Anmutig und elegant – das sind die Attribute der Tonkanese. Ihr seidig glänzendes Fell und ihre mandelförmigen Augen begeistern Katzenfans auf der ganzen Welt. Ihr Erscheinungsbild erinnert an Burma- und Siamkatzen. Und das ist kein Zufall, denn die Tonkanese ist eine Hybridrasse, die die charakteristischen Merkmale beider Katzenrassen in sich vereint. Welche besonderen Eigenschaften die Tonkanese außerdem auszeichnen, erfährst du in diesem Artikel.
Äußerliche Merkmale der Tonkanese
Der Körperbau der Tonkanese ist kräftig und muskulös. Als mittelgroße Katzen vereinen sie die optischen Merkmale ihrer beiden Ursprungsrassen: die kompakte, rundliche Statur der Burma und die schlanke, elegante Linie der Siamkatze. Im Verhältnis zu ihrer Größe bringen sie ein stattliches Gewicht auf die Waage. Katzen wiegen zwischen drei bis vier Kilogramm, Kater bis zu fünf Kilogramm.
Ihr Kopf ist keilförmig und hat weiche, harmonische Rundungen. Die mittelgroßen, seitlich sitzenden Ohren sind an der Basis breit, laufen zum Ende spitz zu und unterstreichen so die Keilform des Kopfes. Lange, schlanke Beine sind ebenfalls typisch für die Tonkanese, wobei die Hinterbeine etwas länger sind als die Vorderbeine. Ihr mittellanger Schwanz endet in einer grazilen gerundeten Spitze.
Das Fell der Samtpfoten lädt direkt zum Streicheln ein: Es ist kurz, eng anliegend, seidig weich und glänzend.
Farbvarianten im Überblick
Die Tonkanese gibt es in drei Variationen:
- Pointed mit starkem Kontrast zwischen heller Körperfarbe und dunkleren Points, ähnlich der Siamkatzen
- Mink mit mittlerem Kontrast zwischen Körperfarbe und Points, die klassische Variante der Tonkanese
- Sepia (auch Solid) mit schwachem Kontrast zwischen Körperfarbe und Points, ähnlich der Burmakatzen
Als Grundfarben kommen zum Beispiel Natural, Lilac/Platinum, Chocolate/Champagne und Blue vor.
Die endgültige Fellfarbe entwickelt sich in den ersten zwei Lebensjahren. Dadurch lässt sich bei Kitten schwer vorhersagen, welchen Farbton sie später haben werden.
Die faszinierenden Augen der Tonkanese
Kennzeichnend für die Tonkanese sind ihre großen, mandelförmigen Augen. Das Farbspektrum reicht von Hellblau bis Grün. Tonkanesen des Typs Pointed weisen in der Regel strahlend blaue Augen auf. Katzen des Typs Mink faszinieren mit helltürkis- oder aquamarinfarbenen Augen, während Sepia-Tonkanesen grüne bis gelbgrüne Augen haben.
Verspielt und gesprächig – Charakter der Tonkanese
Tonkanesen gelten als sehr gesellig, intelligent und neugierig. Sie verstehen es, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, und genießen es, im Mittelpunkt zu stehen. Ausgiebige Streicheleinheiten lieben sie genauso wie Gespräche. Zwar miauen Tonkanesen nicht so laut wie Siamkatzen. Doch sie wissen, wie sie sich akustisch bemerkbar machen. In einem lebhaften Zuhause fühlen sich Tonkanesen besonders wohl. Sie kommen auch gut mit Kindern, anderen Katzen und Hunden zurecht.
Mit ihrer aufgeweckten, lernfreudigen Persönlichkeit sind Tonkanesen für nahezu alles zu haben. Am besten lastet man die cleveren Stubentiger mit Intelligenzspielzeug oder kleinen Trainingseinheiten aus. Viele Tonkanesen sind mit Begeisterung dabei, wenn es darum geht, Tricks zu erlernen. Ebenso wichtig ist körperliche Aktivität. Mit Bewegungsspielen, aber auch vielen Kletter- und Beschäftigungsmöglichkeiten können sich Tonkanesen auspowern – im Idealfall nicht nur in der Wohnung, sondern auch im gesicherten Freigang.
Genetisch bedingte Krankheiten bei der Tonkanese
Im Allgemeinen gelten Tonkanesen als robust. Mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 15 bis 18 Jahren stehen dir mit diesen Samtpfoten viele gemeinsame Jahre bevor.
Dennoch gibt es einige Krankheiten, die bei Tonkanesen häufiger auftreten können. Dazu gehören etwa Zahnprobleme, Erkrankungen des unteren Harntrakts, entzündliche Darmerkrankungen oder Speicherkrankheiten wie Amyloidose oder Mucopolysaccharidose Typ VI.
