Braunes Quarter Horse auf einer grünen Wiese.
Rasseportrait

Quarter Horse: ein Stück “Wilder Westen”

10.04.2023

Neben dem Appaloosa und dem American Paint Horse steht das American Quarter Horse wie kein anderes Pferd für den „Wilden Westen“ und für Freiheit und Abenteuer. Das ehemalige Pferd der Cowboys ist heute auch in Europa eine viel gefragte Rasse im Freizeit- und Westernbereich und ganz nebenbei die Pferderasse mit den weltweit meisten eingetragenen Pferden.

Entstehung

Die Entstehung des American Quarter Horse reicht zurück bis in die Zeit der Eroberung Süd- und Nordamerikas, als die Europäer ihre Pferde mitbrachten. Während in Südamerika durch die Spanier und Portugiesen vornehmlich Andalusier, Berber und Arabische Vollblüter eingeführt wurden, kamen in Nordamerika mit den Siedlern Englische Vollblüter, verschiedene Ponyrassen sowie Kaltblüter ins Land. Aus dieser bunten Mischung entwickelten sich nach und nach die American Quarter Horses. Man züchtete Pferde für den Zweck, für den man es gerade brauchte: Als Reitpferd, zum Herden hüten, als Acker- und Kutschpferd und (es waren viele wettbegeisterte Engländer im Land) als Rennpferd.

Besonders beliebt waren Kurzstreckenrennen, die größtenteils auf der Hauptstraße eines Dorfes ausgetragen wurden und wegen ihrer Distanz von etwa 400 Metern Viertelmeilenrennen, englisch: A-quarter-of-a-mile-races, genannt wurden (eine Meile hat etwa 1.600 Meter). Von da war es nicht mehr weit bis zum „Quarter Horse“. Seinen endgültigen Namen erhielt das American Quarter Horse allerdings erst mit der Gründung des Zuchtbuches im Jahr 1940.

Eigenschaften und Einsatz des Quarter Horses

Das American Quarter Horse hat ein Stockmaß zwischen 145 und 160 Zentimetern, ist besonders an der Hinterhand gut bemuskelt und wirkt daher oftmals leicht überbaut. Alle Fellfarben bis auf Schecken sind zugelassen. Es ist sehr lernfähig, nervenstark, mit viel Temperament, aber trotzdem gelassen, ausdauernd und robust. Seine starke Hinterhand macht es sehr wendig und ermöglicht enorm schnelle Sprints. Besonders geeignet sind American Quarter Horses natürlich für Westerndisziplinen wie Reining, Pleasure, Trail oder für die Rinderarbeit. Sie sind verlässliche Freizeitpferde im Gelände und für Wanderritte und aufgrund ihrer Gelassenheit und Freundlichkeit sehr gut für Anfänger geeignet.

Die hervorstechende Eigenschaft der American Quarter Horses ist ihre Vielseitigkeit, die sich aus ihrer Entstehungsgeschichte ergibt. Um den vielen Einsatzgebieten gerecht zu werden, züchtet man heutzutage verschiedene Typen, etwa für Rennen oder für Westerndisziplinen wie zum Beispiel Reining. Eine Besonderheit ist der berühmte „Cow Sense“, der es ihnen ermöglicht, auf die Bewegungen des Rindes blitzschnell zu reagieren und so eigenständig ein Rind aus der Herde abzusondern. Pferde mit viel Cow Sense werden bis heute auf den Farmen und bei großen Turnieren („Cutting“, „Working Cow Horse“) eingesetzt. Apropos Schnelligkeit: Wusstest du, wie viel PS ein Pferd hat?

Lebenserwartung

Die Lebenserwartung eines Quarter Horses hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Pflege, Ernährung, Genetik, Gesundheit und Aktivitätsniveau. Im Durchschnitt kann man jedoch sagen, dass Quarter Horses etwa 25 bis 30 Jahre alt werden.

Es ist wichtig, dass Besitzer:innen sich um ihre Tiere kümmern und sicherstellen, dass sie eine angemessene Ernährung, Pflege und Bewegung erhalten, um ihre Gesundheit und Lebenserwartung zu fördern. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und Impfungen sind daher empfehlenswert, um potenzielle gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkenne und zu behandeln.

FAQ – häufig gestellte Fragen zu Quarter Horse

Ist ein Quarter Horse geeignet als Anfänger-Pferd?

Quarter Horses sind bekannt für ihre Stärke, Wendigkeit und Intelligenz, was sie zu einer guten Wahl für Anfänger:innen machen kann, solange das Pferd selbst gut ausgebildet und erfahren ist. Allerdings sollten Anfänger_innen sich bewusst sein, dass Quarter Horses oft als Sportpferde eingesetzt werden und daher möglicherweise einen höheren Trainingsbedarf haben als andere Pferderassen, die für Anfänger geeignet sind. Außerdem ist es wichtig zu bedenken, dass jedes Pferd, unabhängig von der Rasse, seine eigene Persönlichkeit und Temperament hat. Es ist deshalb ratsam, mit erfahrenen Trainer:innen oder Reitlehrer:innen zusammenzuarbeiten, um das richtige Pferd auszuwählen und um sicherzustellen, dass du die richtigen Fähigkeiten und Kenntnisse hast, um ein Pferd zu trainieren und zu reiten.

Wie viel kostet ein Quarter Horse?

Der einzige Nachteil der American Quarter Horses ist ihr recht hoher Preis. Dafür bekommt man aber auch einen vielseitigen Freizeitpartner, der mit einem durch dick und dünn geht.

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