Ein hellbraunes Mustang-Pferd galoppiert durch einen winterlichen Wald. Der Boden ist vom Schnee weiß bedeckt.
Rasseportrait

Mustang

23.01.2018

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Mustangs sind eine Legende – in den USA gelten sie als Symbol der Freiheit. Aber auch in Europa genießt der Mustang einen legendären Ruf als Pferd der Indianer und Cowboys sowie als Wildpferd.

Dabei ist der Mustang gar kein echtes Wildpferd. Die ursprünglichen wilden Pferde des nordamerikanischen Kontinents starben bereits vor etwa 10.000 Jahren aus. Erst durch Kolumbus und die Konquistadoren kamen wieder Pferde ins Land, hauptsächlich spanische Pferde, aber auch Arabische Vollblüter und Berber. Einige von ihnen entkamen in die Prärien Nordamerikas und entwickelten sich ohne menschliches Zutun zu einer eigenständigen Rasse. Daher stammt auch der Name: „Mustang“ kommt vom spanischen „mestengo“ und bedeutet „herrenlos“.

Vor etwa 400 Jahren kamen die Indianer der Great Plains mit Pferden in Kontakt. Wurden zunächst zugerittene Pferde erbeutet, lernten die Stämme bald darauf, sie selbst zu zähmen und zur Büffeljagd und bei Kriegszügen einzusetzen. Stämme wie die Apachen oder die Nez Percé begannen eine eigene Zucht. Durch die Mustangs veränderte sich die Kultur vieler Indianerstämme entscheidend, denn jetzt waren sie in der Lage, den Büffelherden auf ihren langen Wanderungen zu folgen.

Die weißen Siedler, die in den Westen kamen, wussten die Mustangs ebenfalls zu schätzen, als Reitpferd, Kutschpferd und vor dem Pflug. Cowboys nutzten Mustangs für die Rinderarbeit. Das Einreiten wilder Mustangs beim Rodeo ist in den USA bis heute Kult.  Allerdings breitete sich der Mustang so stark in der Wildnis aus, dass es zu Beginn des 20. Jahrhunderts über zwei Millionen Pferde gab. Daher wurden die Tiere stark bejagt, bis 1959 unter Schutz gestellt wurden.

Heute werden die verbliebenen Mustangherden (u. a. in Oregon, Nevada, Montana) vom amerikanischen Landverwaltungsamt (Bureau of Land Management, BLM) verwaltet. Etwa 26.000 Mustangs dürfen in Freiheit leben. Steigt die Zahl deutlich darüber, werden die überzähligen Tiere eingefangen und über ein Adoptionsprogramm weiter vermittelt. Mittlerweile gibt es immer mehr Pferde, die auf eine Weitervermittlung warten, so dass es in den USA viele Diskussionen über den Umgang mit den Mustangs gibt.

Mustangs sind kleine Pferde mit einem Stockmaß etwa zwischen 145 und 160 cm. Sie haben stabile Beine, harte kleine Hufe, oft einen leicht ramsnasigen Kopf und einem kräftigen Rücken. Alle Farben kommen vor, einschließlich diverser Scheckungen. Aufgrund der Entwicklung in der Wildnis sind Mustangs robust, zäh, ausdauernd und gesund. Allerdings sind sie auch unabhängig, temperamentvoll, manchmal eigensinnig und oft zurückhaltend gegenüber Menschen. Sie sind aber auch sehr lernwillig, intelligent und passen sich schnell an den Menschen an.

Mustangs eignen sich besonders als Western- und Distanzpferde und für das Wanderreiten. Es gibt inzwischen auch Züchter in Europa, die Mustangs züchten und verkaufen.

Interessierst du dich generell für den Wilden Westen und seine Pferde? Dann ist der Quarter Horse auch etwas für dich.

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