Ein kleiner Dackel hüpft freudig über die grüne Wiese.
Rasseportrait

Dackel: vielseitige und intelligente Jagdhunde

19.07.2018

Ein Dackel ist unverwechselbar: Der kurzbeinige Geselle fällt nicht nur durch seinen langgezogenen Körperbau auf, er hat auch einen einzigartigen Charakter. Die ersten Dackel wurden bereits im 16. Jahrhundert beschrieben, die Vorläufer der kleinen Hunde gab es aber vermutlich schon im 2. Jahrhundert bei den Kelten. 1888 wurde der Deutsche Teckelclub gegründet, der bis heute das Zuchtbuch führt.

Dackel gibt es in drei Ausprägungen: Den schwarz-roten Kurzhaar, den ganz roten oder rot-schwarzen Langhaardackel sowie den Rauhaardackel mit seinem drahtigen, oftmals graumelierten („saufarbenen“) Fell. Aufgrund seiner Erscheinung wird der Dackel von vielen Menschen nicht ganz ernst genommen. Ein großer Fehler! Denn er ist nicht nur ein vielseitiger Jagdhund, sondern auch ein sehr intelligentes Tier. Gezüchtet wurde er für die Baujagd auf Fuchs und Dachs („Dachshund“). Daher resultiert auch sein Körperbau, der ideal ist für die Jagd unter der Erde. Bei der Baujagd muss der Hund zudem selber entscheiden, wie er vorgehen will. Das erfordert Mut, Intelligenz und Ausdauer. Diese Eigenschaften bekommen Besitzer häufig schon bei der Erziehung zu spüren. Dackel sind zwar freundliche und liebevolle Hunde, aber sie stellen die Anweisungen von „oben“ gerne mal in Frage (oder ignorieren sie gleich ganz) und entscheiden selbst, was aus ihrer Sicht das Beste ist.

Um einen Dackel zur Mitarbeit zu bewegen, braucht man daher eine Menge Gespür. Wer meint, er könne bei der Erziehung mit Härte etwas erreichen, wird definitiv den Kürzeren ziehen: Druck bewirkt nur, dass der Dackel auf stur schaltet. Und ein sturer Dackel ist zu nichts mehr zu bewegen. Zu viel Nachgiebigkeit bewirkt hingegen, dass der Dackel seinem Boss das Zepter aus der Hand nimmt und die Dinge in seinem eigenen Sinn regelt. Ebenso darf der Dackelblick nicht unterschätzt werden, mit dem der Dackel ausnahmslos jeden gekonnt um den Finger wickelt. Um einen Dackel zu erziehen, sind also neben Freundlichkeit starke Nerven und viel Konsequenz erforderlich.

Auch in puncto Bewegung werden Dackel oft unterschätzt. Mit ihren kurzen, aber kräftigen Beinen können sie sehr schnell laufen und dank ihrer „erdnahen Bauweise“ blitzschnelle Haken schlagen. Sie brauchen ausgedehnte Spaziergänge, idealerweise in wechselnder Umgebung, damit sie nicht nur körperlich, sondern auch geistig gefordert werden. Denn Dackel haben auch sehr gute Spürnasen, weswegen sie als Jagdhunde oft bei der Fährtenarbeit eingesetzt werden. Daher braucht ein Dackel beim Spaziergang viel Zeit zum ausgiebigen Schnuppern. Bei Treppen sollte er getragen werden, da der Dackel wegen seines langen Rückens zu Bandscheibenvorfällen („Dackellähme“) neigt.

Der Dackel eignet sich gut als Familienhund, da er verspielt ist, gut mit Kindern auskommt und sich auch gerne ausgiebig kraulen lässt. Mit einem gut erzogenen Dackel hat man einen liebenswerten Hund, der jeden Spaß mitmacht und bei allen Unternehmungen dabei sein will.

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