Auch wenn Tonkanesen im Allgemeinen nicht sonderlich anfällig für genetisch bedingte Erkrankungen sind, kann eine Katzenkrankenversicherung sinnvoll sein. So bist du im Fall tiermedizinischer Behandlungen finanziell abgesichert und kannst deiner Katze die optimale Versorgung ermöglichen.
Tonkanese-Katzen im Alltag: von der Fellpflege bis zum Futter
Tonkanesen schmusen, spielen und schlafen gern. Sie sind sehr gesellig und lieben es, Zeit mit ihren Menschen oder Artgenossen zu verbringen. Deswegen ist es nicht verkehrt, ihr eine weitere Katze zur Seite zu stellen.
Um die Fellpflege kümmert sich die Katze zwar grundlegend selbst, damit das Fell schön seidig bleibt, empfiehlt es sich aber, gelegentlich nachzuhelfen. Lose Haare kannst du ganz unkompliziert mit einer weichen Katzenbürste oder mit einem leicht angefeuchteten Fellpflegehandschuh abstreifen. So bleibt das Fell geschmeidig und glänzend.
Um das Idealgewicht und die allgemeine Gesundheit deiner Katze zu erhalten, ist eine ausgewogene Ernährung entscheidend. Aus diesem Grund solltest du ein hochwertiges Katzenfutter mit hohem Fleischanteil wählen. So sorgst du dafür, dass deine Katze genug Energie für den Tag hat und mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wird.
Ursprung der Katzenrasse
1930 brachte der US-amerikanische Schiffsarzt Dr. Joseph Thompson eine Katze namens Wong Mau von einer Reise mit nach San Francisco. Man ging damals davon aus, dass es sich um eine Burmakatze handelte, weshalb Wong Mau lange Zeit als Urmutter aller Burmakatzen galt. Heute wird jedoch angenommen, dass sie eine Mink-Tonkanese war. Diese Rasse war zur damaligen Zeit noch unbekannt.
Erst später hatten zwei Züchterinnen unabhängig voneinander die Idee, Burmakatzen mit Siamkatzen zu verpaaren. Diesen Plan verfolgten sie später sogar gemeinsam. 1974 wurde die Tonkanese von der Canadian Cat Association (CCA) offiziell als Rasse anerkannt. Die Geschichte dieser Katzen reicht aber vermutlich noch viel weiter zurück. In historischen Manuskripten werden Katzen beschrieben, die der Tonkanese sehr ähnlich waren.
Fazit
Die Tonkanese ist eine faszinierende Katzenrasse – schon allein aufgrund ihrer äußerlichen Erscheinung, die einen Mix aus Burma- und Siamkatze darstellt. Besonders spannend wird es im zweiten Lebensjahr, wenn sich Fell- und Augenfarbe endgültig herauskristallisieren.
Ebenso einzigartig ist ihr Charakter: Tonkanesen lieben Gesellschaft, Aufmerksamkeit und Abenteuer, brauchen aber auch viel Zuwendung. Wenn du dich darauf einlassen kannst, ist die hierzulande noch seltene Rasse genau die richtige für dich.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Tonkanesen
Ist die Tonkanese eine offiziell anerkannte Katzenrasse?
Tonkanesen sind von einigen Dachverbänden bereits als eigenständige Rasse anerkannt. Dazu gehören die Canadian Cat Association (CCA), The International Cat Association (TICA), die World Cat Federation (WCF) und der britische Verband Governing Council of the Cat Fancy (GCCF). Die Fédération Internationale Féline (FIFé) führt die Tonkanese hingegen nicht als eigenständige Katzenrasse.
Ist eine Tonkanese für einen Mehrkatzenhaushalt geeignet?
Definitiv! Da Tonkanesen Gesellschaft lieben, fühlen sie sich in einem Mehrkatzenhaushalt besonders wohl. Sie genießen nämlich nicht nur den Kontakt zu Menschen, sondern auch zu Artgenossen. Natürlich ist auch bei Tonkanesen eine behutsame Vergesellschaftung mit anderen Katzen notwendig.
Woher weiß ich, welche Farbe ein Kitten später haben wird?
Die eigentliche Fell- und Augenfarbe einer Tonkanese entwickelt sich erst im zweiten Lebensjahr. Nach 18 bis 24 Monaten sind die Körperfarbe und Points vollständig ausgebildet und die Augen haben ihren endgültigen Farbton entwickelt. Zwar können erfahrene Züchter und Züchterinnen anhand erster Anzeichen eine Prognose über die weitere Entwicklung stellen, absolute Sicherheit besteht jedoch nicht.