Andalusier sind für viele die Traumpferde schlechthin: Strahlend weiß, stolz und mit langer, wallender Mähne. Aber auch abseits ihres Aussehens steht diese sehr alte Rasse aus Spanien bis heute bei vielen Reitern hoch im Kurs.
Geschichte und Herkunft
Der Name „Andalusier“ ist ein Oberbegriff für Pferde verschiedener spanischer Linien und leitet sich ursprünglich von der Bezeichnung „Al-Andalus“ ab, die die von den Arabern eroberten Teile der Iberischen Halbinsel Anfang des 8. Jahrhunderts umfasste. Bereits zu dieser Zeit gab es dort Pferde, die dem heutigen PRE im Aussehen ähnelten und die offenbar auch unter den arabischen Eroberern schnell Anhänger fanden. Auch viele berühmte europäische Herrscher wie Richard Löwenherz und Napoleon I. waren von den kräftigen, wendigen, ausdauernden und sehr intelligenten Pferden begeistert. Besonders im Zeitalter des Barock waren Pferde aus spanischer Zucht beliebt, sodass sich spanische Vorfahren in vielen Barockrassen wie dem Lipizzaner, dem Frederiksborger oder dem Friesen finden.
Die Zucht und ihre Entwicklungen
Die Zucht lag über Jahrhunderte in den Händen verschiedener Familien, die nach ihren eigenen Richtlinien züchteten. Berühmt ist die Zucht spanischer Karthäusermönche, die, um ihre reinen Pferde zu bewahren, sogar gegen die Anweisungen Napoleons, schwerere Pferde einzukreuzen, verstoßen haben sollen. Ein Zuchtbuch, in dem die verschiedenen Linien verzeichnet sind, gibt es dagegen erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Seitdem werden hier eingetragene Andalusier als „Pura Raza Española“, kurz: PRE benannt. Aber auch nicht eingetragene spanische Pferde ähnlichen Typs werden landläufig oft als Andalusier bezeichnet.
Merkmale und Eigenschaften
Unter den Andalusiern gibt es viele Schimmel, aber auch Braune, Rappen und Füchse sind zugelassen. Sie sind mittelgroß (zwischen 152 cm und 164 cm Stockmaß) und haben elegante, weit ausgreifende Bewegungen, sind wendig und bequem zu sitzen. Sprichwörtlich ist ihre Menschenbezogenheit. Andalusier sind „ihrem“ Menschen treu ergeben und sehr auf ihn bezogen. Ihre Intelligenz macht sie zu lernwilligen und cleveren Pferden, die „mitdenken“ und für ihren Reiter alles geben. Trotz ihres Temperaments sind sie sensibel und brav im Umgang. Neben fortgeschrittenen Reitern finden auch noch nicht so erfahrene Reiter unter den stolzen spanischen Schönheiten möglicherweise das Pferd fürs Leben.