Von den ersten Reitstunden auf dem Rücken ihres Dartmoor-Ponys bis zum Sieg bei den Olympischen Spielen: Julia Krajewski steht seit jeher für eine moderne, partnerschaftliche Haltung im Pferdesport. Die Pferde, mit denen sie täglich arbeitet, sind für sie nicht nur Trainingspartner oder Wettkampfathleten. Sie sind Lehrer, Persönlichkeiten, Weggefährten.
Von klein auf haben Pferde ihr gezeigt, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen, Vertrauen aufzubauen und sich selbst kontinuierlich weiterzuentwickeln. Diese Haltung prägt nicht nur ihren Alltag als Reiterin, sondern auch ihren sportlichen Weg – bis ganz nach oben. In Tokio gewann sie als erste Frau überhaupt Einzel-Gold in der Vielseitigkeit bei den Olympischen Spielen. Doch hinter den Medaillen stehen viele leise, prägende Erfahrungen und fünf zentrale Learnings, die Julia bis heute begleiten. Wir haben mit ihr darüber gesprochen.
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Vertrauen ist kein Anspruch, sondern ein Geschenk
Vertrauen ist die unsichtbare Verbindung zwischen Mensch und Pferd. Es ist das Fundament für alles, was im Sattel passiert. „Pferde schulden uns nichts“, sagt Julia Krajewski. Wer erwartet, dass ein Tier blind folgt, weil es so „funktionieren soll“, hat nicht verstanden, wie sensibel Pferde als Lebewesen sind.
Gerade in der Vielseitigkeit, wo Geländestrecken Präzision, Mut und enge Kommunikation erfordern, ist Vertrauen absolut essenziell. Julia beschreibt es als Prozess: Man könne ein Pferd nicht einfach „dominieren“, vielmehr müsse man es führen, ihm Orientierung geben und sich selbst als verlässlicher Partner zeigen. Diese Haltung beginnt nicht erst beim Turnierstart, sondern im täglichen Umgang im Stall.
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Geduld ist Trumpf, denn Talent braucht manchmal Zeit
Die Karriere eines erfolgreichen Pferdes verläuft selten geradlinig. Nicht jedes Pferd zeigt früh sein ganzes Potenzial. Und nicht jede Schwäche ist dauerhaft. Für Julia bedeutet Geduld nicht, tatenlos zuzusehen, sondern konsequent, strukturiert und mit Fingerspitzengefühl zu arbeiten.
Nickel, eines ihrer heutigen Top-Pferde, kam ursprünglich als „guter Allrounder“ in den Stall, mit wenig Erwartung. Er sollte eigentlich verkauft werden. Doch er entwickelte sich stetig, wurde mit jedem Jahr besser, leistungsbereiter, stabiler. Nicht, weil er ein Ausnahmetalent war, sondern weil Julia ihm Zeit und einen klaren Plan gab. Seit Kurzem trägt der Holsteiner übrigens den neuen Namen Uelzeners Nickel als Zeichen für die Partnerschaft zwischen Julia Krajewski und der Uelzener Versicherung. Besitzer des Pferdes ist weiterhin Prof. Dr. Bernd Heicke, der Julia bereits seit vielen Jahren als Pferdebesitzer und Förderer begleitet.
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Verantwortung heißt: das Richtige für jedes Pferd tun
Für Krajewski steht fest: Nicht jedes Pferd ist für die Spitze gemacht. Das zu erkennen, habe nichts damit zu tun, dem Pferd keine Chance geben zu wollen, sondern mit ihm einen Weg zu gehen, der zu ihm passt. Sie sieht es als Teil ihrer Verantwortung, für jedes Pferd die richtige Entscheidung zu treffen: Welches Niveau ist das richtige? Welcher Trainingsweg ist sinnvoll? Wann ist es genug?
Ein guter Reiter oder eine gute Reiterin, sagt sie, muss ehrlich reflektieren, wann ein Pferd an seinem Limit ist, sowohl körperlich als auch mental. Dann gehe es nicht mehr um sportliche Ambitionen, sondern um Tierwohl. „Man muss sich fragen: Würde ich das noch riskieren, wenn es mein eigenes Pferd wäre?“
Das ist auch der Moment, in dem es darum geht, eine Haltung zu zeigen, und zwar nicht durch Worte, sondern durch Entscheidungen. Verantwortung bedeutet für Julia auch, bei Rückschlägen nicht trotzig zu werden, sondern umso genauer hinzusehen. Sport sei nie geradlinig. Man müsse lernen, mit Unvorhergesehenem umzugehen und dabei das Pferd immer im Blick zu behalten.
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Erfüllung bringt nicht der Sieg, sondern der Weg dahin
Für Julia Krajewski ist der schönste Teil ihres Sports nicht die Siegerehrung, sondern der Weg dorthin. „Wenn man Pferdesport nur wegen der Medaillen macht, wird man zwangsläufig oft enttäuscht“, sagt sie. Denn die meisten Tage im Jahr verbringt sie nicht auf dem Podium, sondern auf dem Reitplatz, im Stall, bei der Bodenarbeit oder in der Tierarztpraxis.
Die Liebe zum Detail, zur Entwicklung, zum täglichen gemeinsamen Lernen – das ist für sie die wahre Quelle ihrer Motivation. Sie genießt es, ein junges Pferd über Wochen und Monate aufzubauen, kleine Fortschritte zu sehen, Rückschläge zu meistern, Vertrauen aufzubauen. Der Moment, in dem ein Pferd erstmals eine Aufgabe wirklich versteht oder freiwillig mitarbeitet – das sind für sie die echten Erfolgserlebnisse.
„Der Weg ist das Ziel”, lautet entsprechend ihr Leitsatz. Das ist in Julias Fall keine Floskel, es ist gelebte Realität.
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Fürsorge endet nicht am Turnierplatz: Absicherung ist Teil der Verantwortung
So sehr Julia ihre Pferde schützt und umsorgt – Verletzungen oder Krankheiten lassen sich nie ganz vermeiden. Wie schnell sich Tierarztkosten summieren und wie groß die finanzielle Belastung werden kann, weiß Julia Krajewski aus eigener Erfahrung. Sie ist schon lange bei der Uelzener versichert und würde auch allen anderen Haltern und Halterinnen dazu raten, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Vielen sei gar nicht bewusst, was zum Beispiel im Fall einer Operation an Kosten auf sie zukommen könnte, dabei sind es gerade diese Momente, in denen die Pferde auf die Fürsorge ihrer Menschen angewiesen sind.
Die Partnerschaft mit der Uelzener ist für Julia mehr als ein Sponsoring: Es ist ein Zeichen für eine gemeinsame Haltung. Denn wer das Pferd wirklich als Partner versteht, sollte es nicht nur trainieren und versorgen, sondern auch absichern. Sie selbst setzt auf die OP-Versicherung der Uelzener, die die Kosten für chirurgische Eingriffe sowie damit verbundene Vor- und Nachbehandlungen übernimmt.
Mehr als Medaillen: Warum Haltung zählt
Julia Krajewski ist heute eine der profiliertesten Reiterinnen Europas. Sie ist Olympiasiegerin, mehrfache Deutsche Meisterin, Ausbilderin, Bundestrainerin – und nicht zuletzt ein Vorbild, wenn es um modernen Pferdesport mit Haltung geht. Für sie geht es nicht um Perfektion, sondern um einen fairen, achtsamen Umgang mit dem Tier.