt oder die Tierärztin wird den Bauch der Katze gründlich abtasten. In den meisten Fällen lässt sich so bereits feststellen, ob eine Verstopfung vorliegt. Bei einer leichten Ausprägung reichen sanfte Mittel, um den Kotabsatz wieder in Schwung zu bringen.

Handelt es sich jedoch um eine schwere Verstopfung (erschwerte und unvollständige Darmentleerung, Schmerzhaftigkeit), muss der Ursache genauer auf den Grund gegangen werden. Dazu können Röntgenaufnahmen oder Ultraschalluntersuchungen notwendig sein. Anhand dieser kann der Tierarzt oder die Tierärztin den Grad der Verstopfung besser einschätzen und eine passende Behandlungsmethode wählen. 

Bei stark verhärtetem Kot und größeren Nahrungsmengen im Darm ist gegebenenfalls eine Darmspülung oder sogar ein operativer Eingriff nötig. Dazu wird die Katze kurzzeitig sediert oder in Vollnarkose versetzt. Um den Allgemeinzustand des Tieres zu verbessern, können ergänzend Schmerzmittel und Infusionen verabreicht werden. 

Hält eine Verstopfung länger an oder ist besonders hartnäckig und kommt immer wieder vor, kann das zu einer Koprostase führen. Dabei staut sich der Kot und wird nicht mehr weitertransportiert. Auch ein Megakolon ist möglich. Dabei handelt es sich um eine  krankhafte Erweiterung des Dickdarms, in der sich der Kot in besonders großen Mengen ansammelt. Im schlimmsten Fall kann es zu einem Darmverschluss kommen. Das ist ein absoluter Notfall und muss sofort tierärztlich behandelt werden.

Ursachen für eine Verstopfung

Eine Verstopfung bei Katzen kann verschiedene Ursachen haben. Oft stecken eine nicht artgerechte Ernährung und eine zu geringe Wasseraufnahme dahinter. Auch das Alter spielt eine Rolle: Wenn Katzen mit den Jahren immer mehr dösen und sich weniger bewegen, wird die Verdauung träger, was wiederum zu Verstopfungen führt. Bewegungsmangel kann grundsätzlich zu Verdauungsproblemen führen, weshalb auch übergewichtige Katzen mitunter betroffen sind.

Darüber hinaus können Haarballen den Kotabsatz erschweren. Das Risiko besteht vor allem bei Langhaarkatzen. Ähnlich problematisch sind verschluckte Fremdkörper wie lange Grashalme oder Geschenkbänder.

Medikamente, aber auch Stress oder Unwohlsein sind weitere Faktoren, die eine Verstopfung hervorrufen können. Veränderungen im Haushalt oder der Lebenssituation setzen Katzen als Gewohnheitstieren oft zu. 

Zudem können Erkrankungen wie Arthrose, Fehlbildungen und anderweitige Probleme im Darmtrakt dazu führen, dass die Katze Schmerzen hat, wenn sie auf Toilette geht, und den Stuhlgang so lange wie möglich hinauszögert. 

Verstopfung mit sanften Mitteln lösen

Leichte Verstopfungen lassen sich oftmals problemlos lösen. Gut geeignet sind Hausmittel, die leicht abführend wirken und von vielen Stubentigern gern angenommen werden. Dazu zählen Milchprodukte wie Kondensmilch oder Naturjoghurt. Viele Katzen schlecken diese mit Begeisterung. Der praktische Nebeneffekt: Milchprodukte regen die Verdauung an. Einen ähnlichen Effekt erzielst du mit Öl, das du in kleinen Mengen unters Nassfutter mischen kannst. Malzpaste für Katzen kann ebenfalls helfen. Aber Achtung: Zu große Mengen an Milchprodukten, Öl oder Malz verursachen Durchfall. 

Medizinische Abführmittel sollten nur in Absprache mit dem Tierarzt oder der Tierärztin gegeben werden und müssen speziell für Katzen geeignet sein.. 

Verstopfung bei Katzen vorbeugen

Wir haben dir ein paar praktische Alltagstipps zusammengestellt, mit denen du die Verdauung deiner Katze in Schwung hältst und Verstopfung vorbeugen kannst.

  • Viel Bewegung: Bewegung regt die Darmtätigkeit an und wirkt sich unterstützend auf die Verdauung aus.
  • Ausgewogenes Futter: Eine gesunde und ausgewogene Ernährung liefert wichtige Nährstoffe und trägt zur Darmgesundheit bei.
  • Regelmäßiges Bürsten: Beim Bürsten entfernst du lose Haare und verhinderst, dass deine Katze sie beim Putzen verschluckt. So gelangen weniger davon in den Magen-Darm-Trakt.
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Mehrere Schüsseln mit Wasser oder Trinkbrunnen animieren deine Katze dazu, genug zu trinken. So bleibt der Kot im Darm weich und kann besser ausgeschieden werden. 
  • Stressfreie Umgebung: Ein entspanntes Katzenleben tut dem Darm gut. Besonders auf der Katzentoilette sollte sich deine Katze sicher und ungestört fühlen, damit der Kotabsatz nicht unnötig hinausgezögert wird. 

Beachte jedoch, dass diese Tipps nur bei gesunden Tieren helfen. Wird die Verstopfung durch Erkrankungen oder Fehlbildungen verursacht, ist tierärztlicher Rat gefragt.

Fazit

Katzen, die selten aktiv sind und zu wenig trinken, leiden häufiger unter Verstopfung. Oft helfen kleine Anpassungen im Alltag, um zu mehr Bewegung und Flüssigkeitsaufnahme zu motivieren. Leichte Verstopfungen lassen sich meist schnell mit sanften Hausmitteln in den Griff bekommen. Bleibt der Kotabsatz jedoch aus und leidet deine Katze unter Schmerzen, ist ein Besuch beim Tierarzt oder bei der Tierärztin unerlässlich. Nur so können ernsthafte gesundheitliche Folgen vermieden werden.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Verstopfung bei Katzen

Ist eine Verstopfung lebensbedrohlich?

Eine einfache Verstopfung kann meist leicht gelöst werden. Dauert die Verstopfung jedoch an, kann sie zu einem Notfall werden. Deshalb solltest du nicht lange warten und den Tierarzt oder die Tierärztin konsultieren. 

Welche Hausmittel wirken bei Katzen abführend?

Wenn deine Katze an einer leichten Verstopfung leidet, kannst du ihr eine kleine Portion Joghurt, Kondensmilch oder Milch zum Schlecken anbieten oder unters Futter mischen. Auch Öl oder Malzpaste können helfen. 

Welche Untersuchungen sind beim Tierarzt wirklich notwendig?

Das ist von Fall zu Fall unterschiedlich und hängt vor allem davon ab, wie schlimm die Verstopfung ist und welche Ursachen vermutet werden. Bei schwierigen Fällen sind bildgebende Verfahren wie Röntgen oder Ultraschall nötig. Auch Blutanalysen können wichtige Hinweise liefern. Unter Umständen sind zudem rektale oder endoskopische Untersuchungen erforderlich, um eine genaue Diagnose zu stellen. 

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