Die Sibirische Waldkatze ist gesellig, freundlich und ein geschätztes Familienmitglied – obwohl oder vielleicht gerade weil ihre Ahnen als russische Mäusefänger immer auf sich allein gestellt waren.
Herkunft
Die Sibirische Katze oder Sibirskaja Koschka zählt, ebenso wie die Maine Coon oder die Norwegische Waldkatze, zu den Waldkatzenrassen. Waldkatzen gehören zu den Naturrassekatzen, da sie ohne menschliche Zucht entstanden sind. Die Sibirische Katze lebte ursprünglich in der russischen Taiga und hielt die Höfe mäusefrei. Diese Hofkatzen sollten nicht hübsch aussehen, sondern gut mit Wind und Wetter zurechtkommen und möglichst wenig Arbeit machen.
Da die Katzen sich weitgehend selbst überlassen waren, konnte sich über die Jahrhunderte eine robuste, selbstständige und intelligente Rasse entwickeln, die trotzdem dem Menschen sehr zugetan ist. Eine planmäßige Zucht begann in Russland und der DDR erst in den 1980er Jahren. 1987 kam das erste Zuchtpärchen nach Westdeutschland. Seit den 1990ern ist die Sibirische Katze bei verschiedenen weltweiten Zuchtorganisationen als Rassekatze anerkannt.
Aussehen
Die Sibirische Katze gehört zu den großen Katzenrassen. Sie hat als Halblanghaarkatze ein dichtes, wasserabweisendes Winterfell mit einem dicken Kragen, einem buschigen Schwanz und dicht behaarten Pfoten. Das Sommerfell ist feiner und hat nur wenig Unterwolle.
Als Fellfarbe ist alles erlaubt, bis auf „Cinnamon“ (Zimt) und „Chocolate“ (Schokolade) und deren Aufhellungen. Die Pointvariante wird als „Neva Masquarade“ bezeichnet.
Charakter und Haltung
Die Sibirische Katze ist eine völlig unkomplizierte und trotz ihres üppigen Fells recht pflegeleichte Katze. Sie ist sehr anhänglich, verschmust und kommt gut mit Kindern und netten Hunden aus. Sie sollte wegen ihrer Anhänglichkeit nie als Einzelkatze gehalten werden, sondern möglichst immer einen Spielkameraden haben, mit dem sie die Umgebung unsicher machen kann. Dann kann sie auch problemlos als reine Wohnungskatze gehalten werden, vorausgesetzt, sie hat viel Platz zum Spielen und einen stabilen Kletterbaum. Ansonsten freut sie sich natürlich, wenn sie draußen ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Mäusejagen, nachgehen kann. Viele Sibirische Katzen baden auch gern und nutzen nahezu jede Gelegenheit, um im Wasser zu plantschen.
Sibirische Katzen sind selbstbewusst, wenn es um ihre Interessen geht und können gelegentlich auch mal auf stur schalten. Trotzdem ist das Zusammenleben mit ihnen in der Regel problemlos. Sie sind recht gesprächig und maunzen gern mit leiser Stimme, wenn sie im Kielwasser ihres Menschen durch die Wohnung laufen. Auch mit ihrem üppigen Fell werden sie gut allein fertig. Lediglich beim Fellwechsel im Frühjahr brauchen sie Unterstützung mit der Bürste.